- Gaza zwischen Machtvakuum und Stammesherrschaft
In der Ära nach dem Ende der Hamas könnte der Gazastreifen von neuen gefährlichen Kräften beherrscht werden. Zwischen politischer Unsicherheit und sozialer Verwurzelung rücken alte, traditionelle Clan-Familienstrukturen wieder ins Zentrum der lokalen Ordnung.
Der Gaza-Krieg hat tiefgreifende politische und gesellschaftliche Veränderungen ausgelöst. Nach Monaten intensiver Kämpfe, Zerstörung und zahlreichen Opfern ist der Küstenstreifen heute ein Trümmerfeld –auch politisch. Besonders spürbar ist der zunehmende Machtverlust der Hamas, die seit 2007 die Kontrolle über das Gebiet innehatte. Die Radikal-Islamisten, einst unangefochtener Herrscher, haben große Teile ihrer militärischen Infrastruktur verloren, viele ihrer Führer wurden getötet oder befinden sich im Untergrund.
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Falls es wirklich so ist, dass die Hamas die Macht an eine Vielzahl von Clans abgibt, sieht das für Israel sicher erstmal erstrebenswert aus, weil eine Vielzahl an Clans keine militärische Macht aufbauen kann.
Für den Westen sehen ich das erstmal bedenklich. Unser ganzes politisches Weltbild und Menschenbild steht Clans, die sich nicht wohl verhalten, eher hilflos gegenüber. Wir können Parteien oder Banden verbieten und wir haben politische Regeln für die Kernfamilie. Prinzipiell können wir aber keine Menschen aufgrund ethnischer oder großfamiliärer Zugehörigkeit behandeln - wir müssen und wollen nur das Individuum sehen. Bei staatlichen Zugehörigkeiten ("Syrer", "Franzose" etc.) haut das meist hin, weil der Zusammenhalt nicht so stark ist, um tragfähige Strukturen aufzubauen.
Bei kleineren und homogeneren ethnischen Gruppen oder Clans kann das anders sein und es ist für unsere Gesellschaften glaube ich sehr schwierig einen Umgang damit zu finden.
@Markus Michaelis, Clanstrukuren sind weltweit der Normalfall, besonders in den "Staaten", deren Grenzen von den Kolonialherren mit dem Lineal gezogen wurden. Und trotzdem herrscht große Verwunderung, dass das Nation Building (Libyen, Irak, Afghanistan, Sudan) einfach nicht klappen will. Zwischenzeitlich sind diese Strukturen auch in Europa auf dem Vormarsch (Frankreich, Belgien, Schweden). Die aktuelle Situation in Berlin wird von den Medien weitgehend ausgeblendet-Verstaatlichungsphantasien sind dort wichtiger, auch beim CDU-Bürgermeister.
Das haben Sie wieder einmal sehr sachlich und neutral auf den Punkt gebracht. Das Problem im arabischen Raum sind immer religiöse Gruppen und/oder eben Familien Clans, die man weder richtig einschätzen kann, noch sonst irgendwie so richtig greifen kann. Da vermischen sich ganz persönliche familiäre Interessen miteinander oder gehen entsprechend gegeneinander vor. Ich tendiere auch hier, raushalten, aus dem eigenen Land halten, die hier integriert sind und sich entsprechend eingefügt haben hier lassen und der Rest zurück ins Heimatland. Wir Europäer, besonders aber auch wir Deutschen haben eine ganz andere Sozialisation und Geschichte, wir sind den arabischen Kulturen nicht gewachsen. Wir müssen unsere eigene Kultur hoch halten und leben, da haben wir genug mit zu tun. Und wenn sie es schwierig nennen, ich sage es ist unmöglich, mit diesen ethnischen Gruppen gedeihlich auszukommen. Zu verschiedenen sind wir.
