Die FDP versucht es mit einem neuen Image - das so neu gar nicht ist / dpa

FDP-Leitbild - Des Liberalen neue Kleider

Auch das neue Leitbild der FDP ist voller Floskeln. Dabei wäre es für die Partei so einfach, die Freiheit des Individuums, die sie sich selbst auf die Fahne schreibt, in die Tat umzusetzen – mit klarer Kante gegen die Identitäts- und Moralpolitik der linken Parteien.

Autoreninfo

Judith Sevinç Basad ist Journalistin und lebt in Berlin. Sie studierte Philosophie und Germanistik und volontierte im Feuilleton der NZZ. Als freie Autorin schrieb sie u.a. für FAZ, NZZ und Welt. Sie bloggt mit dem Autoren-Kollektiv „Salonkolumnisten“. 

So erreichen Sie Judith Sevinç Basad:

„Freiheit und Verantwortung für die Zukunft“, „Weltoffenheit“, „Innovationen“ und „Mut“. Diese Begriffe bekommt man auf der ersten Seite des neuen Leitbildes der FDP zu sehen. Die Politik der großen Koalition wäre nicht mutig und ambitioniert gewesen, liest man dort. Diesen Mut zur Veränderung soll man jetzt bei den Liberalen wiederfinden: Neben den bekannten Forderungen Digitalisierung und Abbau der Bürokratisierung, legt die Partei jetzt einen Fokus auf mehr Klimaschutz und Sozialpolitik, vor allem was die Bildung angeht. Dass der neue Schwerpunkt, mit dem sich die Liberalen gerade auf allen Kanälen schmücken, daraus besteht, sich an die Politik von SPD und Grünen anzupassen, ist vieles, aber eines sicherlich nicht: mutig.

Unverbindliche Floskeln

Die FDP kommt einem wie die Homepages eines Startups vor, bei der man vor lauter Floskeln nicht weiß, was einem eigentlich verkauft werden soll: Umherfliegende Slogans, die sich zwar gut anhören, aber so flach sind, dass man alles in sie hineininterpretieren könnte. Motto: „Function follows form“. Und genau das ist das Problem der FDP: Dass sie sich mehr um ihr Image sorgt, als sich auf der Parteienlandschaft durch ein klares Profil zu positionieren. Die Partei erinnert an ein Unternehmen, dass die eigenen Forderungen absichtlich schwammig und allgemein hält, um so viele Kunden wie möglich anzusprechen.

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Yvonne Stange | So., 20. September 2020 - 12:23

Kann weg.

gabriele Bondzio | Mo., 21. September 2020 - 12:21

Antwort auf von Yvonne Stange

Nach der Meldung: "Als demokratiepolitischen Meilenstein feiert die FDP ihren Parteitags-Beschluss, das Wahlalter generell auf 16 Jahre senken zu wollen."...noch mehr verantwortungslose Wahlhelfer der Grünen.

Uwe Jansen | So., 20. September 2020 - 12:31

Mein Gott, wie offensichtlich, wahr und Stimmig doch Ihre Argumente sind Frau Basad.
Mit solcher Strategie läge die FDP glatt bei 15% +!
Warum um alles in der Welt läuft die FDP einer Klientel hinterher die sie sowieso nicht wählen wird. So aber verliert die Partei morgen ein weiteres Mitglied.
So aber wird die Partei morgen ein weiteres Mitglied verlieren.

Christa Wallau | So., 20. September 2020 - 12:38

Was Sie schreiben, habe ich in meinen Kommentaren auch ausgesprochen:
Themen für die FDP liegen genügend auf der Straße. Sie müßte nur den M U T haben, sie aufzuheben und v e r n ü n f t i g zu beantworten. Auch dann, wenn sie sofort den empörten Vorwurf der Grünen, Linken, der SPD und teilweise der CDU zu hören bekäme, daß sie gemeinsame Sache mit der AfD mache.
Ich bin fest davon überzeugt, daß viele in der FDP bei Reden von Curio oder anderen AfD-Rednern im BT denken: DER MANN HAT RECHT!
Aber sie trauen sich nicht, es laut auszusprechen.
Sie fürchten den Shitstorm in den Medien!
So lange dies so bleibt, wird sich in der deutschen Politik nichts zum Besseren wenden.
Im Gegenteil: Die Spaltung vertieft sich täglich -
zwischen denen, die an ihrem politisch korrekten
Weltbild kleben und denen, die sich längst
eine eigene, gegenteilige Meinung gebildet haben.
Walter Scheel hat es auf den Punkt gebracht:
Politiker müssen das Richtige tun u. es populär machen,nicht umgekehrt.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 20. September 2020 - 12:40

Okay, sie sieht fast zehn Jahre jünger aus, als sie tatsächlich ist, ich hörte ihr aber zu.
Da sollte sich die FDP ja fast entschuldigen.
Keine gute politische Kultur in meinen Augen.

Dieser Tage wurde Sophia Loren 86 j jung - ich weiß nicht ob sie jünger aussieht.
Meine Mutter ist gleich alt und sie ist geistig topfit, körperlich angegriffen.
Man sei ja angeblich so alt wie man sich fühlt, sagt man.
Nun ja, wenn man es denn noch "mitbekommt" mag das zutreffen.

Werte Frau Sehrt-Irrek, neben Frau Teuteberg wird auch die mMn kongeniale Katja Suding in 2021 die Segel streichen, einholen.

Gute Leute werden überall gebraucht nicht wahr?
Unsere Parteien haben solches Personal nicht nötig, das stört nur, sind (kompetente) Querulanten, nicht wahr?

Sicherlich, natürlich kennen Sie die Rede der FDP-Frau, la grande Dame schlechthin.
Hildegard Hamm-Brücher damals im Bundestag zu dem Mißtrauensvotum gegen Kanzler Schmidt.
Ein Highlight des deutschen Bundestages!
Das erinnert an Churchill. "blood, sweat n tears!"

Diese Zeiten sind unwiderbringlich, irreversibel.

Andere Zeiten - andere Menschen.

"Jetzt sind sie eben hier!"

Nach dem kürzlichen Interview mit Frau Teuteberg konnte ich auch nicht fassen, warum diese Frau nicht Generalsekretärin sein sollte. Wahrscheinlich ist sie für Lindner zu intelligent, was dieser wiederum nicht ertragen kann. Programmatisch hat die FDP immer noch nicht begriffen, dass man börsennotierte Firmen, Banken oder Lufthansa, nicht mit Krediten oder Bürgschaften staatlicherseits rettet, sondern durch die Übernahem von stimmrechtslosen Vorzugsaktien. Wenn nämlich die Rettung nicht funktioniert, dann verliert der Kreditgeber sein Geld, wenn sie aber funktioniert nimmt der Kreditgeber nicht an der Wertsteigerung teil. Es wäre kriminelle Begünstigung der Alt-Aktionäre nicht als Aktionär dabei zu sein.

Urban Will | So., 20. September 2020 - 12:59

Sätzen das Überlebensrezept für die Gelben.
Viele hier im Forum sehen das wohl genauso und haben es sinngemäß auch mehrfach hingeschrieben.

Sie, Liebe Frau Basad, sind eine der ganz wenigen Ihrer Zunft, die sich traut, die Blauen nicht pauschal in eine Ecke zu schieben, was eigentlich in einer Demokratie selbstverständlich sein sollte, es in der deutschen aber nicht mehr ist.
Für diesen Mut spreche ich Ihnen hohe Anerkennung aus, in keinster Weise annehmend oder hoffend, dass sie dieser Partei nahe stehen. Sie sind einfach nur das, was ich von einem Journalisten erwarte: unabhängig und offen.

Gelb wird den Mut, den Sie hier fordern nicht aufbringen, nicht unter Lindner /Wissing.
Sollten sie die 5% nicht schaffen, dann droht u.U. RRG oder GRR, wenn Scholz das so möchte.
Verheerend.
Man kann nur hoffen, dass die Gelben die Kurve kriegen, aber wenn nicht, dann werden sie sie nach 2021 kriegen müssen oder ganz verschwinden.
Kommt ersteres, dann kann es nur besser werden für D.

WD Hohe | So., 20. September 2020 - 13:14

Exakt dargestellt Frau Basad
---
Kurzsichtigkeit findet eben keinen Wald.
Und wer glaubt Frau Teuteberg gegen einen lauten Phrasenproduzenten eintauschen zu müssen , steht mitten im Wald - sieht Bäume nur.
Anm.: ...lasse keinen Ihrer Beiträge aus.

Fritz Elvers | So., 20. September 2020 - 13:48

„Freiheit und Verantwortung für die Zukunft“, „Weltoffenheit“, „Innovationen“ und „Mut“.

Was mich an dem Artikel wirklich interessierte, war das Stativ im Hintergrund. Fotofan, wissen Sie.

Hubert Sieweke | So., 20. September 2020 - 14:14

in !eine menschenfreundlichere, demokratische und freiheitlichere Politik überführen!!" soll, erkenne ich nicht. Was ist denn an der Politik unfreundlich, undemokratisch und nicht freiheitlich? Mit solchen Hülsen trifft man leider nicht den Nagel auf den Kopf.

@ Hubert Sieweke, Danke
Leider muss ich sagen, dass die Sätze: "Natürlich ist es verständlich, dass man nicht mit einer Partei kooperieren möchte, die Rechtsextremisten in den eigenen Reihen duldet. Die Abneigung gegen die AfD ist zu Recht groß." diesen Artikel sehr abwerten. Es gibt auch in anderen Parteien fragwürdige Personen, über die leider niemals geschrieben wird. Wie sieht es mit der Abneinung zu linksextremistischen Parteien aus. Nehmen wir nur die SED, die sich umbenannt hat. Darüber lese ich nie irgendetwas. Das ist leider Schade.

Dr. Oliver Strebel | So., 20. September 2020 - 14:40

Den Zustand der Lindner-FDP haben Sie damit mE. perfekt auf den Punkt gebracht, Frau Baschad. Es ist mE. die Angst ums Überleben, die solche "Deformationen" hervorbringt.

Aber es gibt auch Lichtblicke in der FDP. Anfang des Jahres war ich auf einer Diskussionsveranstaltung mit Frau Skudelny (FDP-MdB) zur Klimapolitik. Durch das neuartige "3 Minuten Frage, 3 Minuten Antwort" Debattenkonzept war das die kurzweiligste Parteiveranstaltung, an die ich mich erinnern kann. Frau Skudelny stand 2 Stunden lang rhetorisch sagenhaft stark und fachlich gut informiert Rede und Antwort. Ich konnte meine Einwände gut einbringen und habe in der Veranstaltung so Einiges gelernt. So geht gelebte Bürgernähe.

Holger Jürges | So., 20. September 2020 - 14:56

Schön, Frau Basad, dass Sie nochmals das Thema "FDP" aufnehmen, denn gerade in diesen Zeiten braucht Deutschland starke Liberale; den gangbaren Weg dazu zeigen Sie ganz vortrefflich in Ihrem Artikel auf !
Was wurde hier nicht schon alles im Cicero über die Partei, die nunmehr bei knapp 5 Prozent liegt, geschrieben: Die Finger der Foristen (meine auch) sind davon schon ganz wund...
Nun ist mit dem wegmobben der hervorragenden Linda Teuteberg und dem Emporheben des Linksbückling Wissing ins verantwortliche Amt des Generalsektretärs, das Fass übergelaufen: Diese seelenlose Partei, mit latent vorhandener Misogynie und der bürokratisch anmutenden Hybris einer hippen Vesicherungsgesellschaft, hat endgültig fertig...

Wilfried Düring | So., 20. September 2020 - 21:09

Antwort auf von Holger Jürges

Die Welt-Woche Kolumnistin Tamara Wernli auf Twitter:
'Einige FDP-ler klingen in ihren Kernbotschaften mittlerweile wie Grüne-Politiker. Da ist nichts Schlechtes dran. Aber wäre ich Wählerin und zu meinen Hauptanliegen würde mehr Klima, mehr Soziales und mehr Frauenförderung zählen, würde ich das Original wählen.'
Und der neue FDP-Generalsekretär ist mit Blick auf die schöne deutsche Sprache ein Genderist! Und im Bundestag leisten links-gruen-liberale Leute wie Kuhle und Buschmann ganze Arbeit!
Das Problem dieser Leute ist: Sie möchten beim 'Demokratischen Block der Parteien und Massenorganisationen' (in der DDR wahlweise auch 'nationale Front' genannt' unbedingt mit dabei sein; während es ihre Aufgabe wäre, genau zu diesem Block in Opposition zu stehen.
Teuteberg hat das erkannt und getan was sie konnte - leider stand und steht sie unter den (bekannten) Funktionären der FDP fast allein!
Vielleicht können Frau Sevinc Basad und Frau Teuteberg ja mal den Kontakt zueinander suchen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 21. September 2020 - 13:51

Antwort auf von Wilfried Düring

Es würde mir nicht im Leben einfallen, die Grünen zu wählen, eben wegen solcher Leute wie Frau Neubauer, wenn ich das Grüne im Rahmen einer sozialdemokratischen Gesamtdisposition haben kann, ähnlich wie Karl Marx, den man evtl. und vlt. auch "zerstückelt" hat.
Marx als Restposten verwalten die Linken und die haben einige gute Leute, ich respektiere sie im Prinzip, nicht aber deren "Kampforganisationen".
Vielleicht setzt sich ja doch wieder Kompetenz gegen ideologie bei den Grünen durch, ebenso bei den Linken und bleibt hoffentlich nach wie vor bei der SPD vorne.
Es gibt grüne Wege für die FDP etc. und FDP´ler wählen deshalb niemals die Grünen selbst, sondern erkennen in ihrem Streben Gemeinsamkeiten, weshalb sicher Koalitionen möglich sind, aber wer von der FDP zu den Grünen geht, ich fasse es nicht, ebenso von SPD oder CDU/CSU.
Es spräche meiner Meinung nach für ein zu volatiles Verhältnis zu den Grundwerten besagter Parteien.
Weshalb ich dann gerne sage, Reisende soll man nicht...

Gerhard Schwedes | So., 20. September 2020 - 14:57

Sie sind eine mutige Frau, eine, die man im Heuhaufen des Zeitgeistes mit der Lupe suchen muss. Dafür gebührt Ihnen mein größter Respekt. Ohne Mut keine Persönlichkeit! Zur FDP: Wenn die Hasen von Mut sprechen, lachen sich natürlich die Füchse halb krumm, und wenn die FDP von Mut spricht, wagen sich selbst die Hasenfüße aus ihrem Bau hervor. Als eine Partei, die so sehr vor dem Zeitgeist das Schlottern bekommt, gehört schon viel Mut dazu, das Wort "Mut" in den Mund zu nehmen. Potzblitz, sich so sehr aus dem Fenster zu wagen! Und schon zieht die FDP mutig mit der Genderflagge in die Schlacht und beißt sich mutig und tapfer auf die Lippen , um ja das Thema Massenmigration nicht anzusprechen. Zurück zur Realität: Geht es noch lächerlicher? Die FDP sollte sich eigentlich in HDP umbenennen: "Hasenfüßige deutsche Partei", wobei natürlich Lindner der Oberhasenfuß ist. Nein, nein. Sie sollte besser Hand in Hand mit der SPD ganz weit hinter dem Horizont der Parteienlandschaft verschwinden.

Günter Johannsen | So., 20. September 2020 - 15:08

"Auch das neue Leitbild der FDP ist voller Floskeln."
In einem Land, indem die innere Zensur fast schon automatisch einsetzt, ist die Meinungsfreiheit, nicht mehr existent, weil Bürger das Risiko, die eigene Meinung zu äußern, nicht mehr eingehen. Nicht, weil man Gegenargumente fürchtet, sondern körperliche Gewalt linker Schlägertruppen (siehe Hamburg & Leipzig!). Es kann keine Meinungsfreiheit geben, wo ein Staat nicht wehrhaft genug ist, die gewalttätigen Strukturen im eigenen Land aufzubrechen! Die SPD, die sich an die SED ankuschelt, hat das Wesentlichste der sogenannten Linkspartei nicht begriffen. Die SPD muss schon sehr verzweifelt sein, denn die SED-Nachfolgepartei DIE LINKE will den Systemwechsel: „Wir stellen die Systemfrage! Für alle ... noch einmal zum Mitschreiben: Die, die aus der PDS kommen, aus der EX-SED, und auch die neue Partei DIE LINKE – wir stellen die Systemfrage.“ L. Bisky (PDS)
Dagegen ist jetzt Klartext und eine deutliche Sprache notwendiger denn je!

Heidemarie Heim | So., 20. September 2020 - 15:52

Was Ihre von mir geteilte Analyse betrifft liebe Frau Basad, so haben Sie so ziemlich genau festgestellt wo der Hase wirklich im Pfeffer liegt. Persönlich schwante mir aber schon bei den kindischen Abgrenzungsversuchen was die neue Bestuhlung und Sitzordnung unseres Parlamentes schon kurz nach den letzten BT-Wahlen betraf, so einiges. Doch dies war, auch wieder rein persönlich;) eine harmlose Sache gegen das, was Sie so erfrischend
Schwanz einklemmen nennen in Thüringen. Da hat mein ganzes bisheriges Verständnis von Demokratie und insbesondere unabhängigen Wahlen und deren "Korrekturen par ordre de mufti" irreparablen Schaden genommen wenn ich ehrlich bin. Nicht nur was die FDP betrifft, die daraufhin einen weiteren empfindlichen Punkt bei mir traf in dem es nämlich darum geht, wie Vorgesetzte ihren Untergebenen ins Kreuz fallen oder wie im Fall von Herrn Maaßen sowie Herrn Kemmerich sich beflissen ihrer Verantwortung entziehen indem sie sich dem "main-Chor" anschließen. Danke! MfG

Martin Lutz | So., 20. September 2020 - 16:23

Frau Basad scheint ein kleiner Fehler unterlaufen zu sein, da ist nämlich davon die Rede, die FDP solle sich "für die Ausbeutung von Frauen in Pflegeberufen stark machen", gemeint sein sollte wohl das Gegenteil.

Im Gegenteil werter Herr Lutz!

"die FDP solle sich für die Ausbeutung von Frauen in Pflegeberufen stark machen"

Sie unterschätzen mMn den Intellekt, die journalistische fast schon perfekte Perfektion von Frau Basad.
Gerade diese Formulierung, Forderung wird doch das Pflege-Debakel offen legen!
Ein Shitstorm, Bashing ohne Ende!

Wenn man etwas erreichen will, muss man bekanntlich das Gegenteil fordern - vergleiche unsere Kanzlerin!
Doch, doch, das war Absicht von der wahrhaft sehr guten Frau Basad!

Die Formulierung "perfekte Perfektion" stammt übrigens von Prof. Dr. Haas, dem ehemaligen Chefarzt Orthopädie/Unfallchirurgie an der Charité.
Eine absolute Kapazität.

Frau Basad, ich möchte noch etwas anhängen, hinzu fügen, okay?

Herr Horst Seehofer wurde Anfang Juni erstmals Opa.
Herzlichen Glückwunsch und Alles Gute!

Also wegen dieses unsäglichen öffentlich-rechtlichen Herrn Böhmermann.
"Fick dich Opa!"

Frau Basad - Vielen Dank im Voraus and "keep on rocking"

Gunther Freiherr von Künsberg | So., 20. September 2020 - 16:24

es sind nicht die Floskeln, die eine Neuorientierung der FDP vermitteln. Es ist die Personalpolitik, die aufzeigt wo's langgehen soll. Eine intellektuelle wie Linda Teuteberg war zu sachlich im Vorfeld einer Bundestagswahl. Der neue Generalsekretär Volker Wissing hat das Zeug bisherige Protestwähler die schon mal von Links bis AFD gewählt haben anzusprechen. Mit ihm kann sich die FDP für entsprechende Wählerkreise profilieren. Da Linda Teuteberg weiterhin im Politikgeschäft verbleiben will bleibt die FDP auch für die Wählerschichten interessant, die deren Sachlichkeit zu schätzen wissen. Sollte sich allerdings herausstellen, dass die FDP zu sehr mit Links flattert wird ihr gegebenenfalls der Einzug in den Bundestag versagt bleiben, weil Freiheit und Sozialismus sich widersprechende Größen sind, wie der weiße Rappe oder der schwarze Schimmel.
Auch sollte bei der Wahl zum nächsten Bundestag vom Wähler berücksichtigt werden, welche Farbe eine Mischung von Rot und Grün neu hervorbringt!

Gisela Fimiani | So., 20. September 2020 - 16:26

Man kann das, was die FDP, wie andere Parteien auch, betreibt „Phrasendrescherei“ nennen. Ich nenne es Sprachverschmutzung, die es unmöglich machen soll die moralische und intellektuelle Unredlichkeit der politischen Akteure zu entlarven und ihnen nachzuweisen, dass sie sehr oft Unsinn reden und im Trüben fischen. Aus Feigheit, Einbildung und Ehrgeiz richten sie großes Unheil an, entziehen sich in unaufrichtiger Weise ihrer Verantwortung für Land und Bürger und nutzen ihre über Jahre perfektionierte politische Verschlagenheit, um das Vertrauen des Gattungswesens >Wähler< zu erringen. Ich sehe Wichtigtuer und Opportunisten, die aus Eitelkeit und dem Wunsch nach ökonomischer Versorgung ihre persönliche Zukunft sichern wollen. Ein derartiges Maß an Rückgratlosigkeit bedarf wohl großen „Mutes“, des Mutes zur schamlosen Dreistigkeit derer, die ihr politisches Versagen zu verschleiern suchen.

da vor das Sprechen das Denken geschaltet ist.
Wir denken in Sprache
Frau Fimiani - Für Ihre Analyse meine Stimme.
Wie sagte doch, könnte Konfuzius gewesen sein... sinngemäß
"Wenn wir nicht auf unsere Worte achten verfallen die Sitten"
Selbst zu erfahren jeden Alltag.
Besonders zerstörerisch wenn mit Verlogenheit Heuchelei gemischt.
Spätestes dann sagt eine Seite nicht was sie meint und die Gegenüber nimmt
nimmt Erstere beim Wort.
Ergebnis ?
Bingo!

Walter Müller | So., 20. September 2020 - 18:03

Sehr gute Analyse. Ich bedaure schon seit längerem den „eingezogenen Schwanz“ bei der ehemals selbstbewussten und klar orientierten FDP. Dabei wäre eine aufrechte FDP heute wichtiger denn je. Woran liegt das? Sollte es daran liegen, dass es vielleicht doch mehr Schnittmengen mit der AFD gibt, als man seitens FDP zuzugeben bereit ist? Wo ist das Selbstbewusstsein hin? Nur weil der Mainstream die AFD kategorisch ausgrenzt, heißt das doch noch lange nicht, dass es auch in der AFD hin und wieder gute Ideen bzw. berechtigte Kritik an den anderen Parteien gibt. Die Angst, möglicherweise „mit den Schmuddelkindern“ in einen Topf geworfen und deswegen ebenfalls in den Bann zu geraten, ist einer FDP nicht würdig. Walter Scheel hatte absolut recht: Es kann nicht die Aufgabe eines Politiker sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen“. Nebenbei: Das hätte sich Merkel zu Herzen nehmen sollen.

Bernhard Mayer | So., 20. September 2020 - 18:46

„Es kann nicht die Aufgabe eines Politiker sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen“.

Obiges müßte man in Blei gießen und ALLEN Politikern jeden Tag am frühen Morgen um die Ohren hauen!

Ernst-Günther Konrad | So., 20. September 2020 - 18:47

Kann alem zustimmen Frau Basad. Viele Kommentatoren haben den ein oder anderen von Ihnen erwähnte Punkt auch schon argumentiert. Einige Artikel weisen in die gleiche Richtung. Ich denke mal, dass die FDP es eigentlich weiß, aber sie haben Angst. Und weil sie Angst haben, laufen sie Themen hinterher, für die ein Wähler das Original wählt und nicht die Kopie.
Wir drehen uns deshalb im Kreis. In Abwandlung von Sarrazin: "Die FDP schafft sich ab."
Das können nur die selbst aufhalten, aber der politische Wille fehlt.
Wo kein Wille, da ist kein Weg, sagt ein Sprichwort.

Kurt Walther | So., 20. September 2020 - 19:34

Wieder ein hervorragender Artikel von Judith Sevinç Basad, wenngleich mich das Schicksal der FDP kaum interessiert. In meiner Region am östlichen Grenzfluss besitzt diese Partei nur eine recht beschränkte Zahl von Anhängern, vielleicht vor allem mangels Masse "Besserverdiener". Aber auch ihre Führungsspitze erscheint mir recht schwach. C. Lindners rhetorische Fähigkeiten alleine genügen mir nicht. Die generelle FDP-Forderung nach mehr Freiheit und weniger Staat begünstigt Unternehmertum, führt oft zu mehr Ungleichheit. Freiheit und Gleichheit sind schwer vereinbar. Die "Soziale Marktwirtschaft" und der "Sozialstaat" sind hier die Problemlösungsinstrumente. Bislang durchaus erfolgreich, für die problembeladene Zukunft ungewiss.
Frau Basad nennt nun interessante Beispiele, wo AfD-Themen auch für die FDP interessant sein könnten. Die FDP wird hier kaum andocken. Mehr noch, sie hat sich fest im linken Mainstream eingeordnet. Meinetwegen. Ich wähle ohnehin alternativ.

gabriele bondzio | So., 20. September 2020 - 20:24

Wäre aus meiner Sicht noch der einzige Rettungsanker für die FDP, da bin ich ganz bei Ihnen; Frau Basad Und am besten gleich mal in den Streit um die Moria-Migranten ordentlich auf den Tisch hauen. Selbst Merz mit seiner Aussage, 1500 würden uns nicht überfordern. Hat nicht verstanden, dass es nicht um 1500, sondern um das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit geht.
Bei Bildung, könnte sich Lindner ordentlich die Finger verbrennen. Aus seiner Wischi-Waschi-Politik, immer schön in der Reihe bleiben und bei Rot-Rot-Grün ja nicht anzuecken.
Flache Floskeln haben wir genug gehört, sie sind das täglich Brot der Regierungspartein.
Und den Totalausfall Gender noch zu verteidigen, zeigt doch die Weichspülung/ Unüberlegtheit von Wissing. Vor allen seine Antwort. Er ist ja schließlich aufgestiegen, weil eine Frau geschasst wurde.
Und den weiblichen Soldaten (die er kurzerhand in die Breche schmeißt) geht der Unsinn am Allerwertesten vorbei.
A Meinung ham ..dahinter stehen (A.Gabalier)

Sandra Richter | So., 20. September 2020 - 22:19

Frau Basad will anscheinend nicht verstehen, dass eine FDP, die sich genau so positionieren würde, wie sie sich das wünscht, in der veröffentlichten deutschen Meinung als rechtsextreme Nazi-Partei dargestellt werden würde und deren Politiker und Symphatisanten auf allen gesellschaftlichen Ebenen ausgegrenzt und verfolgt würden. Das haben die Vorgänge um die Rückgängigmachung der demokratischen Wahl von FDP-Ministerpräsidenten Kemmerich ja in aller Deutlichkeit gezeigt, bei der linke "Demokraten" und deren sog. Zivilgesellschaft "Hausbesuche" bei FDP-Politikern gemacht haben und dabei nicht nur diese bedroht haben, sondern auch deren Familie und sogar Kinder. Das hat Kemmerich nur wenige Tage ausgehalten, um Deutschland wieder in eine liberale Demokratie zu verwandeln, benötigt es einen langen Atem und Leidensfähigkeit. Bei Lindner und seiner Entourage ist nichts davon vorhanden, deshalb reihen sie sich lieber in den Block der linken "Demokraten" ein.

Christoph Kuhlmann | Mo., 21. September 2020 - 07:18

die nicht in der Lage sind einen Kurs durchzuhalten, der mehrere Jahre lang im Widerspruch zu veröffentichten Meinung steht. Wenn, dann tun sie es für Geld am besten im Hinterzimmer. Außerdem kann sich diese Partei ja gar nicht profilieren, weil sie ja noch nicht weiß für welche Koalition sie in Frage kommt nach der Wahl. Insofern wird man schön allgemein bleiben. Da nützen auch keine grellen, geschmacklosen Farben.

Dieter Freundlieb | Mo., 21. September 2020 - 10:46

Frau Basads Artikel zeigt eindeutig, wie weit der Meinungsterror inzwischen in Deutschland gediehen ist ('terror' ist natürlich etwas überspitzt-metaphorisch gemeint). Das führt dann dazu, dass selbst einer einst durchaus ernst zu nehmenden Partei nichts mehr einfällt, als Phrasen zu dreschen und alles zu vermeiden, womit sie bei irgendwem anecken könnte. Darin hat sie neuerlich nur Frau von der Leyen in ihrer Rede zur EU noch übertroffen.

Nur nebenbei: der Artikel enthält gefühlt gut ein halbes Dutzend orthografischer und anderer grammatischer Fehler. Deutsch ist für Frau Basad vielleicht nicht ihre Muttersprache. Aber liest (nicht 'ließt' wie im Artikel) denn niemand mehr Korrektur in den Medien?

Inge Meier | Mo., 21. September 2020 - 17:10

Es gibt in der Politik Adjektive gegen die kein anständiger Mensch, inklusive Medien, etwas einwenden kann : progressiv , modern , weltoffen , mutig und natürlich verantwortungsbewußt. Innovativ und neu könnte man noch hinzufügen.

Klar, dass Lindner kein „kühler Ellenbogen“ (bezogen auf Marktfreiheiten) sein möchte, bestimmt nicht konservativ und schon gar nicht populistisch.

Um die, vor allem medial positiv besetzen Adjektive raufen sich derzeit Grüne und CDU/CSU. Die Grünen haben diesbezüglich derzeit die Nase vorn, aber CDU/CSU versuchen vor allem das so begehrte Adjektiv „progressiv“ abspenstig zu machen. Und die FDP hoppelt hinterher.

Tiefer schürfende Wertediskussionen jenseits der unverbindlich attraktiven Worte bleiben auf der Strecke.