Shabana Mahmood
Britische Innenministerin Shabana Mahmood / Foto: Christopher Thomond/Guardian/Eyevine/DDP Images

Britische Innenministerin Shabana Mahmood - Labours Antwort auf Nigel Farage

Die neue britische Innenministerin Shabana Mahmood ist Muslimin pakistanischer Abstammung – und verfolgt dennoch einen knallharten Kurs in der Migrationspolitik. Viele Innenminister scheiterten zuvor an der illegalen Massenmigration. Kann sie eine Wende einleiten?

Autoreninfo

Christian Schnee studierte Geschichte, Politik und Public Relations in England und Schottland. Bis 2019 war er zunächst Senior Lecturer an der Universität von Worcester und übernahm später die Leitung des MA-Studiengangs in Public Relations an der Business School der Universität Greenwich. Seit 2015 ist er britischer Staatsbürger und arbeitet als Dozent für Politik in London.

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Womöglich dachte J.D.Vance bei seiner bizarren Bemerkung, Großbritannien sei das erste islamistische Land mit Nuklearwaffen, an Birmingham. Die weiße Bevölkerung ist hier in der Minderheit, das Stadtbild von Asiaten und Schwarzen geprägt. Moscheen sind gesellschaftlicher Treffpunkt, und in den Regalen der kommunalen Bibliothek stehen Bücher in Urdu und Pandschabi. Es ist die Heimat der neuen britischen Innenministerin Shabana Mahmood. Hier liegt ihr Wahlkreis, für den sie nach Jurastudium in Oxford und Berufsstart als Anwältin 2010 mit 28 Jahren als erste muslimische Frau ins Parlament einzog.

Law and Order

Bei der Wiederwahl im vergangenen Jahr kollabierte ihr Stimmanteil von 80 auf 42 Prozent. Ein propalästinensischer Kandidat hatte islamische Wähler mobilisiert, während Labours Parteichef Keir Starmer Israels Kriegsführung rechtfertigte. Das habe bei ihren Wählern Vertrauen gekostet, sagt Mahmood, die nach den ersten Bildern sterbender Kinder einen Waffenstillstand forderte. Dem Vorwurf der Jerusalem Post, die ranghöchste britische Muslimin stehe Palestine Action, einer in Großbritannien als terroristisch eingestuften Organisation, nahe, widerspricht Michael Rubin. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Freunde Israels in der Labour-Partei kämpft sie gegen Antisemitismus. Gleich bei Amtsübernahme besuchte die Ministerin die Zentrale der Londoner Polizei, wo gerade die Festnahme Hunderter propalästinensischer Demonstranten koordiniert wurde. Sie sei eine Gegnerin des Islamismus, gerade weil ihre pakistanischen Eltern sie religiös erzogen haben, sagt ihr Parteifreund Lord Glasman.

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Markus Michaelis | Di., 4. November 2025 - 17:02

Westliche Gesellschaften werden die nächsten Jahrzehnte einiges zu tun haben, irgendeine neue Mitte zu finden. Welche das mal sein wird, kann glaube ich noch niemand sagen, weil noch nicht mal klar ist, zwischen welchen Menschen und Gruppen in welchen Anteilen so eine neue Mitte zu finden ist.

Stefan | Di., 4. November 2025 - 17:15

Starmer ist die Fehlbesetzung schlechthin und selbst hierzulande wissen diejenigen Migranten, die es geschafft haben, daß der Kuchen umso kleiner wird, je mehr Leute einwandern.
Dazu braucht man keine Mathematik studiert zu haben.

Markus Michaelis | Di., 4. November 2025 - 17:25

Dass europäische Gesellschaften in Zukunft deutlich konservativer und auch wieder nationaler oder kulturzugehöriger werden, scheint mir das mit Abstand wahrscheinlichste, einfach weil Migranten das im Mittel sind (bzw. die Welt im Mittel ist). Das sagt aber immer noch nicht soviel Konkretes aus, weil es da immer noch ein großes und gegensätzliches Spektrum gibt, welches Konservativ und welches National/Kulturdenken genau.

Klaus Funke | Di., 4. November 2025 - 17:48

Er hat es in seinem Roman "Unterwerfung" vorausgesehen, was mit dem christlich europäischen Abendland geschehen würde, nachdem verantwortungslose Politiker es mit Muslimen geflutet haben. Und die Erosion wird weitergehen. Der Islam ist in seiner derzeitigen Ausprägung eine Ideologie und Religion, die im Hochmittelalter stehen geblieben ist. Die Zeiten sind lange vorbei, wo der Islam wie in Spanien eine moderne, hochgebildete Schicht von Gelehrten und Priestern hervorbrachte, die einen Fortschritt zeitigten. Heute ist er eine auf Unterwerfung, Knechtschaft und Fanatismus ausgerichtete Religion, eher eine Bruderschaft, welche die einmal eroberte Macht niemals wieder hergeben wird. Die christlichen Kirchen Europas, die katholische wie die evangelische, sind erstarrte, aufgeweichte, beinahe degenerierte Institutionen, die dem kämpferischen Islam nichts entgegenzusetzen haben. Wenn man sich die Mühe macht, zu recherchieren, womit sich unsere Kirchen beschäftigen, ist d. Untergang sehr nahe.

Im Mai 2025 erhielt er den Jerusalem Prize und nahm am Jerusalem International Writers Festival teil, nach einer langen Odyssee wieder in Paris ...
Man hatte einige Strafverfahren angestrebt, da man auch ihn und seine Aussagen als rassistisch wertet.
"Unterwerfung" bringt' s tatsächlich auf den Punkt.
Langsam und stetig verändern sich nicht nur Europas Städte, sondern die ganze Bevölkerung bekommt ein islamisches Gesicht.
Sie haben eben mehr Kinder und wenden sich nicht von ihren Moscheen ab.
Die nämlich sind im Gegensatz zu den Kirchen voll.

Elisa Laubeth | Di., 4. November 2025 - 21:38

Nigel Farage will das , was wir hier etwas verschwurbelt „Leitkultur“ nennen, wieder als dominierenden gesellschaftlichen Konsens in Großbritannien. Das ist sicher nicht das Anliegen der ehrgeizigen Ministerin. Die illegale immigration zu beenden wird nicht reichen um in Großbritannien wieder den gesellschaftlichen Frieden herzustellen, wenn es überhaupt gelingen sollte dayy so Problem in den Griff zu bekommen. Die Schleppernetzwerke sind sehr effizient.
Die linkswoken Sozialisten der Labour Partei mit ihrer sehr migrantenfreundlichen Haltung werden die britischen Ureinwohner kaum davon abhalten können Farage zu wählen, dazu haben sich die Konservativen selbst zerlegt und sind kaum eine Alternative. Die Kommunalwahlen haben gezeigt, wohin die Reise geht. Irgendwann wird politisches Versagen vom Wähler bestraft.

Elisa Laubeth | Mi., 5. November 2025 - 07:20

Es ist etwas, wie die europäische Aufklärung, was dem Islam fehlt. Es gibt keine säkulare Sphäre im Islam, da er Religion und zugleich Staatsdoktrin ist. Das ist etwas , was in Europa bestenfalls als mittelalterliches Relikt im Vatikanstaat existiert. Es erstaunt mich immer wieder mit welcher Blauäugigkeit und völliger Unkenntnis man den zunehmend strenggläubigen, fundamentalistischen Zuwanderern begegnet. Daran ändert auch eine muslimische Innenministerin nichts, denn auch sie adressiert das Problem nicht, sondern reduziert es eher auf Illegale Einwanderer.
Larry Siedentop , Professor für Ideengeschichte in Oxford, hat es in seinem Werk „Inventing the Individual“2014 so formuliert: „Eine Sicht auf die Welt, in der religiöse Gesetze die weltliche Sphäre ausschließt und in der die Unterordnung der Frau dem Glauben an die Gleichwertigkeit der Menschen zuwiderläuft, ist mit den Einsichten, wie sie in der westlichen Welt üblich sind, nicht vereinbar“. Man sollte darüber nachdenken.

David Johnson | Mi., 5. November 2025 - 14:15

Antwort auf von Elisa Laubeth

Ein wunderbares Buch, ist wirklich jedem zu empfehlen. Hat mich auch davon überzeugt, dass wir dem Christentum viel zu verdanken haben, und dass der Westen und Islam vollkommen unvereinbar sind.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 5. November 2025 - 11:36

Bereits fünf Minister vorher haben versagt. Ich traue der Frau durchaus über den Weg, dass was sie sagt, auch umsetzen zu wollen. Aber wir alle wissen, der Teufel steckt im Detail und da haben diese links-grünen Faschisten auch in GB einige Fallstricke eingebaut. Und wer weiß, was man in einigen Tagen von dieser Frau glaubt alles herausgefunden zu haben. In jedem Fall klingt sie nach deutschen links-grünen Vorstellung nach *Nazi*. Sie setzt die Hebel schon richtig an. Gerade beim Visa kann man einige Staaten zwingen, ihre eigenen Leute wieder zurückzunehmen. Nur wird man sie so schalten und walten lassen, wie sie es für richtig und effektiv hält oder werden ihre nicht auch eigene Leute in den Rücken fallen, die ihren harten Kurs nicht mittragen wollen. Und eines muss einem klar sein. Manches läßt sich nicht mehr ändern, nur abschwächen und es braucht Jahre auch in GB, bis dort wieder Ordnung einkehrt.
Jedenfalls viel Glück.

David Johnson | Mi., 5. November 2025 - 13:17

Bemerkenswert, dass CICERO es nicht für nötig erachtet hat, nicht mal einen Kurzbericht über den Terror-Anschlag auf eine Synagoge am Jom Kippu in Manchester vor 4 Wochen zu veröffentlichen, der zwei unschuldigen Juden das Leben kostete.
Stattdessen bekommen wir nun einen unkritischen Lobgesang auf eine Innenministerin, die 2013 für die Anerkennung des Staates Palästina und 2024 gegen einen Gesetzesentwurf stimmte, der die BDS-Bewegung gegen Israel illegal gemacht hätte.
Trotz ihrer jüngsten eher gemäßigten Aussagen zum Thema, haben Juden in GB keinen Grund, sich durch ihre Ernennung als Innenministerin sicherer zu fühlen.
Ausserdem erwecken sowohl Starmer als auch Frau Mahmood nicht den Eindruck, dass sie daran denken, die versprochene nationale Untersuchungskommission zur Aufarbeitung des Grooming-Gang-Skandals einzusetzen. Seit Juni letzten Jahres ist nichts passiert, was angesichts der vermeintlichen Verstrickung darin von lokalen Labourpolitikern und -Beamte nicht wundern soll.

Sebastian Habel | Mi., 5. November 2025 - 15:57

Ich gehe davon aus, dass die Übersetzung dieses Textes ins Deutsche etwas holprig verlief: "Sein Versprechen, nach einem Wahlsieg 600.000 illegale Migranten zu deportieren, ist auch unter Labours Wählern populär." Nein. Niemand wird deportiert. Das Wort "to deport" bedeutet auf Deutsch so viel wie "abschieben". Deportieren im Deutschen bedeutet "jemanden mit Gewalt in einen Viehwagen sperren um ihn an den Ort seiner sicheren Ermordung aus Gründen des Rassenwahns zu verbringen".

Ein kleiner aber feiner Unterschied!