Der frühere britische Premierminister Winston Churchill
Der britische Premierminister Winston Churchill entwarf schon 1946 die Idee der „Vereinigten Staaten von Europa“ / picture alliance

Europa - Wie Churchills Vision zu retten ist

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat ein Buch mit dem trotzigen Titel „Europa ist die Lösung“ geschrieben. Er übt darin scharfe Kritik an der Kanzlerin, fordert aber wie sie die verstärkte Sicherung der EU-Außengrenzen

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Wulf Schmiese leitet das „heute journal“ im ZDF. Zuvor hat er als Hauptstadtkorrespondent, jahrelang auch für die FAZ, über Parteien, Präsidenten, Kanzler und Minister berichtet.

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Ist die EU am Ende? Das sagt sich derzeit leicht wie nie. Es wird schon mit Rauswurf gedroht, oder mit Abschottung und Verweigerung. Ein verbales Hauen und Stechen – ausgerechnet 70 Jahre, nachdem die Europäische Union erstmals verblüffend konkret ausgerufen wurde.

Am 19. September 1946 ließ einer der Kriegssieger die Welt staunen. Der britische Premierminister Winston Churchill sprach über die „Vereinigten Staaten von Europa“, ja er forderte sie! Deutschland und Frankreich müssten Partner werden. Inmitten eines von Hass zerstörten Kontinents wagte Churchill einen Wunsch auszusprechen, der faktisch wahr wurde. Niemand hätte damals für möglich gehalten, dass bis aufs Blut verfeindete Nationalismen überwunden werden könnten. Weil Uneinsichtigkeit, Sturheit, Herrsch- und Rachsucht seit jeher die Geschichte geprägt hatten.

Frank-Walter Steinmeier hält das für ein „Wunder“. Deshalb hat er Churchill nun ein feines Denkmal gesetzt: „Europa ist die Lösung“. Trotzig klingt der Titel seines Buchs, das an diesem Donnerstag im Gedenken an „Churchills Vermächtnis“ erscheint. Die große Rede steht darin neu übersetzt, und sie beeindruckt im Rückblick umso mehr. Der Essay des deutschen Außenministers zu Churchills Europarede hat hohen Gehalt. Darin werden neue Gedanken formuliert; es ist eine tiefe und sprachlich exakt geschliffene Analyse darüber, wie geschehen konnte, was geschehen ist.

1946 und 2016 sind Wegscheiden für Europa

Die europäische Gegenwart beschreibt Steinmeier düster: „Die scheinbare Unumkehrbarkeit des europäischen Einigungsprozesses ist an ihr Ende gelangt. In keinem der sich überschlagenden Krisenmomente der jüngsten Vergangenheit wurde das so schmerzhaft deutlich wie im Paukenschlag des Brexit, des Votums der Briten, die Europäische Union zu verlassen.“ Und das sieben Jahrzehnte nachdem ausgerechnet ein britischer Staatsmann den Völkern Europas zurief, eine gemeinsame Zukunft zu entwerfen – auch wenn Churchill die Briten nie als Teil dieses vereinigten Europas sah.

Doch der Brexit ist nur ein Phänomen für die zerrissene EU. Steinmeier stellt die eigentliche Verbindung zur Churchill-Rede her: „1946 und 2016 sind Wegscheiden für Europa. Damals wie heute blicken viele in Europa mit Verunsicherung und Ungewissheit in die Zukunft. Doch die Verunsicherung kommt, bildlich gesprochen, aus entgegengesetzten Fahrtrichtungen: Wo Churchill 1946 auf den Trümmern Europas, am Tiefpunkt der Zersplitterung, eine Vision der Vereinigung entwarf, da treten 2016, am scheinbaren Höhepunkt der Vereinigung, wieder Risse und drohende Zersplitterung in Europa hervor.“

Eine Vision ohne konkretes Ziel

Aus Zersplitterung wurde Einheit wurde Zersplitterung. Wie konnte es dazu kommen? Zumal doch alles eintraf, was Churchill so kühn darstellte, als noch „eine ungeheure Menge gequälter, hungriger, abgehärmter und verzweifelter Menschen auf die Ruinen ihrer Städte und Behausungen“ starrte, wie er damals anschaulich machte. „Wenn Europa einmal einträchtig sein gemeinsames Erbe teilen würde, dann könnten seine drei- oder vierhundert Millionen Einwohner Glück, Wohlstand und Herrlichkeit in unbegrenztem Ausmaß genießen.“ Das konnten und können sie! Zumal im Vergleich zur Trümmerzeit.

Steinmeier erkennt den Grund der gegenwärtigen Lage bereits in Churchills Rede angelegt: Der Kriegspremier hatte kein Ziel genannt. Bundesstaat? Staatenbund? Europa der Vaterländer? Churchill habe in seiner Vision von 1946 „vieles, wenn nicht das meiste“ offengelassen, und zwar bewusst. Ein detailliertes Programm sollten die Europäer schon selbst entwerfen.

Der Erfolg wurde zum Pferdefuß

So sei Europa viele Umwege gegangen auf dem Weg seiner Einigung, schreibt Steinmeier. „Manches ist gewuchert, es ist auch Wildwuchs entstanden, der schwer zurückzuschneiden ist.“ Ohne klare Roadmap sei eben auch einiges planlos verlaufen. „Aber was auch getan wurde, es geschah stets im Bewusstsein, dass es weiter, tiefer, unumkehrbar mit der europäischen Einigung vorangehen muss.“

Allerdings hätten nicht die zahlreichen Entwicklungsfehler Europa in so schwieriges Fahrwasser geführt, sondern der enorme Erfolg der EU. „Als Teil des leuchtenden Westens war sie in den langen Jahren des Kalten Kriegs ein, wenn nicht sogar der Sehnsuchtsort. Europa – Ort des freien Austauschs untereinander, Garant eines gediegenen Maßes an Wohlstand für alle, Raum für ein Leben ohne Angst und Schrecken in einem politischen Rahmen, der Obrigkeit durch Recht, Gesetz und Institutionen zivilisiert.“

Die Reaktion auf die Kritik war falsch

Ein Magnet für Unfreie, ein Anziehungspunkt – genau dies habe das europäische Einigungswerk von Anbeginn sein wollen. So kam es: Nach dem Ende des Ostblocks kam die zügige Osterweiterung der EU. „So hat deren Erweiterung auch etwas an ihrem Wesen verändert“, schreibt Steinmeier. Das Prinzip der Einstimmigkeit habe bei sechs bis zwölf Mitgliedstaaten noch funktioniert. „Bei 28 oder mehr Mitgliedsstaaten ist es fast unmöglich, in wesentlichen Fragen immer alle unter einen Hut zu bringen.“

Das nervte die nationale Politik zunehmend, die EU taugt noch immer stets als Sündenbock. Aber zugleich sei der Umgang mit wachsender Kritik innerhalb der EU falsch gewesen. Hier schließt Steinmeier sich selbst generös ein, nennt sonst keine Namen, aber es wird klar, wen er meint: „Statt sich mit den Fragen und Zweifeln der Kritiker argumentativ, werbend, überzeugend auseinanderzusetzen, bekamen diese oft genug ein Alternativlos entgegengeblafft.“ An anderer Stelle heißt es: „In den heutigen europäischen Zusammenhängen soll ein laut dröhnendes Alternativlos hingegen oft genug die Mühen von Überzeugungsarbeit ersetzen.“

Schelte für Angela Merkel

Wir erlebten mit Bezug auf Europa jetzt, was wir im nationalstaatlichen Rahmen schon lange kennen würden: den selbstbewussten Bürger. „Gern werden seine Einlassungen als ‘wenig hilfreich’ abgetan“, schießt Steinmeier ein weiteres Mal gegen die Kanzlerin und gibt sich verständiger: „Ist es nicht vielmehr ausgesprochen hilfreich, wenn Politik gezwungen wird zur Klarheit im Denken und Reden und auch zu jenem Maß an Leidenschaft, ohne das es kein Überzeugen gibt?“

Das gelte auch in der Flüchtlingspolitik: „Der Umgang mit den Flüchtlingen, den Hunderttausenden, die aus den Krisenherden unserer Nachbarschaft nach Europa fliehen, hat gewaltige Spannungen innerhalb der Europäischen Union erzeugt.“ Die Ängstlichen müssten „ernst genommen werden, auch ihre Sorgen“. Die Kritik des Außenministers post festum an der Kanzlerin mag billig sein, zumal er sie so nie öffentlich anging. Er gibt sogar zu, dass unter den EU-Kritikern „wirre Geister oft genug gefährliche populistische Stimmungsmacher“ seien, die „auch die beste Argumentation nicht erreichen“ werde.

Außengrenzen sichern

Aus der in vermeintliche Selbstkritik verpackten Parteipolitik entwickelt sich jedoch Steinmeiers Lösungsansatz: „Die Menschen wollen nicht hören, sondern sie wollen in der Realität sehen, dass Europa die Lösung ihrer Probleme ist.“ Europa müsse zeigen, „dass es vereint sicherer ist“. Es gehe in der gemeinsamen Außenpolitik „am Ende auch um gemeinsame militärische Fähigkeiten“.

Für die innere Sicherheit der EU gelte: „Wir haben in der Flüchtlingskrise lernen müssen, dass wir die ursprüngliche Idee von Schengen nur zur Hälfte umgesetzt hatten: Der Wegfall der Binnengrenzen war die eine, der gemeinsame Schutz der Außengrenzen die andere Säule von Schengen, die wir vernachlässigt haben.“ Den Schengen-Raum durch sichere Außengrenzen zu erhalten, bedeute zugleich eine faire Flüchtlingsverteilung. „Deshalb ist ein stärkerer Grenzschutz untrennbar mit der Entwicklung eines gemeinsamen Asylsystems verbunden.“ Das ist fast O-Ton Merkel. Der Außenminister vertritt damit im Wesentlichen ihre Europapolitik.

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Gerdi Franke | Mi., 14. September 2016 - 12:07

Die EU muss sich auf die heutigen Bürger und heutige Bedürfnisse einstellen. Und die politischen Interessen der Nationen akzeptieren. Immer nur über die Vorstellungen der EU-Gründergarde zu diskutieren bringt die EU nicht weiter sonder ist Ursache der derzeitigen Probleme. So wie sich die einzelnen Länder weiterentwickeln muss sich auch die EU weiterentwickeln und anpassen!

Lieber Herr Franke,

auch ich wüßte lieber, wie denn die Weiterentwicklung konkret aussehen soll.
Europa der Vaterländer, Super-Staat, ... ?

Entlarvend scheinen mir dabei solche Sätze wie "Den Schengen-Raum durch sichere Außengrenzen zu erhalten, bedeute zugleich eine faire Flüchtlingsverteilung. Deshalb ist ein stärkerer Grenzschutz untrennbar mit der Entwicklung eines gemeinsamen Asylsystems verbunden.“

Solange die Herren immer noch politisches Asyl, Flucht vor Krieg und Einwanderung nicht sauber auseinanderhalten wollen, und getrennte Lösungen dafür schaffen, bin ich nicht davon überzeugt, daß hier eine Weiterentwicklung im Sinne der Bürger Europas stattfinden wird.

Dies werden am Ende auch die immer noch euphorischen Optimisten in Deutschland merken, und leider könnte es dann zu spät sein, ein wirklich funktionierendes Miteinander in Europa zu gestalten, weil dann längst alle Anderen ihr Heil in absoluter Nationalstaatlichkeit sehen werden.

Grüße
J. Walter

Bernd Fischer | Mi., 14. September 2016 - 13:04

Zitatanfang: Er gibt sogar zu, dass unter den EU-Kritikern „wirre Geister oft genug gefährliche populistische Stimmungsmacher“ seien, die „auch die beste Argumentation nicht erreichen“ werde.Zitatende:

Herr Steinmeier, wo waren dann die Argumente ?

Oder meinten Sie das "Pack-Argument" von dem Luftikus der ihrer Partei vorsteht?

Herbert Trundelberg | Mi., 14. September 2016 - 13:26

Antwort auf von Bernd Fischer

kein Wort über die Politik des Lohndumpings, welche die Südländer zu >50% Jugendarbeitslosigkeit geführt und den Dumping Staat in dem 12 Millionen an der Armutsgrenze leben und mit 2 oder 3 Jobs sich über Wasser halten. Kinderarmut, aber gross tönen von Alternativlos und Systemrelevant, Richtig da macht eine Staat Ausbeutung und verlangt von den Anderen DITO. Die EU ist auf Ausbeutung des Human Kapital programmiert, sonst nichts und das merken die Bürger.

Herbert Trundelberg | Mi., 14. September 2016 - 13:13

mit Verlaub die hat es noch N I E gegeben. Es waren immer Einzelinteressen und Militärische sowie Kapitalistische Interessen. Es gibt keine einheitliche Fiskalpolitik, noch Sozialstandarts. Alles nach Gut Dünken. Der eine läd die ganze Islamische Welt ein und der Andere läd sie aus, der eine hat Schulden und ist Pleite der andere haut kräftig darauf. Man sollte ein Totes Pferd nicht versuchen zu reiten. Es bringt nicht und auch mit dem Wasser hin stellen wird es nicht mehr saufen noch rennen. Löst den Laden auf, macht wieder eine Europäische Wirtschaftsgemeinschaft daraus. Freien Handel von Waren und Dienstleistungen, aber lässt die Völker Völker bleiben ohne Bevormundung durch die Brüsseler Finanzbürokraten. Da weiss der Bürger auch wer ihn nach Strich und Faden bescheisst. Seine eigene Regierung.

Christa Wallau | Mi., 14. September 2016 - 13:54

Antwort auf von Herbert Trundelberg

Ein wirkliche "Union" hat es nie gegeben, wohl aber Leute, die sie sich als Fata Morgana in schönsten Farben ausgemalt haben. Dies waren fast nur Deutsche. Daher auch die Bereitschaft, für das "große Projekt" Zig-Milliarden jährlich zu zahlen. Es gibt diese Träumer heute noch, wie Sie wissen.
Ihrer Forderung ("Löst den Laden auf... usw. bis zum Ende) schließe ich mich vorbehaltlos an.
Wir bekommen niemals einen Pfennig oder Cent von unseren Geldern zurück,
könnten aber im Falle der EU-Auflösung dann endlich mit diesen Zahlungen aufhören.
Allerdings müßten wir wohl noch sehr bluten für die Verbindlichkeiten anderer
Länder, für die wir bürgen. Es sei denn, wir hätten endlich mal einen Kanzler oder eine Kanzlerin, die sich - wie die Regierungschefs anderer EU-Länder auch - an ihre Versprechungen von gestern nicht mehr gebunden fühlen.
Im Vertrag steht ja nichts davon drin. Soll doch dann jeder sehen, wo er bleibt
und sich an die wenden, die ihm das Fell über die Ohren gezogen haben.

Hermann J Stirken | Mi., 14. September 2016 - 13:22

Churchill war mit Sicherheit einer der intelligentesten Politiker, die Europa hervorgebracht hat. Seine Idee von einem vereinten Europa dürfte aktuell sein wie nie. Aber nicht so: Mit nicht demokratisch legitimierten Funktionären, Politikern, die im Alleingang glauben, für die Gemeinschaft verhandeln zu können, mit einer unübersehbaren Anzahl an Staaten, die verschiedenste Kulturen pflegen. Es sollte ein kleines Europa mit Staaten gleicher Kulturen geben, dass demokratisch von den Bürger legitimiert ist und einen gemeinsamen Willen fassen kann. Auch GB, das Churchill abseits sah, gehört dazu. Dazu müssten aber Politiker, die Ideen und geschichtliches Verständnis haben, einen Impuls setzen. Kohl gehörte mit Sicherheit zu dieser Klasse von Politikern . Seine Nachfolgerin wohl kaum. Es gibt für einen intelligenten Menschen immer mehr als eine Möglichkeit zu handeln und es ist nie zu spät, sein Handeln zu ändern. Europa wird eine Zukunft haben, wenn die Menschen es wollen.

Renate Simon | Do., 15. September 2016 - 10:44

Antwort auf von Hermann J Stirken

stammt aber gar nicht von Churchill. Die Rede schrieb damals Graf Coudenhove Kalergi, der schon in den 20er Jahren von einem vereinten eurasischen Reich träumte, dieses auch in Büchern kundtat.
https://archive.org/details/PraktischerIdealismus1925
Sein Verein Paneuropa existiert heute noch und verteilt Europa-Orden,
https://www.bundeskanzlerin.de/ContentArchiv/DE/Archiv17/Artikel/2011/0…

Ruth Teibold-Wagner | Mi., 14. September 2016 - 13:50

Es gibt viele Leute, die finden das "vereinte Europa" toll.

Nur eines wollen sie nicht. - Mitglied dieses "vereinten Europa"s sein.

Die Norweger sind auch solche. Geben der EU den "Nobelpreis". Denken aber nicht daran, selbst Mitglied zu werden. Recht haben sie.

Mir geht es genauso.

Ich finde das vereinte Europa verdammt gut. Alle anderen sollten da mitmachen.
Aber wir, die Deutschen, sollten nicht Mitglied
sein. Wir werden ja doch nur geschröpft.

Churchill, der gerissene Hund, hat es genau richtig gesehen... Für Großbritannien.

Und ich für Deutschland.

Churchill dachte vor allem an England, dem mit dem Eingreifen der Amis in die zwei Weltkriege des Kontinents diese zu nah auf den Pelz gerückt waren.
Die Amis waren zu mächtig geworden und nicht zu vergessen die UDSSR, ebenfalls als Folge der zwei Weltkriege.
Letzteres wurde korrigiert, ersteres bedauerlicher Weise nicht.
So wie Churchill strategisch für England dachte, denke ich für Europa.
In Deutschland lebe ich und werde es deshalb auf Deutschlands Interessen herunterbrechen.
Die politische aber auch monetäre Achse Frankreich/Deutschland/Polen wäre wünschenswert, kann Deutschland jedoch auch zerreissen.
Denn die Polen sehe ich noch lange nicht soweit, in Europa eine tragende Rolle zu spielen.
Am Rande, war das Fussballspiel gestern ein Scherz?
Polen müßte ein Motor Europas werden und sich nicht länger in die Ukraine vertiefen.
Damit verbleibt es zu sehr Teil des Warschauer Paktes, wenn auch bestimmend.
Die EU wird aber nur "kohärenter" funktionieren nicht multilateraler

Müßte man nicht mehr Rücksicht auf den Süden Europas nehmen?
Nicht unbedingt, denn ein guter Teil Europas, Norwegen, Schweden, Dänemark und England sind nicht (mehr) in der EU und doch wichtig.
Das Baltikum zwar schon, aber Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte davon entfernt, die EU tragen zu können.
Ein Kant reicht da nicht aus.
Europa ohne die genannten nordischen Staaten samt England kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Ich peile also ein Konstrukt der EU an, dass es ihnen ermöglicht Teil der EU zu bleiben oder zu werden.
Da ist vielleicht interessant, wie die Amis evtl. ihr Doping organisiert haben, genehmigte Therapiemassnahmen:)?
Um Genehmigungen entfallen zu lassen, liefe es dann auf Mitteilungen hinaus, sofern keine Therapien verlangt werden sondern Freiräume.
Therapien müssen schon genehmigt, sofern bezahlt werden.
An einheitliche Geschwindigkeiten in der EU zu glauben oder sie gemäß dessen aufzuteilen, halte ich nicht für sinnvoll.
Professionelles Jonglieren.

Kat Teker | Mi., 14. September 2016 - 14:27

Wer könnte es begrüßen, wenn derart viel Macht gebündelt in den Händen irgendeiner Kommission läge? Die sich nach Frieden, Freiheit, Wohlstand, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sehnende Bevölkerung Europas? Wohl kaum...

Hans Blank | Mi., 14. September 2016 - 14:31

Meine Meinung ist und bleibt: Europa ist viel zu schnell zusammengebastelt worden. Man kann nicht-wie geschehen-im Hauruckverfahren 28 Nationen zusammenführen;
dies mußte langsam über Jahrzehnte bewerkstelligt werden, zunächst einmal nur Frankreich und Deutschland, bis die Zusammenführung auf allen Ebenen funkonierte.
Vorerst ohne England, England war weitgehendst nur auf eigene Vorteile bedacht und hat Frankreich und Deutschland zum eigenen Wohlergehen gegeneinander ausgespielt-
Der kleine politische Laie hätte es den "erfahrenen Politikern" sagen können, dass die verlangte Einstimmigkeit in den meisten Entscheidungen der EU niemals zu einem Ziel führen würde.
Diejenigen, die wissen (Bilderberger) warum Europa so schnell zusammengeführt wurde, dürften sich über den jetzigen Zustand freuen

Peter Müller | Mi., 14. September 2016 - 14:44

der weitestgehend aus Nationalstaaten mit eigener Kultur und Tradition besteht. Diese kann man nicht einfach mal so einigen, indem man sie gleichschaltet und damit quasi abschafft.

Ein funktionierender Organismus besteht aus ungleichen Organen. Wenn man die Grenzen der Organe auflöst, wird der Organismus zerstört und was bleibt ist tote Masse.

Ist es das, was die Bürokraten in Brüssel anstreben?
Es wäre die Neuauflage eines pseudodemokratischen, absolutistischen Imperiums.

Bis zur Einführung des Euro verlief der Einigungsprozess durchaus positiv. Wenn man aber zuerst das monetäre Dach montiert, bevor die ökonomischen Fundamente stehen, wird nichts aus einem gemeinsamen Haus namens Europa.

Robert Flag | Mi., 14. September 2016 - 14:56

Im Prinzip sieht Steinmeier die Sache richtig. Sowohl Osterweiterung als auch Grenzöffnung waren Fehler.
Warnungen wurden in den Wind geschlagen und die Warnenden diffamiert.
In Abwandlung Ernst Reuters: Politiker Europas, schaut auf unsere Großstädte ! Und handelt endlich !

Bernd Fischer | Mi., 14. September 2016 - 18:22

Antwort auf von Robert Flag

war Steinmeier als die Erweiterung erfolgte bzw. beschlossen wurde ?

War er damal dümmer als wie heute?

Legte er Widerspruch ein, sprach er mit der Kanzlerin das dies ein Fehler ist?

Ein Jahr vor der Wahl, ein Buch mit deftiger Kritik.........Manche mögen ja darauf hereinfallen...ich nicht.

claudie cotet | Mi., 14. September 2016 - 15:20

churchill und brandt waren sternzeichen schuetze
also vorausahnend, konnten grosses denken und tun. und die nachfahren?
grossbritannien in verbindung mit usa koennen europa locker als ersatzteillager und militaerischen stuetzpunkt betrachten, und sich aus diesem politischen dilletantentheater heraushalten

Ernst Laub | Mi., 14. September 2016 - 15:30

Bundesstaat? Staatenbund? Europa der Vaterländer? So oder so, man sollte es einmal mit einem entwicklungsfähigen und wirklich demokratischen System versuchen. Von Bürokratie, Finanzlobby und Einheitsdenken haben die Europäer die Nase voll.
P.S. Churchill war wohl ein Heuchler, denn mit Demokratie hatte er eigentlich nie viel am Hut gehabt, wie seine Kriegsverbrechen vor 1938 in Irland, Südafrika, Indien und im Nahen Osten belegen.

Erhard Döll | Mi., 14. September 2016 - 15:35

Wann hat Herr Steinmeier denn die Zeit ein Buch zu schreiben - das ist ja lächerlich.

Ein Lamento mittels Ghostwriter über eigene Fehler und Versäumnisse - das verkauft sich wohl?

Wann geht er ins Dschungelcamp?

Bernd Fischer | Mi., 14. September 2016 - 17:38

Antwort auf von Erhard Döll

Dschungelcamp gehört er seit dem Jahr 2013 an.

Nennt sich hier , in der Amtssprache, aber Regierung.

*LOL*

Ursula Schneider | Mi., 14. September 2016 - 15:48

Bundesstaat, Staatenbund, Europa der Vaterländer? Ja was denn nun? Darüber ist im Parlament weder ernsthaft diskutiert worden, noch scheint Steinmeier eine Meinung dazu zu haben. Wo er doch ausdrücklich "Klarheit im Reden und Denken" fordert. "Alles geschah stets im Bewusstsein, dass es weiter, tiefer, unumkehrbar mit der europäischen Einigung vorangehen muss." Klingt schön, aber wolkig.

Unser Außenminister behauptet zudem, wir hätten ein Europa, in dem "die Obrigkeit durch Recht, Gesetz und Institutionen zivilisiert" wird. Warum dann die zahllosen Rechtsbrüche bei der Euro-Rettungs- und Asylpolitik, welche die Bürger so empören?
Alles nur "Ängstliche", "wirre Geister", Populisten?

Danke für Ihren guten Kommentar, Frau Schneider.
Es ist fast nicht mehr auszuhalten, mit wieviel Bla-Bla
wir Bürger abgespeist werden. Und die meisten lassen es
sich auch noch gefallen!!!

Dimitri Gales | Mi., 14. September 2016 - 15:54

"Die europäische Gegenwart" ist nicht "düster", sondern Realität. Man muss die Wirklichkeit so sehen, wie sie ist. Die einst idealistisch gedachte Idee als Folge des 2. Weltkrieges von einem vereinten politischen Europa (leider ein Luftschloss) vornehmlich französicher Politiker der fünfziger Jahre hat sich nicht erfüllt; statt dessen hat sich die Wirtschaft den Europagedanken einverleibt. Europa ist ein Wirtschaftsblock, nichts weiter, sowie lediglich ein Teil der Globalisierung. Dieser Prozess brachte Wohlstand, aber auch wachsende Ungleichheit mit Abbau im Sozialsystem. Europa bedeutet auch mehr Konkurrenz, weniger soziale Sicherheit. Nur Wirtschaftslobbys haben noch ein starkes Interesse an der Europaidee, solange grenzenloser Waren-und Kapitalaustausch stattfinden können - die Politik wirkt hierbei als Interessenvertreterin.

Wenn man von Europa spricht, so sollte man sich bewusst sein, von welchem Europa man redet.

Bernd Windisch | Mi., 14. September 2016 - 18:00

Steinmeier war sein ganzes Erwerbsleben lang entweder Beamter oder Politiker. Keine Flüchtlings- oder Wirtschaftskrise wird seine Lebenswahrheit je erreichen. Es sind genau diese vom Leben abgeschirmten die heuer mit ihren Fehlentscheidungen unseren Wohlstand und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft aufs Spiel setzen. Ihr moralischer Imperativ kostet diesen Menschen so gut wie nichts. Merkel hat den Niedergang der europäischen Union dramatisch beschleunigt und uns allen massiv geschadet. An statt diese Fehlleistungen zu benennen und die Verantwortlichen für dieses Desaster zur Verantwortung zu ziehen fragen wir uns ob Menschen in Not geholfen werden muss. So lange es denn Verantwortlichen gelingt den Diskurs zu lenken und ihr Totalversagen zu kaschieren brauchen sie sich um die eigene Zukunft nicht zu sorgen. Lass uns dies ändern!

Völlig richtig Herr Windisch. Nicht Angst vor Veränderung, sondern vor den Vollidioten, welche uns eine Veränderung beschert haben, welche so nie funktionieren konnte. Wenn es nach den überbezahlten und überversorgten Beamten und deren Helfershelfern geht, soll alles im Kern so bleiben. Sie scheren sich einen Dreck um Kinderarmut und Altersarmut. Und die Zustände in so manchem Altersheim und Krankenhaus. Erst wenn der Bürger sich wehrt, gelobt man Besserung, nachdem man ihn beschimpft hat. In der letzten Anne Will Sendung waren außer Herr Söder mal wieder die Blauäugigen am Start. Aussage des CDU Politikers Martin Patzelt, erst wenn der Notstand ausgerufen wird, können wir keine Flüchtlinge mehr aufnehmen!! Notstand in Deutschland, da die Verfassung das so will. Nicht mehr mein Land...

Günter Schaumburg | Mi., 14. September 2016 - 18:10

Churchill war eingefleischter Kommunistenhasser,
durch und durch Krieger und er mochte die
Deutschen nicht sonderlich -u.a. nachzulesen
in A. Beevor " Der Zweite Weltkrieg". Er verscher-
belte quasi Osteuropa an seinen Fastfreund "Uncle Joe" Stalin. Nach Kriegsende bereute er
das bitter und sprach vom 'Eisernen Vorhang'.
Dass er wünschte, dass Frankreich und Deutsch-
land zusammen gingen, war der Angst vor dem
Bolschewismus geschuldet. Ein Puffer Frankreich
und Deutschland - das versprach mehr britische
Sicherheit. Immer schreiben die Sieger die Ge-
schichte, deshalb sollte man Churchill, wie noch
so viele andere, mit Vorsicht und Skepsis be-
trachten.

Bernd Fischer | Mi., 14. September 2016 - 18:38

er hat sich von Stalin über den Tisch ziehen lassen.

Arist von Kreyff | Do., 15. September 2016 - 00:00

Churchill wer ein Mensch mit genialen Inspirationen,ein großer Kommunikator, aber auch ein großer Versager und Reaktionär.
Europa, die ursprünglich phönizische Prinzessin, ist krank.Nicht weil die Völker ihrer überdrüssig würden, nein ,sie verachten zunehmend die professionellen Europäer. Brüssel.Bürokraten.Arroganz.
Die europäischen Menschen wollen in ihrerMehrheit ein Europa der Vaterländer und kein vereinigtes Europa!
Herr Steinmeier sollte sich um seine Frau kümmern und bitte 2017 nicht mehr antreten.Er ist einer der größten Versager in diesem Lande.Ich meine das nur im politischen Bereich.Seine Nierenspende für seine Frau weist ihn als tapferen Menschen aus, dem Respekt gebührt.Trotzdem sollte er besser privatisieren demnächst.

peter hauser | Do., 15. September 2016 - 00:40

Churchill war erst in Africa erbärmlich escheitert, um dann mit > Blut , Schweiß und Tränen .......so ganz ohne Hilfe (verlogene Propaganda), sein Imperium/Empire/Commenwealth mit ameriukanischen "Zöglingen", weiter eine Zukunft zu geben....kat nicht geklappt.
Wenn man heute liest, mit welch überheblicher Arroganz Die "Engländer" immer noch mit Anspruch ihren Brexit für "genial" halten.......
Ich hoffe Europäer werden sich nicht zum Kotau verführen lassen........Wir benötigen die Russen !

Linda Berckhemer | Fr., 16. September 2016 - 13:46

Antwort auf von peter hauser

Stimmt, aber sagen Sie das Frau Merkel und Konsorten....

Barbara Kröger | Do., 15. September 2016 - 07:51

Da stimmt doch mal wieder Vieles einfach nicht.
„Niemand hätte damals für möglich gehalten, dass bis aufs Blut verfeindete Nationalismen überwunden werden könnten.“ Was soll so ein Satz? Frankreich und Deutschland waren Jahrhunderte lang durchaus nicht „bis aufs Blut verfeindet“. Was soll uns da eingeredet werden? In Deutschland sah man Jahrhunderte lang mit Bewunderung auf Frankreich und seine kulturellen Leistungen. Die Völker waren nie „bis aufs Blut verfeindet“. Das ist Demagogie. Wie soll man auch mit Menschen verfeindet sein, die man persönlich gar nicht kennt? Der 1. WK hatte andere Ursachen als „eine Feindschaft bis aufs Blut“!
Die Misere der heutigen EU liegt meiner Meinung nach darin, dass sie keine demokratische Basis hat und dass zu viele globale Interessen im Spiel sind, zu viele Thinktanks und Geostrategen, die aus dem Hintergrund agieren.
Die Europäer sollten sich endlich bemühen, ihre politischen Angelegenheiten wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Bis August 1914 gab es schon "Europa": reger, intensiver Austausch, wirtschaftlich wie kulturell. Die Unfähigkeit der damaligen Polit-Eliten machten dem ein Ende. Es gab sogar eine gemeinsame Parallel-Währung, die "Lateinische Münzunion". Europa ist also keine Erfindung von Politikern oder Brüsseler Technokraten.

Jens Frisch | Do., 15. September 2016 - 07:51

Eine ganz andere Rede von Churchill fände ich weiaus angemessener dieser Tage: http://www.achgut.com/artikel/winston_churchill_ueber_den_islam

Ein kurzes Zitat daraus:
"Der Fakt, dass nach Mohammedanischem Recht jede Frau das absolute Eigentum eines Mannes ist, ob als Kind, als Ehefrau oder als Konkubine, verhindert die endgültige Abschaffung der Sklaverei, so lange, bis der islamische Glaube aufgehört hat, eine große Macht über Menschen zu haben."

Karola Schramm | Do., 15. September 2016 - 10:44

Was soll man an dieser Vision noch retten? Die EU war anfangs eine gute Tat.Frieden schließen mit dem Feind, der so viel Unglück über die Welt und Europa brachte.
Was hat DE daraus gemacht ? Durch den größten Niedriglohnsektor in der EU hat es die anderen an die Wand konkurriert. So etwas in einer Währungsunion, wo kein Land mehr auf- oder abwerten kann, eine wirtschaftl. Todsünde.DE wird Exportweltmeister und damit die stärkste Macht i.d.EU, allerdings auf Kosten der anderen EU-Mitglieder.
DE ist nicht mehr dankbar für das friedliche Entgegenkommen der anderen. Es spielt sich auf, will befehlen, was alle letzten "Krisen" zeigen . Keine vernünftigeTherapie von DE, sondern Gift und Galle wird versprüht.
M.Thatcher war gegen die Wiedervereinigung DE und gegen die EU. Sie lehnte sie als großes Staatenbündnis ab. Wie recht sie hatte. DE als Führer in diesem Staatenbündnis, konnte und kann nicht gut gehen.
Mit der Wiedervereinigung hat DE Demokratie und Demut vergessen.

Zitat:
DE ist nicht mehr dankbar für das friedliche Entgegenkommen der anderen. Es spielt sich auf, will befehlen, was alle letzten "Krisen" zeigen . Keine vernünftigeTherapie von DE, sondern Gift und Galle wird versprüht.
_______

Wer sich in den südlichen Ländern gut auskennt (ich kenne mich aus und lebe dort), der weiß, wie schlampig und korrupt man hier lebt.
Griechenland hat die Osmanische Herrschaft noch nicht verdaut,
Spanien hat den Franquismus,
Italien die Mafia.
Drei Fässer ohne Boden.

Was versprüht wurde, war nicht Gift, auch nicht Galle, sondern Gelder aus der Steuer-und-Rentenkasse.
Wohin?
In das verlogene Fass ohne Boden.

Nicht, dass Sie meinen, ich sei CDU/AFD/SPD/GRÜNEN-Fan.
Aber Sie machen die Sache nicht besser, wenn Sie ohne Grund SICH SELBST als Schuldigen deklarieren. Man lacht...im Süden.
Verglichen mit 1970 geht es den Leuten dort blendend. Dank EU.
_______
Mutti sagt: "Ursachen bekämpfen!"
Da hat sie mal recht. Gilt auch für Südeuropa.

...Herr Schaar, für Ihre Worte, die umso glaubwürdiger wirken als sie
von jemand kommen, der v o r O r t lebt.
Ich sehe die Situation genau so wie Sie - und das schon lange.
Und immer wieder muß ich mir von Leuten, die anscheinend wenig Ahnung haben, vorhalten lassen, wir Deutschen wären schuld an den Zuständen in den
südlichen EU-Ländern. Wer Korruption, Gesetzlosigkeit und Steuerfreiheit seiner Reichen akzeptiert und dauernd über seine Verhältnisse lebt, der kann doch nicht denjenigen für sein Scheitern verantwortlich machen, der ihm in unendlicher Langmut immer neues Geld zum Konsum zur Verfügung stellt. Während in D die Leute zu gutem Haushalten zwangsverpflichtet werden,
dürfen sie offenbar in anderen Ländern der EU Milliarden von Schulden aufhäufen, die sie n i e m a l s zurückzahlen werden und für welche die deutschen Steuerzahler bei den Banken bürgen.
Und dann dürfen sie die Deutschen zusätzlich noch immer als
Nazis beschimpfen. Ja, geht's eigentlich noch bekloppter???

Hallo,
was die Geschichte angeht, insbesondere die Deutsche, muss im Zusammenhang gesehen werden z.B. Schuldenerlasse für DE nach dem Krieg. Auch wenn Sie in Griechenland leben, sehe ich an dem, wie Sie schreiben, dass Sie nichts wissen.

Auch DE hat sich den Eintritt i.d.Euro ertrixt, auch hier gibt es Korruption, Vetternwirtschaft und Klüngel. Aber es ist wohl leichter, auf andere zu zeigen, als sich an die eigene Nase zu fassen. Dieser Dünkel, den DE ausstrahlt gegenüber anderen Ländern vebunden mit Besserwisserei ist für mich zumindest unerträglich. Auch dieses wahnsinnige Wettrüsten und Wettstreiten in allen Bereichen passt nicht in eine Währungsunion, ebensowenig die Austeritätspolitik, die von DE fossiert, über andere Länder verhängt wurde. Hinzufügen kann ich dann noch die Militarisierung DE und der EU was anfangs auch nicht auf dem Programm stand, die ebenfalls von DE gefordert wird. Nun rollen sie wieder, die Panzer, gegen Russland mit alten Feindbildern versehen.

Zitat: Durch den größten Niedriglohnsektor in der EU hat es die anderen an die Wand konkurriert.
___________________
Wer so etwas schreibt, beweist seine Meinungskraft und seine Faktenschwäche.
Und: Er/sie ist überheblich, denn er/sie stellt sich über die restlichen bösen Deutschen, zu denen er/sie nicht gehört.
Ein Versuch der Selbstüberhöhung.
Nicht schön.

Haben Sie jemals von den schwarzen Sklaven in Spanien gehört, die in Almeria für das billige Obst in Deutschland sorgen?
Wussten Sie, dass man in Griechenland auch mal in Gutsherrenart auf Tagelöhner schießen lässt?
Wussten Sie, wie in Italien die Mafia Unternehmer auspresst, so dass sie Baumaterialien strecken müssen, um überhaupt ihre armen Angestellten noch bezahlen zu können?
Ist Ihnen bekannt, dass es keine vernünftige Bürokratie in Griechenland gibt?
Dass dort das 40/40/20%-Prinzip gilt? 40% der Steuern bleiben beim Bürger, 40% beim Berater, 20% beim Staat.

Und "die Deutschen" sind schuld?

Den Niedriglohnsektor haben wir leider und deshalb sind sehr Viele darauf angewiesen "billig" einzukaufen - eigentlich sollten die jeweiligen Regierungen
In der Lage sein diese Probleme zu lösen. Solange die aber alle überversorgt sind,
wird sich nichts ändern.
Ich würde auch lieber im Feinkostgeshäft einkaufen.....

Ja Herr Schaar, so ist das. Da müssen Sie nicht andere Arbeiter in Spanien, GR oder Italien erwähnen, um klar zu machen, dass DE nicht Schuld sei, sondern einfach wieder die Zusammenhänge sehen.

Dazu empfehle ich ein kleines Büchlein von Heiner Flassbeck zu lesen, neutraler Ökonom, "10 Mythen der Krise" in dem er beweist, dass es nicht so ist, wie Sie und andere es gerne hätten, nämlich einen Sündenbock an dem Sie alles Schlechte festmachen können. Oder biblisch gesprochen: Sie erniederigen andere, um sich selbst zu erhöhen.

Und nicht vergessen Herr Schaar, dass wir es hier mit einem Turbokapitalismus zu tun haben, in dem nun wirklich alles erlaubt ist. Mal so oder so. Denken Sie an die Nähfabriken in Bangladesch die immer noch im schlechten Zustand sind und bei einem Einsturz einer solchen über 1000 Menschen ums Leben kamen.
Es ist diese neoliberale, globalisierte Wirtschaftspolitik die insbesondere von DE in der EU bevorzugt und als das Beste verteidigt wird.

Liebe Frau Schramm

Herr Flasbeck hat in seinem Leben nicht nur Richtiges geschrieben.
Oft (meist?) lag er falsch.

Ich kenne die Zustände hier im Süden seit Jahrzehnten, lebe und arbeite hier.

Die Probleme sind HIER gemacht.
Deutschland hat nur peripher eine geringe Schuld an der Unfähigkeit und am hiesigen Kazikismus und am Klientelismus.
Der Franquismus feiert fröhliche Urständ. Die Rechten werden wiedergewählt. FREIWILLIG!
Man weiß ja nie...

Eine funktionierende staatliche Organisation hat es in Griechenland noch nie gegeben.
Es bleibt ein Fass ohne Boden.
Die Mafia verschlingt die Milliarden, die in Italien gebraucht würden.
Und die Politiker sitzen da mit drin.

Frau Schramm, Sie liegen völlig falsch, wenn Sie "die Deutschen" für die Verursacher der Süd-Misere bezeichnen und sich selbst dagegen stellen.

(Anm. d. Red.: bearbeitet)

Schön, wenn Herr Bergmann einen Artikel aus 2011 bemühen muss und den Bimbes-Kanzler.

Kernsatz aus dem Artikel:
Das „Was-wäre-wenn-Spiel“ ist ein müßiges.

Im Süden Europas herrscht Korruption, Klientelismus und Unordnung.
Ob nun in Kalkutta Turbokapitalismus betrieben wird, ob in Arabien getötet und geschändet wird:
Das alles hat mit dem Süden Europas und der unvorstellbaren Korruption wenig zu tun.

Flasbeck ist selbstverliebt.

helmut armbruster | Do., 15. September 2016 - 15:01

leider wissen wir nicht aus welchen Gründen Mr. Churchill damals einen solchen Vorschlag machte. Derselbe Mann, der noch kurz zuvor das "Moral bombing" für gerechtfertigt hielt und es auch umsetzte und "unconditional surrender" verlangte wird seine Gründe gehabt haben. Erst wenn wir diese wüssten, könnten wir seinen Vorschlag richtig beurteilen. Anstatt das für ein Wunder zu halten wie Steinmeier, sollten wir lieber nach den Beweggründen suchen.

Bernd Fischer | Do., 15. September 2016 - 17:54

Vielleicht hatte er da als"alter Mann" mal einen kurzen Geistesblitz nach dem Ende des II.WK?

Denn ihm war es sicherlicher klar das es auseinander fallen würde, weil die befreiten englischen Kolonien ( von den Japanern ) von Virus der Demokratie der amerikanischen Befreier ( die eine andere war, als wie die der englischen ).

Aber , es war von Ihm der letzte Schuss, denn seine Nachfolger wollten Europa nur halbherzig, so wie er.

peter hauser | Sa., 17. September 2016 - 23:53

Churchill war schon immer ein "sigmächtiger Hund",ein "Terrier",der alles tat um sein Iperium, auf Tod und Leben weiter leben zu lasen.

Ein bigotte Existenz.......aber wer weiß das heute noch ?
Europa zerfällt, aber wird neu entstehen.

Unde England ist machtlos und ohne amerikanisch/isralesiche Unterstützung eine piraterische Insel ......hillflos.