Donald Trump
Donald Trump / picture alliance / Captital Pictures | RS/MPI

Ein „konstruktives Gespräch“ - Weniger russisches Gas, aber unter amerikanischen Bedingungen

Die USA üben bei Öl- und Gasimporten aus Russland Druck auf die EU aus. Ursula von der Leyen gibt nach, weil sie nicht anders kann. Verkauft wird es als „konstruktives Gespräch“. Ein bilaterales Tauziehen, bei dem man weiß, wer zuerst schwächelt.

Autoreninfo

Mirjam Epstein studiert Soziologie und hat redaktionelle Stationen an der Axel Springer Akademy (Welt) und dem österreichischen Exxpress absolviert. Derzeit macht sie ein Praktikum bei Cicero.

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Diese Woche telefonierte Ursula von der Leyen mit Donald Trump, um den nächsten Schritt in Richtung Unabhängigkeit von Russland zu beschleunigen. Aus dem Gespräch ging sie strahlend heraus, bezeichnete es als konstruktiv.  

Brüssel will den Zeitpunkt für das Ende von Öl- und Gasimporten aus Russland vorziehen. Das knüpft an das bereits im März verabschiedete Sanktionspaket an. Darin wurde vorgesehen, alle noch verbliebenen Importe von russischem Öl und Gas bis Ende 2027 versiegen zu lassen. Doch im Wortlaut war der Zeitpunkt nicht fixiert, bis Donald Trump genau dies einforderte. Dahinter steht auch: Die USA sind seit 2024 der größte Gas-Zulieferer Europas. Fast die Hälfte aller Einfuhren stammen aus deren LNG-Speichern.

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Ernst-Günther Konrad | Sa., 20. September 2025 - 12:42

Wenn ich streng regierungstreu und unkritisch den deutschen Politikern Glauben schenke, dann haben wir ja längst die Gas- und Öllieferungen aus Russland vollständig gekappt. Wir sind doch absolut glaubwürdig und wenn wir Sanktionen mittragen, dann sind wir die ersten, die es zu 110% umsetzen. Nein, wir doch nicht. Uns trifft das nicht. Das trifft nur die anderen. Oder doch nicht? Oder müssen nur wir dann richtig blechen? Ich bin ratlos. Mal Uschi fragen, wen das betrifft und ob es stimmt, dass die EU doch irgendwie die "Sanktionen" austrickst. Oder ist das von Donald alles nur Verschwörung?
Das Lügengewirr der EU wird immer brüchiger und beginnt sich komplett aufzulösen. Jetzt wissen wir warum alle Trump verhindern wollten. Es soll nichts auffliegen. Pech gehabt. Die USA meint es längst ernst mit MAGA und die EU macht immer noch Taschenspielertricks.

Keppelen Juliana | Sa., 20. September 2025 - 16:55

wie sehr sich die EU wie kleine dressierte Zwergpudel von Selenskyi und den USA am Nasenring durch die Arena ziehen läßt ohne Rücksicht auf Verluste.

Michael Kaufmann | So., 21. September 2025 - 12:29

Ja das ist wohl ersichtlich. Anstatt sich Russland und China und dem dazugehörigen Osten (Seidenstraße) zu nähern und in Kooperation Teil zu haben und gemeinsame Werte zu erwirtschaften, lassen wir uns von USA & UK mit dem Nasenring hinterher ziehen. Genauer betrachtet braucht die USA & UK die NATO um auf ihren Raubzügen um die Welt. Nicht umgekehrt.