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Michael Kneffel

Markus Lüpertz zu Gast beim Cicero-Foyergespräch - „Ich halte mich für den größten Maler der Welt“

Das Cicero-Foyergespräch war zu Gast in Karlsruhe. Dort diskutierten die Cicero-Redakteure Christoph Schwennicke und Alexander Marguier mit dem Künstler Markus Lüpertz. Dieser offenbarte sein Talent für provokante Thesen und verglich den Städtebau seiner Heimatstadt Karlsruhe mit dem Plattenbau der DDR

Cicero Cover 04-24

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[[{"fid":"65988","view_mode":"copyright","type":"media","attributes":{"height":230,"width":345,"style":"float: right; margin: 5px 7px; height: 167px; width: 250px;","class":"media-element file-copyright"}}]]Das Cicero-Foyergespräch war am Mittwoch, den 24. Juni, zu Gast in Karlsruhe. Im Pavillon des Schlossgartens unterhielten sich die Cicero-Redakteure Christoph Schwennicke und Alexander Marguier mit dem Künstler Markus Lüpertz.

Lüpertz, der auch sehr herb sein kann, war erkennbar in Stimmung zu reden, sich auf die Fragen über das Leben und Kunst und die Kunst des Lebens einzulassen. Er schwärmte von der Schönheit, der Harmonie von Paris und verglich den Städtebau seiner Heimatstadt Karlsruhe, wie die Lokalpresse auch anderntags vermerkte, mit dem Plattenbau in der ehemaligen DDR. Überhaupt ist mit der DDR in seinen Augen Deutschland nicht reicher geworden. Die Art und Weise, wie sich in Deutschland die Leute kleideten, bereitet dem Ästheten Lüpertz physische Pein: „Ich leide darunter, wie die Leute herumlaufen, wenn sich alte Männer in enge Jeans quetschen, die an den Knien auch noch zerrissen sind.“ Den beiden Moderatoren, krawattenlos wie sie waren, gab Lüpertz hinterher beim letzten Glas Wein in der milden Sommerluft noch einen kleinen liebenswürdigen Nasenstüber: „Sie sehen ja beide aus wie der griechische Ministerpräsident.“

An Selbstbewusstsein mangelt es dem Malerfürsten nicht, stellte Alexander Marguier fest. In der Tat warf Lüpertz an diesem Abend mit provokanten Aussagen nur so um sich: „Ich halte mich für den größten Maler der Welt" oder „Moderne Kunst ist oft Dekoration und Unterhaltung“.

[[{"fid":"65987","view_mode":"copyright","type":"media","attributes":{"height":518,"width":345,"style":"float: left; margin: 5px 7px; height: 225px; width: 150px;","class":"media-element file-copyright"}}]]Lüpertz hatte in der Vergangenheit für das Cicero-Cover Albert Einstein und Hans Magnus Enzensberger porträtiert.

Das Cicero-Foyergespräch lädt regelmäßig ins Berliner Ensemble zur kritischen und kurzweiligen Debatte ein. Zu Gast waren unter anderem bereits Angela Merkel, Martin Walser und Peter Sloterdijk.

Fotos: Michael Kneffel

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