Guido Steinberg
Guido Steinberg / J. Marguier

Guido Steinberg im Gespräch mit Clemens Traub - Cicero Podcast Politik: „Völkerrechts-Vorwurf ist aus dem Elfenbeinturm“

Israel und der Iran stehen in einem offenen Krieg – Clemens Traub spricht mit dem Nahostexperten Guido Steinberg im Cicero Podcast Politik über die Hintergründe, Netanjahus Absichten und Deutschlands Rolle.

Clemens Traub

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Die Lage im Nahen Osten hat sich in den vergangenen Tagen dramatisch zugespitzt: Israel richtet seine Angriffe gezielt gegen das iranische Atomprogramm, während Teheran mit Raketenangriffen auf Tel Aviv antwortet. Aus einem jahrzehntelangen Schattenkrieg ist ein offener militärischer Konflikt geworden – mit weitreichenden Folgen für die gesamte Region.

Warum kommt es gerade jetzt zur Eskalation? Wie stark ist das iranische Regime nach der gezielten Eliminierung führender Militärs tatsächlich geschwächt? Welche Ziele verfolgt Premierminister Benjamin Netanjahu? Und wie wahrscheinlich ist ein direktes Eingreifen der USA?

In dieser Folge des Cicero Podcast Politik spricht Redakteur Clemens Traub mit Dr. Guido Steinberg. Der Islamwissenschaftler forscht bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin und zählt zu den profiliertesten Nahostexperten Deutschlands.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen jedoch nicht nur die Entwicklungen zwischen Israel und Teheran, sondern auch die deutsche Perspektive auf den Krieg: Welche Verantwortung trägt Berlin in diesem eskalierenden Konflikt? Und wie zutreffend ist die Einschätzung von CDU-Chef Friedrich Merz, Israel übernehme in diesen Tagen die „Drecksarbeit“ für den Westen?

Guido Steinberg und Clemens Traub
Guido Steinberg (li.) und Clemens Traub in der Cicero-Redaktion / J. Marguier

Das Gespräch wurde am 18. Juni 2025 aufgezeichnet. Sie können dieses Gespräch auch als Video-Podcast auf unserem Cicero YouTube Kanal anschauen.

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Stefan | Fr., 20. Juni 2025 - 16:17

Russland startet einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Was ist das Wort für den Angriff von Israel gegen den Iran ?
Wo ist hier das Völkerrecht und wie ist es in diesem Fall zu definieren ?
Der Kanzler der zweiten Wahl, Friedrich Merz spricht gar von "Drecksarbeit" und lässt im Gegenzug wahrscheinlich 100.000de neue Kriegsflüchtlinge ins Land.
Da macht dann wiederum, wenn man das Unwort "Drecksarbeit" benutzen will, Deutschland dieselbe.
Merz spricht oftmals schneller als er denkt und nun, da die USA sich eher auf Nahost konzentrieren, darf Europa die "Drecksarbeit" komplett in der Ukraine übernehmen.
Das Völkerrecht ist somit zu einer hohlen Phrase verkommen.
Die Definition ist eben mannigfaltig ... eben wie's gerade nutzt und passt ohne Rücksicht auf Verluste.

Souveränität und Gleichheit der Staaten: Alle Staaten sind rechtlich gleich und haben das Recht auf Selbstbestimmung und territoriale Integrität. Kein Staat darf sich in die inneren Angelegenheiten eines anderen einmischen (Prinzip der Nichteinmischung).Friedliche Streitbeilegung: Staaten sind verpflichtet, Konflikte friedlich zu lösen, etwa durch Verhandlungen, Vermittlung oder internationale Gerichte wie den Internationalen Gerichtshof (IGH).Verbot der Gewaltanwendung: Nach Artikel 2 Abs. 4 der UN-Charta ist die Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen die territoriale Integrität oder politische Unabhängigkeit eines Staates verboten, außer in Fällen von Selbstverteidigung (Artikel 51) oder mit Zustimmung des UN-Sicherheitsrats

Die Ukraine hat, wie bekannt, nach Zusammenbruch der UdSSR seine Nuklearwaffen abgegeben. Mit Auslöschung Russlands hat die Ukraine auch nie gedroht. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.

Keppelen Juliana | Fr., 20. Juni 2025 - 17:11

keine Nachricht keine Talkshow keine Zeitung die, wenn es um den Ukraine-Russlandkonflikt geht, nicht mit den Worten "nach dem brutalen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands" in der Ukraine beginnt. Und jetzt ist das Völkerrecht plötzlich sozusagen out. Gilt das jetzt auch für den Ukraine-Russland Konflikt.