
- Kühe vor dem Parlament
Die Bauernproteste in den Niederlanden radikalisieren sich, Lebensmittelzentren werden blockiert. Wegen Umweltbelastung zwingt die Regierung die Landwirte zur Verringerung des Stickstoff-Ausstoßes. Viehbetriebe sind dadurch in ihrer Existenz bedroht. Die Polizei wirkt überfordert und gab schon Schüsse ab.
In den vergangenen Tagen eskalierten die Bauernproteste überall in den Niederlanden. Distributionszentren, zum Beispiel der Supermarktkette Spar, wurden mit Steinblöcken blockiert. Strohbündel wurden auf der Autobahn in Brand gesetzt. Ein Vertreter der Farmers Defence Force (FDF) drohte: „Es müssen Köpfe rollen.“
Dutzende Traktoren fuhren Anfang dieser Woche im Konvoi zur Provinzhauptstadt Leeuwarden im nördlichen Friesland. „Lasst uns unsere Kameraden befreien!“, schrieben die Protestierer bei Twitter. Die Polizei hatte drei Bauern wegen versuchten Totschlags festgesetzt. Diese hätten mit ihren Fahrzeugen in Heerenveen versucht, Polizisten anzufahren. Der jüngste Verdächtige, Jouke H. aus dem Ort Akkrum, ist erst 16 Jahre alt. Auf Video-Bildern ist zu sehen, wie er versuchte, aus einer Polizei-Absperrung zu entkommen. Auf Kopfhöhe hatte eine Polizeikugel ihn dabei fast getroffen. Auch im westlichen Alkmaar, bekannt wegen dem traditionellen Käsemarkt, wurde dazu aufgerufen, festgenommene Kollegen gewaltsam aus dem Polizeigewahrsam zu befreien.