New York Times
„New York Times“: Die Fallhöhe stimmt / picture alliance

„New York Times“ und Sarah Jeong - Kann man als Nicht-Weißer rassistisch sein?

Die amerikanisch-koreanische Journalistin Sarah Jeong sollte die altehrwürdige „New York Times“ aufpeppen. Dann tauchen Tweets auf, in denen sie sich freut, grausam zu „alten weißen Männern“ zu sein. Der Fall ist voller Dilemmata und wirft die Frage auf: Wer ist Opfer und wer Täter?

Autoreninfo

Eva C. Schweitzer arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen in New York und Berlin. Ihr neuestes Buch ist „Links blinken, Rechts abbiegen“.

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Die Geschichte von Sarah Jeong und der New York Times lässt sich aus mehreren Perspektiven erzählen. Als Geschichte einer jungen Frau, die gegen alte weiße Männer aufbegehrt. Oder als Geschichte einer Traditionszeitung, die nun schon die zweite Bauchlandung hinlegt bei dem Versuch, die Schar ihrer ausgewogenen Upper-West-Side-Kolumnisten von Tom Friedman bis David Brooks um eine peppige Stimme zu ergänzen. Vorstellbar ist auch die Geschichte, wie das ewige Gedächtnis des Internets mehr zum Fluch wird als zum Segen. Und natürlich die Geschichte, die in Amerika erzählt wird, seit sich englische und irische Immigranten Bandenkämpfe auf den Straßen von New York lieferten: Welche Einwanderergruppe ist oben, welche ist unten, welche setzt sich durch, welche ist weiß, weißer, oder gar nicht-weiß, und wer darf überhaupt etwas sagen?

Sie sollte junge hippe Leser binden

Sarah Jeong hat eine beachtliche Karriere hingelegt. Mit drei Jahren kam die heute 29-Jährige mit ihren Eltern aus Südkorea nach New York. Sie studierte in Berkeley, Harvard und Yale. Sie schrieb über Informationstechnologie und Internetkultur unter anderem für Vice, Forbes und den britischen Guardian. Dann bot die New York Times der meinungsstarken Kolumnistin mit den bunt gefärbten Haaren eine Stelle beim „Editorial Board“ an. Eben jene Institution, die sich als Krone des Journalismus sieht, das Perlen der Weisheit verteilt an Amerika und die ganze Welt. Eine gute Wahl eigentlich, denn Jeong deckt gleich mehrere Quoten ab: Jung, weiblich, asiatisch, Immigrantin, internetaffin. Sie soll junge hippe Leser binden. Bei einem Blatt, das den Spitznamen „Grey Old Lady“ trägt, ist das auch dringend nötig. Dass sie auf Krawall gebürstet ist, spricht eher für sie, denn bei vielen Times-Kolumnisten weiß man schon beim ersten Satz, wohin die Reise geht.

Bald stellte sich aber heraus: Jeong ist ein bisschen zu kontrovers. Mit dem Jobangebot wurden alte Tweets von ihr ausgegraben mit dem Hashtag „CancelWhitePeople“, in denen sie sich freut, grausam zu „alten weißen Männern“ zu sein, die sowieso „keine Kultur“ hätten. Damit nicht genug: „Weiße und ihre Meinungen dominieren das Internet wie Hunde, die an Hydranten pissen.“ Aber nachdem Weiße ja aufgehört hätten, sich fortzupflanzen, würden sie eh bald aussterben, und das sei gut so.

 

Alles nur Parodie?

Ein gefundenes Fressen für die weiße, Trump-wählende „Alt-Right“-Rechte im Dunstkreis von Breitbart.com. Das Portal und seine Leser beschimpften Jeong als Rassistin. Sie wurde aufgefordert, wieder nach Südkorea (oder auch Nordkorea) zu gehen oder rüde daran erinnert, dass Amerika für die Freiheit von Südkorea gekämpft hatte. Noch mehr Hagel ging auf die New York Times nieder. Ihr warf man Heuchelei vor. Die Zeitung hatte nämlich Anfang des Jahres die gerade erst angeheuerte lesbische Kolumnistin Quinn Norton gefeuert, von der schwulenfeindliche Tweets aufgetaucht waren. Zudem hatte Norton Kontakte zu Neo-Nazi-Kreisen. Die Times fordert auch in vorderster Front, dem YouTube-Krawallmacher Alex Jones den Saft abzudrehen. Jones, Betreiber der rechten Internetplattform InfoWars, wurde jüngst von Facebook verbannt. Erst kurz zuvor hatte der Sender ABC die Neuauflage der Sitcom „Roseanne“ über Nacht gecancelt, weil die Namensgeberin, Roseanne Barr, in einem Tweet eine schwarze Mitarbeiterin von Ex-Präsident Obama mit einem Affen verglichen hatte. Die dafür zuständige Unterhaltungschefin bei ABC ist ebenfalls schwarz und fand den Tweet nicht komisch. In eben dieses Horn stieß Donald Trumps Sohn Don Jr. auf Breitbart: Wenn Jeong das Gleiche über Schwarze oder Hispanics getweetet hätte, wäre sie gefeuert worden.

Jeong beeilte sich zu versichern, sie habe sich nur gegen frauenfeindliche Schmähungen aus dem Alt-Right-Spektrum gewehrt. Ihre Tweets seien als Parodie zu lesen. Sie habe die Tweets auch mehr als semi-privat eingestuft – für eine Internet-Koryphäe eine eher überraschende Einschätzung – und es werde nicht wieder vorkommen.

Die Times steckt nun in der Zwickmühle. Wenn sie Jeong behielte, dann würde sich das Blatt dem Vorwurf eines doppelten Standards aussetzen. Würde Jeong aber gefeuert, würfe das ein schlechtes Licht auf die Befähigung des für Personalentscheidungen zuständigen Gremiums. Zudem wäre die Times von dem rechten Internet-Mob aus dem Trump-Dunstkreis zurückgewichen, gegen den sie sonst so fleißig anschreibt. Bis jetzt ist Jeong geblieben.

Können auch Opfer rassistisch sein?

Jeongs Verteidiger wenden ein, es gebe keinen „reverse racism“, also „umgekehrten“ Rassismus gegen Weiße. Sie habe nach oben geschlagen und nicht nach unten. Simon Sanders, einer der Berater des demokratischen Linksaußen-Politikers Bernie Sanders, erläuterte, Jeong könne nicht rassistisch sein, denn die Definition von Rassismus sei „Vorurteile in Kombination mit Macht“: Nur wer Macht habe, könne rassistisch sein.

Nach dieser Definition könnten aber etwa mexikanische Tagelöhner nicht rassistisch gegenüber Afro-Amerikanern der Mittelklasse sein. Selbst wenn man dieser schrägen Sichtweise folgt, stellt sich die Frage: Gehört eine hellhäutige, in Harvard ausgebildete, naturalisierte Amerikanerin aus einem relativ wohlhabenden Industrieland – und auch in den USA sind Koreaner keineswegs arm – wirklich zur Opferklasse? Doch auch die Adressaten von Jeongs Attacken sind nicht unbedingt immer Vertreter der Mehrheitsgesellschaft, wie im Fall von Lucian Wintrich, Rechtsaußen-Journalist des Gateway Pundit. Er ist der homosexuelle Sohn polnischer Juden.

Es gibt zwar durchaus eine lange Diskriminierungsgeschichte gegen Asiaten in den USA, aber vor allem gegen Chinesen und Japaner, weniger gegen Koreaner. Die machen eher Schlagzeilen, wenn sie von Afro-Amerikanern beschuldigt werden, der Gentrifizierung Vorschub zu leisten oder ihre Kinder drillen, nach Harvard zu gelangen. Affirmative Action zugunsten von asiatischen Immigranten gibt es jedenfalls nicht.

Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

Nicht nur sind die USA geprägt von Reibereien und Konkurrenzdenken zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen. Es gibt zwei Diskurse, die nebeneinander hergeführt werden. Die Einwanderer früherer Generationen – Iren, Italiener, Slaven, Juden – galten lange als nicht-weiß. Sie kämpften noch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs darum, als Weiße anerkannt zu werden. Das ist ihnen heute gelungen (es sei denn, es handelt sich um italienischstämmige Immigranten aus Südamerika – die gelten noch als „braun“). Parallel dazu gab es eine Bürgerrechtsbewegung vornehmlich von Afro-Amerikanern und, in geringeren Umfang, von Indianern, die gleiche Rechte für Nichtweiße erstreiten wollen. Noch positioniert sich Jeong im Camp der „People of Color“. Aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, dass sich Koreaner durchsetzen, als Weiße anerkannt zu werden.

Letztlich bestätigt der Fall Jeong, dass die Debatten in den USA entlang ethnischer Linien verlaufen und nicht entlang politischer. Und inzwischen haben auch Weiße die „Identity Politics“ für sich entdeckt, mit der Minderheiten ihre Rechte verteidigen. Über Jeongs Karriere ist wohl das letzte Wort noch nicht gesprochen oder getweetet. Es gibt nämlich jetzt auch Tweets, in denen Jeong die Times als einen „Katalog für Babyboomers“, – die Generation 70 plus – verspottet. Sie tweetete dazu: „Wenn ich eine Bazillion Dollars hätte, würde ich die New York Times kaufen, nur um Tom Friedman feuern zu können.“

 

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wolfgang spremberg | Mo., 13. August 2018 - 16:29

In westlichen Medien, in der westlichen aktuellen Kultur, in der aktuellen westlichen Politik erlebe ich einen permanenten Rassismus von oben.
Beispiele ?
Die Forderung keine Waffen mehr nach Afrika zu liefern beinhaltet die Annahme, dass Afrikaner nicht in der Lage sind sich anderweitig Waffen zu beschaffen oder selbst welche zu produzieren.
Sonst macht diese Forderung keinen Sinn. Für mich Rassismus pur.
"Wir" müssen Afrika / die Afrikaner hier oder in Afrika retten. Warum wir ? Ich gehe davon aus, dass Afrikaner dass alleine können....
Die "Weißen" sind / waren böse Kolonialisten....Afrikaner rauben ihren Nachbarn zwar Land und Vieh und....würden aber, wenn sie in der Lage gewesen wären, Europa nicht kolonialisiert und ausgebeutet haben ? Rassismus pur.
Das sind Beispiele wie unsere Pseudoeliten mit dem Thema Rassismus umgehen bzw. es für politische Zwecke missbrauchen.

Michaela Diederichs | Mo., 13. August 2018 - 17:52

Antwort auf von wolfgang spremberg

Sehr schöne Beispiele des Alltagsrassismus der Eliten. Gut getroffen mit Ihren Beispielen.

Karl Kuhn | Mo., 13. August 2018 - 16:43

... it sounds like a duck, it looks like a duck.

Aber ist natürlich kein Rassismus.

Ironie aus.

Wenn der Rassismus eines Tages wiederkehren wird, wird er nicht sagen: 'ich bin der Rassismus'. Nein, er wird sagen: 'ich bin der Antirassismus!'

wolfgang spremberg | Mo., 13. August 2018 - 16:47

Die Gleichsetzung von : oben, Macht und weiß ist selbst schon rassistisch, denn sie unterstellt ganz offensichtlich dass dies ein stabiler Zustand ist und schwarze und braune nicht in der Lage sind daran etwas zu ändern. Auch nicht in westlichen Demokratien....wohin sie ja zu hunderttausenden / Millionen fliehen....doch wohl weil es dort besser ist als im Herkunftsland.

Jürgen Althoff | Mo., 13. August 2018 - 18:16

Antwort auf von wolfgang spremberg

ist die in den 1960er Jahren von den US-Demokraten erfundene positive Diskriminierung von - heute so genannten - Afro-Amerikanern unter dem schönen Namen Affirmative Action auch nichts anderes als moralisch gefärbter Rassismus.

Michaela Diederichs | Di., 14. August 2018 - 00:56

Antwort auf von wolfgang spremberg

Das Kultbier vom Kiez - ASTRA - ist nun auch verdächtig - Rassismus. Wir sind vermutlich alle verdächtig, weil wir hier kommentieren. Herr Schwennicke gehört wahrscheinlich auch schon zum Klischee vom bösen, weißen, alten Mann - jenseits der 50, mächtig, kaum Frauen in der Redaktion - ha, erwischt ;-) - und arbeitet sich an der CDU und Frau Merkel ab. Langsam kriege ich richtig Bock auf Rassismus, Sexismus, Diskriminierung und böser Sprache. Die UNO, die EU, die Kirchen, die Parteien, die MSM kann ich nicht mehr ernst nehmen. Die gehören alle weg. Bei denen stimmt es hinten und vorne nicht mehr. Wie heißt es so schön: Die sind alle über.

Alexander Steinmann | Mo., 13. August 2018 - 17:01

Aber das ist nun mal der toxische Narrativ der Feuilletonisten: da wird ein politisch irrlichternder Fußballmillionär mit Wohnsitz in England zum Opfer des deutschen Rassismus hochgeschrieben, ebenso wie nun eine gutbezahlte und medienpräsente Harvard-Absolventin sich zum Opfer der „weißen“ US-Gesellschaft stilisieren darf. Zwischen 95 und 99% der jeweiligen Bevölkerung würde liebend gerne diese Formen von Rassismuserfahrung eintauschen gegen ihre realen Probleme.

Piotr Mordel | Mo., 13. August 2018 - 17:34

Die Tweets von Jeong kann man aus zwei Perspektiven sehen (aber eigentlich halb so schlimm, eher überhaupt nicht schlimm, findet Frau Schweitzer) dafür aber klar rote Karte für den rechten Mob (alles was Breitbart schreib ist von der Definition schon rassistische Hetze)- und das ist für mich erst erschreckend, - in Cicero und am Montag!. :(
PS Symptomatisch: die Autorin musste unbedingt noch den Trump ins Spiel setzen, was für Überraschung, in negativem Narrativ. ;)

Jürgen Althoff | Mo., 13. August 2018 - 17:59

zugunsten von US-Bürgern mit asiatischer Abstammung gibt es schon deshalb nicht, weil deren Durchschnitts-IQ mehrere Punkte über den weißen Amis und nahezu eine Standardabweichung über den Afroamerikanern liegt, und zwar auch noch nach etlichen Generationen in den USA.

Könnte ein verschwiegener Aspekt des ganzen Diskriminierungs-Zirkus vielleicht darin bestehen, messbare Fakten, die mit der Gleichheits-Ideologie nicht vereinbar sind, rücksichtslos zu unterdrücken und alles auf eine "Wir-sind-doch-alle-gleich"-Gefühlsebene zu verlagern?

wolfgang spremberg | Mo., 13. August 2018 - 18:04

Weiße können rassistisch sein. Farbige (eventuell) nicht. Allein die Überlegung, dass Weiße eventuell etwas können, was Farbige nicht können, ist reiner Rassismus. Geht gar nicht.....

Thomas Hechinger | Mo., 13. August 2018 - 18:12

„Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“ (Aydan Özoğuz, damals Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, 14.5.2017)
Für mich der Prototyp einer rassistischen Aussage: einem ganzen Volk wird die Kultur abgesprochen.

Walter Meiering | Mi., 15. August 2018 - 15:05

Antwort auf von Thomas Hechinger

... oder man denke an die „lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur" einer gewissen Frau Kiyak, von den unsäglichen Äußerungen eines Herrn Yücel ganz zu schweigen.

Das ist antideutscher Rassismus von seiner übelsten Sorte!

Werner Baumschlager | Mo., 13. August 2018 - 18:36

Die Linken ("Demokraten") in den USA waren schon immer die Hüter des Rassismus und haben daraus auf die eine oder andere Art ihren Nektar gezogen. Damals waren sie die Partei der Sklaverei, ehe sie von den Republikanern im Bürgerkrieg niedergerungen wurden. Heute betreiben sie Racebaiting, indem sie die Schwarzen und andere ethnische Gruppen arm und ohnmächtig halten und sie gegeneinander aufbringen, um sich dann als die Partei der Armen und Ohnmächtigen darzustellen. Etwas Schäbigeres als diese Vereinigung ist kaum vorstellbar, und ohne die Macht über die Mainstreammedien, die Universitäten und Hollywood wären die überhaupt nicht mehr existent.

Jacqueline Gafner | Mo., 13. August 2018 - 19:10

dass ich weiss und - erschwerend - gut ausgebildet und nicht arm bin. Ich wüsste auch nicht, weswegen ich mich deswegen - von wem auch immer - "anmachen" lassen müsste. Umgekehrt bilde mir darauf auch nichts ein, da es ohne weiteres auch anders sein könnte, ohne dass ich deswegen als menschliches Individuum weniger "wert" wäre, aber - aber - auch nicht mehr. Klar kann man auch als nicht weisse Person rassistisch sein, was für ein (rhetorische) Frage. Rassismus hat mehr und auch andere Gesichter als "Onkel Toms Hütte" nahelegt.

Stefan Solk | Mo., 13. August 2018 - 19:53

Man kann also nur aus einer Position der Macht rassistisch sein?

Ist den Erfindern dieses merkwürdigen Argumentes eigentlich klar, dass das dem weißen Prekariat einen Freibrief ausstellt? Oder will man ernsthaft behaupten, der arbeitslose weiße Flaschensammler hätte irgendeine Form von "Macht"?!

Manche Argumentationsketten der Identitätspolitik sind so absurd, dass man nur rufen will: "Hör auf zu rudern, du bist an Land!"

Also war dann vor 3 Jahren Al Bundy mächtiger als Michelle Obama? Nun da sieht man wie absurd diese Logik ist. Nun ja ich bin ja auch nur ein weisser dummer MINT-Mensch.

Marianne Bernstein | Mo., 13. August 2018 - 20:55

Ist doch schön wie man sich in den USA der "Farbenlehre" bedient, die dann ganz offensichtlich sagt, wer recht hat.
Das ein farbiger Konzernchef seine weissen Arbeitnehmer ausbeutet ist dann natürlich kein Thema.

Olaf Metzger | Mo., 13. August 2018 - 21:18

Wissen sie ich hab 10 jahre in den USA gelebt, und hab da einen freund, der is Schwarz, wenn ich mit dem abends um die Häuser zog, hörte ich immer was über Cubaner, Fidschis, "die gelben", die bösen weissen etc...... und jede grp hatte ihren eigenen Schimpfnamen, als ich ihn dann mal darauf hingewiesen habe, also wenn du in Europa so redest gilst du als rassist.... da ssagte er mir was das den ganzn umstand beschreibt und sicher keine einzelmeinung ist, (viele muslime urteilen ähnlich wie er)..... er sagte Schau mich an ich bin schwarz ich kann gar kein rassist sein!

und genau das ist der punkt.... Rassismus ist keine rein Weisse angelenheit. Fragen sie mal n HAn chinesen zu seiner meinung zu uryguren ^^ aber naja.... sofern das nicht gelöst ist... diese "einseitigkeit" bleibt es immer nur ein scheinthema.... wie bei der Özil debatte.... Deutschenfeindlichkeit eines teils der türkischen Bürger wird einfach ausgeblendet. und daher kann man garnicht gescheit debattieren.

Fritz Gessler | Mo., 13. August 2018 - 23:17

als nicht-weiss?
diese einwanderer galten IMMER als weisse. da sie aber durchwegs KATHOLIKEN waren, galten sie als papistisch/rückständig/'un-amerikanisch.
die klassische definition des 'guten/echten amerikaners' war nicht weiss oder nicht-weiss, sondern: WASP: White Anglo-Saxon Protestant.

Michael Murmurachi | Di., 14. August 2018 - 06:57

Die New York Times hatte anfangs Jeongs Tweets mit dem Argument verteidigt, dass Sarah nur auf rassistische Tweets ihr gegenüber geantwortet hätte. Die NYT und Jeong konnten aber keinen einzigen dieser Tweets vorlegen.

Frau Schweitzer hätte das auch recherchieren können, wenn sie gewollt hätte…

Romuald Veselic | Di., 14. August 2018 - 08:15

dass die Hutus in Ruanda (1995), die Tutsis, in wenigen Wochen, zu hunderttausenden massakrierten, waren gewiss keine weiße Rassisten. Oder der Biafra-Krieg (1967-70) in Nigeria, wo man auch zu hunderttausenden von Ibos massakriert hat, waren nicht von Weißen ermordet, sondern von Hausas, einer anderen schwarzen Ethnie im Nigerias Norden. Es waren die weißen Flieger, die unter ihrem Lebenseinsatz, die humanitäre Hilfe nach Biafra geflogen sind.
Es wird sehr oft etwas als rassistisch bezeichnet, was nichts mit Rassismus zu tun hat, sondern mit dem Chauvinismus. Ist aber typisch für D; wo man die Wortbedeutungen verdreht und zu einer irreführenden Bedeutung führt. In dem man "Klimaschutz" zum Dogma erklärt und die namenlose Masse dafür verantwortlich macht. Ich wundere mich, dass das Wort Klimarassismus noch bislang nicht verwendet wurde...
Rassismus/Nazis werden als korrektive Verbalmechanismen inflationär benutzt, um Andersdenkende zu diffamieren.

Karin Zeitz | Di., 14. August 2018 - 08:55

in der wahren Bedeutung des Wortes bedeutet, dass man Menschen, die aufgrund äusserer Merkmale vermutlich nicht die gleiche Abstammung aufweisen als man selber, Minderwertigkeit oder Bösartigkeit unterstellt. Schlimmster Rassismus tritt jetzt in Südafrika zutage, wo es derzeit furchtbare Massaker an weißen Farmern gibt, die aus ihren Häusern vertrieben und vorher gefoltert oder gar ermordet werden. In den deutschen Medien wird nur über die Landreform der südafrikanischen Regierung berichtet, das tatsächlichen Geschehen wird völlig verschwiegen. Auch die frauenfeindliche Haltung von Migranten gegen die hiesige weibliche Bevölkerung ist eine Form des Rassismus. Wir werden leider zukünftig verstärkt Rassismus gegen Weiße erleben müssen.

Karla Vetter | Di., 14. August 2018 - 20:09

Antwort auf von Karin Zeitz

früher hat die bösartige Unterstellung der Minderwertigkeit u.s.w. den Tatbestand des Rassismus begründet. Heute ist man schon Rassist wenn man nur feststellt,dass jemand schwarz ist oder asiatisch aussieht.

Wolfgang Tröbner | Di., 14. August 2018 - 09:22

Aber natürlich - siehe Jeong. Schlimm, wenn die eigene intellektuelle Armut hinter der Behauptung, es gebe keinen „reverse racism“, versteckt wird. Rassismus bedeutet nichts anderes, als eine andere Person nur aufgrund der Hautfarbe zu diskriminieren. Frau Jeong ist nicht nur äußerst rassistisch, sondern diskriminiert pauschal alle weißen Männer und vor allem auch die alten. Um bei den im Text verwendeten Formulierungen zu bleiben: Sie schlägt nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Es gibt nämlich nicht nur die mächtigen weißen Männer, sondern viele arme weiße Männer ohne Macht. Leider greift der rassistische Hass auf die alten weißen Männer nicht nur in den USA um sich, sondern auch hierzulande. Alle jungen Frauen, nicht nur die nicht-weißen, sollten sich bei mal fragen, was sie selbst geleistet haben und was möglicherweise der eine oder andere weiße Mann geleistet hat. Es kann niemand etwas dafür, dass es keine schwarzen Männer waren, die das Internet erfunden haben.

Alexander Mazurek | Di., 14. August 2018 - 10:12

… Frage, siehe "Monsieur Claude und seine Töchter".

Daniel Wischer | Di., 14. August 2018 - 11:13

Genauso sinnvoll wäre die Fragestellung, ob es beispielsweise unter Frauen (unterdrückte Minderheit) sozial unerwünschte Verhaltensweisen gibt?
Die junge Dame der New York Times gehört doch zu jenen trüben Erscheinungen, die seit langem bekannt sind: das Establishment beschmutzen, obwohl man dazu gehört. Ein amüsantes Spiel unter Gleichen und so herrlich radikal, vor allem, wenn man jung ist. Erinnert ein wenig an die Böhmermann-Debatte, wo ein mäßig begabter Hofnarr Geschmacklosigkeiten absondern durfte. Ernsthaft betrachtet braucht man sich nicht darüber auslassen, ob es Rassismus auch außerhalb der weißen, männlichen, gutsituierten, älteren Mittel- und Oberschicht gibt:
ein Blick auf die aktuellen Konflikte dieser Welt, gerne auch mithilfe der New York Times, dürfte die junge Dame zuverlässig darüber unterrichten.
Natürlich klar, dass auch hierzulande bestimmte Kreise freudig über jedes Stöckchen springen, das man ihnen vorhält (siehe die Özil-Tweets und die folgenden Reaktionen).

Thomas Kuhn | Di., 14. August 2018 - 11:26

Diese These von Bernie Sanders war für mich die interessant.

Das heißt, es geht bei Rassismus nicht mehr um persönliche Diffamierung wegen einer ethnischen Eigenschaft, sondern der mittlerweile zum Kampfbegriff mutierte Begriff "Rassismus" darf nur dem "sozial niederen" zur Verfügung stehen.

Was sagen weiße Farmer in Afrika dazu , deren Familie aktuell von Schwarzen ermordet wurden, weil sie die weiße Rasse in Afrika repräsentierten?
Pech gehabt. So einfach ist das (?)

Der Begriff beträfe danach nun vielmehr die Eigentumsfrage, als die Ethnie. Hmmm... Das heißt dann soviel wie:
Reicher als ich und andere Rasse = Rassist !

… hat Hannah Arendt in "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" den Rassismus als Instrument zur Rechtfertigung von Dominanz ausgemacht, bei den Buren - wie sie in Lord Disraeli auch einen der ersten Rassisten erkannte ...

Petra Führmann | Di., 14. August 2018 - 13:40

wird nach meinem Gefühl inflationär und nicht immer richtig benutzt; ich verstehe darunter die angenommene Überlegenheit der einen (Weißen, dem Westen) über die anderen mit dem Ziel der Unterdrückung. Gerade bei uns werden diese Leute ja nicht unterdrückt, sondern nahezu hofiert. Vielleicht passt bisweilen die Ausdrücke Arroganz (Gutmenschen), Diskriminierung besser. Wobei man sich schon fragen kann, wer wen diskriminiert; hier sind es die "Guten", die die eigenen Landsleute so behandeln. Eine Ablehnung vom Umständen, hier z. B. die Einwanderung, ist im übrigen auch keine Diskriminierung oder gar Rassismus.

Hillebrandt Klaus | Di., 14. August 2018 - 14:17

Die Frage ist eigentlich schon falsch gestellt, weil sie impliziert, es sei möglich, dass nur Weiße rassistisch seien könnten. Welche Bedeutung hätte denn dann dass Wort "Rassismus"?
So wie die Frage gestellt ist, kann die Antwort nur heißen: Natürlich gibt es auch nicht-weißen Rassismus! Herr Malema in Südafrika etwa hat gegenüber der weißen Minderheit eine stark rassistisch geprägte Haltung. Leute wie er sind so rassistisch, dass sie den Irrsinn der Marginalisierung/Vertreibung der weißen Leistungsträger wie in Zimbabwe riskieren. Letztlich ist der Anti-Rassismus generell auch eine Form des Rassismus, weil Rasse die entscheidende Denkfigur bleibt.

Markus Michaelis | Di., 14. August 2018 - 14:46

"Nur wer Macht habe, könne rassistisch sein." Das würde vielen Diskussionen eine interessante Wendung geben. Die AFD-Wähler sind zwar nicht ganz so abgehängt, wie am Anfang vermutet, aber immer noch herrscht Einigkeit, dass es sich eher um Abgehängte aus abgehängten Regionen handelt. Dann wären die ja fein raus und könnten nicht rassistisch sein. Rassismus könnte dann nur von der demokratischen Mehrheitsgesellschaft ausgehen, insbesondere von der CDU. Da Deutschland nach breiter Meinung ein wachsendes Rassismusproblem hat, wäre das ein Problem der CDU und ihrer Wähler - insbesondere des Merkel-Anteils, weil der die Macht hat.

Andersherum gibt es sicher den Punkt, dass eine (manchmal nur noch eingebildete) Mehrheitsgesellschaft neu Hinzugezogene anerkennt. Umgekehrt ist es aber auch ein Punkt, dass die Neuen die Alten anerkennen und auch gewisse Sitten der alten als ebenso gültig anerkennen wie ihre eigenen.

wolfgang spremberg | Di., 14. August 2018 - 14:47

Wenn es richtig ist, das Weiße, oder Arier, oder Juden, oder Deutsche oder.....wenn sie die Macht / Möglichkeit dazu haben andere Menschen anderer Rassen / Religion diskriminieren, dann muss ich, kein Rassist, davon ausgehen, das die Diskriminierten, wenn sie selbst Gelegenheit dazu haben, andere Menschen z.B. Weiße, Deutsche.etc. diskriminieren. Etwas anderes anzunehmen würde Ungleichheit, also Rassismus bedeuten. Zurückblickend bedeutet das, dass andere im Zeitalter des Kolonialismus oder des Drittenreiches ähnlich, oder genauso gehandelt bzw. nicht gehandelt hätten, wie meine Vorfahren. Vorausblickend bedeutet das, dass z.B. Zuwanderer, wenn sie z.B. in Teilbereichen (Wohngebieten) die Möglichkeiten haben, selbstverständlich, wie die Deutschen auch, andere, also z.B. mich oder meine Nachkommen diskriminieren würden. Was lerne ich daraus ?

Gisela Zabka | Di., 14. August 2018 - 16:11

Sarah Jeong ist nur „ein bisschen zu kontrovers“? Wie? Sie hat sich unflätig nicht nur über weiße Männer, sondern über Weiße generell hergemacht, die „dumbass fucking white people“, die beschissenen weißen Dumpfbacken, kriecherische Wichte („groveling goblins“), die besser unter der Erde leben würden, wie sie bei Twitter schrieb, was nicht nur „Trump-wählende ,Alt-Right‘-Rechte“ auf die Palme gebracht haben dürfte. Die „New York Times“ behauptet, Jeong habe damals, 2014, nur Gleiches mit Gleichem vergolten, sie habe auf „harassment“ (Belästigung) reagiert, indem sie die Rhetorik der „harassers“ imitiert habe – ohne jedoch ein einziges Beispiel zu nennen, auf was genau Jeong reagiert hat.

Im Übrigen: Jeong selbst lebt in Portland, der weißesten Großstadt Amerikas – wie geht das zusammen, warum nicht in der Bronx?

Petra Führmann | Di., 14. August 2018 - 18:00

die ja ganz sicher nicht ungebildet ist, der Ruhm zu Kopf gestiegen. Jemandem, der in Harvard war, widerspricht wohl eher nicht... dazu das Alter - ich würde die Aussagen der Dame nicht allzu ernst nehmen. Zudem: Es gibt nicht nur eine Form der Bildung; bei Frau Jeong findet man aber nur eine.

Manfred Schinkermeyer | Di., 14. August 2018 - 21:15

Für mich hat "Rassistisch" nicht mehr die Bedeutung wie es der Duden deutet(Rassendenken und daraus folgende Diskriminierung von Personen aufgrund bestimmter biologischer Merkmale).
Rassistisch ist für mich zum Kampfbegriff verkommen der gegen "Alles was dem Mainstream widerspricht"ist, also gegen Alles was eine eigene Meinung hat!

Frank Rech | Mi., 15. August 2018 - 10:33

Der Begriff Rassismus taugt nicht wirklich in der Deabtte. Es geht im Grunde genommen um Kultur und kulturelle Muster, die in vielen Jahrhunderten entstanden sind und die man nicht einfach abstreifen kann.
Die USA sind in Opposition zur englischen Krone von Rebellen gegründet worden, was eine gravierende Ungesetzlichkeit darstellt. Nun, sie gaben sich dann selber eine Verfassung worin vieles Richtige drinsteht, aber überhaupt nichts Neues wie sie selber sich rühmen. Es waren Engländer. Aber lediglich ein Drittel der damaligen "weißen" Bevölkerung der 13 Gründungskolonien votierte für Selbständigkeit; ein Drittel war dagegen und ein Drittel "weiß nicht". Afrikaner und Ureinwohner waren ausgeklammert. Allein die Zugehörigkeit zum Angelsachsentum und ihrem spezifisch politisch-kulturellen Hintergrund waren und sind maßgebend bis heute.
Andere Völker haben andere Kulturen und können sich kaum oder nicht in die Anglo-Kultur integrieren. Darum gehts. Es gibt keinen gemeinsamen Nenner.