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House of Hackney

Interieur - Die Neo-Traditionalisten

Ein Londoner Paar entdeckt die britische Stilgeschichte neu

Autoreninfo

Bergmann, Lena

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Dieser Text erschien zunächst in der Printausgabe des Cicero. Wenn Sie das monatlich erscheinende Magazin für politische Kultur kennenlernen wollen, können Sie hier ein Probeabo bestellen.

Javvy M. Royle und seiner Partnerin Frieda Gormley ist es ernst mit der Opulenz, wie ihr Showroom zeigt – ihr eigenes kleines Wohnhaus im inzwischen sehr angesagten Londoner Stadtteil Hackney. Nach diesem ist ihre Firma „House of Hackney“ auch benannt. Sie gehören zu einer Gruppe junger Designer, die für die Zukunft Englands stehen und dabei aus der Mottenkiste schöpfen.

Als Inspiration dienen alte englische Landsitze, sie arbeiten mit kleinen handwerklichen Unternehmen, die über das ganze Land verteilt sind. Jedem Raum in ihrem Häuschen ist ein Muster gewidmet, das sich über Wände, Fenster und Möbel ausbreitet. „Flights of Fancy“ etwa sieht aus der Entfernung aus wie ein florales Motiv, bei näherer Betrachtung entlarvt es sich als ein Fest für exotische Tiere, die auf Schlingpflanzen sitzen und trinken, rauchen, musizieren – was man eben so machte im alten England.

Die Formen sind eindeutig traditionell, die Farben und Muster heutig. Die neue Opulenz in der Inneneinrichtung hat auch mit der Krise von 2008 zu tun: Wenn es auf den Märkten ungemütlich wird, tut zu Hause Rückbesinnung auf Bewährtes gut. Der Effekt, den auch Firmen nutzen: Uns hat es ewig gegeben, uns wird es auch noch ewig geben. 

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