Außenminister Frank-Walter Steinmeier bei einer Rede im Bundestag
Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnt vor einer „Abschreckungspolitik“ gegenüber Russland / picture alliance

„Säbelrasseln“ gegen Russland - Sind in der Nato Schlafwandler am Werk?

Außenminister Steinmeier hatte mit seiner Kritik an einem vermeintlichen westlichen „Säbelrasseln“ die östlichen EU-Partner aufgebracht. Auf dem Nato-Gipfel in Warschau am Wochenende droht Streit. Dabei ist nicht Krieg mit Russland das zentrale Problem

Autoreninfo

Thomas Jäger ist Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität zu Köln. Er ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

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Herrscht in der Nato das Primat militärischen Denkens? Welchen Gegenwert sind die Nato- und EU-Staaten bereit, für Russlands Kooperation bei der Stabilisierung ihrer Peripherie zu akzeptieren?

Diese beiden Fragen hat Bundesaußenminister Steinmeier in drastischer Form gestellt. Sie sind es wert, aufgegriffen zu werden. Denn es geht um mehr als um die Beziehungen zu Russland und Militärmanöver, wenn man die Äußerungen ernst nimmt.

Nur selten benutzt Bundesaußenminister Steinmeier eine so drastische Sprache. „Was wir jetzt nicht tun sollten, ist durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen“, sagte er mit Blick auf die Nato-Manöver in Osteuropa. Mehr noch warnte er: „Wir sind gut beraten, keine Vorwände für eine neue, alte Konfrontation frei Haus zu liefern.“ Es wäre „fatal, jetzt den Blick auf das Militärische zu verengen und allein in einer Abschreckungspolitik das Heil zu suchen.“

Applaus vom Russlandbeauftragten

Die Reaktionen folgten prompt.

Gelobt wurde er, weil er parallel zur Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland die Notwendigkeit der Zusammenarbeit betonte. Man dürfe die Russlandpolitik nicht den außenpolitischen Falken überlassen, die vor allem die militärische Reaktion auf Russlands Ukrainepolitik betonten. Abschreckung reiche zur Stabilisierung der Lage nicht aus. Die Aussagen von Gernot Erler, dem Russlandbeauftragten der Bundesregierung, schienen diese Interpretation zu bestätigen.

Er sagte: „Stationierungsentscheidungen und Militäroperationen schaukeln sich wechselseitig hoch. Das ist gefährlich. Es ist gut, dass Außenminister Steinmeier darauf hinweist. Der Aufschrei zeigt, dass er da einen Punkt getroffen hat. Genau aus solchen Entwicklungen heraus entstehen unkontrollierte Situationen bis hin zum Krieg.“

Analogie zum Ersten Weltkrieg

Erler meinte damit nicht militärisch unkontrollierbare Situationen, die aus dem parallelen, nicht aufeinander abgestimmten Handeln von Streitkräften resultieren, sondern politisch unkontrollierbare Situationen. Bricht sich da die Analogie der „Schlafwandler“ von Christopher Clark Bahn? Kommt daher die Sprache des 19. Jahrhunderts?

Oder gibt es konkrete Anzeichen für diese Kriegsgefahr? Das wäre dann nicht mit einer Bemerkung abgetan, sondern erforderte den gesamten diplomatischen und politischen Apparat. Das wird man in den nächsten Wochen beobachten können.

Jedenfalls fand im Lob eine Zuspitzung statt: Steinmeier habe die Gefahr des Primats militärischen Denkens angesprochen und diesem widersprochen.

Denkt die Nato vorrangig militärisch?

Herrscht in der Nato das Primat militärischen Denkens? Diese Frage reicht weiter, als es bisher öffentlich diskutiert wird.

Kritisiert wurde der Bundesaußenminister vor allem mit dem Argument, dass er Russlands Handeln ausblende, das erst zur notwendigen westlichen Reaktion geführt hat. Russland sei an der verfahrenen Lage schuld, in die es die Beziehungen zu den europäischen Staaten gebombt und geschossen habe.

Aber ging es dem Bundesaußenminister nur um Russland? Wenn man ihm weiter folgt, sieht man, dass er eine viel größere Diskussion angeregt hat. Steinmeier sagte, dass es darum gehe, „Russland in eine internationale Verantwortungspartnerschaft einzubinden. Die Verhinderung einer iranischen Atombombe, der Kampf gegen radikalen Islamismus im Nahen Osten oder die Stabilisierung libyscher Staatlichkeit sind dafür aktuelle Beispiele.“

Die deutsche Russlandpolitik ist nicht nur Russlandpolitik. Sie ist auch EU-Politik. Denn die EU-Mitgliedstaaten wollen die Beziehungen zu Russland sehr unterschiedlich gestalten. Wenn der Bundesaußenminister in Kauf nimmt, dass seine Aussagen das bei vielen osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten angeschlagene Image Deutschlands noch weiter verschlechtern, dann muss er gute Gründe haben. Denn es lässt sich leicht ermessen, wie diese Äußerungen in Warschau und den baltischen Hauptstädten wirken. Deren sicherheitspolitische Orientierung zu den USA wird dadurch bestätigt.

Russland zockt um die Macht

Steinmeier hat vor allem auf ein sehr ernstes Problem für die Europäische Union hingewiesen: Ohne eine tragfähige Kooperation mit Russland bleibt die Lage um die EU herum instabil. Die Zerbrechlichkeit staatlicher Strukturen in Nordafrika und dem Mittleren Osten ist eines der außen- und sicherheitspolitischen Hauptprobleme der EU. Hinzu kommt die prekäre Lage in der Ukraine und dem Kaukasus. Wenn sich die EU-Staaten insbesondere Nordafrika zuwenden möchten, in Libyen und Mali engagiert sind, und die prekäre Lage anderer Staaten beachten, dann müssen die anderen Regionen ihre Ordnung finden. Das geht nicht gegen Russland.

Aus dieser Sicht ist nicht Krieg mit Russland das zentrale Problem. Sondern die Frage, was die Nato-Staaten bereit sind zu bezahlen, um Russlands Kooperation beim Konfliktmanagement im Umfeld der EU zu bekommen. Da zeichnet sich ein Problem ab, denn beide rechnen in unterschiedlichen Währungen. Russland handelt in der machtpolitischen Währung des 19. Jahrhunderts: Territorium und Einfluss. Die Krim wird hierfür der Lackmustest.

Die Zusammenarbeit mit einem modernen Russland. Es ist die Quadratur des Zirkels, an der man verzweifeln kann. Denn Russlands Handeln trägt zur Destabilisierung in Osteuropa und dem Mittleren Osten bei. Welches Angebot die russische Führung auf einen anderen Weg bringt, ist die Antwort auf Steinmeiers Frage. Ob es sie gibt? Darüber sollte jetzt kräftig nachgedacht werden.

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Christa Wallau | Di., 5. Juli 2016 - 11:06

Nach dem Zerfall des Warschauer Paktes bestand die große Chance einer grundlegenden Verbesserung des Verhältnisses der Westeuropäer zu Rußland. Die NATO hätte sich ein neues Konzept geben oder ganz auflösen müssen. Rußland war zu einem Neubeginn bereit, nicht jedoch die USA. Sie sahen nur die
riesigen Chancen auf eine Erweiterung ihres Einflußbereiches.
Also geschah nichts im Hinblick auf eine andere, bessere Option als die militärische Friedenssicherung - zu unserem großen Schaden, wie man jetzt sieht.

Dennoch muß die Devise weiterhin lauten:
Wir b r a u c h e n ein unbelastetes Verhältnis zu Rußland, was die Bewältigung globaler Probleme und unsere Wirtschaft anbetrifft,
also müssen wir uns um DE-ESKALATION bemühen. Jeder Schritt in diese Richtung ist besser als "Säbelrasseln" und "Kriegsgeheul",
wie Steinmeier richtig gesagt hat.

Vincent Laymann | Di., 5. Juli 2016 - 11:12

Der Kalte Krieg ist seit über einem Vierteljahrhundert vorbei.

Es gibt also keinen Grund mehr für die Existenz einer NATO.

Und wenn man sich überlegt, was genau das Narrativ der NATO war, nämlich einen aggressiven Überwachungsstaat zu bekämpfen, so muss man leider feststellen, dass der Westen den Kalten Krieg nicht einmal gewonnen hat.

Stattdessen sind wir mittlerweile zu einem surrealen Spiegelbild des Kommunismus geworden.

Ein wirkliches Ende des Kalten Krieges und eine stabile Weltordnung sähe folgendermaßen aus:

- Schwache, steuerarme, dezentrale Regierungen (Vorbild Schweiz mit weitg. selbstständigen Kantonen)

- Stärkung individueller Freiheit, inklusive Recht auf Bewaffnung, ohne zentrales Waffenregister

- Abschaffung der Massenbürokratie

- Ende von Sanktionen

- Niedrige Steuern (z.B. 5% oder 10%), damit Menschen ihre Freiheit und Verantwortung wahrnehmen und über ihr Schicksal selbst bestimmen können

- Abschaffung von Schulpflicht und Staatsmedien

Michael Bahr | Di., 5. Juli 2016 - 12:16

Antwort auf von Vincent Laymann

... was Sie, Herr Laymann, so alles unter einem wirklichen Ende des Kalten Krieges verstehen - unter anderem eine Abschaffung der Schulpflicht! Die Staatsverachtung, die aus ihren Worten spricht, klingt sehr nach dem, was man aus dem Munde der Anhönger der libertären Bewegung in den USA vernimmt.

Lesen Sie bitte bei John Taylor Gatto nach, wie jenes das Individuum brechende preußische Erziehungsmodel von Herrschern aus aller Welt gerne importiert wurde und bis heute, angepasst an den jeweiligen politischen Zeitgeist, fortgeführt wird.

Harro Meyer | Di., 5. Juli 2016 - 14:39

Antwort auf von Vincent Laymann

Lassen wir uns nichts vormachen.
Der kalte Krieg zwischen dem angloamerikanische kapitalistischen System und den russischen kommunistischen System ist noch nicht vorbei. Die Wirtschaftsembargos stehen wieder wie 1938, die Kriegshetzer auch.
Gesucht wird nur noch ein Büttel wie der Hitler, der auf eigenes Risiko gegen Russland marschiert,diesmal unter dem "Schutz" und mit amerikanischen Waffen. Da bietet sich die Nato doch geradezu an.

Immer wieder die selbe Leier von roten Geistesriesen. Nur die USA ist Schuld.
Selbst im Höhepunkt des kalten Krieges hat der kapitalistische Weizenbauer den Zusammenbruch der UDSSR durch Hungersnot verhindert. Ein destabilisiertes, versagendes System, dessen einzige Rettung ein bewaffneter Konflikt gewesen wäre, wurde durch Handel stabilisiert.
http://www.zeit.de/1963/39/weizen-fuer-die-sowjetunion
Besonders nach dem Überfall auf die Ukraine verstehe ich Ihre Haltung nicht. Ich würde Ihnen Herr Mayer empfehle, sich auch über die Waffen und Materiallieferungen der USA an die Sovietunion währen des Krieges kundig zu machen.

Das Resultat des letzten Großen Krieges wurde Anfang 1943 von der USA und England ohne Stalin in Casablanca festgelegt. Zur Strategie unserer Gegner gehörte es, die weit überschätzte deutsche Kampfkraft im Krieg mit Russland abzubauen, um dann erst mit einer Invasion in Europa abzusahnen. Deshalb wurde über das Pacht-und Leihabkommen für 1,2 Milliarden Dollar militärisch nutzbares Material nach Russland geliefert. Dazu gehörten 8000 meist ausgemusterte Flugzeuge, 7000 neue Studebaker LKW für die Stalinorgel und viel ausgemustertes Bahnmaterial. Russland behauptet allerdings nur die Hälfte bekommen zu haben
Dass der Büttel des anglo-amerikanischen Systems, Hitler, da noch der USA den krieg erklärte, gehört in das Witzblatt der Geschichte.
Also, das waren keine milden Gaben, sondern eiskaltes Kalkül, Deutschland ohne viel eigenes zutun, ausgeblutet an der Oder zu stoppen.
Amerikaner kennen keine Märchen, da hat alles seinen Sinn.

Gerdi Franke | Di., 5. Juli 2016 - 11:28

Ist doch klar, die neuen östlichen Nato-Partner sind der Nato nur beigetreten, um sich endlich einmal mit Rückendeckung aufblasen zu können. Und die Nato hat Gebietserweiterung vor Sicherheit getellt! Und eine sehr gefährliche Situation heraufbeschworen.

Arndt Reichstätter | Di., 5. Juli 2016 - 11:51

Jeder von uns zahlt mittlerweile 70% Steuern. Das bedeutet nicht weniger, als dass die Politik uns mittlerweile eigenverantwortliches Handeln nicht mehr zutraut.

Jeder von uns wird im Laufe seines Lebens ca. 18.000 € für die Staatsmedien zahlen dürfen, die einen Anteil von 20% an der medialen Gesamtwirtschaft haben. Das bedeutet nicht weniger, als dass die Politik jedem von uns nur zu 80% vertraut, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Jeder von uns darf seine Kinder nicht selbst erziehen, weswegen wir zum unserem Bildungsglück geschulzwungen werden.

Jeder von uns darf sich auf dem Markt nur noch bewegen, wenn er alle der insgesamt 150.000 Einzelhandelsvorschriften beachtet. Es scheint, die "Sanktionen" werden hauptsächliche gegen das eigene Volk gerichtet.

Jeder Deutsche zahlt jährlich 413 € für ein Militär, das ausländische Grenzen verletzt und die eigenen nicht sichert.

"Das zentrale Problem" ist nicht Russland oder die Nato. Es ist fehlendes Vertrauen.

Ulf Rakotte | Di., 5. Juli 2016 - 12:31

Iran hat nie versucht, eine solche zu bauen.
Nachzulesen im Buch "Manufactured Crisis: The Untold Story of the Iran Nuclear Scare" von Gareth Porter

Jacqueline Gafner | Di., 5. Juli 2016 - 15:08

zur gemeinsamen Verteidigung des Gebietes der ihr angeschlossenen Staaten für den Fall eines (para)militärischen Angriffs eines ihrer Bündnispartners durch aussenstehende Dritte, auch in Form von Terrorismus oder "verirrten Touristen". Dass die ehemaligen Ostblockstaaten, die - anders als der Westteil von Deutschland - im Massstab 1:1 über Jahrzehnte in den Genuss von "Betreuungsleistungen" der implodierten UDSSR kamen und rein geografisch weit näher an Russland liegen als Deutschland, die Annektion der Krim und die Rolle, die Russland in der Ukraine spielt, mit andern Augen sehen als der deutsche Aussenminister, ist nichts als normal. Für sie hat die Sicherung ihrer Aussengrenzen einen weit höheren Stellenwert und ist die Aussicht, erneut Opfer des übergriffigen "Ex-Bruders" zu werden, mehr als nur ein Hirngespinst. Wer das nicht sieht oder sehen will, dem ist nicht zu helfen. Die NATO ist für sie unter dem Strich letztlich wichtiger als die EU. Das sckleckt keine Geiss weg.

Hoffentlich kommt der böse "Russische Bär" in Form von grünen Männchen nicht über Südflanke der EU ( Nato ) wie zum Beispiel in ( bei ) Griechenland, was ja offen ist wie ein Scheunentor.
Ich habe ja volles Verständnis für die Polen und für ihre Ängste, aber sie sollten sich nun endlich mal entscheiden wem ihre "Hassliebe" gilt.

Erstaunlich ist auch, das sich keiner hier in Deutschland ( wo sind die hellen Deutschen ) über die unsägliche momentane "Militarisierung" , der Zivilbevölkerung die in Polen vonstattengeht, aufregt.

Sollten Sie Deutscher sein, was eher unwahrscheinlich erscheint, wenn man auf Ihre Orthografie abstellt, dürfen Sie sich Ihren müden Spott und das Moralisieren gegenüber der polnischen Zivilbevölkerung sparen. Letztere kann sich nämlich, und sei es nur aus Erzählungen der Eltern oder Grosseltern, nebst den unter dem Zeichen von Hammer und Sichel gemachten Erfahrungen auch noch an den freundschaftlichen Besuch des westlichen Nachbarn erinnern, gegen den die polnische Kavallerie seinerzeit nicht den Hauch einer Chance hatte. Kluge Polinnen und Polen haben daraus etwas gelernt. Von "hellen" Deutschen lässt sich das, sollten Sie für solche repräsentativ sein, nicht unbedingt behaupten.

Bernd Fischer | Di., 5. Juli 2016 - 21:03

Antwort auf von Jacqueline Gafner

wir befinden uns , dank Cicero, in einem >Forum< wo jedermann seine Meinung frei von ( Orthografie-dümmlichen Vorwürfen ) frei äußern darf.

Wenn Sie als Rezipient nicht in der Lage sind sich zur Sache fundiert zu äußern, aber sich auf die vermeintliche Orthografie-Schwächen des "verbalen Gegners " zu stürzen" , zeigt doch eindeutig das Sie zur Sache selbst nichts mehr zu sagen haben und unsägliche Nebenkrriegsschauplätze eröffnen.

Typisches Politikergeschwätz.

... hat der Ost-, anders als der Westteil von Deutschland, erfahren dürfen, als er die Bereitschafts-Staatsdiener in ihren Kasernen eingeschlossen hatte. Der Westteil durfte dann noch die Übergriffigkeit erleben, als der eine "Ex-Bruder" ganz und gar nach hause gefahren ist ... im Gegensatz zu den anderen "Brüdern".

Dimitri Gales | Di., 5. Juli 2016 - 15:17

Der russische Botschafter in Paris, Alexander Orlov, sagte vor einiger Zeit, dass die USA der Friedensstörer seien, mit ihren provokanten imperialistischen Vorstössen. Wie auch immer, Europa und insbesondere Deutschland sollten sich nicht in die alte NATO-Doktrin einbinden lassen, wonach Russland prinzipiell der Feind ist.
Russland ist zur Zeit isoliert - und dies könnte tatsächlich zu einem nicht berechenbaren Konfliktstoff führen.

Thiele,Jens | Di., 5. Juli 2016 - 15:57

Karl E. v. Schnitzler hätte seine helle Freude an Steinmeiers "Ausfällen" gehabt. Russia Today kann sich
über Propagandahilfe freuen.
Der Zerfall des Ostblockes ist ausschließlich der Standhaftigkeit des Westens zu verdanken. Freiheit für 16 Mio. Deutsche und für Osteuropa!
Russland wurde nach 1990 in die Weltgemeinschaft aufgenommen. Aus G7 wurde G8, Mitgliedschaft in der WHO und der NATO-Russland-Rat mögen als Beispiele
für einen guten Willen reichen. Und allen "Deutern des Weltgeschehens" sei noch einmal ins Stammbuch geschrieben: Nicht die NATO hat sich ausgedehnt, Osteuropa hat um Aufnahme in das Bündnis gebeten!
Akzeptiert von Russland!, siehe auch KSZE.
Auch die Budapester Verträge wurden durch Rußland gebrochen, mit militärischer Gewalt. Rußland finanziert im Donbass einen Krieg, annektiert Gebiete.
Die "Freunde" Moskaus in der Welt lassen sich an einer Hand abzählen. Nur Diktaturen, von Freiheit keine Spur.

"Der Zerfall des Ostblockes ist ausschließlich der Standhaftigkeit des Westens zu verdanken. Freiheit für 16 Mio. Deutsche und für Osteuropa!"

Der Zerfall des Ostblockes ist einzig und alleine den Bewohnern des Ostblockes
( Copyright) zu verdanken ( und keinen anderen ) und nicht des sogenannten Westens der sich wie eine Sau ( man endschuldige meine Wortwahl ) im Status quo ( des Kalten Krieges ) der Weltgeschichte rum gesuhlt hatte.
Nicht einmal....die Geheimdinste der EU...GB...USA... hatten eine Ahnung.

Soviel zur Standhaftigkeit.

Wolfgang Reuther | Di., 5. Juli 2016 - 17:08

Der Artikel blendet völlig aus,dass es der Westen ist, der seit Jahrzehnten Machtpolitik im Stile des 19. Jahrhunderts betreibt (vorrangig auf Einfluss und indirekte Landnahme orientiert, unter Zuhilfenahme von militärischer Macht, teilweise über lokale Kollaborateure, meist zu "Freiheitskämpfern" hochgestylt) und er glaubte, das Monopol zur Anwendung von Gewalt für sich gepachtet zu haben. Dieses Monopol hat Rußland nun erstmals in direkter Beantwortung von westlichen Handlungen durchbrochen. Mit der Organisierung und Unterstützung des Putsches in der Ukraine hat sich auch die EU offen zur Machtpolitik des 19. Jahrhunderts bekannt. Man soll den anderen nicht vorwerfen, was man selbst ständig betreibt. Oder gilt hier der alte Spruch der Römer "Quod Licht Jovi non Licht bovi"?

Darf ich raten: 1943 in Görlitz geboren, ehedem leitende Stellung im Kinderfernsehen der DDR? Ja? Nein?

Wolfgang Reuther | Mi., 6. Juli 2016 - 06:31

Antwort auf von Jacqueline Gafner

Was schreiben Sie denn für Absurditäten! Ist das Ihr Stil?

Jacqueline Gafner | Mi., 6. Juli 2016 - 12:16

Antwort auf von Wolfgang Reuther

Ein klares Ja oder Nein sieht anders aus, werter Reuther.
Doch gelernt ist eben gelernt, nicht wahr?

Romuald Veselic | Di., 5. Juli 2016 - 17:17

Nun, die deutsche Außenpolitik, war immer katastrophal, wenn ich nur mit dem Berliner Kongress 1888 beginne. In ihrer besserwisserischen Arroganz, vergißt man, dass Osteuropäer + X, anderswie ticken wie die Deutschen und lassen sich von ihnen nicht belehreren. Ob es um NATO geht, oder Migration.
Übrigens, die deutsche Meinung, wird nicht von anderen NATO Partner mitgetragen. Inzwischen Polen, Tschechen, Balten & co. sind zuverlässigere Verbündete, als die Deutschen. Was die Deutschen immer vergessen, sie haben bislang kein Land militärisch befreit. Ebenso, wie die Russen. Das Märchen, dass die Rote Armee Osteuropa befreit hat, widerlegt das Jahr 1989. Die RA musste durch Osteuropa rollen, weil sie die Nazis vernichten musste. Was richtig war.
Die Freudszenen, die sich in Paris, im August 1944 abgespielt haben, als die Amis dort einmarschiert haben, gibts in keiner Hauptstadt Osteuropa, die von RA befreit wurden. Der Stalinusmus war kein deut besser, als der Nazismus.

Walter Wust | Di., 5. Juli 2016 - 17:34

Was ist die Aufgabe dieses Militärbündnisses und warum sieht das die Mehrheit der Bündnispartner anders? Was wäre die NATO ohne den direkten Einfluss der USA und gäbe es dann ein solches Bündnis überhaupt? Was passiert mit der NATO, sollte Trump tatsächlich neuer Präsident der USA werden? Wäre ein solches Bündnis ohne den stärksten Partner denkbar und welche Kosten wären dann die Konsequenz? Was ist, wenn Putin tatsächlich keinen Krieg will?

Barbara Kröger | Di., 5. Juli 2016 - 17:45

Schlafwandler? Die waren, meiner Meinung nach, noch nie am Werk! Beim 1.Weltkrieg ging es um wirtschaftliche - und politische Macht und darum geht es nach wie vor.

Yvonne Walden | Di., 5. Juli 2016 - 18:26

Die neu entstandene Russische Föderation, hervorgegangen aus Teilstaaten der früheren Sowjetunion, wurde von den USA und den NATO-Staaten nicht ernst genommen.
Ansonsten hätte die NATO nicht bis an die Staatsgrenze dieser Russischen Föderation vordringen dürfen.
Den früheren sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow wurde von führenden westlichen Politikern, nicht zuletzt auch Helmut Kohl, in die Hand versprochen, daß die NATO keinerlei Anstrengungen unternehmen werde, das NATO-Territorium zu erweitern. Man werde die Sicherheitsinteressen der Sowjetunion respektive der Russischen Föderation wahren.
Nicht von alledem geschah.
Die NATO rückte mit ihrem militärischen Potential unmittelbar an die russische Staatsgrenze heran (Estland, Lettland, Litauen, Polen usw.).
Als auch der Ukraine NATO-Offerten gemacht wurden, konnte die Russische Föderation nicht länger untätig bleiben.
Denn die Halbinsel Krim beherberte und beherbergt noch immer den größten russischen Marinestützpunkt.

Dr.Peter Bartels | Mi., 6. Juli 2016 - 10:53

Die leidige Geschichte von den "bösen Russen"...Erinnert sei nur an den "Frieden von Brest-Litowsk". Die Verlierer des Ersten Weltkrieges (Österreich, Deutschland) saßen auf der Siegerseite und haben Lenin und Trotzki die Bedingungen diktiert und das ehemalige Zarenreich auf die heutigen Grenzen reduziert. Im Übrigen hätte es wohl keine Oktoberrevolution ohne deutschen kaiserlichen Geheimdienst gegeben. Millionen Reichsmark würden über ein dänisches Konto an die Bolschewiki überwiesen und Lenin aus dem Schweizer Exil in St.Petersburg eingeschleust. Die Amerikaner haben von den Deutschen gelernt: Regimechange ist das Keyword.
Als die Schweinebucht von CIA und Co ins Wasser fiel, war die (offizielle) Landung auf Kuba beschlossene Sache. Problem: die Sowjets haben das mitbekommen und den Amis eins ausgewischt.
Insofern hat Washington die "Kubakrise" ausgelöst. Die Stationierung von Atomraketen in der Türkei (Siehe heute) sei nur am Rande erwähnt!
Regimechange in Georgien, der Ukraine..

Dr.Peter Bartels | Mi., 6. Juli 2016 - 10:59

...und bitte mal einen Völkerrechtler fragen!
Nie und nimmer wurde die Krim annektiert.
Wenn die absolute Mehrheit der Bevölkerung das in einem Referendum beschließt und die Regierung in Kiew eine nicht legitime Regierung ist sondern das traurige Ergebnis eines gewaltsamen Putsches.
Denn müsste man auch bei der Wiedervereinigung Deutschlands von einer Annektion sprechen.
Übrigens ist die (westdeutsche) Verfassung nicht wie vorgesehen (Artikel 146) geändert worden. Was am Ende bedeutet: der (amerikanische) Besatzungsstatus gilt weiter! Siehe Rammstein.
Schönen Grus an alle Freunde der Victoria Nuland, Brezynski etc. Ihr seid die wahren Verfechter der Freiheit. Zum Kotzen!