- Gottes eigene Ländereien
Der vor einem Monat ermordete Aktivist und Podcaster Charlie Kirk war in weiten Teilen ein christlicher Nationalist. Doch woher rührt die Koalition der Republikaner mit den evangelikalen Christen in „God's Own Country“? Und was beinhaltet die Theologie der amerikanischen „Gotteskrieger“?
Die Trauerfeier für Charlie Kirk im Stadion von Glendale, Arizona, hatte sämtliche Merkmale eines jener, für die evangelikale Bewegung in den USA so typischen, Mega-Gottesdienstes. Vor nicht weniger als 100.000 Trauernden wurden Kirchenchoräle angestimmt, feurige Predigten gehalten, und beinahe sämtliche Trauerredner zeichneten Kirk als Märtyrer einer christlichen Bewegung, deren Augenblick nun gekommen sei. Von einem Erweckungs-Moment wurde gar gesprochen, ähnlich jenen religiösen Erweckungen im Neu England des 18. Jahrhunderts, die eine Rückbesinnung auf puritanische Werte und Lebensweisen herbei führten.
Das alles wäre bei der Trauerfeier für den charismatischen Anführer einer evangelikal orientierten Jugendorganisation nicht weiter befremdlich gewesen. Was die Veranstaltung allerdings beängstigend machte, war, dass die gesamte US-Regierung anwesend war: Donald Trump sprach ebenso wie sein Vize Vance, der Sprecher des Abgeordnetenhauses Mike Johnson kam und mit ihm die Mehrheit von Trumps Kabinett. Und sie alle stimmten in die Rhetorik der religiösen Erneuerung der USA ein. Außenminister Marco Rubio beschwor die bevorstehende Rückkehr von Christus auf die Erde, der Präsidentenberater Stephen Miller, eigentlich aus einer jüdischen Familie stammend, deklarierte, dass diese Regierung „auf der Seite des Guten, auf der Seite Gottes“ stehe. Trump bekräftigte schließlich, dass man „Religion braucht, um eine große Nation zu haben“.
-
Monatsabo (im 1. Monat) 2,00 €
Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden.
Der erste Monat kostet 2,00 €, danach 9,80 €/Monat.
Ohne Abo Lesen
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.
Das ist die christliche Kopie des Islamismus. Der globale Kampf wird blutig werden. Es ist noch nicht lange her, da feierten deutsche Trumpanhänger Trump und dessen Politik als friedliebend, ja pazifistisch.
Die Bevölkerung von "God‘s Own Country“ setzt sich zu über 95% aus Menschen mit Migrationshintergrund zusammen, die mit der Urbevölkerung wenig christlich motiviert umgingen. Die engen Verbindungen des zum Katholizismus konvertierten JD Vance sowohl zum verstorbenen Papst als auch zu dessen Nachfolger werden in den Medien bisher wenig thematisiert. Der frühere evangelikale Vizepräsident Mike Pence war im Angesicht des Sturms auf das Kapitol standhaft. Ob sein Nachfolger ähnlich handeln würde, erscheint zweifelhaft.
In einer Demokratie muss man irgendwie 51% zusammenbekommen, nicht alle Gruppen, die sich dazu zusammentun, tun das aus tiefsten Gemeinsamkeiten heraus. Oft, und ich denke auch hier, ist es durch die Abneigung gegen andere Gruppen getrieben, in der man sich einig ist.
Es ist sicher gut im Bereich des Möglichen, dass die Trump-Bewegung und Regierung überdrehen wird. Das mag auch ganz aus dem Ruder laufen, aber bis jetzt sehe ich es in einer gewissen Kontinuität einer allgemeinen Überdrehung. Alle möglichen Gruppen, auch auf demokratischer Seite, beanspruchen heilige, unantastbare Werte und Sichtweisen, aus denen alle möglichen Übergriffe auf die Gesellschaft und andere Menschen begründet werden.
Die Zeiten sind einfach so, dass alles ein wenig überdreht ist.
Was für ein sonderbarer Artikel. Was ist falsch daran, wenn die Menschen zum christlichen Glauben und zu jüdisch/christlichen Werten zurückfinden.
Die USA, ein Land, was ich mehrmals besucht habe und immer gerne dort war.
Die letzten Jahre haben Teile der amerikanischen Gesellschaft die USA in ein linkswokes Land verändert. Ein Land, in dem Werte nicht mehr zählen, sondern nur noch die Hautfarbe und alles, was kommunistisch und nicht christlich ist.
Wenn ich Reportagen und Dokumentationen der letzten Jahre gesehen habe, empfand ich die USA (zumindest in den Städten) nicht mehr so lebenswert. Der Islam breitet(e) sich auch dort aus. Zwar nicht in gleichem Maße wie in Europa, aber mit den selben negativen Ereignissen.
Wie sagte schon Dostojevski:
„Wenn es Gott nicht mehr gibt, ist alles erlaubt“,
Ich freue mich immer, wenn ich auf Menschen treffe, welche im Leben zu ähnlichen Überzeugungen gelangt sind wie ich; denn ich höre niemals auf,
mich kritisch zu hinterfragen. Da hilft mir eine bestätigende Aussage von
glaubwürdigen Personen sehr, erneute Sicherheit in meinen Ansichten zu gewinnen.
Danke, daß Sie hier auch oft schreiben u. damit den Kreis der engagierten Kommentatoren beim CICERO bereichern.
Nichts ist wichtiger als ein sachlicher u. ehrlicher Gedankenaustausch der Bürger untereinander (die allerdings über eine gute Allgemeinbildung u. Lebenserfahrung verfügen sollten!), um zu vernünftigen u. hilfreichen Erkenntnissen für die Gesellschaft zu gelangen.
Die Politik braucht keine "Think-Tanks", die - von Lobbyisten unterwandert - in ihren speziellen Blasen rasch den Bezug zur Realität verlieren. Sie muß sich vielmehr an den Anliegen der "Normalbürger" u. deren berechtigten Forderungen nach gerechter Fürsorge orientieren, dann ist sie bestens beraten.
Herzl. Grüße!
Hallo Frau Wallau, vielen Dank für Ihre Anwort auf meinen Kommentar. Es geht mir ebenso wie Ihnen. Man sollte immer alles hinterfragen und ich lese auch gerne kritische Kommentare. Nur sollten sie immer sachlich sein. Sachlich und nicht von den jetzt so gerne benutzen Vokabeln Hass und Hetze.
Liebe Grüße
des Autors liest sich wie die des deutschen ÖRR. Denn nein, selbst das fundamentalistische US-Christentum ist nicht dasselbe wie der radikale Islam. Vielleicht lohnt mal ein Abstecher in andere Zonen des Landes, um die Furcht vor der Gläubigkeit einfacher Leute zu verlieren.
In New York ist ein Muslim-Brüder und glühender Israel-Hasser Bürgermeisterkandidat der 'Demokraten'. Das finde ich deutlich bedenklicher, als wenn J.D. Vance als katholischer Christ seinen persönlichen Freund Charlie Kirk betrauert.
Und ja, gewiss ist der 'christliche Backlash' auch eine Reaktion auf die woke Enthemmtheit der letzten Jahre. Aber für kluge Leute wie Victor Davis Hanson ist das Teil der notwendigen Rückbesinnung auf eigene Traditionen.
Die Suppe ist also nicht ganz so heiß, wie in diesem Text angedeutet. Hierzulande, wo man im Gegensatz zu den USA Kirchensteuer zahlt, ist Gott offiziell 'queer' und die AfD des Teufels. Take a pick, what's worse.
die Regale in den Buchläden und das Internet sind voll mit spirituellen Angeboten, also gibt eine Nachfrage die allerdings von der großen Kirchen nicht bedient werden. Die Amtskirchen widmen sich Flüchtlingen und sämtlichen Minderheiten zu. Der gemeine Man, der sich Sonntags liturgisch durch den Gottesdienst tragen lassen möchte bleibt auf der Strecke.
Der Artikel enthält interessante Informationen über theologische Ansichten, welche die Wähler Trumps prägen. Insgesamt durchzieht den Artikel aber eine kritische Stimmung gegenüber dem Christentum. Diese Meinung darf man haben. Was unterbleibt, ist anzumerken, dass unchristliche Einflüsse zu negativen Entwicklungen in der amerikanischen und westlichen Gesellschaft geführt haben. Andererseits ist unsere Demokratie mitgeprägt durch das Christentum. Diese kritische Haltung dem Christentum gegenüber, wurde in der medialen Öffentlichkeit in den letzten Jahrzehnten als positiv u. normal angesehen angesehen. Wer vom Christentum Ahnung hat, weiß, das mit menschlichen Mitteln auf dieser Erde kein göttliches Reich zu bauen ist. Das ist zum Scheitern verurteilt. Im Einzelnen und in der persönlichen Beziehung zum dreieinigen Gott und dem Auftrag, den Nächsten und dem Staat zu dienen, verwirklicht sich das unsichtbare Reich Gottes auf dieser Welt. Konstruktive Kritik ist trotzdem wünschenswert.
das Herrn Moll offenbar so gut gefällt u. dessen Schwinden er beklagt, hat nicht das erfüllt, was es den Menschen versprochen hat.
Drogenprobleme, Verwahrlosung, Armut, Orientierungslosigkeit junger Menschen, krasse Unterschiede bei den Chancen für den Einzelnen in der Gesellschaft u. viel Negatives mehr zeugen nicht gerade von einer Erfolgsgeschichte bzw. einem verlockenden Angebot.
Es ist daher nicht verwunderlich, daß unzählige Amerikaner zurückkehren zu dem, was ihren Vorfahren einst den Halt verlieh, um im täglichen Kampf zu bestehen, nämlich ihr Glaube an Jesus Christus und sein Evangelium.
F r e i h e i t , wie sie jeder sich ersehnt u. die Amerikaner sich immer auf die Fahnen geschrieben haben, braucht eine Bindung ("religio") an eine höhere Macht, die ihre exzessive Ausuferung verhindert. Genau das spüren immer mehr Menschen in den USA u. wenden sich, wie z. B. J. D. Vance u. seine Familie, verstärkt dem Christentum zu.
Warum denn auch nicht?
Hat jemand bessere Angebote?
