Der Anführer des IS: Abu Bakr al-Baghdadi
Der Anführer des IS: Abu Bakr al-Baghdadi / picture alliance

Umgang mit dem Terror - Verhandelt mit dem IS!

Wo die herkömmliche Politik versagt, muss neu gedacht und gehandelt werden. Thomas C. Schwoerer plädiert in seinem neuen Buch für Verhandlungen mit den Kriegsparteien in Syrien – auch mit dem sogenannten Islamischen Staat

Autoreninfo

Der Verleger Thomas Carl Schwoerer ist seit 40 Jahren in der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) engagiert, seit zehn Jahren ist er ihr Bundessprecher.

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Der Krieg in Syrien hat in fünf Jahren mehr als 470.000 Tote gefordert. Fast vier Millionen Syrer haben keine andere Überlebenschance mehr gesehen, als ihre Heimat zu verlassen. Diese Menschen suchen auch hierzulande Zuflucht – der Syrienkrieg ist schon längst zu einem Thema geworden, das uns Deutsche ganz konkret angeht. Er ist außerdem der Nährboden des Islamischen Staats, fortan IS genannt, und damit eine Ursache des  Terrorismus, der auch uns in Europa bedroht und betrifft.

Was muss geschehen, damit der Krieg in der dortigen Region endlich aufhört? Die Lage ist extrem unübersichtlich. Neben Russland und den USA sind es noch mehrere weitere Mächte, die in den Krieg eingreifen und ihn anheizen – etwa wenn die Türkei ein russisches Flugzeug abschießt oder Saudi-Arabien einen schiitischen Geistlichen hinrichtet.

Gewalt nicht mit Härte begegnen

Das militärische Eingreifen in diesen Konflikt, wie es bislang geschehen ist und von vielen gefordert wird, ist eine Sackgasse. Eine Beendigung des Syrienkrieges und des Terrorismus mit Waffengewalt kann es nicht geben. Eigentlich besteht darüber mittlerweile ein Konsens, der vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen bis zum Führer der syrischen Kurden reicht. Dieser Konsens ist die Lehre aus den Desastern in Libyen, Afghanistan, dem Irak und dem bisherigen Verlauf des Syrienkrieges sowie der Geschichte des Terrorismus. Ich schreibe „eigentlich“, denn trotz allem gehen die Bombardements auch des Westens und Russlands auf den IS weiter.

Der Ruf vieler Wähler nach einem harten Vorgehen gegen den IS mit Waffengewalt ist menschlich nachvollziehbar. Die Terroranschläge von Paris und Brüssel haben uns Europäern gezeigt, dass auch wir angreifbar sind, und viele Menschen reagieren mit dem Wunsch nach Vergeltung und  Abschottung. Eine Politik der Härte und Gnadenlosigkeit wird uns aber nicht stärken, sie schwächt uns vielmehr. Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten, wird nicht zum Ende des Blutvergießens führen, sondern zu einer Spirale des Tötens. Auch wenn, wie etwa bei der Rückeroberung Palmyras, durchaus militärische Erfolge im Kampf gegen den IS zu verzeichnen sind: Sie werden weder ihn noch seinen Rückhalt in einem Teil der Bevölkerung auslöschen und die grundsätzlichen Probleme, die zu seinem Entstehen geführt haben, nicht lösen. Die Bedrohung wird bleiben.

Verhandlungen mit oder ohne IS

Unsere demokratischen Werte verteidigen wir am besten, indem wir realistische, nichtmilitärische Lösungen (einschließlich polizeilicher Maßnahmen) umsetzen. Man muss sich politische Alternativen vorstellen können, um den Wunsch zu entwickeln, dorthin aufzubrechen. Daher will ich mich für zwei diplomatische Ansätze starkmachen, um dem Morden und der Zerstörung Einhalt zu gebieten: Verhandlungen unter Ausschluss des IS, die eine politische Lösung des Syrienkriegs herbeiführen, oder Verhandlungen auch mit dem IS.

Ein gängiges Argument gegen Verhandlungen mit dem IS lautet: Der IS schafft einfach Tatsachen, nämlich sein Kalifat, und will gar nicht verhandeln. So schreibt etwa taz-Korrespondent Andreas Zumach: „Im Unterschied zu sämtlichen Organisationen, Gruppen oder Personen, die seit Ende des Zweiten Weltkriegs als Terroristen bezeichnet und behandelt wurden – wie aktuell die Taliban in Afghanistan, die PKK in der Türkei […] oder früher die PLO unter Yassir Arafat, die IRA in Nordirland oder Nelson Mandelas Befreiungsbewegung ANC in Südafrika –, hat der IS keinerlei politische Forderungen an irgendeine Adresse.“ Das ist richtig, aber nicht zu Ende gedacht.

Sind Anliegen von Terroristen wirklich nicht verhandelbar?

Zwar hat der IS bisher keine Gesprächsbereitschaft signalisiert, möglicherweise weil ihm ein solches Signal von seinen übermächtigen Gegnern als Schwäche ausgelegt werden oder die eigenen Rekrutierungsbemühungen unterlaufen könnte – aber was hindert uns daran, ihn nach seinen politischen Forderungen zu fragen? Bisher hat nicht einmal der UN-Sondervermittler Staffan de Mistura Kontakte zum IS, möglicherweise weil er ihn nicht kontaktieren darf.

Die Anliegen aller Terroristen galten und gelten zunächst als so extrem, dass sie nicht verhandelbar sind, aber es würde sich lohnen herauszufinden, ob das wirklich zutrifft. Louise Richardson, ehemals Professorin an der Harvard University, gilt als Koryphäe der Terrorismusforschung. Ihres Erachtens muss bewiesen werden – nicht einfach nur behauptet –, dass Verhandlungen auch mit dem IS! die jeweiligen Anliegen von Terroristen in der Tat nicht verhandelbar sind.

Wer Frieden will, muss mit seinen Feinden verhandeln

Wie können wir uns so sicher sein, dass der IS und andere dschihadistische Gruppen nicht verhandeln wollen? In der langen Geschichte von  Behauptungen über Terrorgruppen – auch in den Fällen der IRA in Nordirland und der Taliban in Afghanistan – wurde immer wieder argumentiert, die  Terroristen seien so übel, dass Gespräche mit ihnen unmöglich seien. Und außerdem wollten sie diese auch gar nicht. Die gleiche Argumentation wurde gegenüber geächteten Regimen („Terrorregime“) wie dem Assad-Regime genutzt. Schließlich kam es doch zu Verhandlungen, allerdings erst nach dem unnötigen Tod Tausender Menschen. Das darf nicht mehr passieren. Je früher Verhandlungen eingeleitet werden, umso mehr Menschenleben werden gerettet. Das sollte nicht nur aus pazifistischer Sicht das oberste Ziel sein.

Wer Frieden will, muss mit seinen Feinden verhandeln, nicht nur mit seinen Freunden. Konkret: auch mit dem IS und anderen Dschihadisten. Das setzt Mut voraus. Es gilt die Aufforderung des US-Präsidenten John F. Kennedy, der 1963 kurz vor seiner Ermordung sagte: „Lasst uns niemals Angst davor haben zu verhandeln.“ Doch Regierungen zögern, mit Terroristen zu reden, weil sie fürchten, dass sie ihnen damit Legitimität verleihen oder gar ihren Terrorismus belohnen. Vorschläge, mit Terroristen zu sprechen, werden häufig gleichgesetzt mit Verrat – oder Dummheit. Auch deshalb braucht es den Mut der Standhaften.

Mit dem IS verhandeln?Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch „Mit dem IS verhandeln? Neue Lösungen für Syrien und den Terrorismus“ von Thomas Carl Schwoerer, Redline Verlag, erschienen im Juni 2016, 104 Seiten, 7,99 Euro.

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OLaf Metzger | Di., 26. Juli 2016 - 18:44

Wie stellen sie sich das vor ? dennen ihren "staat" geben ? mit Fanatikern verhandelt man nicht...

zudem wären die folgewirkung nicht absehbar....

nach Lenins Revolution wollten die ihr system auch exportieren....

mit solchen leute gibts nur eine art der verhandlung, 9mm zwischen die augen

alles andere würde als Schwäche interpretiert... mit entsprechenden folgereaktionen

und zu glauben diese Menschen würde Ruhe geben, wenn sie hätten was sie wollen ist mehr wie Naiv. Die wollen ein WELTweites Kalifat, wie es die schriften auch vorsehen...

Willy Ehrlich | Do., 28. Juli 2016 - 12:50

Antwort auf von OLaf Metzger

genau richtig! Denn wie argumentiert der islamistische Fanatiker:
"Dies ist der Planet Allahs, ihr alle müsst euch anpassen!!!"

Da gibt es NULL Verhandlungsmasse.

Bernd Fischer | Di., 26. Juli 2016 - 19:13

der Regierungssitz des IS ?

Und wer ist der Ansprechpartner bei zig dutzenden Gruppierungen des IS?

Und wer sollte dann der Verhandlungsführer/in aus Europa oder wer auch immer sein?

Und selbst wenn , wird es dann noch die Staaten Syrien...Irak...Lybien...Algerien...Jemen noch geben?

Sorry, gut gemeint aber äußerst naiv und gefährlich zu gleich.

Dirk Nowotsch | Di., 26. Juli 2016 - 19:23

Der Autor kann ja zum IS fahren und verhandeln! Viel Spaß!

Peter Schaefer | Di., 26. Juli 2016 - 19:24

Ich kann das drehen und wenden, wie ich will. Die Geschichte Europas lehrt uns das genaue Gegenteil.

Es gibt sicherlich immer wieder einige Dinge, über die man mit allen möglichen und unmöglichen Menschen reden kann und sicherlich kann man hier und da handgreifliche Konflikte vermeiden.

Man kann es aber nicht immer und überall und hier scheint es mir unmöglich zu sein.

Aber Frau Richardson und Sie können das ja gerne versuchen. Sie sollten allerdings zwei Leichensäcke mitnehmen. Am besten fertig frankiert, damit Ihre Familien zumindest Teile von Ihnen wieder bekommt, falls es schief gehen sollte.

Joachim Walter | Mi., 27. Juli 2016 - 11:30

Antwort auf von Peter Schaefer

Was es bedeutet mit zu Allem entschlossenen Verbrechern zu verhandeln, haben wir in den Jahren nach 1938 gesehen (Münchner Abkommen: "Peace for our time!").

Gerade die Appeasementpolitik hat damals den Weg für den Weltenbrand geebnet, und am Ende eine Spirale der Gewalt ohne Vorbild möglich gemacht.

Wie anders wäre die Geschichte verlaufen, hätten die Westmächte damals bereits den faschistischen Wahnsinn mit Nachhaltigkeit ausgelöscht.
Das hätte auch einen Krieg ausgelöst, aber einen der viele, viele Millionen Tote weniger bedeutet hätte!

Ich sehe die Welt hier in einer vergleichbaren Situation: je länger dieser Spuk dauert, desto mehr breitet er sich aus, denn hoffnungslose Menschenmassen, die fanatisierbar sind, und sich von einer gewaltsamen Veränderung ihrer Lebensverhältnisse nur eine Verbesserung vorstellen können gibt es im Nahen Osten und Afrika mehr als genug.

Wir werden ihre Opfer sein!

Leyendecker, Volker | Di., 26. Juli 2016 - 20:46

Warum nicht auch mit der Mafia verhandeln ?? Verbrecher die im Namen einer Religion MORDEN sind keine Verhandlungspartner.

OLaf Metzger | Di., 26. Juli 2016 - 20:47

und das problem sunniten shiiten wurde nichtmal angekrazt....

das die sich seit über 1000 hassen wird mal eben ausgeblendet.....

Sven Bergmann | Di., 26. Juli 2016 - 21:01

Verhandeln Sie.
Mit Daech, aber auch mit Al Nusra, mit den "Barmherzigen". Und mit noch ein paar anderen.
Und bitte nehmen Sie dabei Frau Käßmann mit.

Sie könnens auch mal bei der FSA probieren. Angeblich haben da ganze Einheiten schon mal bei Assad nachgefragt, ob sie vielleicht mal wieder zurückwechseln könnten.

Wissen Sie, was diese Gruppierungen von der als unterwürfig empfundenen Gesprächskultur der Multikultis halten?
Wir werden dort als schwach empfunden. Und Vorschläge wie Ihre bestätigen das.

Der Syrienkrieg ist keine Verhandlungsfrage.
Schauen Sie sich an, welche Gruppen da wie finanziert werden, lassen Sie sich von Syrern die Verflechtungen schildern (warum bekommt Damaskus noch Wasser, während Al Nusra das Süßwasserreservoir kontrolliert? Und weshalb liefert Assad in die besetzten Gebiete noch Strom?).

Es gibt für Daech keinen Verhandlungsanreiz - ausser künftig effektiver zu töten. Bei uns.

Roman Seiler | Di., 26. Juli 2016 - 21:03

Mit Verlaub, ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal solch einen hanebüchenen Unsinn gelesen habe.

Letztlich bleibt nur die Frage, wie es Herrn Schwoerer gelungen ist, diese absurde und irrsinnige Idiotie über 104 Seiten zu strecken. Nach 40 Jahren aktive Arbeit in der Deutschen Friedensgesellschaft muss sich seine Sicht auf Konflikte zu einem Tunnelblick verengt haben - mein herzliches Beileid!

Anton Gutmann | Di., 26. Juli 2016 - 21:05

Hat der Islamische Staat Verhandlungsbereitchaft bekundet? Ich fürchte, die Verhandlungspartner des Islamischen Staats werden jedem mutigen Friedensfreund erst mal den Kopf abschneiden - nur zur Klarstellung ihrer Position.
Aber schauen wir doch erst einmal nach Afghanistan. Da hat sich nach all den Jahren nichts bewegt. Unser großes Problem ist doch, dass wir immer zu wissen glauben, was andere wollen.

Leyendecker, Volker | Di., 26. Juli 2016 - 21:13

Warum fordern Sie uns Leser auf Kommentare ab zugeben wenn Ihre Zensur alles Sperrt. Als Abonnent
der Zeitschrift bin ich Endteuscht

Samuel von Wauwereit | Di., 26. Juli 2016 - 21:33

Man konnte im kalten Krieg mit den Russen verhandeln, weil sie rational dachten. Mit Apokalyptikern wie dem IS und ähnlichen Gestalten kann man nicht verhandeln. Das ist Quark. Mit den Nazis wurde auch nicht verhandelt, zumindest nach dem großen britischen Vorkriegswitz (Peace for our time) nicht mehr.

Dimitri Gales | Di., 26. Juli 2016 - 21:58

Wohl nicht. Und hätte er die Atombombe vor den Amerikanern bauen können, die Welt sähe heute tatsächlich ganz anders aus.
So ist es auch mit dem sogenannten "Islamischen Staat". Die einzige Lösung lautet daher leider: völlige Zerstörung dieser Mördergesellschaft. Ein andere Möglichkeit sehe ich nicht; man hüte sich vor realitätsfernen oder einfältigen Vorschlägen. Der "IS" will die verachtete und verhasste westliche Zivilisation zerstören, unterwerfen, versklaven. Ihr erster Schritt besteht darin, die westlichen Gesellschaften zu terrorisieren und schliesslich zu lähmen.

peter hauser | Di., 26. Juli 2016 - 22:12

Mit Ideologen verhandeln?

Die meisten Anhänger der SS haben sich eher selbst getötet, auch ohne 72 Jungfrauen im Jenseits, als einem Kompromiß zuzustimmen, dem wirklich bleibender Frieden folgt.
Was soll denn die ´Grundlage`einer < Verhandlung > mit dem IS sein ?

Tobias Werner | Di., 26. Juli 2016 - 22:18

Ein sehr guter Beitrag. Bleibt zu hoffen, dass ihn, bzw. das Buch, auch die Entscheidungsträger des Landes lesen.
War ja schon immer so, dass man sich selbst als besser als alle anderen sieht und immer auch eine Bösen sucht und braucht.

Ja, die IS-Soldaten schreiben ja auch immer, dass dies eine Reaktion auf die gewaltsamen Aktionen der Eindringlinge sind. Zuerst waren hier also die eindringenden "Westler" (in der Kolonialzeit ja vor allem Franzosen und Engländer) die Missetäter, nun bekommen wir u.a. auch so die Quittung.

Die "Missetäter" sind seit dem 7. Jahrhundert die Juden, Christen und alle anderen sog. Ungläubigen. Wir können unseren "Frieden" schließen, wenn wir die geforderte weltweite Vorherrschaft des Islam (natürlich nur des sunnitischen) anerkennen, konvertieren und fortan unter der Gerichtsbarkeit der Scharia leben.
Eine Garantie gegen weiteres Gemetzel ist das jedoch auch nicht.

Tobias Werner | Di., 26. Juli 2016 - 22:27

habe das erst jetzt gelesen, dass der Autor hier der Sprecher der DFG-VK ist.
War dort seinerzeit, in der Zeit der Irak-Kriege, ja auch mal Mitglied, hatte dort aber leider nicht den Eindruck, dass man dort allzu ideologiefrei über sinnvolle Strukturen und Konzepte vor allem auch nachdenkt - bzw. nachdachte . Eher Radikalpazifismus, Aktionen vor allem gegen Kleinwaffen und Organisationsplattform für Antikriegs-Demos (immerhin ja auch). Frau Suttner schien mir dieser Organisation geistig insgesamt dann doch eher voraus zu sein, obwohl sie ja viel früher lebte und dort aber auch hochgehalten worden ist und wohl auch wird. Eine intelligente Sicherheitsarchitektur braucht nicht so viele Waffen, sag ich nur.

Weiter so, bzw. noch mehr davon und noch etwas weiter...!

Mit freundlichem Gruß aus Meißen
Tobias Werner

Marc | Di., 26. Juli 2016 - 23:50

Wer mit dem IS verhandeln will, der muss dann auch in Zukunft mit Nazis und Rechtsradikalen in Deutschland verhandeln. Aber das würde der Autor komischerweise wahrscheinlich ablehnen!!!

peter hauser | Mi., 27. Juli 2016 - 01:26

Es gab einmal einen Begriff, der "Appeasment"
als Option bezeichnete, welcher als Hoffnung gedacht war, dann aber durch die Wiklichkeit diskreditiert wurde.
Was ist daraus zu schließen ?

Grundlagenforschung/Fundamentalismus ist notwendige Einsicht, um zu einem Verstehen (zu) gelangen, das kenntlich annimt, worüber gesprochen wird.
Der IS beruft sich auf Wahrheit, die unvermittelt im Q´uran existieren soll, (welches man nachprüfen kann).

Aber warum wird dann aber dem nicht ausdrücklich und kenntlich/öffentlich widersprochen, wenn es unpassend ist .... in der muslimisch dominierten Welt?
Hamed Abde- Samat hat zur genüge auf das Problem des "Islams" hingewiesen.(Er wird bis zum Tode vefolgt)
Frieden bedarf einer Grundlage, die gemeinsam anerkannt wird.......
Gelebt und nicht nur gesagt kann Zukunft gestaltet werden.
(Dieses bitte nicht nur als"event" zu verstehen, welches nur periphere Bedeutung haben kann).

Christa Wallau | Mi., 27. Juli 2016 - 02:03

Meines Erachtens kann ein Verhandeln mit
Terroristen - falls überhaupt - erst dann beginnen, wenn sie entscheidend geschwächt sind. Sie müssen in den Augen der allermeisten Kämpfer bzw. der großen Masse derer, die sich weltweit mehr oder weniger mit islamistischen Zielen identifizieren, als gescheitert angesehen werden. Vorher üben sie weiterhin eine zu große Faszination auf Mitläufer aus und werden n i e m a l s aufhören zu morden.
Es handelt sich ja um Fanatiker (man kann auch sagen: Wahnsinnige) mit einer absolut menschenverachtenden Ideologie.
Die Strategie der Alliierten gegenüber den Nazis ging sogar noch über den Punkt hinaus, von dem ich spreche. Sie forderten totale Kapitulation. Dabei waren zum Kriegsende nur noch wenige wirklich "gläubige" Nazis übrig.
Der Pazifismus findet bei Terroristen seine natürlichen Grenzen - leider. Mir wäre es auch lieber, wenn die Realität anders aussähe. Aber die Welt ist nun mal so, wie sie ist. Und nicht jeder Christ taugt zum Märtyrer.

Petra Horn | Mi., 27. Juli 2016 - 02:25

Das nennt man Unterwerfung, submission, Kotau, zu Kreuze kriechen, in der Hoffnung, daß man verschont wird.
Wie man gerade gesehen hat, klappt es auch bei den Kirchen nicht.
Israel hingegen gibt es entgegen aller Wahrscheinlichkeit immer noch.
Obwohl sie es nicht so mit dem Verhandeln haben.
Von wem auch immer der offenbar zutreffende Satz ist: "Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft"
Es ist keine Tugend, man lügt es sich nur so zurecht, weil man die Wahrheit nicht ertragen kann.

Robert Müller | Mi., 27. Juli 2016 - 04:54

Man hat mit den Taliban immer wieder verhandelt. Statt Kompromisse einzugehen, haben die auf Sieg gesetzt. Ich glaube, wenn eine Maschinerie in Gang gesetzt wurde, kann sie nicht mehr gestoppt werden oder sie zerfällt und letzteres wollen die Terror-Chefs nicht. Das heißt, ohne ständige Anschläge des IS würde der IS aus den Schlagzeilen kommen und der Nachschub an neuen Rekruten würde aufhören. Hinzu kommt noch, dass die Selbstmörder glauben so in den Himmel zu kommen und potentielle Selbstmörder gibt es immer. Das alles kann nur durch unsere Kapitulation gestoppt werden, wobei dann das Beispiel der Jesiden zeigt, welche Konsequenzen das hätte. Die einzige Lösung die ich sehe, alle Verdächtigen aus dem Land werfen. Früher hat man solche Leute in die Verbannung geschickt, etwa nach Australien oder auf die Teufelsinsel vor der Küste Südamerikas. Ich würde sie in noch zu bauende Lager in der Antarktis bringen. Von dort können sie später in ihre Heimatländer gehen, wenn die sie lassen.

Thomas Robert Rausch | Mi., 27. Juli 2016 - 06:37

Würden Sie auch mit Südafrika um die Beibehaltung der Segregation verhandelt haben?Oder sind gar auf einmal die Menschenrechte verhandelbar geworden? Ist der Fortschritt verhandelbar, mit der Verhandlungsoption Zustände wie im Altertum zu akzeptieren?Auf der Welt gibt es unterschiedliche Reifegrade . Die Einen leben noch im Mittelalter, die Anderen schon im 21Jahrhundert. Ziel ist es alle Menschen ins 21 Jahrhundert zu bringen, in der Erkenntnis das wir uns mit den Waffen des 21Jahrhunderts und dem Reifegrad
des Altertums oder sogar des 20Jahrhunderts selbst ausrotten.
Ziel muss es sein, Konflikte mit friedlichen Mitteln auszutragen. In der Erkenntnis das Busch seinen wesentlichen Anteil an der IS hatte, gilt es jetzt dieses Krebsgeschwür auszumerzen. Denn Kompromiss ist im Bezug auf die Menschenrechte, der Akzeptanz von Minderheiten etc deshalb nicht möglich, weil das der Auslöser für weitere Konflikte wäre. Wir kämen dann nie zu einem Ende. Wir würden das alle nicht überleben.

Nicolas Wolf | Mi., 27. Juli 2016 - 07:38

Nach der Logik, hätte man wohl auch mit dem dritten Reich verhandeln sollen? Ich habe da so meine Zweifel an dem Vorgehen. Beim Islamischen Staat (ja der wir so genannt; "der sogenannte Thomas Carl Schwoerer" klingt doch auch seltsam, oder?) ist das klare Ziel die Weltherrschaft, was gibt's da zu verhandeln? vielleicht kann man ja nachfragen ob sie lieber von einer smarten Bombe zerfetzt werden wollen oder ihnen erschiessen lieber wäre, aber so würde man sich der operativen Freiheit berauben, Spaß beiseite. Also von mir aus fragt, wollt ihr die Weltherrschaft, wenn ja, dann vernichtet den islamischen Staat. Pazifist darf man ruhig sein, aber bitte jeder selbst! Ich will nicht für Ihre komischen Ideen bluten.

Schabert Albert | Mi., 27. Juli 2016 - 07:44

des IS ist "Tod den Ungläubigen",also unser Tod.
Wie sieht dann der Kompromis aus - halber Tod?
Auf welcher Basis der Verfasser zu seinem Schluss kommt "verhandelt mit dem IS" lässt er offen.
Herr Schwoerer sollte sich mehr mit dem Islam befassen und der Mentalität von Arabern.Dann würde er begreifen,dass der IS von seinem Sieg derart überzeugt ist und keine Verhandlungen braucht.
Albert Schabert

Steffen Sommerfeld | Mi., 27. Juli 2016 - 07:46

"Das militärische Eingreifen in diesen Konflikt, wie es bislang geschehen ist und von vielen gefordert wird, ist eine Sackgasse. Eine Beendigung des Syrienkrieges und des Terrorismus mit Waffengewalt kann es nicht geben."

Erster Teil richtig, zweiter Teil falsch. Wenn Krieg(e) nicht durch Gewalt beendet werden könnten wie konnte das in den tausenden Jahren Menschheitsgeschichte bisher geschehen? Durch Blumen und Lichterketten? Die deutsche Wehrmacht stoppen durch Sitzblockaden?

Man kann Gewalt per se verdammen, man kann sich gerne Pazifist nennen, aber die Behauptung Gewalt ließe sich nicht durch Gewalt beenden ist hanebüchener (68er) Blödsinn und historisch in keinem Fall belegbar. Sonst wäre aus dem 3. Reich nicht die BRD/DDR entstanden.

Eine Krieg mit den NATO Streitkräften und/oder Rußland wird weder Syrien noch der IS lange überstehen. Die Ursache ist eher das keiner Krieg führen möchte sondern "Luftschläge" anordnet, Rebellen "ausbildet"...

Christoph Kuhlmann | Mi., 27. Juli 2016 - 09:05

Wenn ein Waffenstillstand zwischen den "gemäßigten" Befreiungsbewegungen und den Regierungstruppen in Syrien schon ausgeschlossen ist, wieso soll dann ausgerechnet der IS kompromissfähiger sein? " In der umkämpften syrischen Stadt Aleppo besteht die Gefahr, dass die islamistischen Söldner die Einwohner von Aleppo, deren Anzahl unbekannt ist, als menschliche Schutzschilde benutzen. Westliche Sicherheitskreise bestätigten den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, dass dies eine reale Gefahr sei, weil die Söldner in der Vergangenheit auf dieses Mittel zurückgegriffen haben, um einen „Massenmord“ durch Russen und Syrer zu propagieren." http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/07/27/syrien-und-russla… - Die "Lösung" des Konfliktes dürfte somit auf der Hand liegen ...

Albert Keller | Mi., 27. Juli 2016 - 09:15

Es gibt Grenzen. Eine davon: Man verhandelt nicht mit Terroristen. Niemals. Der Autor sollte sich schämen.

Arndt Reichstätter | Mi., 27. Juli 2016 - 09:48

Der angebliche 'Krieg gegen den Terror' hat seit 2001 den internationalen Terrorismus um 4500% gesteigert und 1,7 Trillionen Dollar gekostet.

Hätte mir im Jahre 2001 jemand gesagt, er wisse wie man Terrorismus nicht um 4500% ansteigen ließe und dabei 1,7 Trillionen Dollar spart, und alles, was man dafür tun müsse, sei andere Länder nicht zu überfallen oder aus der Ferne zu bombardieren, hätte ich mich sehr interessiert gezeigt.

In Noam Chomskis Worten, dem in den 90ern meistzitierten Menschen der Welt, dessen Aussagen von der deutschen Presse systematisch verschwiegen werden: "Die mit Abstand schlimmste Terror-Kampagne ist der Drohnenkrieg der USA".

Der Mörder in Orlando rief "Stop bombing my Country."

Vielleicht sollten wir den IS zunächst fragen, ob er uns für verhandlungsfähig hält.

Wolfgang Tröbner | Mi., 27. Juli 2016 - 10:20

Wie wollen Sie mit Personen verhandeln, die unser Land, unseren Kontinent, die gesamte westliche Welt erobern und unterjochen wollen? Wie wollen Sie mit Personen sprechen, deren einzigstes Ziel unsere Versklavung und physische Vernichtung ist? Letzteres würde Sie übrigens genauso wie alle anderen im Lande betreffen. Oder glauben Sie, dass man bei Ihnen eine Ausnahme macht?

Informieren Sie sich doch einmal über die tatsächlichen Ziele des IS. Mittlerweile gibt es ja genügend Strategiepapiere des IS, die man einsehen könnte, falls man möchte. Dann kommen vielleicht auch Sie zu der Erkenntnis, dass man nicht verhandeln kann.

Herbert Trundelberg | Mi., 27. Juli 2016 - 10:26

die Idee ist ja nicht schlecht, aber leider nicht machbar. Wie sagte der Sultan:" Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Imame unsere Befehlshaber und unsere Gläubigen unsere Streitmacht. Und macht einer etwas dagegen, Nein"!! es wird auch noch unterstützt die Islamisierung. Da der IS das erkannt hat macht er halt auch mit. Sogar für den Islamismus darf hier Demonstriert werden mit Unterstützung unserer Gerichte und Politiker.

Matthias Wenger | Mi., 27. Juli 2016 - 15:34

Es fällt auf, dass nicht ein einziger Kritiker von Herrn Schwoerer einen realistischen Vorschlag zur Eindämmung des IS macht.
Bemerkenswerterweise ist man bereit, den infantilen Primäraffekt des Terrorismus adäquat widerzuspiegeln.
Vom Denken geleitetes Handeln aber ist immer diplomatisch, d.h. es duldet auch Vollzugsaufschub für eigene Agressionen.
In der gegenwärtigen Situation sind nicht die Verhandlungswilligen unser Problem, aber die Scharfmacher sind unser Sicherheitsrisiko. Sie bringen uns um den Restverstand, der uns in der Digitalisierungshysterie noch geblieben ist...

da liegen Sie wohl so richtig falsch.
Zitatanfang: Es fällt auf, dass nicht ein einziger Kritiker von Herrn Schwoerer einen realistischen Vorschlag zur Eindämmung des IS macht. Zitatende:

Ich ( als Kritiker ) weiß auch keine Alternativen zur Zeit, ich brauche auch keine zu wissen.
Ich bin kein Politiker, und viele der Kritiker auch nicht.

Und wenn Sie sich die Politiker mal genau angucken, bzw. anschauen werden Sie feststellen die wissen auch überhaupt nichts , obwohl sie den ganzen Tag in ihren Think-Tanks mit ihren zig hunderten Beratern und Assistenten damit beschäftigt sind, über Alternativen nachzudenken.

Ich weiß nur, dass man sich erst mal darüber im Klaren werden muss, was man will und was man bereit ist, zu verteidigen.

Manfred STRICKER | Mi., 27. Juli 2016 - 17:13

Verhandeln! Lächerlich! Können Dumpfbacken verhandeln ?

Walter Wust | Mi., 27. Juli 2016 - 18:07

Erstmal vorweg, über was will man mit dem IS verhandeln und dann mit wem? Wenn es überhaupt Jemanden gibt, der solche Verhandlung führen könnte, dann wohl Angela Merkel. Allerdings müssten es schon hehre Ziele sein, um die da verhandelt wird, so wie bei Erdogan die Flüchtlinge. Eventuell könnte man sogar Beides kombinieren und beim IS wegen Erdogan und den Flüchtlingen vorsprechen, eventuell noch ein paar kleinere Problemchen wie die AfD und Österreich, oder Putin und Olympia, ach egal, Angie findet immer Mittel und Wege und vor Allem, "Wir schaffen das".

Nicolas Linkert | Mi., 27. Juli 2016 - 18:16

Man muss sich auch bewusst machen, dass das Hand in Hand geht. Auf der einen Seite gibt es den politischen Arm des Islam - z.B. hier den Sultan, in Deutschland übrigens vertreten durch Organisationen wie Ditib - und dann den militärischen Arm - IS, Al Nusra, Hamas, Boko Harum etc.-. Beide, politische und militärisch-terroristische Kräfte, agieren auf unterschiedlichen Feldern, aber das Ziel - Verbreitung des Islam - ist das gleiche. Die Verbindung schaffen der Koran und die Suren. Natürlich ist das kein koordinietes Vorgehen, kein Masterplan im engeren Sinn - aber es folgt der Bestimmung des Islam. Die Menschen, also die Muslime, die hier friedlich leben, sind das Material, mit denen die Räume/Freiräume ausgefüllt werden. Es begehren wenige auf, wenige bekunden "not in my name" - und Alternativen, wie z.B. der "Euro-Islam", haben keine Chancen, weil sie wirklichkeitsfremd sind. Wer maßt sich schon an, die Wörter eines Gottes zu interpretieren?

Ruth Falk | Mi., 27. Juli 2016 - 18:59

...bringt gar nichts. Israel hat Xmal mit Arafat & Co. Verträge unterzeichnet - Oslo z.B. - und was ist dabei rausgekommen? Null, Nichts. Auch wenn die Welt, aus welchen Gründen auch immer, ewig die bösen Israelis beschuldigt: selbst Vereinbarungen, auch die längst vor dem Problem der Siedler abgeschlossenen, wurden von arabischer Seite eingehalten. Oder glaubt irgendwer, dass wir es lustig finden, unter permanenter Bedrohung zu leben, und unsere Kinder grosszuziehen?
Lest den Koran endlich: dort steht, dass ein Moslem Verträge mit Ungläubigen NICHT einhalten muss, dass man sogar so tun sollte als ob, damit Ungläubige leichter zu überrumpeln sind. Der Islam ist heute eine totalitäre Religion - es war nicht immer so. Helft den einfachen Menschen vor Ort, falls das noch möglich ist, aber bekämpft die Fanatiker, zu denen auch die Saudis gehören, mit ALLEN Mitteln.

Arne Bruhn | Mi., 27. Juli 2016 - 20:46

Endlich einmal was Lustiges! Herr Schwoerer, begleitet von Claudia Roth und Renate Künast, wandern - Sonnenblumen schwenkend - zu IS-Meeting, genannt Verhandlung. Da, so weit bekannt, alle drei noch nicht konvertiert haben, stellt sich die Frage, worüber sie verhandeln wollen? Einzeln Kopf ab der alle drei gleichzeitig?
Eine Erkenntnis habe ich allerdings gewonnen: Die Juden hätten mit Hitler verhandeln sollen!!!

Werner, Tobias | Mi., 27. Juli 2016 - 22:09

Sind diese stark ungleich, also stark asymmetrisch, besteht ja die Gefahr und Versuchung, dass der Stärkere hier seine Macht ausnutzt, um noch stärker zu werden und die anderen gering zu halten. Was den USA und dem Westen ja halt passiert ist. Auch Deutschland wurde nach dem 1. WK nicht als gleichwertiger Partner angesehen, erst heute, Jahrzehnte später, erfahren wir, dass Deutschland bei weitem nicht allein am 1. WK schuld war - so aber die Intention am Tisch von Versaille! Auch dort haben die Sieger ihre Stärke missbraucht, die Folgen waren fatal, Hitler wurde dann symmetrisch, so stark wurde Deutschland dann doch wieder. Afghanistan oder Jemen und Irak haben da aber deutlich schlechtere Karten. Hinzu kommt die Verschiebung der regionalen Machtgewichte durch die langzeitige Stärkung d. Saudis durch den Westen (Öl). Das rächt sich dann halt irgendwann und irgendwie - wer von den "Guten Demokraten" distanziert sich aber von den Saudis denn sogar heute so wie von Putin oder Erdogan!?

Werner, Tobias | Mi., 27. Juli 2016 - 22:21

damit dann also die Partnerschaft auf Augehöhe herstellen. Dann erledigt sich der IS von selbst.
Umgedreht gilt auch: Geht uns das Geld aus, werden wir genauso extrem und gewalttätig wie die anderen auch, siehe Rechts- und Linksextreme, die noch Randgruppen sind und noch im Zaum gehalten werden können.

Der Westen hat zwar immer von Prinzipien geredet, aber oft und zu stark nach Machtinteressen gehandelt. Das muss man offen einräumen u. ansprechen - und bleiben lassen oder Kompromisse - die aber eben auch für uns nicht überall möglich sind, besser begründen!

Nochmal zum Status quo. Frau Merkel kann den Kurden kein Kurdistan anbieten weil so die Integrität der Türkei gefährdet ist - und die Türkei als NATO-Mitglied der wichtige Brückenpfeiler f. die NATO ist - das ist der Grund, warum die Kurden von uns verraten werden! Da nimmt man lieber eine große Zahl von denen auf viele Jahre auf!

Also auch bei uns: Falsche außenpolitische Konzepte, Verlogenheit, Eigensucht u. Gewalt.

Werner, Tobias | Mi., 27. Juli 2016 - 22:38

es mag ja dort viele wirklich massiv verirrte und auch Psychopathen etc. geben. Dann muss man aber eben das richtige Tun, damit die moderaten Kräfte vor Ort stark und zahlreich sind und werden, damit diese dieses Problem gering halten können. Wenn man, die "internationale Staatengemeinschaft" jahrelang zuschaut wie Syrien in Schutt u. Asche gelegt wird, andere Staaten zuvor durch unbedachtes militärisches Eingreifen von Freunden ebe , dann wird dieses Ziel massiv verfehlt, ja konterkariert! Wenn man vielleicht den IS nicht zur Verhandlungsbereitschaft bekommt, so müsste dies mit Assad, den Saudis, Erdogan usw. wesentlich besser u. klarer geschehen. Diese werden oft zu einseitig dargestellt u. auch dämonisiert, wie z. T. selbst Hitler. Bei großen zivilen Schwerverbrechern (wie Brevik u. den aktuellen Attentätern) versucht man zu verstehen, in der großen Politik wird aber meist zu stark vereinfacht u. überzeichnet - od. gedämmt - heimischen Rechten nur wirft man das dann groß vor...

Werner, Tobias | Mi., 27. Juli 2016 - 22:50

also wenn ein internationaler Vertrag (zw. Israelis und Palestinensern) abgeschlossen wird, dann muss eine "internationale Weltgemeinschaft" auch dafür sorgen und sorgen können, dass dieser auch eingehalten wird. In Zypern z.B. sorgt man ja auch für die Einhaltung der Waffenruhe. Dort muss die Energie hingehen, dass so eine Struktur wirklich entsteht.

Religiöse Eiferer und Extremisten gab und gibt es auch bei Christen und Juden. Deshalb muss hier eben vom Westen immer ganz klar die Fahne von der Aufklärung hochgehalten werden - und nicht wie bei Herrn Bush, vom Kreuzzug noch selbst gesprochen werden! Auch viele US-Evangelikale haben die Irak-Kriege und den Afghanistan-Krieg so wie er lief offen unterstützt, also auch eine Art halblegalen Staatsterrorismus, sag ich mal, da können sie noch so oft beten, wie der eine oder andere NS-Soldat dies wohl auch tat. Wir, die deutschen Regierungen, haben das weniger unterstützt als geduldet.
Merkel+Obama rannten u. rennen aber zum Papst!

Karola Schramm | Mi., 27. Juli 2016 - 23:09

Bisher hat Assad immer versucht zu verhandeln, erst mit den Oppositionellen, dann mit denen, die die Opposition gekapert und einen Bürgerkrieg daraus gemacht haben. Ursächlich waren es Agents provocateurs. Al Quaida - dann IS.
Leider, und das kommt zu kurz, haben sich die USA und NATO geweigert, mit Assad zu sprechen da sie ihn, wie Gaddafi weg morden oder weg putschen wollten.

Natürlich kann mit dem IS oder dessen Führung gesprochen oder verhandelt werden; doch die wollen einen eigenen Staat in Syrien. Warum sollte Assad das zulassen ?
Schon vor dem Bürgerkrieg habe ich einen Artikel gelesen, in dem H. Clinton für eine Teilung Syriens war. Ein Teil liberal, ein Teil für konservative Muslime. Das war der Plan.

Syrien. 3.stärkste Wirtschaft in Nordafrika. Ein Land mit blühenden Landschaften und hoffnungsvollem Wirtschaftswachstum.
Wer wollte, dass dieses Land zerstört wird ? Einige, die profitieren und sich seit Jahren beteiligen. Und das ist nicht Russland.

Ruth Falk | Mi., 27. Juli 2016 - 23:47

Muss natuerlich heissen: Vereinbarungen wurden von den Arabern NICHT eingehalten.. War wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.

helmut armbruster | Do., 28. Juli 2016 - 09:41

in der Staatskunst gilt seit jeher der Grundsatz "mit Terroristen verhandelt man nicht". Warum nicht? Weil man durch Verhandlungen den Terroristen den Status von Gleichberechtigten zugestehen würde. Sie würden aufgewertet werden.
Mit Verbrechern verhandelt man übrigens auch nicht, sondern man nimmt sie fest und stellt sie vor Gericht. Der Grund ist derselbe.
Was könnte denn herauskommen bei solchen Verhandlungen mit Terroristen? Etwa, dass sich der Terrorist bereit erklärt seinen Terrorismus einzuschränken? Also nur 50% Terrorismus statt bisher 100%. Wäre so etwas annehmbar, nur noch 50% statt 100%? Nur noch 1 Selbstmordanschlag pro Woche, anstatt 2 wie bisher.
Wer könnte so ein Verhandlungsergebnis akzeptieren?

mit der IRA sollen ja Geheimverhandlungen gelaufen sein, so schrieb ja auch der Autor. Man muss bei bedeutsamen politischem Terrorismus schon auch die Ziele sich überlegen. Wenn ein Terrorist Hitler hätte umbringen wollen, so hätte eine Deutsche Presse doch auch mal nachdenken können, so sie frei gewesen wäre, ob es nicht doch auch überlegenswert sei, Hitler abzusetzen...

Allein weil Staaten meinen, immer gut und im Recht zu sein, heißt nicht, dass sie immer das Gute und Richtige tun, das sollten gerade wir Deutschen wissen, besonders ja auch die bzw. wir Ostdeutschen…
Nicht jeder wählt halt die Variante, wie der eine Pfarrer (Briesewitz, glaub ich), sich öffentlich selbst zu verbrennen, den solitären politischen Selbstmord.

Am Ende könnte hier z.B. stehen, dass man - nach eine Konferenz über die Zukunft des Nahen Ostens, sagt, dass es durchaus auch Strukturen geben könne die vom Zuschnitt her den Kalifaten entsprechen, die politisch u. sonst aber eben ganz anders sind.

Karsten Berg | Do., 28. Juli 2016 - 11:58

Verhandeln mit dem IS ist etwa so als ob Schaf und Wolf darüber verhandeln was es zum Abendessen gibt. Der IS will den Westen vernichten und ein weltweites Kalifat errichten. Mit solchen Leuten gibt es nichts zu verhandeln, da kann der Westen nur verlieren sh. Appeasement-Politik gegenüber Nazideutschland.
Der einzige Weg zum Frieden wird eine Neuaufteilung des Gebietes von Syrien und Irak entsprechend den Konfessionen sein, anders wird man den tausendjährigen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten in dieser Region nicht in den Griff bekommen. Dazu müsste mit den ansässigen Stämmen verhandelt werden, dann würde man dem IS seine Basis entziehen. Aber ich vermute darauf wird man sich seitens der Staatengemeinschaft mit Hinweis auf die staatliche Souveränität und Integrität dieser Länder (welche ja erst künstlich durch die Siegermächte des 1. Weltkrieges aus der Insolvenzmasse des osmanischen Reiches geschaffen wurden) nicht einlassen. Also wird der Bürgerkrieg weiter gehen.

Paul Reuter | Fr., 29. Juli 2016 - 10:36

Aber von mir aus können alle Linken und Grünen vorher nach Syrien fahren und versuchen mit dem IS zu verhandeln.