Auf der Seite eines Wörterbuchs wird der Begriff "schizophren" erklärt.
Neben Depressiven werden vor allem an Schizophrenie Erkrankte häufig als unberechenbar dargestellt / picture alliance

Verwirrte Einzeltäter - Terroristen sind keine Patienten - und umgekehrt

Kisslers Konter: Brutale Taten werden heute schnell mit einem medizinischen Etikett versehen. Psychisch Kranke nimmt man in Sippenhaft und Gewalttaten werden verharmlost. So entsteht ein giftiges Gebräu

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Die Seele ist ein weites Land, noch immer. Doch was in vergangenen Jahrzehnten Stoff war für Literaten und Forscher, ist in den Fokus der Ermittler gerückt. Vorbei die Zeiten, da behutsame, langwierige Befragungen herhalten mussten, ehe ein Urteil sachte formuliert wurde. Heute regiert die knallharte Spontan- und Ferndiagnose, gerne aus Laienmund. Ein Mensch hat andere Menschen ermordet, erdolcht, erstochen, dieses oder jenes Sprüchlein auf den Lippen? Klarer Fall: Es muss sich um einen „geistig verwirrten Einzeltäter“ handeln. Keine weiteren Fragen bitte.

Psychisch Kranke unter Generalverdacht

Unter der Hand verbinden sich so zwei der allerbedenklichsten Entwicklungen zu einem giftigen Gebräu: Psychische Erkrankungen werden habituell in die Nähe von Verbrechen gerückt. Nichts ist falscher. Falsch ist es, zu unterstellen, wessen Seele nicht im Lot sei, der wetze schon die Messer. Falsch ist es, im Kranken einen Mörder in Wartestellung zu sehen, der nur auf die nächstbeste Gelegenheit warte. Falsch ist es, Kranken ihre Krankheit vorzuwerfen. Falsch ist es, die Krankheit des einzelnen zur Bedrohung für alle aufzublasen. Das alles ist falsch, falsch, falsch und fast schon böse. Wer wirklich krank ist, braucht Schonung und Hilfe und keine Hysterie.

Hinzu kommt und ist ebenso bedenklich: Die Chiffre vom „geistig verwirrten Einzeltäter“ instrumentalisiert Kranke zu niederen Zwecken. Sie verfolgt ein diskursstrategisches Ziel. Sie will unliebsame Debatten im Keim ersticken. Insofern steht hinter der billigen Chiffre ein zutiefst autoritärer Impuls. Er ähnelt dem treubraven, aber im Zweifel kompromisslosen Volkspolizisten, der eine neugierige Menge vom Ort eines ominösen Geschehens wegscheucht mit den Worten, „gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen“. Was soll heute nicht gesehen, nicht debattiert, nicht ausgesprochen werden?

Labile Terroristen

Es macht stutzig, dass in den ersten Meldungen vom jüngsten Brüsseler Zwischenfall der Hinweis omnipräsent war, „nach Informationen des Senders RTBF soll die Frau geistig verwirrt sein“. In anderer Formulierung war es die Staatsanwaltschaft, der zufolge es „keinen Hinweis auf einen terroristischen Hintergrund“ gebe; „vielmehr habe die Frau offenbar psychische Probleme. Sie sei noch nicht vernommen worden, und ihr Motiv sei unklar“. Besagte Frau, die einen Schleier getragen haben soll, war zuvor in einem Bus mit einem Messer oder einer Machete – da unterscheiden sich die Berichte – auf Mitreisende losgegangen und hatte deren drei verletzt. Offenbar soll der Leser derlei Attacken für typische Folgen einer psychischen Erkrankung halten und nicht weiter fragen.

Und dann war da noch der Mann, der in Straßburg, unter Umständen „Allahu Akbar“ rufend, einen Juden mit einem Messer angriff. Eine örtliche Zeitung wusste, der Mann sei „wegen früherer psychiatrischer Probleme bekannt“. Der Nizza-Attentäter wiederum, der Mitte Juli mehr als 80 Menschen zu Tode fuhr, habe „an Depressionen gelitten und sei auch schon in psychologischer Behandlung gewesen“. Der 18-jährige Amokläufer von München hingegen, erfuhren wir nun, war stationär behandelt worden wegen einer „mittel bis schweren depressiven Episode“, einer „sozialen Phobie“ und einer „posttraumatischen Belastungsstörung“. Antidepressiva habe er abgesetzt. 

Schnelldiagnosen lenken vom eigentlichen Problem ab

Das alles mag stimmen oder dereinst, wenn es zu keiner Schlagzeile mehr taugt, korrigiert werden. Einstweilen ist die Bereitschaft zur tiefgreifenden Schnelldiagnose ein Ärgernis und eine Gefahr zugleich. Abermillionen Menschen mit ernsthaften seelischen Erkrankungen werden in Sippenhaft genommen und unterschwellig kriminalisiert; psychische Störungen, heißt das, seien nah am Verbrechen gebaut  – von der Abwertung seriöser Therapeutenkunst ganz zu schweigen. Und die entscheidende Frage, die nach dem Motiv jeder einzelnen Tat (auch „verwirrte Einzeltäter“ haben Motive), wird abgewürgt. Darauf aber käme es in unserer teils verängstigten, teils bedrohten Welt an: ruhig und kühl und überlegt die ideologischen Wurzeln der Gewalt zu kappen. Damit aus Problemen Lösungen werden, müssen jene benannt werden.

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Dimitri Gales | Do., 25. August 2016 - 15:26

Die Neigung, psychiatrische Etikette zu verteilen, entstand schon in den siebziger Jahren, in der Zeit des Psychobooms. Alle möglichen Laien und Fachrichtungen bedienten sich in Veröffentlichungen unqualifiziert dem Repertoire der klinischen Begriffe: Leonardo Da Vinci soll Zwangsneurotiker gewesen sein, Beethoven psychotisch....Auch Soziologen und andere Geisteswissenschaftler arbeiteten sich an historische Figuren ab: Hitler litt an einem Ödipuskomplex mit Hass auf den Vater, der ihn zum mörderischen Diktator machte etc. - die Liste ist lang.
Unqualifizierte sollten klinische Begriffe aus der Psychopathologie vermeiden, das gebietet schon allein der Anstand.
Zum Prinzip: ein Psychotiker kann keine Terrorakte planen und ausführen. Depressive ebensowenig. Zwar töten hin und wieder Schizophrene, aber dies geschieht ausschlisslich im Kreis ihres Wahngeschehens. Die islamischen Mörder aber wissen ganz genau, was sie tun und wie sie ihre Taten planen und realisieren.

Na, das verstehe einer. Sie schreiben, dass Laien über psychische Störungen sich nicht äußeren sollen, erwähnen nebenbei dazu auch die Untersuchungen zu Hitler, Beethoven u.a., was man auch nicht tun sollte und stellen dann zum Schluss einfach ein Prinzip auf, das Sie selbst schon mit dem zuvor Geschriebenen unterlaufen. Selbst wenn Sie psychologischer Fachmann wären, wäre es dumm, das Engegement der Mitmenschen in Sachen "verstehen wollen was passiert" zu verteufeln.

Was ist eigentlich so schandhaft an den Laien, die Sie hier so verdammen? In jedem Beruf lernt man heutzutage Psychologie vorwärts und rückwärts. Kein Unternehmen arbeit ohne Psychologie, Merkel hat 5 Psychol.eingestellt, jedes Ministerium hat einige und Sie schimpfen.
Auch für aufgeklärte Mütter und Väter ist Psychologie heute schon eine Selbstverständlichkeit.
Ich kann nur sagen, wer Psychologie ablehnt, lehnt das Verständnis für andere ab. Denn das kann man lernen, als Vorstufe zur Nächstenliebe ideal geeignet.

...ist eine üble Seuche, da hat der Kommentator, dem Sie erwidern, völlig Recht.
Ich kenne das Problem mit Laien, die sich im Brustton der Überzeugung zu Fachgebieten auslassen, von denen sie nichts verstehen, zur Genüge.
Bei mir ist das die Chemie, in der ich Fachmann bin. Was man da oft für öffentlich vorgetragenen Unsinn ertragen muss...
(bearbeitet, die Redaktion, bitte bleiben Sie sachlich)

Ganz schön empfindlich, die Reda des "Cicero".
Wenn man mal Leuten, die als vorlaute Ignoranten durchs www bölken, einen mitgibt (und zwar begründet!), ist das gleich "unsachlich".
Macht evtl. die Amadeu-Stiftung bei Ihnen im Hintergrund mit?

Grimmige Grüße, U.B.

Christa Wallau | Do., 25. August 2016 - 15:29

Die schlichte Wahrheit, lieber Herr Kissler, daß rasende Wut (ob durch religiöse Indoktrination oder anders entstanden bzw. weitergegeben), Haß, Rachsucht usw. bei manchen Menschen im Übermaß v o r h a n d e n ist, wird von viel zu vielen Leuten geleugnet, als daß diese Gefühle in D unmittelbar als Motive herhalten könnten. Da wird lieber erst lange gesucht nach allen möglichen psychischen Verletzungen und Erkrankungen, welche als Ursachen ausgemacht werden für Aggression und Mord.
Daß man damit die psychischen Krankheiten und die an ihnen Erkrankten für falsche Zwecke mißbraucht und in die Nähe zu Verbrechern rückt, ist doch egal.
Hauptsache: Man redet sich die Welt lieblicher und erklärlicher als sie ist.
Realismus und objektive Untersuchungen mit evtl. brisanten Ergebnissen stören nur.

Ihre Überschrift trifft zu: Terroristen sind keine
Patienten und umgekehrt.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Michael Bahr | Do., 25. August 2016 - 15:43

Der "geistig verwirrte Einzeltäter" taucht mir in letzter Zeit ein bisschen zu stereotyp und zu häufig auf, als dass ich dieses Geschwätz noch für bare Münze nehmen könnte. Durch derartige Formulierungen soll abgelenkt werden von einer ernsthaften Diskussion über den islamisch-fanatischen Sumpf, aus dem heraus diese Verbrechen begangen werden. Diese Formulierungen vom psychisch kranken Einzeltäter sollen die tatenlose Politik entschuldigen, die einfach keine ernsten Maßnahmen ergreifen will. Sie soll aber auch die Medien entschuldigen, die nichts unternehmen, um die Politik durch eine entsprechende Berichterstattung dazu zu zwingen, sich ehrlich zu machen. Wenn einer psychisch krank ist, tja, da kann man dann eben nix machen ... da muss man weder seine Politik ändern, noch muss man liebgewonnene multikulturelle Utopien ernsthaft hinterfragen ... es handelt sich um die beste Ausrede, um einfach weitermachen zu können wie bisher. Man übertreibt es aber gerade, es stinkt zum Himmel!

Das sehe ich genauso, die vordergründige Ablenkung dient dem Zweck, keine Ursachenanalyse durchführen zu müssen.
Die Ergebnisse könnten die Bevölkerung verunsichern und möglicherweise den Falschen nützen, das wollen wir doch nicht.

Sehen Sie, da haben wir doch wieder die Übeltäter. Presse die nichts taugt, Politiker die nichts taugen und dann, das darf hier wirklich nicht fehlen: Die multikulturellen Utopien.

Sie vermischen Ihre Sichtweise, die aus Ideologie besteht, mit tatsächlichen Vorgängen.
Einzeltäter, ob mit oder ohne muslimischen Hintergrund sind in der Regel Amokläufer, die einen großen Zorn "auf Gott und die Welt" haben. Ursächlich sind gesellschaftliche Zustände, die diese Menschen außerhalb der Gesellschaft stellen.

Eigentlich ist es müßig, Ihnen das Alles zu erklären, da Ihr Welt- und Wertebild feststeht.
Trotzdem befinden Sie sich in einem großen Irrtum, anzunehmen, dass ohne die Flüchtlinge es hier keine Amokläufe gäbe. Die hat es hier schon VOR den Flüchtlingen gegeben und wird es auch weiter geben, auch wenn kein Flüchtling mehr im Land wäre.
Politik könnte viel unternehmen, wenn sie dafür sorgte, dass sie die sozialen gesell. Verhältnisse für ALLE verbesserte mit Chancengleichheit.

Jürgen Friedrich | Do., 25. August 2016 - 16:14

Im Vergleich zu Jesaja 29,13+14 sind alle Diagnosen zum gegenwärtigen Zeitgeschehen überflüssig.

Konrad Kugler | Do., 25. August 2016 - 16:18

außer, daß "Berufspolitiker" notorisch auf die allgemeine Stimmungslage achten müssen, also Hosenscheißer sind.

Wolfgang Tröbner | Do., 25. August 2016 - 16:43

Herr Kissler, Sie haben prinzipiell Recht, wenn Sie anmerken, dass Gewalttaten heute schnell mit einem medizinischen Etikett versehen und so verharmlost werden.

Allerdings kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass eine solche medizinische Etikettierung hauptsächlich im Falle muslimisch-arabischer Täter vorgenommen wird. Ist der mutmaßliche Täter allerdings ein "Rechter", wird ihm nur ganz selten eine psychische Krankheit unterstellt. Ganz offensichtlich wird mit zweierlei Maß gemessen.

Die Motive hierfür sind ziemlich klar. Der einheimischen Bevölkerung soll suggeriert werden, dass die islamischen Zuwanderer keine Bedrohung für die deutsche Gesellschaft darstellen, während die wirkliche Gefahr in der Gesellschaft selbst zu suchen ist. Hier der böse Deutsche, und da der gute (wenn auch manchmal psychisch kranke) Zuwanderer.

"Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt"

Hallo, Herr Tröbner.
Sie irren,wenn Sie meinen, dass diese Diagnose hauptsächlich Muslimen unterstellt wird.
Auch VOR den Flüchtlingen gab es in DE Amokläufe, die ebenso behandelt wurden.

Die Attentate, die jetzt stattfanden, waren nach Meinung einiger Experten, wie Götz Eisenberg, der einige Bücher zum Amok geschrieben hat, eindeutig Amokläufe die anders codiert wurden, um Angst zu verbreiten. Der IS ist technisch internetmäßig gut ausgerüstet. Er vereinnahmt sobald er hier von Amok hört, diesen für sich. Die Nachricht kommt prompt: "Er war einer von uns." Was, wie gesagt bisher in allen Fällen nicht stimmte. Es kommt auch vor, dass einige sich -vorher- die Erlaubnis von einer isl. Autorität holen, z.B. "Weil Allah es will" und dann sich selbst und andere, die sie hassen, mit in den Tod reißen. Die Hassreichweite wird von sich selbst auf die ganze Umgebung oder auch Schule, ausgedehnt.

Von daher ist es falsch, diese Taten instrumentalisierend gegen Flüchtlinge einzusetzen.

Der Behauptung kann ich nur teilweise zustimmen. Da, wo die Obrigkeit meint, Teile ihrer Erkenntnisse könnten die Bevölkerung verunsichern, stelle ich auch diese Neigung, gleich psychische Erkrankungen anzuführen, fest. Das waren oft muslimische Angriffe, z.B. Autoattaken auf Märkte, Mordversuch an einem jüdischen Nachbarn u.ä. in Frankreich. Aber wurde nicht auch Neonazis ein Minderwertigkeitskomplex unterstellt? Vielleicht sind sie in Wirklichkeit minderwertig, aber das ist nicht politisch korrekt.
"Autismus" wurde schon für bloße Beratungsresistenz und Uneinsichtigkeit (Rudolf Scharping, neoliberale Volkswirtschaftslehre) verwendet, auch nicht passend.
Am schlimmsten ist aber der ausufernde Gebrauch von "Phobie". Homophobie, Xenophobie, Islamophobie. Bezeichnen kann man damit alles zwischen wirklich panikartiger Ablehnung und aufklärerischen Kritik.

Jacqueline Gafner | Do., 25. August 2016 - 16:45

Da ich, was die Frage der psychischen Gesundheit oder Krankheit (mitsamt Zwischenstufen) von Menschen angeht, nur "Küchenpsychologie" im Angebot habe (immerhin basierend auf ein paar Jahrzehnten Lebenserfahrung), werde ich nicht versuchen, auf der Fachebene zu argumentieren. Dies gesagt, bin ich dennoch überzeugt, dass kein psychisch gesunder Mensch mit einem halbwegs intakten Selbstwertgefühl und einer zumindest ansatzweise vorhandenen Fähigkeit zu Empathie nie auf die Idee kommt, ihm völlig unbekannte Menschen zu massakrieren oder gesundheitlich zu ruinieren. So gesehen haben Terroristen allesamt einen psychischen Defekt, dito ihre Auftraggeber und Financiers, die sich ihrer bedienen. Daraus den Schluss zu ziehen, dass sie für ihre Taten nicht verantwortlich gemacht werden könnten, wäre indessen völlig verfehlt. Wenn ihre Urteilsfähigkeit nicht zweifelsfrei als nicht vorhanden eingestuft werden muss, sind Sie ausnahmlos vor Gericht zu stellen. Alles andere ist schlicht inakzeptabel.

Aus den USA gibt es sehr gute Analysen zu Amokläufen und deren Motive. Sie alle stammten aus guten Verhältnissen, gingen auf auf Highschool, hatten einen guten Freundeskreis - Sozialisation hervorragend - und dennoch machten Sie das, was Sie in Ihrem Beitrag "als massakrieren und gesundheitlich ruinieren" nennen.

Auch die deutschen Amokläufer stammten aus guten Verhältnissen und dennoch taten sie es kaltblütig.
Wie ist das zu erklären ?
Alle Täter kämen selbstverständlich vor Gericht. Aber - sie werden erschossen oder erschießen sich selbst.
Warum werden sie erschossen und nicht verletzt, sodass sie erzählen könnten, warum, weshalb wieso so etwas getan haben ?

Der einzig lebende Täter ist Breivig, 2011 in Norwegen. Sein Motiv und Einstellung waren eindeutig Stolz. Er ist ein Neo-Nazi, hasst alles, was links ist. Darum hat er die jungen Menschen, alle aus der linken Jugend, kaltblütig erschossen. Er hat sich daran erfreut, wie sie wie die Karnickel um ihr Leben liefen.

Martina Müller | Do., 25. August 2016 - 17:18

Terroristen sind von psychisch Kranken zu trennen. Aber: Es gibt heute leider viele Beispiele von gemeingefährlichen psychisch Kranken, die aufgrund aerztlicher Fehldiagnosen frei herumlaufen. Nur ein Beispiel: Ein schizophrener Iraner in psychiatrischer Behandlung, von Hamburger Ärzten für ungefaehrlich eingestuft, setzt sich nach Berlin ab und stößt dort eine völlig unbeteiligte Studentin vor eine einfahrende U-Bahn. Ich könnte noch andere Beispiele aufführen. Vor allem in Großstädten sieht man immer mehr Verhaltensauffaellige. Natürlich sind nicht alle gemeingefährlich. Aber psychische Auffälligkeiten scheinen, z.B. auch infolge Drogenkonsums (Chrystal Meth), zuzunehmen. Wer schützt uns vor falschen aerztlichen Unbedenklichkeitsprognosen? Der Umgang mit psychisch Kranken müsste auch mal auf den Pruefstand; Kosten sollten dabei nicht ausschlaggebend sein. Die Gesellschaft hat ein Recht, vor gemeingefährlichen Kranken genau wie vor Terroristen bestmöglich geschützt zu werden.

Petra Schaefer | Do., 25. August 2016 - 17:26

ist eine intolerante Religion, die diese Täter/Terroristen erzeugt... Krank sind aber auch die Menschen/Politik und Medien, die nicht müde werden, den IST-Zustand in D zu verharmlosen und zu beschönigen. Der Islam gehört eben nicht zu Deutschland bzw. Europa; er ist frauenverachtend und mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar - sprich nicht kompatibel.

Hella Loris | Do., 25. August 2016 - 17:56

Wir werden doch unentwegt mit Zahlen und Statistiken bombardiert. Mich würde mal der Anstieg brutaler Straftaten, ausgeübt durch psychisch Kranke, in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren interessieren.
Man sollte vielleicht mal untersuchen, ob es sich hierbei womöglich um eine ganz neue psychische Erkrankung handelt...

Detlef Kleinert | Do., 25. August 2016 - 18:06

Der Beitrag von Kissler war längst überfällig. Tatsache ist doch leider, daß Politik und Medien in trauter Einigkeit jegliche Gewalttat von Islamisten weichspülen. Da werden Informationen verfälscht und unterdrückt, um eine gescheiterte Politik zu beschönigen. Und die Medien zetern dann, wenn wütende Bürger von der Lügenpresse sprechen. Wenn Frau Merkel, Herr (Mittel)Maas usw den Mut hätten einzugestehen, daß die von ihnen diffamierten Menschen keine Radikalen sind, sondern sich zurecht Sorgen um ihre Zukunft machen, wäre die AfD überflüssig - so jedoch ist sie die einzige Hoffnung auf eine Normalisierung. Wir erleben täglich, daß die Freiheit (auch die Meinungsfreiheit) geopfert wird auf dem Altar der Multi-Kulti-Ideologie, daß ein Hinweis auf islamistische Gewalttäter als Rassismus denunziert wird. Wir schaffen das heißt in der Realität, wir schaffen das demokratische, liberale Deutschland ab. Frau Merkels Amtseid hat sich als Meineid erwiesen.

Hallo, hier eine Kurzversion:
"Rassismus ist die bewusste und unbewusste Hierarchisierung und Diskriminierung von Menschen auf Basis konstruierter Differenzen äußerlicher und/oder kultureller Art, die mit einer Aufteilung der Gesellschaft in die dazu gehörenden ("wir") und die nicht dazu gehörenden ("ihr") einhergeht. Die zugeschriebenen physiognomischen und/oder kulturellen Differenzierungen werden mit positiven ("wir") oder negativen ("ihr") Merkmalen (Charakter, Moralität, Vernunftbegabung, etc. …) verknüpft. "

Ich denke, so lese ich den Artikel, wollte Hr. Kissler DAS gerade nicht, was ich hier bei Ihnen u.d. weiter oben dargestellten Beiträgen wahrnehme. Er warnt vor Sippenhaft von psych. Kranken, Diskriminierung der Mediziner und fordert eine Differenzierung zwischen Amok und Terroranschlag.
In fast allen Beiträgen lese ich Abfälligkeit und Verachtung diesen Gruppen und der Politik gegenüber mit der gleichzeitigen Glorifizierung der eigenen Gruppe, AfD genannt.

Sehr geehrte Frau Schramm,
ja, ihre Argumentation ist stimmig, geht man von einem bestimmten Welt- u. Menschenbild aus und dem dazu passenden Erklärungsansatz.
Danke für ihren Beitrag, er ist spannend.

Die Rassismusdefinition zeigt, wie Begründungsmodelle funktionieren, wie die eigene Überzeugung als Blaupause über einen Text gelegt, zur Deutung dient.

"Rassismus ist die bewußte o. unbewußte Hierarchisierung u. Diskriminierung von Menschen auf Basis konstruierter Differenzen . . .."

Auffallend ist das Wort konstruiert.

"Konstruiert" im technischen Sinn von "genau berechnen, prüfen, rational erschaffen" , im Sinn von "entwickeln", was " schöpferisch schaffen, aufbauen" bedeutet, oder im Sinn von "dichten, erdichten, erfinden, sich ausdenken"?

Gibt es keine "natürlichen" Differenzen - damit meine ich Unterschiede - zwischen Menschen, äußerlicher u./o. kultureller Art?
Darf man nicht unterscheiden?
Allein die Absicht der Unterstellung "zu konstruieren" diskriminiert.

Dieter Ciobanu | Do., 25. August 2016 - 18:38

Versuchen Sie doch einmal diejenigen einer Diagnose zu unterziehen, die zur Eklärung und Deutung terroristischer Aktivitäten vorschnell mit einem Karteikärtchen aus dem Diagnosekasten psychologischer Quacksalber agieren. - Resultat wäre wahrscheinlich eine Erkrankung aus dem schizophrenen Formenbereich der Psychopathologie.

Thomas Nichterlein | Do., 25. August 2016 - 18:54

Und wenn es psychisch Verwirrte, gar manifest Kranke wären? Würde das irgendetwas ändern? Die Frage muss doch lauten: Was macht den Islamismus so attraktiv für psychisch verwirrte Einzeltäter? Ist diese Religion krank, wie krank ist sie, und ist sie gar gemeingefährlich, wo sich doch gemeingefährliche Psychopathen zu ihr hin gezogen fühlen. Was exculpiert eigentlich gemeingefährliche Psychopathen, und was exculpiert die Normalen nicht? Durch ihren Glauben sind sie doch schon alle exculpiert... Lassen wir uns doch keine Diskussion um Definitionen HINTER dem eigentlichen Problem aufdrängen.

Karola Schramm | Sa., 27. August 2016 - 20:24

Antwort auf von Thomas Nichterlein

Herr Nichterlein,
ich denke nicht, dass Herr Kissler eine Einladung für rechtsextreme Statements ausgesprochen hat, sondern an eine neutrale, freundliche Diskussion dachte.
Sie machen das nicht. Ihre Vorschreiber auch nicht.
Wissen sollten Sie, dass "DER" Islam genauso wenig terroristisch wie jede andere Religion ist.
Wenn diese von Extremisten missbraucht werden, kann die gesamte muslimische Gemeinschaft nichts dazu.
Von daher wäre es wichtig, im Interesse eines guten Zusammenlebens, zu differenzieren.
Straftäter, die eine Straftat begehen werden unabhängig von ihrer Religion immer schon bestraft. Sie werden eben nicht, wie Sie fälschlich behaupten exculpiert.

Sven Bergmann | Do., 25. August 2016 - 19:26

Sich mit Pseudodiagnosen herauszureden, um einer Diskussion über das Gewaltpotential des Islam zu vermeiden, ist halt ein weiteres, dreckiges Rückzugsgefecht gescheiterter Multikulturalisten.

Leider ist es andersherum bei islamischen Tätern mit der Klassifizierung nicht so einfach.

Ich muss noch oft an einen jungen Mann denken, dem ich ein paar mal begegnet bin. Hervorragend integriert. Sakulär. Richtig netter Kerl.
Und er haderte erkennbar mit seiner Herkunft aus einer islamischen Kultur, was mich immer erstaunte.
Irgendwann eines Abends nach ziemlich viel Bier erzählte er mir dann den Hintergrund.
Er sagte mir, es sei mit seinem Islamischen Hintergrund wie ein Fluch.
Er war als Kind in einer Madrassa, einer Koranschule. Bei Salafisten.

"Ich weiss noch nicht einmal selbst, ob ich ein Schläfer bin" sagte er.
Seinen Blick in diesem Augenblick werde ich nie vergessen.

PS: Es war übrigens eine Koranschule im deutschsprachigen Raum.

Bernd Fischer | Do., 25. August 2016 - 19:40

Das psychiatrisieren ( bei Tätern und Opfern ) ist in allen Gesellschaftsformen ein fester Bestandteil der täglichen Politik, im kleinen wie im großen.

Sei es, das unliebsame politische Gegner ( im Ostblock eine besonders sehr beliebte Maßnahme ) in der Versenkung verschwinden zu lassen, oder auch wie bei uns, wo „Fehlurteile“ wie der Fall „Gustl Mollath“ zustande kommen lassen hat.

http://www.zeit.de/2014/53/justiz-gustl-mollath-gerhard-strate
Aber das jetzt Attentäter ob in Frankreich...Belgien...oder wie bei uns, wenige Stunden nach der Tat eine „Geisteskrankheit“ attestiert wird ist eine perfide Mogelpackung.
Es soll von der Mogelpackung „Wir schaffen das“ einfach nur gezielt ablenken.
Und Köln sollte auch schleunigst vergessen werden.

Herr Fischer, Sie schreiben deutlich zu Mollath und das, was auch in unserer Gesellschaft geschieht. Wie schnell Menschen weg sind, wenn sie nicht opportun und genehm sind.

Bei den s.g. Selbstmordattentaten handelte sich es nicht um Islamisten etc., sondern um ganz "einfche" Amokläufe. Die Zeitungen berichteten auch immer wieder davon, dass es keine islamistischen Attentate gewesen seien, was die Polizei auch bestätigte. Bei diesen ging es um reinen Amok, was auch schlimm genug ist.
Köln ist ausgiebig dokumentiert und auch veröffentlich.
Dass diese oder andere Aktionen von Merkel ablenken sollen, vermute ich auch, heißt dann aber nicht, dass man diesen Frust jetzt abfällig an Muslimen auslassen muss.

Zoran Trajanovski | Do., 25. August 2016 - 20:02

profitiren davon.
Kriminalpolizei kan solche (sie sagen Herr Kisner, schnele Diagnose)kriminelle Diagnose per telefon bestelen,und wen er getötet wird dan hat eben nur ein Virükter das Leben verloren. In BW Zeitunge war zu Lesen "etwa die Hälfte der jungetliche Gefangenen haben Schtikelberger zuvolge psychische Probleme"?
Ist das nicht wundervoll.
Ob das so ist oder nicht Interesirt keine.
Eine solche gewönheit richtet sich gegen rechtsordung in einen rechtsstaat und die vollge wird sein abbau des rechtsstaates.
Ein sozial schwache ist extrem auf solche verbrechen ausgelifert. Vor Gericht wurde er schanselos sein.
Diese Thema muß ernst genommen werden.
Die ungleichwertige die sowieso nicht in der Macht Ortnung des staates Partizipiren können wurden Opfer sein.
Man kan sie einsperen,traktiren, mit Lebebsgefärliche substanzen beteuben in ZfP auslifern und Eutanasie vorantreiben.
Psychisch Kern gesunde Menschen könne man so für Rest das Leben zerstören.

Gudrun Philipp | Do., 25. August 2016 - 21:08

doch, Herr Kissler, wenn sie Schußverletzungen haben. Spaß beiseite, was bei diesen Massenmördern verletzt ist, ist das Gehirn, das mit allen islamistischen Wassern gewaschen worden ist, so daß alle Menschen, die von solchen Waschungen nicht profitieren konnten, zu Feinden Allahs erklärt werden mit dem Ziel, diesen Menschen Schaden zuzufügen und sie letztlich zu ermorden. Da Milliarden von Menschen der Sinn zu derartigen Gehirnwäschen nicht steht, haben die Terroristen eine Mammutaufgabe vor sich, um es mal sarkastisch auszudrücken. Uns allen bleibt zu hoffen, daß die Machthaber der Welt diesen Mördern mit geballter Kraft entgegentreten, so daß sie sich bald in absehbarer Zeit bei den 72 Jungfrauen im himmlischen Bordell wiedersehen. Ich gönne ihnen von Herzen diese Art von Wiedersehensfreude, mögen sie sie bald genießen können.

Reiner Bergmann | Do., 25. August 2016 - 21:27

Natürlich sind durch die Politik von Frau Kanzlerin nicht nur Tausende Terroristen ins Land gekommen, sondern auch geistig verwirrte Terroristen. Diese benutzen statt Sprengstoffgürtel gewöhnliche Pistolen, Messer und Macheten. Aber, da der Islam ja zu Deutschland gehört, müssen wir halt damit leben. Egal was es kostet. Die paar Opfer, die wir bis jetzt zu beklagen hatten, sind doch lächerlich. Da ist noch viel Luft nach oben.
Bleibt zu hoffen, dass die Geistig verwirrten sich bald an die wenden, welche uns das ganze eingebrockt haben. Allah möge ihnen behilflich sein.

Martina Paul | Do., 25. August 2016 - 22:02

Ich als Betroffene mit täglicher Medikamentenration stimme in Allem zu, ich kämpfe seit Jahrzehnten mit diesem Thema. Dennoch meine ich, dass dieser Kommentar ein Offener Brief an Herrn Kisslers Kollegen, die lieben Journalisten, sein sollte, sind diese es ja, die solche Berichte publizieren. Doch wer (in der Medienwelt) fragt heute noch nach humanistischen Werten wie Ethik, Moral und Verantwortung, geht's in Wahrheit doch immer nur um die Kohle?!

Ronald Solle | Do., 25. August 2016 - 23:02

Die Frage ist doch nur, wie kann es sein das ein unschuldiger wie Gustl Mollath Jahrelang in der Psychiatrie eingesperrt wird und gleichzeitig unsere armen Migranten bei bester Behandlung durch Fachpersonal in Würzburg oder Ansbach ihre Anschläge durchführen konnten ? Zu schnell wird da doch politisches Handeln durch die Oberen gerechtfertig .

Thomas Radl | Fr., 26. August 2016 - 00:35

Es ist nicht "politisch korrekt", zu akzeptieren, dass es in der Welt Menschen gibt, die von Grund auf böse sind, und andere, die einfach nur Arschlöcher sind (das muss nicht zwangsläufig miteinander übereinstimmen)! Wie schön (einfach) ist es, wenn man, anstatt das akzeptieren (und dann damit angemessen umgehen!) zu müssen, eine Ausrede vorschieben kann: Psychische Erkrankung, Depressionen, Traumata...
Und den bösen "Rechten Populisten" dann vorwerfen, sie hätten für die Lösung komplexer Probleme nur einfache Lösungen! Vielleicht sind die auch nur depressiv?
Vielleicht sollten wir auch einfach nur wieder ein bisschen weniger "politisch korrekt" und ein bisschen mehr ehrlich miteinander reden! Das muss gehen, ohne unhöflich zu werden und daran krankt es in unserer Gesellschaft - dass Diskussion zurzeit so eben NICHT stattfindet!

Joost Verveen | Fr., 26. August 2016 - 04:44

Das Psycho-Argument funktioniert natürlich nicht wenn es mehrere Täter gibt, die koordiniert vorgehen. Insofern besteht beim beim Psycho-Argument völlig zurecht der Verdacht, das hier die eigentliche Ursache (Islamismus) verdeckt werden soll.

Thomas Nichterlein | Fr., 26. August 2016 - 08:00

Gestatten Sie eine Anmerkung zu Ihrer sehr ehrenwerten moralischen Argumentation man diskriminiere alle psychisch Kranken durch einen Generalverdacht, sie neigten zum Terrorismus. Sie werden die Betroffenen linksgrünen und kirchlichen Adressaten damit nicht mehr abholen. Die sind längst bei einer anderen, allerdings exklusiven, schützenswerten Minderheit angekommen. Jetzt darf keinesfalls "der Islam" irgendwie kritisch benannt werden. Da dies aber mit dem Eintreten für die Integration von anderen Randgruppen unserer Gesellschaft unvereinbar ist haben diese Menschen das Nachsehen. Da sie aber wirklich und von Anfang an zu unserer demokratischen Gesellschaft gehören, obwohl ihr Schutz durch die pädagogische Militanz der Beschützer jetzt diskreditiert ist, wird hier die Basis unserer Gesellschaft gefährdet. Also, die Karawane ist schon längst weitergezogen und Argumente für Behinderte sind mittlerweile sowas von out, dass man damit das Hypergewissen der Moralapostel nicht mehr erreicht.

Gerdi Franke | Fr., 26. August 2016 - 08:24

Der Artikel ist richtig. Aber mir fällt schon auf, wie derzeit immer häufiger versucht wird, Migranten als psychisch schwer belastet zu definieren, was unbedingter sofortiger Behandlung bedarf. Weil ja sonst etwas geschehen könnte..... Da hat wohl wieder eine Gruppe ein neuess Geschäftsmodell entwickelt!
Zu Lasten der Sozialkassen!

Georg Dallmann | Fr., 26. August 2016 - 10:07

Der Autor hat Recht mit beiden Schlussfolgerungen:

Einerseits werden - wirklich - "psychisch erkrankte Menschen - VOLLKOMMEN zu UNRECHT (!) unter einen, wahrlich niederträchtigen und bösartigen "Generalverdacht" gestellt durch diese "KARTELLSCHREIBER"!
Zum anderen ist das HAUPTMOTIV (!) dahinter, das ABSICHTLICHE ABWÜRGEN möglichst jedes öffentlichen Diskurses über die WAHREN URSACHEN, HINTERGRÜNDE (Stichwort: ISLAMIST) und MOTIVE des Täters.
Genau genommen hat jeder Gewalttäter - einen wie auch immer gearteten "Knacks".
Doch darum geht es NICHT wirklich.
ES geht darum, daß das LÜGENKARTELL , bestehend aus den - sog. "Leitmedien" und der Poltik mit ALLEN (unlauteren!) MITTELN, versucht, nicht etwa die die Öffentlichkeit ORDENTLICH zu INFORMIEREN, sondern die ÖFFENTLICHE MEINUNG und den ÖFFENTLICHEN DISKURS mit allen Mitteln in die gewünschte Richtung zu lenken, um jeden PREIS.
Das zeigt, daß die Bezeichnung LÜGENPRESSE mehr als BERECHTIGT ist. Mit Journalismus hat das nichts zu tun.

Cornelius Angermann | Fr., 26. August 2016 - 10:09

Seltsamerweise finden wir derartige Delikte, die heute psychisch kranken Tätern, meist oder besonders mit Migrationshintergrund, zugeschrieben werden, in der Vergangenheit sehr selten oder fast gar nicht!
Wer sich ein wenig mit psychischen Erkrankungen auskennt, der weiß, dass gerade Depressionen eben gerade nicht zu solchen Taten führen, denn ein wesentliches Symptom von Depressionen ist die Antriebsarmut, das sich zu nichts aufraffen können. Unter Antidepressiva verschwindet dieses Symptom als erstes, nicht jedoch die negative Seelenlage, was bei manchen Depressiven in der Anfangsphase ihrer Therapie zu Selbstmorden führte. Zu SELBSTMORDEN, nicht zu MORDEN!

Es ist also nicht nur eine Schweinerei, Depressive so in ein übles Licht zu rücken, es ist auch eine faustdicke Lüge! Leider schrecken linksgrüne Ideologen vor nichts zurück, wenn es gilt, ihr schräges, unlogisches und naives Weltbild vom edlen Flüchtling, der uns nur Gutes bringt, zu retten. Realität darf nicht passieren!

Warum Herr Angermann stellen Sie am Schluss des ansich sehr guten Kommentars, die links-grünen an den Pranger ? Hat nicht Merkel dieses ganze Desaster ausgelöst ? Grün ist nich i.d. Regierung.

Oder benutzen Sie ganz einfach dieses scheusliche Vorgehen der Sippenhaft allen psych.Kranken gegenüber um Ihren Ärger auf links-grün los zu werden ?

Es war diese Personengruppe nicht. Die Tatsachen beweisen das. Dennoch kommen immer wieder diese Angriffe. Weil das aber so ist, gehe ich davon aus, dass Sie ein Feindbild brauchen und sich nicht trauen es dahin zu leiten, wo es hin gehört. Nämlich zur Merkel und deren Truppe. Sehen Sie SPD und Grüne als Mitläufer. Merkel wir immer noch von der schwarzen CDU geschützt und gestützt. Wenn Sie das anprangern, dann stimme ich Ihnen auch zu.

Tobi Werlander | Fr., 26. August 2016 - 10:53

Ja, "psych. Problem" als Erklärung ist selbst problematisch:
- Beleidigung/Schädigung Unbeteiligter
- Ablenkung vom Tatmotiv (politisch, religiös, Rache)

Jede Tat hat ein Tatmotiv und dafür ist die Tat selbst genau zu untersuchen. Es gibt natürlich auch so etwas wie Gehirnwäsche und Menschen, die andere zu Tätern machen, auch mit Drogen.

Georg Maringer | Fr., 26. August 2016 - 13:29

Ein wichtiger und richtiger Kommentar. Ich möchte in diesem Zusammenhang an den gezielten Absturz der Germanwings-Maschine erinnern. Der Pilot war für mich ohne Wenn und Aber ein Massenmörder ungeahnten Ausmaßes, einmalig in der bundesdeutschen Rechtsgeschichte. In vielen, nicht allen Medien jedoch wurde die "Erkrankung" des Täters als "Erklärung" angeführt. Dabei sagt eine Depression nichts aus über die Schuldfähigkeit. Mein Eindruck war damals, dass man für das Unerklärliche (jemand aus der Mitte unserer Gesellschaft, bestens ausgebildet, mit hohem Ansehen begeht ein schreckliches Verbechen) eine einfache Erklärung brauchte (Depression). Denn ohne Erklärung bleibt nur die beängstigende Einsicht: Der Mensch ist des Menschen Wolf.

Tobi Werlander | Fr., 26. August 2016 - 17:59

Antwort auf von Georg Maringer

Stimmt, es gibt hier ein Fragezeichen. Die Besonderheit (Seltenheit) dieser Tat war die sehr kontrollierte, zeitgenaue Aktion. Das macht weitere Täter, mit gleicher öffentlicher Begründung aber auch sehr unwahrscheinlich (nahe 0).
Der Mensch ist des Menschen Wolf, nicht nur im Krieg.

Dadurch, dass er akribisch alles geplant hat, wird er ein Amokläufer. DAS ist der Punkt und es scheint, dass sowohl Politik als auch Gesellschaft mit diesem Phänomen des Amoks nichts zu tun haben wollen, weil weil es gesamt-gesellschaftliche Komponenten hat.

Norbert Schnitzler | Di., 30. August 2016 - 21:56

Antwort auf von Georg Maringer

An den Fall Germanwings musste ich auch denken. Allerdings scheint mir nach der vorsichtigen Berichterstattung, bei der die Deutung, es handle sich um einen erweiterten Selbstmord, erst spät kam, diese überzeugend. Wie schnell dagegen wird heute bei MuslimInnen mit psychiatrischen "Analysen" abgelenkt!

Aber eins stimmt sicher nicht: Es war kein "Absturz". Dieser in der Berichterstattung gerne verwendeter Begriff deutet auf Gedankenlosigkeit oder mangelndes Sprachgefühl. Niemand und nichts stürzte. Das Flugzeug war unter Kontrolle des Copiloten oder Autopiloten. Die Strömung riss nicht ab. Wären keine Berge im Weg gewesen, wäre es weiter geflogen. Die Sprache bietet Ausweichmöglichkeiten wie "das Zerschellen", "die Zerstörung", selbst der Anglizismus "der Crash" wäre passend, aber nicht "Absturz". Aber was will man erwarten, wenn sogar das Flugzeug, nicht der Copilot als "der Flieger" bezeichnet wird?

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 27. August 2016 - 11:06

der vor allem zu unserer Zeit passt, generell würde ich aber den Tatbestand der gerade geistigen Verwirrung für einige Täter belassen wollen.
Diejenigen, die mit solcherart Thesen rekurieren wollen, schaffen es meist nicht in lichtere geistige Gefilde.
Weshalb ich mich mehr für das geistige `Krankheitsbild´der Anstifter interessiere und evtl. in Schulen mehr auf intellektuelle Redlichkeit und Nachdenken setzen würde als auf Antrainieren oder Emphase.
Ich habe letztens dem Spiegel ironisch empfohlen - angesichts des Artikels darüber, dass sich nach seinem psychischen Gesundheitsstauts fragen solle, wer vor Verschleierung Angst habe -, demnächst einmal zu schreiben über "Terroristen. Was wollen sie uns damit sagen".
Ich warte noch auf die Serie.

Karola Schramm | Sa., 27. August 2016 - 17:56

Ich stimme Ihnen zu, dass mit der "Diagnose:Geistige Verwirrtheit", etc. eine Sippenhaft vorgenommen wird.

Das geschieht aber auch, wenn Einzeltäter "Allahu Akbar" rufen und ihnen somit ein islamistisches Etikett angeheftet wird anstatt zu sehen, dass es auch Amok gewesen sein könnte. Der wird geplant. Auch wenn derjenige, der Amok läuft, in ther. Behandlung war oder ist, ist er dennoch ein Amokläufer. Diese haben ihre Ursachen. So hat man schon vor Jahren, als in den USA die Amokläufe in Schulen begannen, festgestellt, dass die meisten davon unter Ritalin standen, wie aus dem Buch, "Die Ritalingesellschaft" zu entnehmen ist.
Die "Allahu Akbar" Attentäter suchen oftmals nach einer Verbrüderung mit einigen Islamisten, um bestätigt zu werden. Ist aber in Wahrheit ein Amoklauf, der später, wenn kein Allah Ruf stattgefunden hat, von diesen einvernahmt wurde, um Angst zu verbreiten.
Beide Sorten haben viele Ursachen, die geklärt werden können. Manchmal leider auch im Amok gipfeln.

Norbert Schnitzler | Di., 30. August 2016 - 21:46

Antwort auf von Karola Schramm

Wenn jemand "Allah u Akbar" ruft, der Amok läuft, deutet das doch eher darauf hin, dass der oder die (jetzt stechen auch Frauen und Mädchen zu) eine Entscheidung getriffen hat, die freiwillig in die Nähe zum Islam bringt. Das reicht, um uns diese Einordnung zu erlauben. Er/sie könnte auch "Weg mit der Massentierhaltung" oder ähnliches rufen, macht es aber nicht. Der Mörder Pim Fortuins war übrigens radikaler Umweltschützer.

Sie schreiben "Auch wenn derjenige, der Amok läuft, in ther. Behandlung war oder ist, ist er dennoch ein Amokläufer." Ich sehe da keinen Widerspruch zu der Aussage, auch wenn jemand, der "Allah u akbar" ruft, Amok läuft, bekennt er/sie sich doch zum Islam.

Rudolf Stein | Sa., 27. August 2016 - 18:08

An solchen Diskussionen merkt man, dass die Zeit vor 1989 doch schon lange zurück liegt. Leute als psychisch krank zu bezeichnen, deren Verhalten nicht in die offizielle ideologische Linie der Regierung passte, ist so neu nicht. Schon die Innenpolitik der Sowjetunion beherrschte dieses Instrument souverän. Nicht bei den einfachen Leuten, mit denen wurde man einfacher fertig, aber bei Leuten mit einem bestimmten gesellschaftlichen Status (Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller) gab man sich mehr Mühe, denn sie hatten bei anderen Leuten Vorbildfunktion, was der Staat nicht außer Acht lassen konnte. Diese Verdächtigen wurden zu Geisteskranken erklärt und eingeliefert. Natürlich mit medizinischer Diagnose, aber auch mit dem Hinweis, dass Menschen, die nicht von der wahrsten, friedlichsten Weltanschaung dieser Erde überzeugt sind, nicht normal sein können. Die Parallele dazu findet man heute: Menschen, die den Islam nicht als das Friedlichste der ganzen Welt ansehen, müssen krank sein

Rudi Hamann | So., 28. August 2016 - 08:57

Ich glaube wer sich in der Wüste in die Luft jagt, bekommt nicht nur 72 Jungfrauen sondern 144 und wird gleich Abteilungsleiter. Ich habe mich schon als Konfirmant gefragt ob meine Intelligenz oder Naivität nicht ausreicht, um an einen Schöpfer zu glauben. Ich habe noch keine plausible Erklärung gefunden.

Uwe Dippel | Mo., 29. August 2016 - 17:26

Für mich hat man sich da in eine Zwickmühle hineinmanövriert. - Vielen Dank, übrigens, Herr Kissler, für den Artikel!

Entweder ist jemand schuldig, das geht im Rahmen der heutigen Rücksichtnahmen nicht mehr, das darf nicht mehr, solange es nicht 'gerichtsfest' ist.
Oder .... ? Ja, was sonst??
Und wenn der Täter dann auch noch "Allahu Snackbar" gerufen hat, darf man schon gar keinen bösen Willen unterstellen, weil das ja rassistisch wäre.
Ich weiß, wie blöd es ist, das so auszudrücken, und dann noch weil 'Islam' eine Religion ist, und keine Ethnie.

Egal, Ihre Beobachtungen sind gut und richtig. Es ist unfair, psychisch Kranken all das Potential zuzuschreiben, dass sich bei politischen und politisch-religiösen Wirrköpfen findet. Denen man das im Zeitalter der political correctness einfach nicht mehr zuschreiben darf, das ganz geplant, bewusst und vorsätzlich ausgeführt zu haben.

Anna Los | Di., 30. August 2016 - 13:09

Herzlichen Dank, Herr Kissler für diesen Beitrag!
Schon im Anschluss an den Lubitz-Fall war ich bestürzt über die mediale Verbreitung des "Tatmotivs" der Depressivität! (Hierzu hätten m. M. n. die entsprechenden Journalisten noch einmal Stellung beziehen sollen.) Die Auswirkungen solcher "Vereinfachungen" können gesellschaftlich verheerend sein. Der Psychiatrieprofessor Andreas Reif sprach in einem Interview mit der FAZ u.a. von der Gefahr einer "Selbststigmatisierung", mit der Folge, dass Menschen aus Angst vor Stigmatisierung anderer sich nicht mehr in Behandlung begeben.
Doch wie in diesen aktuellen Fällen vorgehen?
Wie viele schon schrieben, meine ich auch, dass wir dringend einen offenen und respektvollen Diskurs brauchen - so schonungslos wie nötig und dabei Fachleute zur Diskussion einladen. Vielleicht wäre es auch endlich an der Zeit einer transkulturellen Psych. bzw. Ethnopsychologie mehr Raum zu verschaffen. Für Integration sollte man auch über diesen Tellerrand schauen!

Monika Kindler | Mi., 31. August 2016 - 23:21

Wir, jeder - sollte von den Fußballern lernen: eigene Schwächen zuzugeben, so wie Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller und andere. Dann kann man offen über alles reden und sich gegebenenfalls ergänzend, im Zusammenspiel, helfen. Sich helfen oder ergänzen lassen ist leider heute unmodern geworden, mit Ausnahme von einigen vorbildlichen Sportlern. - Danke, Alexander Kissler, für diesen Artikel! Das Resumee wiederhole ich nochmal, weil es so wichtig ist:
"Und die entscheidende Frage, die nach dem Motiv jeder einzelnen Tat (auch „verwirrte Einzeltäter“ haben Motive), wird abgewürgt. Darauf aber käme es in unserer teils verängstigten, teils bedrohten Welt an: ruhig und kühl und überlegt die ideologischen Wurzeln der Gewalt zu kappen. Damit aus Problemen Lösungen werden, müssen jene benannt werden." - "Ein Fehler ist eine nicht brauchbare Lösung." Zitat Rudolf Seitz aus "Kunst in der Kniebeuge.