Protest in Jerusalem gegen die Entlassung des Shin-Bet-Direktors Ronen Bar durch Premierminister Benjamin Netanjahu / picture alliance / ZUMAPRESS.com | Nir Alon

Beziehungen zwischen Jerusalem und Doha - Der „Katargate“-Skandal erschüttert Israel

Mitarbeitern von Premier Netanjahu wird vorgeworfen, Bestechungsgelder aus Katar angenommen zu haben. Der Golfstaat vermittelt nicht nur in den Friedensgesprächen zwischen Israel und der Hamas, sondern gilt auch als Unterstützer der palästinensischen Terrororganisation.

Autoreninfo

Tal Leder ist als Producer für zahlreiche israelische und deutsche TV- und Dokumentarfilme tätig. Als freier Journalist und Autor schreibt er regelmäßig für verschiedene Medien.

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Seit mehr 18 Monaten befindet sich Israel im Krieg gegen die zahlreichen Stellvertreter des Irans. Nach dem verheerenden Hamas-Angriff auf den Süden des jüdischen Staates am 7. Oktober 2023 legten die Israelis ihre zuvor monatelang ausgetragenen internen Konflikte bei, um eine einheitliche Militärfront gegen eine gemeinsame externe Bedrohung zu bilden. Nach einem kurzen Waffenstillstand zu Jahresbeginn setzen die Israelischen Streitkräfte (IDF) ihre Kämpfe außerhalb ihrer Landesgrenzen an vier Fronten wieder fort – im Gazastreifen, Libanon, Westjordanland und Jemen.

Auch im Landesinneren sind die Bürger zu den erbitterten innerstaatlichen Fehden zurückgekehrt, nachdem die Regierungskoalition von Premierminister Benjamin Netanjahu ihre umstrittenen Bemühungen, ihre Kontrolle über andere Regierungszweige auszuweiten, wieder aufgenommen hat. Während die Opposition und Millionen Bürger landesweit den Rücktritt des Premiers fordern und für den Erhalt der Demokratie demonstrieren, schockiert ein politischer Skandal – bekannt als Katargate – den jüdischen Staat. Er verbindet Korruptionsvorwürfe mit diplomatischen und Sicherheitsbedenken auf höchster Ebene. 

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Christoph Kuhlmann | So., 13. April 2025 - 13:03

Man muss die Sache vom Ende her denken. Das hebt irgendwie auf. Wenn es zu einer Stabilisierung im Nahen und Mittleren Osten führt, soll es uns recht sein. Nur darf man sich nicht wundern, warum es nicht möglich ist, die Hamas zu zerschlagen.

Bernhard Homa | So., 13. April 2025 - 15:33

Netanjahu verhält sich nach innen genau so wie nach außen, nämlich als Chef einer skrupellosen Gangsterbande – wobei im Artikel noch fehlt, dass gegen ihn selbst seit Jahren ebenfalls ein Verfahren wegen Korruption läuft.

Daneben kann man an diesem Beispiel schön sehen, was das Geschwätz von "nationaler Einheit" im "Krieg" langfristig wert ist: Nichts! Die schon bestehenden Konflikte und Probleme werden dadurch eben gerade nicht beseitigt, wofür die Geschichte reichhaltige Beispiele bietet.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 14. April 2025 - 09:54

Ob bei uns in der Regierung oder eben auch in Israel. Ich habe keine Zweifel, dass auch dort die Hand aufgehalten wrde und das die israelischen Politiker nichts anders als deutsche versuchen mittels Korruption Politik zu machen. Uns wurde jahrelang erzählt, dass nur in Diktaturen Politiker sich selbst bereichern und durch Korruption und/oder Gewalt ihre Ziele verfolgen und durchsetzen. Ich bleibe dabei. Das muss letztlich jedes Land für sich selbst klären, ob und wieweit es diesem Treiben noch zuschaut und die Bevölkerung es zulässt. Ich stelle mir nur die Frage, egal wer inzwischen an der Macht ist, sind die besser? Jeder behauptet, er wolle gegen Korruption vorgehen und den Rechtsstaat wieder herstellen. Und sind sie an der Macht, wird es genau so weiter gemacht, nur verdienen dann andere das Geld, so sie nicht schon vorher machiavellistisch alle Seiten protegiert haben. Ehrlichkeit, Anstand, Sitte und Moral sind inzwischen zur Farce verkommen. Warum soll das in Israel anders sein.