
- Eine zweite Amtszeit in einem politikverdrossenen Land
In Österreich wird am Sonntag ein neuer Bundespräsident gewählt. Neben Amtsinhaber Alexander van der Bellen stellen sich sechs weitere Kandidaten zur Wahl. Allerdings deutet nichts darauf hin, dass dem einstigen Grünen-Politiker einer davon auch nur ansatzweise gefährlich werden könnte. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die Politikverdrossenheit bei unseren Nachbarn merklich zugenommen hat.
Jüngst wurde beim „Talk im Hangar 7“ auf Servus TV über die am Sonntag in Österreich anstehende Bundespräsidentenwahl diskutiert. Geladen und gekommen waren alle Kandidaten, die sich für dieses Amt bewerben. Nur einer fehlte: Amtsinhaber Alexander van der Bellen. Die offizielle Begründung lautet, er wolle durch derlei Auftritte „die Würde des Amtes“ nicht beeinträchtigen. Und so wurde aus einer Runde der Kandidaten eine Runde der Herausforderer. Notgedrungen.
Sieben Männer bewerben sich um das Amt. Laut den aktuellen Umfragen hat der 78-jährige Van der Bellen die allerbesten Chancen auf eine weitere Amtszeit. Rund 50 Prozent der Stimmen werden ihm zugetraut. Anders als in Deutschland wird der Bundespräsident in Österreich von der Bevölkerung gewählt und hat auch weitergehende Befugnisse im Amt als sein deutsches Pendant. Er ernennt beispielsweise die Regierung und kann sie auch wieder entlassen. Wahlberechtigt sind am Sonntag knapp 6,4 Millionen Österreicher.