Dänische Soldaten bei einer Nato-Übung in Nuuk, Grönland
Dänische Soldaten bei einer Nato-Übung in Nuuk, Grönland / picture alliance/dpa/AP | Ebrahim Noroozi

Hybride Verteidigung - Skandinavien – in Reichweite Russlands

Skandinavien erlebt eine neue sicherheitspolitische Ära. Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland reagieren auf russische Provokationen mit massiven Investitionen in Verteidigung und Abschreckung – zunehmend unabhängig von den USA.

Autoreninfo

Jens Mattern ist freier Auslandskorrespondent für Polen, das Baltikum und Skandinavien.

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Die beiden europäischen Gipfel in Kopenhagen haben gezeigt: Der Wille zur gemeinsamen Verteidigungsprojekten angesichts der russischen Bedrohungen ist da, wenn auch konkrete Entscheidungen nicht getroffen wurden. Bis 2030 sollten die EU-Länder eine höhere, von den USA unabhängige Verteidigungsfähigkeit erreicht haben, das Projekt der EU-Kommission sieht Investitionen in Höhe von 800 Milliarden Euro vor. 

Gastgeber Dänemark selbst war das jüngste Ziel russischer Provokationen: Ende September waren der Flughafen Kopenhagen und weitere Flughäfen in Jütland Ziel von Drohnenflügen, was zum zeitweiligen Aussetzen des Flugverkehrs und zu Chaos führte; auch wurden Drohnen in der Nähe dänischer Militäranlagen gesichtet. „Dänemark ist im Krieg, in einem Hybridkrieg“, meint hierzu Regierungschefin Mette Frederiksen.

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Christoph Kuhlmann | Mo., 6. Oktober 2025 - 13:39

Es gibt zwei Schwerpunkte, für die Fähigkeiten. Erstens: Drohnenabwehr und der Aufbau eigener Kräfte. Ich wage zu bezw3eifeln, dass 30-40 Kilometer vor der Front ein Todesstreifen permanent aufrecht erhalten wird, in dem die eigenen Soldaten überhaupt nicht vorkommen und Angreifer zu mehr als 95% sicher getötet werden. Das ist aber die Mindestanforderung, inklusive des Abschusses feindlicher Drohnen kurz hinter der Front. Zweitens: Weitreichende Marschflugkörper und ballistische Raketen mit 3000 Kilometer Reichweite. Russland muss sich bewusst sein, dass seine Größe keinen Schutz mehr bietet und jedes Ziel innerhalb seiner Landesgrenzen von jedem Nato-Partner in Europa zerstört werden kann. Auch die Raketenfabriken inklusive der nuklearen Sprengköpfe. Gegebenenfalls muss Europa entsprechende Nuklearwaffen entwickeln und seinen Mitgliedern zur Verfügung stellen. Man kann auf Dauer einem Land wie Russland nicht erlauben Weltmacht zu spielen.

G. Lump | Mo., 6. Oktober 2025 - 13:56

Es ist schon dreist die Sichtung von (Spielzeug)Drohnen, bei denen vermutet wird das sie aus Russland kämen, als Fakt darzustellen … ohne jeden Beweis …. wie bei all den Unterseekabellunfällen auch. Bei diesen wureen dutzedne Russland zugedichtet, mangels jedlicher Beweise gab nur eine einzige Herichtsverhandlung dazu, und da wurden die verdächtigen von Norwegens Gerichten frei gesprochen. Aner ist in der aufgeheizten Stimmung ja klar … sp wie die ganzen „Maschendrahtvorfälle“ an deutschen Kasernen … es war immer Putin … so wie mit der Pipelines
rengung, gell ? Einfach nur noch lächerlich … soweit ich weiss wurde auch auf dem vermeintlich russischen DrohnenSchif nichts gefunden ….

Andreas Turnwald | Mo., 6. Oktober 2025 - 14:14

Die Dohnengeschichten erinnern stark an die Corona-Märchen, welche die Regierungen ihren Völkern erzählt haben: Man weiss noch gar nichts genaues, aber es werden harte Maßnahmen gefordert.
Es wäre ein leichtes, die Drohnen abzuschießen, selbst mit konventionellen Gewehre , aber sie eignen sich prima zur
irrationalen Panikmache.
So auch in den USA, wo tagelang Drohnen gesichtet wurden und erst ein paar Wochen später die Regierung zugab, dass es ihre eigenen Flugtests waren.
Auch in Europa drängt sich mir angesichts des Unwillens der Regierungen, für Aufklärung zu sorgen, der Verdacht auf, dass hier Akteure am Werk sind, die unter falscher Flagge fliegen. Als Produzent von Abwehrwaffen würde ich inkognito Drohnen fliegen lassen, auf dass meine Produkte gekauft werden.
Oder ich entwickelte Viren, um danach "Impfstoffe" dagegen zu verkaufen.
Ebenso die Meldungen über "verstellt es" GPS in den Medien: Die einzigen, die dem GPS-System falsche Positionsdaten geben können, sind die USA.

Keppelen Juliana | Mo., 6. Oktober 2025 - 15:24

Antwort auf von Andreas Turnwald

Das ist die Frage. Halten wir fest, vor dem lange geplanten EU Gipfel in Kopenhagen mit den Themen der europäischen Militär Auf- und Ausrüstung tauchen wie aus dem Nichts jede Menge Drohnen über Dänemark und Kopenhagen auf. "Niemand" weiß wo sie herkommen und wohin sie wieder verschwinden also kann es nur der "Russe" sein. So beschließt man in Kopenhagen Milliarden über Milliarden locker zu machen für Drohnen und Drohnenabwehr. Und zufällig ist Herr Selenskyi als Stargast anwesend (wie immer wenns um Milliarden geht) der natürlich sich bestens auskennt mit Drohnen und Drohnenabwehr und die Hilfe seines Landes anbietet. So gesehen haben die Drohnen schon ihren Zweck erfüllt 1. dem Wahlvolk die Milliarden die man zusätzlich braucht schmackhaft zu machen. 2. kann man den Kiewern wieder Milliarden zukommen lassen für Drohnen-Ausbildungshilfe. 3. können sich die Drohnenhersteller und die Drohnenabwehrspezialisten die Hände reiben über neue Milliarden-Aufträge. Also qui bono?

Ernst-Günther Konrad | Mo., 6. Oktober 2025 - 15:11

Wenn die Skandinavier meinen Aufrüsten zu müssen, sollen sie das tun. Jedenfalls scheinen die meisten nicht nur zu schwätzen, sondern auch zu handeln. Auch wenn ich nichts gegen Trump und die USA habe, war ich immer jemand, der Unabhängigkeit von allen und jeden postuliert hat. Man kann durchaus Freundschaften pflegen, so daß unter Staaten dauerhaft und ernsthaft möglich ist. Das darf aber eben nicht zu irgendwelchen Anhängigkeiten führen, egal auf welchem Sektor. Und wenn es doch nicht die Russen waren, wer war es dann? Die AFD oder der rechte Untergrund oder einfach Wutbürger, die die AFD wählen? In Frankfurt wurde ein Kroate festgenommen, der am Flughafen die Drohne steuerte. Und wenn es die linken Staatsfeinde sind, die Nato selbst oder auch deutsche Behörden, um immer mehr Eingriffe in unsere Rechte zu rechtfertigen und die Kriegshysterie weiter anzutreiben? Es gibt doch noch zig andere Erklärungen. Aber hinterfragen, denken kann man nicht von jedem erwarten.

Femina Obnixa | Mo., 6. Oktober 2025 - 15:48

Die Entfernung zwischen Dänemark und Russland beträgt 1174 km. Russische GERAN-3-Drohnen haben laut israelischem Geheimdienst eine realistische Reichweite von 750 km (wegen der dazu erforderlichen Treibstoffmenge).
Es sei denn, die Russen haben inzwischen das Beamen erfunden.
Es hat mit fünf Minuten gekostet, um das herauszufinden:
Wenn ich Propaganda lesen/hören möchte, kann ich auch Mainstreammedien konsultieren.

Keppelen Juliana | Mo., 6. Oktober 2025 - 18:33

Antwort auf von Femina Obnixa

haben sie nicht mitbekommen, dass ein russisches Schiff tagelang unbemerkt vor Dänemark lag und das im bestbewachten Gewässer der Welt? Ausserdem hat der französische Napoleon ein Schiff der "Schattenflotte" entern lassen wegen des Verdachts mit den Drohnen in Dänemark zu tun zu haben. Das Schiff konnte wieder weiterfahren es wurde nichts festgestellt. Sie sehen die Nato ist auf Zack. In Norwegen sollen angeblich 3 Deutsche und ein Chinese verhaftet worden sein wegen Drohnengeschichten usw. Aber ich lasse mich nicht beirren es sind und waren Russen basta. (Beitrag enthält zum größten Teil Ironie).

Thomas Scholz | Mo., 6. Oktober 2025 - 20:03

Ich empfehle d.Buch"Kognitive Kriegsführung,NeusteManipulationstechniken alsWaffengattung der NATO" v.J.Tögel. Die EU setzt ausschließlich aufKrieg zurLösung d.Ukrainekrieges,keinerlei Diplomatieversuche. Die massiven Ausgaben fürAufrüstung,um in denKrieg gegen Russl.einzutreten, mit Sparen bei allem Sinnvollen trägt das Volk aber nur bei genügend schlimmeFeindbild mit. Deswegen das Dauertrommeln,was allesRussland unternimmt um zu "spalten u.Furcht einzujagen".
Nichts ist belegt oder erweist sich als Ente. Russl. kann keinInteresse haben,mit solchen Provokationen seineGegener zusammenzuschweißen,das Interesse u.der auf der Hand liegendeNutzen liegt bei den europäischen hardlinern u. Rüstungskonzernen.
Unbedacht bleibt das hohe Risiko d.Europaverwüstung beimWeltkrieg 3. Die jetzige Propaganda gleicht der vor dem 1.u.2. Weltkrieg. Göbbels:"Wir müssen kriegstüchtig werden".Pistorius folgt. Bei ernsthafterBedrohunng wird Russl. die atomare Karte ziehen.Besser vorher Interessensausgleich.