- Entwarnung für den Balkan?
Das politische Ende des bosnischen Serbenführers Dodik ist ein Hoffnungsschimmer. Doch Serbien driftet immer weiter gen Moskau. Nun hat der EVP-Vorsitzender Manfred Weber sogar eine Untersuchung der Präsidenten-Partei angeordnet.
Das Ende einer Ära scheint sich im EU-Beitrittskandidatenstaat Bosnien und Herzegowina abzuzeichnen: 30 Jahre nach Kriegsende kündigt der ultranationalistische bosnische Serbenführer Milorad Dodik an, dass sein Vertrauter Siniša Karan für das Amt des Präsidenten der Republika Srpska (RS) kandidieren wird. International ist der Technologieminister des mehrheitlich serbischen Teils Bosniens unbekannt. Und fraglich ist, ob Karan das für den 23. November von der bosnischen Wahlkommission angesetzte Rennen für sich wird entscheiden können.
Dodik beherrschte die RS – in wechselnden Ämtern – seit 2006 mit harter Hand, zuletzt als deren Präsident, mit dem Ziel, diese von Bosnien abzuspalten und Serbien anzuschließen. Damit wäre das serbische Kriegsziel der 1990er Jahre doch noch erreicht. Unterstützt wird Dodik von den Präsidenten Serbiens und Russlands, Aleksandar Vučić und Wladimir Putin, sowie vom ungarischen Premier Viktor Orbán. Der knapp 20-jährige Dauerstresstest, dem der bosnische Staat durch Dodiks zerstörerischen Handelns ausgesetzt war, könnte sich dem Ende nähern. Ein schöneres „Geschenk“ zum 30. Jubiläum des Dayton-Friedensvertrages hätte sich Bosnien kaum wünschen können. Ob Dodik sich tatsächlich zurückzieht oder seine destruktive Politik als Parteivorsitzender fortführt, bleibt abzuwarten.
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"Der knapp 20-jährige Dauerstresstest, dem der bosnische Staat durch Dodiks zerstörerischen Handelns ausgesetzt war, könnte sich dem Ende nähern.“ Dauerstresstest für die Kriegstreiber der EU, für die Mehrzahl der bosnischen Serben ist die Annäherung an Russland genau das richtige, wie es im Übrigen auch für uns wäre, Frieden mit Russland, raus aus EU und NATO …
