
- Die USA zerstören iranische Atomanlagen
Die USA greifen in den Krieg im Iran ein und bombardieren Atomanlagen, darunter die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo sowie den Standort Natans. Der Iran droht mit Konsequenzen – und feuert erneut Raketen auf Israel.
Die USA haben an der Seite Israels in den Krieg mit dem Iran eingegriffen und laut US-Präsident Donald Trump Irans „entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung“ komplett zerstört. Trump warnte den Iran zugleich mit scharfen Worten vor Vergeltungsschlägen gegen US-Stützpunkte in der Region.
Bombardiert worden seien die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo sowie die Standorte Natans und Isfahan, sagte Trump im Weißen Haus. Der Iran müsse sich jetzt für den Weg des Friedens entscheiden, sonst würden künftige Attacken viel größer. Ob der Iran Vergeltung üben wird, bleibt abzuwarten. Auf den Stützpunkten des US-Militärs in der Region – etwa im Irak, in Katar oder in Kuwait – sind US-Medien zufolge insgesamt gut 40.000 Soldaten stationiert.
Der Iran drohte unmittelbar mit Konsequenzen. „Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben“, schrieb Irans Außenminister Abbas Araghtschi auf der Plattform X. Irans mächtige Revolutionsgarden, die Elitestreitmacht des Landes, feuerten unterdessen erneut Raketen auf Israel. In Israel heulten wieder die Sirenen.
Huthi-Terroristen beklagen Bruch des Völkerrechts
Araghtschi hatte zuletzt noch mit den USA über das Atomprogramm verhandelt. Irans Vertretung bei den Vereinten Nationen forderte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Die proiranische Huthi-Miliz im Jemen verurteilte die US-Angriffe als „brutale und feige Aggression“. Sie seien „eine eklatante Verletzung“ der Souveränität des Irans sowie „ein klarer Bruch“ internationalen Rechts, erklärte die Organisation.
„Wenn der Frieden nicht schnell kommt, werden wir die anderen Ziele mit Präzision, Schnelligkeit und Geschick angreifen, die meisten von ihnen können in wenigen Minuten ausgeschaltet werden“, warnte Trump die Führung in Teheran. Das Ziel der USA sei die Zerstörung der iranischen Kapazitäten zur Anreicherung gewesen und die Beendigung der nuklearen Bedrohung durch den „weltweit größten staatlichen Sponsor des Terrors“, erklärte Trump.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einer „mutigen Entscheidung“ des US-Präsidenten. „Ihre mutige Entscheidung, die nuklearen Anlagen Irans mit der gewaltigen und gerechten Macht der Vereinigten Staaten ins Visier zu nehmen, wird die Geschichte verändern“, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft. Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem historischen Schritt. Ziel sei es, „sicherzustellen, dass der Iran keine Atomwaffen besitzt – Waffen, die Israel, die Länder der Region und das nationale Sicherheitsinteresse der USA selbst gefährdet hätten“.
US-Medien: Bei Angriffen im Iran auch von U-Booten gefeuert
Bei dem Angriff auf die iranische Atomanlage in Natans setzte das US-Militär übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge zwei bunkerbrechende Bomben ein. Diese seien von einem Tarnkappenbomber des Typs B-2 abgeworfen worden. Zudem sei Natans auch von U-Booten aus mit Marschflugkörpern angegriffen worden. Auf die unterirdische Atomanlage Fordo hätten sechs Tarnkappenbomber insgesamt ein Dutzend der größten bunkerbrechenden Bombe des US-Militärs abgeworfen, hieß es. Das dritte US-Angriffsziel in Isfahan wurde demnach nur mit Marschflugkörpern angegriffen.
Das US-Militär hatte bisher nur Israel bei der Verteidigung unterstützt, aber betont, dass man nicht an den Kampfhandlungen zwischen Israel und dem Iran beteiligt sei. Das hat sich jetzt geändert.
Der Iran bestätigte einen Angriff auf die Atomanlagen des Landes. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete allerdings nur, dass ein Teil des Bereichs um die Uran-Anreicherungsanlage Fordo beschädigt worden sei. Sie zitierte einen Sprecher des Krisenstabs der betroffenen Provinz Ghom, demzufolge die Lage in den Gebieten nun jedoch wieder ruhig sei. Ein hochrangiger Sicherheitsbeamter der Provinz Isfahan bestätigte laut der mit den mächtigen Revolutionsgarden verbundenen Nachrichtenagentur Tasnim zudem Angriffe „in der Nähe“ der Atomanlagen von Isfahan und Natans.
Nach dem US-Angriff auf Fordo besteht nach Darstellung einer iranischen Behörde kein Risiko. Es bestehe keinerlei Gefahr für die Bevölkerung von Ghom und die umliegenden Gebiete, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die Krisenmanagementzentrale der betroffenen Provinz. Die Anlage Fordo liegt etwa 100 Meter tief unter der Erde. Es ist unklar, ob bei einer schweren Bombardierung radioaktive Strahlung aus der Anlage austritt. Wärmebilder von Nasa-Satelliten zeigten unterdessen auffällige Wärmequellen, die auf Brände infolge der Bombardierung bei der Anlage hindeuten.
UN-Chef Guterres stellt sich an die Seite des Iran
Irans Atomenergieorganisation verurteilte die US-Angriffe auf ihre Nuklearanlagen scharf. Die Organisation rief die Weltgemeinschaft auf, die Bombardierungen ebenfalls zu verurteilen. Die Angriffe auf die Atomanlagen Fordo, Natans und in Isfahan bezeichnete die Organisation als „barbarischen Aktion“, die gegen internationales Recht verstoße.
Vorwürfe machte Teheran auch der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Die Angriffe seien „unter der Gleichgültigkeit oder gar Mitwirkung“ der IAEA erfolgt. Irans Atomorganisation erklärte, dass trotz der „bösartigen Verschwörungen der Feinde“ Irans Nuklearprogramm nicht gestoppt werde.
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich nach den US-Angriffen „zutiefst beunruhigt“ und warnte vor katastrophalen Folgen für die Welt. „In dieser gefährlichen Stunde ist es von entscheidender Bedeutung, eine Spirale des Chaos zu vermeiden“, sagte Guterres in der Nacht. Die Mitgliedstaaten seien aufgefordert, ihren Verpflichtungen aus der UN-Charta nachzukommen. „Es gibt keine militärische Lösung. Der einzige Weg nach vorne ist die Diplomatie. Die einzige Hoffnung ist der Frieden“, sagte Guterres.
Quelle: dpa
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wird sich erst noch zeigen, Es hängt weitgehend von den Vergeltungsmaßnahmen der Mullahs ab, die die westliche Welt nun mit Terroranschlägen überziehen könnten.
Abgesehen davon, warum erinnert mich die Berichterstattung über Irans Atomwaffen so penetrant and die "Massenvernichtungswaffen" von Saddam Hussein?
wenig auffrischen.
Sadams „Massenvernichtungswaffen“ waren frei erfunden, das wurde später ja bestätigt, und waren Anlass für den lieben Herrn Busch (im Gegensatz zu Putin nie als Kriegsverbrecher verschrien und nach Den Haag beordert), den Irak als Land anzugreifen und zu besetzen. Sprich: er wollte Krieg und bastelte sich seine Gründe zusammen.
Sie können natürlich glauben, dass die nun zerstörten Anlagen reine Attrappen waren und es kein iranisches Atomprogramm gab. Oder aber das Atomprogramm rein zivilen Zwecken diente. Und die Israelis und Amis einfach so mal Lust hatten den Iran anzugreifen.
Ist Ihre Sache. Und niemand kann Ihnen vorschreiben, in den Mullahs liebe und ehrliche Menschen zu sehen, die doch nur saubere Energie erzeugen möchten.
Und die „Israel vernichten“-Tiraden... Ach,alles nur Folklore. Die meinen das nicht so ernst. So wie einst der Adi mit seinem Buch.
Klar, das kann man so machen.
Aber man kann es halt auch anders sehen. Und dafür gibt es viele Gründe.
Wiewohl ich Ihnen, lieber Herr Will, meistens zustimme, muss ich Ihnen hier widersprechen. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass wir aus noch immer zwei verschiedenen Welten kommen: Sie Wessi, ich - Ossi. Ich mag die Israelis z.B. nicht heilig sprechen. Es ist und bleibt ein US-Vasall, ohne Moral aber mit viel Religion. Die Mullahs, da stimme ich Ihnen zu, sind ein mittelalterliches Regime, das abgeschafft gehört. Die USA und die islamische Republik sind Erzfeinde, wo einer den anderen am liebsten tot sähe. Nur, während es den Mullahs um ihren Steinzeitislam geht, denken die USA auch immer an Geld und Öl. Wie weit der Iran mit seinem Atomprogramm gewesen ist - shit happens. Es ist und bleibt ein Vorwand, so wie es das Giftgas im Irak gewesen ist. Eine Gefahr waren diese Gotteskrieger jedenfalls weder für die USA noch für Israel. Mit Steinen können sie umgehen, beim Steinigen, aber mit High-Tec? Das ist die Frage. Man tausche die Mullahs gegen einen Schah. Wird es dann besser?
dieser Erde. Ich denke, es ist an der Zeit, Position zu beziehen. Auch wenn Israel sicherlich vieles falsch gemacht hat, ist für mich die Sache klar.
Und der Iran mag zwar von ideologischen, religiös verblendeten Mullahs regiert werden, er ist und bleibt ein Land mit großer Tradition und hat gewiss viele geistige Kapazitäten, die eine Atombombe zu bauen in der Lage sind. Zu warten, ob es fertig wird, um dann festzustellen, dass die es tatsächlich geschafft haben, ist mM nach keine intelligente Strategie. Es mag unfair und einseitig und v.a. ungerecht wirken, anderen Ländern vorzuschreiben, was sie dürfen und was nicht. Aber Sie sollten mal versuchen, sich in die Lage Israels hineinzuversetzen. Ich gehe mal davon aus, dass Ihnen dessen Existenz nicht egal ist.
Die Vorstellung, ein von wirren Mullahs (da sind wir beide uns ja einig) geführtes, schon immer auf Israel Auslöschung zielendes Land hat Atombomben, ist keine schöne.
Und ich verstehe Israel in dieser Hinsicht voll und ganz.
Warum Sie nun Sadam Hussein nennen, ist eindeutig. Sie möchten Zweifel säen. Nur hat Iran die eigenen kurz vor Vollendung stehenden Atomwaffenabsichten selbst bestätigt. Außerdem kann an der Bedrohung dieses Terrorregimes sowohl nach innen gegen die eigene Bevölkerung - vor allem gegen die Frauen - als auch nach außen- vor allem gegen Israel - überhaupt kein Zweifel bestehen. Insofern: Dank an Trump, dass mindestens die Atomwaffenpläne auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinaus, obsolet sind. Wie sich das auf weitere Terror-Attacken auswirkt, werden wir sehen. Aber die Atomwaffengefahr zuzulassen, um eine Terrorbedrohung vermeintlich kleiner zu halten, kann ja wohl keine 'Strategie' sein.
Hallo Frau Werle, die Terrorgefahr hier im Westen besteht sowieso. Die ausländischen Geheimdienste geben immer wieder Terrorwarnungen heraus und das sicherlich nicht grundlos.
nicht möglich den Iranern einfach das nötige Brennmaterial zu liefern und wieder abzunehmen. Angenommen, nur angenommen diese wollen wirklich nur AKW betreiben, unwahrscheinlich, ja, aber die These dieses Beitrages. Seit den 1980ern versuchen sie wohl AKW zu betreiben. Damit habe ich persönlich kein Problem, vielleicht ja die Grünen, aber die besitzen ja auch keine Hirnmasse.
Das ließe sich doch alles recht unkompliziert machen: wiegen, liefern, nutzen, zurück schicken, wiegen. Die Massendifferenz ist laut E=mc2 die bei der Kernspaltung freigesetzte Energie und sollten Elemente fehlen, wie Plutonium.
Die Tiefe der Anlage steigt von Artikel zu Artikel. Ursprünglich waren es mal 80 Meter und die Bombe schafft maximal 60 Meter. Möglicherweise haben die USA den Sprengsatz ja noch weiter entwickelt oder gar mehrere Bomben auf dieselbe Stelle geworfen. Nun sind es auf jeden Fall hundert Meter sagt der Artikel. Das ist so wie bei der Grenze, die kann auch keiner schließen.
Ich habe da Vertrauen auf Technik. Bei 800 Milliarden USD im Jahr wird schon eine anständige Bombe dabei sein. Ich glaube es gibt da drei Versionen. Problematisch kann es werden, wenn der Iran oder seine Proxies die amerikanischen Stützpunkte in der Region angreifen. Ich sage kann, denn wenn man aufpasst und gleich den großen Knüppel nimmt oder die entsprechenden Organisationen enthauptet muss das kein Problem sein, wie Israel beweist. Jedenfalls keines für den Westen. Dabei sollten wir bleiben.
reicht nicht aus um mir vorzustellen, dass man ohne Bohren ein 50 -90 m tiefes Loch sprengt. Will man jetzt den Iran in Schutt und Asche bomben , man hat den Bombenterror gegen D und Japan im WK II geführt ohne Ergebnis im Sinne des Regime Wechsels voranzukommen. Ich habe da meine Zweifel, ob es diesmal klappt.
Und was, wenn die Bunker zwar getroffen, aber doch nicht alles zerstört wurde? Und wenn es so ist, führt das zum sog. Regime change? Steht der Sohn des ehem. Schah bereits als Nachfolger von Gnaden der USA fest? Den will das Volk aber auch nicht. Wir wissen alle, dass das noch nie gut gegangen ist. Und was, wenn der Iran jetzt amerikanische Stützpunkte angreift? Das wird sich die USA nicht gefallen lassen und weiter bomben? Denn Trump ist bereits wortbrüchig insofern geworden, dass er zwar keinen Krieg begonnen hat, aber an einem Teil nimmt. Das wird ihm innenpolitisch Stimmen kosten. Er hätte sich da besser rausgehalten, obwohl die Mehrheit des Repräsentantenhauses kriegslüstern einen Eintritt ihres Landes unterstützt haben.
Mir macht das große Sorgen. Und unsere Politiker -Wadepul- schwätzen weiter davon, dass sie verhandeln können/wollen. Weder Deutschland, noch die EU sind da gefragt. Einzig die USA und Israel können das beenden, wenn die Mullahs nicht einknicken.