
- „China dürfte am Ende zu den Krisengewinnern gehören“
Der Bundeswehroffizier und Militärhistoriker Matthias Rogg spricht im Interview über die Frage, ob wir uns wegen Corona im Kriegszustand befinden – und darüber, was es bedeutet, wenn Nato-Länder wie Italien von China oder Russland Schutzmasken geschenkt bekommen.
Oberst i.G. Prof. Dr. Matthias Rogg, Jahrgang 1963, ist Berufssoldat und Historiker sowie Co-Vorstand des 2018 gegründeten „German Institute for Defence and Strategic Studies“ (GIDS), dem in Hamburg ansässigen ersten Think Tank der Bundeswehr.
Herr Rogg, Sie selbst waren mit Corona infiziert. Hat das Ihre Sicht auf die aktuelle Krise verändert?
Ja, weil man selber die Verletzlichkeit am eigenen Leib spürt und weil man auch mal Zeit hat, um über Dinge nachzudenken, über die man sonst vielleicht nicht nachdenkt: die eigene Verletzlichkeit, die Verletzlichkeit unserer Strukturen. Und dass wir alle, da nehme ich mich nicht aus, die umfassenden Folgen einer globalen Pandemie unterschätzt haben.