Gerichtsentscheidung zur Bundeswehr - Prüde Truppe? Trans-Kommandeurin muss sich beim Dating zurückhalten

Anastasia Biefang kam als Mann zur Bundeswehr und outete sich dann als gefühlte Frau. Seitdem kämpft sie selbstbewusst und offensiv für mehr sexuelle Freiheit. Ein Gericht hat ihr nun Grenzen auferlegt. Die Entscheidung stößt auf Empörung. Doch ganz falsch ist deren Grundgedanke nicht.

Daniel Gräber

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Das Vorurteil, Verwaltungsrecht sei eine trockene und dröge Angelegenheit, wird durch den Fall Anastasia Biefang eindeutig widerlegt. Denn die Richter des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig hatten sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie freizügig eine Bundeswehr-Kommandeurin im Internet nach Sexpartnern suchen darf. Ihre Antwort: Soldaten in besonders repräsentativen Funktionen müssten „auch bei privaten Internetauftritten bei der Form ihres Auftretens Zurückhaltung üben“.

Die „außerdienstliche Wohlverhaltenspflicht“ verlange, „dass eine Bataillonskommandeurin mit Personalverantwortung für ca. 1.000 Personen bei der Wahl der verwendeten Worte und Bilder im Internet Rücksicht auf ihre berufliche Stellung nimmt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Gerichts. „Sie muss daher Formulierungen vermeiden, die den falschen Eindruck eines wahllosen Sexuallebens und eines erheblichen Mangels an charakterlicher Integrität erwecken.“

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Ingo Frank | Mo., 30. Mai 2022 - 07:53

um solche Personen aus dem Dienst zu entlassen od. aufzufordern „freiwillig“ den Dienst zu quittieren? Ist das soooo schwierig? Und das Problem welches keines ist, ist gelöst.
Da kann sich an den Gleichstellungsbeauftragten Gewand werden, da hat der/die man weiß es ja nicht so genau, wenigstens etwas zu tun.
Was haben wir für Probleme in diesem Land? Eigentlich unfassbar!
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Das ist DAS Problem dieser Gesellschaft, man lenkt mit Scheindebatten von der Realität ab, man inszeniert eine Scheinrealität in der Irrelevantes relevant wird und Relevantes negiert, banalisiert, kriminalisiert wird.

Wir leben in einer absoluten Meinungsdiktatur in der jedem haarklein vorgeschrieben wird, was er zu tun, zu sagen und zu denken hat. Wir schimpfen über die Umerziehungslager der Chinesen, obwohl wir in einem gigantischen medial betriebenen Umerziehungslager leben. In China und anderen ehrlichen Diktaturen nennt man es Propaganda und Zensur, wir hingegen verharmlosen es als „Aufklärung“, „Kampf gegen Fakenews“ etc.

Die Aufgabe eines Soldaten ist zu kämpfen, zu töten, hier wird aus einem bitterernsten und wichtigen Beruf (für Männer) eine Lachnummer für LGBT-Propaganda gemacht.

Deutschland und der (europäische) Westen sind am Ende, die Wohlstandslinken haben es bald geschafft: wir schaffen uns selbst ab und sind auch noch stolz drauf!

Lisa Werle | Mo., 30. Mai 2022 - 08:28

Es geht bei diesem 'Fall' nur um Provokation. Die Trans-Kamarilla scheut nichts, um in diesem Land und für alle durchzusetzen, dass dieser ordinäre Ton, diese Trans-Sexualisierung des Alltags sich durchsetzt. Geschlecht zählt nicht mehr, Frauen haben einen Penis oder ein vorderes Loch. Und wir 'Normalen" haben uns diesem 'männlichen' Irrsinn der sog. Trans-Frauen unterzuordnen. Es reicht ihnen nicht mehr, dass sie in diesem Land leben und lieben können, wen und wie sie wollen. Wir alle sollen zu ihrer verqueeren Sichtweise gezwungen werden. Die sog. TRANS-Frauen wollen bestimmen, wie Frausein (50% der Bevölkerung) auszusehen und sich darzustellen hat. Dafür werden sogar unsere Kinder in übelster Weise benutzt. Und die ÖR-Medien machen mit bei dieser Indoktrination. Unfassbar. Nicht mit mir. Es reicht! Geschlecht zählt - auch weiterhin.

Benno Pluder | Mo., 30. Mai 2022 - 08:31

"Ist es vorstellbar, dass ein heterosexueller Bundeswehrkommandant, der sich im angeborenen Geschlecht zuhause fühlt, in einem öffentlichen Videointerview so über sein ausschweifendes Sexualleben spricht? Dass er von Swingerpartys mit Ehefrauentausch schwärmt oder von seinen regelmäßigen Besuchen bei einer Domina?"
Vorstellbar vielleicht. Doch der pure Anstand verböte es.

Monique Brodka | Mo., 30. Mai 2022 - 08:32

Es ist einfach nur noch widerlich was da abgeht. Ich bekomme den Eindruck, das der Mensch an sich nur noch ein Trieb orientiertes Wesen ist. Hirn, verstand, alles Blödsinn. Es hieß Dich immer wir unterscheiden und von den Tieren durch den Verstand! Das Denken! Dieses outen ist mittlerweile krankhaft. Wäre ich beim Bund könnte ich für solch eine Person keine Respekt haben. Die Soldaten tun mir leid!
Andersherum müsste die Person im Grunde gefeuert werden weil unter falschen Voraussetzungen eingetreten beim Bund.

Maria Arenz | Mo., 30. Mai 2022 - 09:13

Was waren das noch für schöne Zeite, als sexuelle Orientierung und Religion als Privatangelegenheiten angesehen und durchweg auch so behandelt wurden. "Dieses Kommandeur" ist ein weiterer taruriger Beweis für die Richtigkeit meiner Vermutung, daß Transfrauen eben keine Frauen, sondern psyschich schwer gestörte Männer sind. Bei dem von der Disziplinarkammer gerügten peinlich ordinären Auftritt geht es auch nicht um "Moral de r50er Jahre" sondern schlicht um MIndeststandards i.S. con "macht man nicht", deren Verletzung man auch einem heterorsexuellen Offizier, der -halb öffentlich- mit seinen Bordellbesuchen prahlt, nicht durchgehen lassen könnte.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 30. Mai 2022 - 09:24

Mich wundert nur, dass es überhaupt disziplinarrechtlich geahndet wurde. Ist doch die Verteidigungsministerin (SPD)als oberste Dienstherrin letztlich entscheidungsbefugt, überhaupt ein Dienstvergehen anzunehmen und zu ahnden oder abzulehnen. Oder hat sie auch davon nichts gewusst, wie sie von nichts eine Ahnung hat. Die Entscheidung ist für mich richtig. Neben politischer Neutralität haben aktive Beamte/Soldaten sich eben auch außerdienstlich öffentlich zurückhaltend zu verhalten und das gerade in sozialen Medien, die für jeden, der sich dort anmeldet auch einsehbar sind. Gerade dem Tatbestandsmerkmal "öffentlich" kommt dabei besondere Bedeutung zu. Das ist nicht etwa eine Chatgruppe von 10-15 gleichgesinnten, sondern ein Dating Portal mit 1000nden Teilnehmern. Soweit ist die Bundeswehr bereits gekommen. Wer die Politik kritisch hinterfragt und kritisiert in begrenzten privaten Chatgruppen, wird als "rechtsextremes Netzwerk" verfolgt. Aber was solls. Das BVerfG wird es schon richten.

...lieber Herr Konrad. "Oder hat sie auch davon nichts gewußt, wie sie von nichts eine Ahnung hat". Ich liebe diese Wortspielereien. Wollen wir gnädig sein mit
der Ärmsten. Vielleicht hat sie doch eine Ahnung, daß sie auch diese nicht hat. Ich für meinen Teil habe keine Ahnung. Von Anfang an habe ich keine Ahnung von dieser Regierung. Loriot würde sagen: "Ja, wo ist sie denn"? Und ich sage auf gut bairisch: "Wie der Herr so das Gscherr".

C. Jahn | Mo., 30. Mai 2022 - 09:55

Wenn es immer heißt "Moralvorstellungen aus den 50er Jahren" oder "antiquierte Moralvorstellungen", stellt sich mir die Frage: Was gibt den entsprechenden Apologeten eigentlich das Recht, Moralvorstellungen als veraltet oder antiquiert zu deklarieren, nur weil sie ihren eigenen, selbst als "modern" empfundenen, Vorstellungen widersprechen? Für mich ist das, was wir in diesem Land erleben, inzwischen ein unerbittlicher Kulturkampf zwischen verschiedenen Gesellschaftsbildern, damit auch zwischen verschiedenen Sichtweisen auf Sitte und Wohlverhalten. Dieser Kulturkampf geht auch an der Bundeswehr nicht vorüber. Viele, die zur Bundeswehr gehen, gehen genau deshalb hin, weil das Militär als Welt mit Tradition und Brauchtum immer noch eine Anlaufstelle für konservative Werte und Haltungen ist. Wer das leugnet oder gar ändern will, der ändert, was die Bundeswehr für viele attraktiv macht. Kann man machen, dann aber bitte nicht wundern, wenn es weiterhin Personalmangel gibt.

Wolfgang Ludwig | Mo., 30. Mai 2022 - 10:14

Ruhig Leute ! Anastasia ist die Geheimwaffe der BW. Wenn Er/Sie auf dem olivgrünem Lastenfahrrad an der Front erscheint und mit Gummis wirft, da wird der/die Feind*in die Waffen wegwerfen und laufen was das Zeug hält !

Wilhelm Göhrs | Mo., 30. Mai 2022 - 10:16

Jeder in der Bundeswehrführung kennt die Realität in der Truppe. Einheitsführer dieser Art werden niemals von den Soldaten/innen für voll genommen. Dies kann sich gerade in heutiger Zeit keine Armee der Welt leisten. Hier muss sofort eingegriffen werden. Befördern und versetzen - dort wo die Person kein Schaden anrichten kann - mein Vorschlag an den Bendlerblock.
Wahrscheinlich ist dort aber die Angst vor den spitzen Federn der Medien größer, als vor einem
Angriff der " Roten Armee".
Nicht nur ausrüstungstechnisch zieht diese Armee blank, sondern auch führungstechnisch.
Der Fisch stinkt vom Kopf.

Helmut Bachmann | Mo., 30. Mai 2022 - 11:08

ihn seinen Dienst machen zu lassen? Es gilt für jede sexuelle Ausrichtung: wer sich als „ leicht zu haben“, etc. gibt, kann und wird nicht mehr ernstgenommen werden. Dann lernt er vielleicht was draus. Ich finde das Niveau der Zurschaustellung auch unterirdisch, dass hängt weder am echten oder gefühlten Geschlecht, noch an der Orientierung. Sexualität ist Privatsache.

Hans Schäfer | Mo., 30. Mai 2022 - 12:10

Denk ich Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.
1. Strophe Heinrich Heine

Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf. (Theodor Fontane)

Das Problem, viele der vermeintlich "Klugen" blasen ins gleiche Horn und die Journale stützt die Richtung, von der sie sich die meisten Vorteile verspricht.
Für mich nicht mehr nachzuvollziehen, was in diesem Staat abläuft.

Markus Michaelis | Mo., 30. Mai 2022 - 12:54

Es geht letztlich darum, was man als gesellschaftliche Normen und Moral ansieht und das damit zusammenhängende Vertrauen in einer Gesellschaft, ob andere Personen oder Institutionen mehr miteinander, nebeneinander oder gegeneinander sind. Absolute Maßstäbe gibt es da glaube ich kaum - man kann es moralisch zutiefst verwerflich finden, wenn man sein Sexualleben offen zur Schau trägt, man kann es auch genauso unerträglich und Vertrauen zerstörend finden, wenn man das nicht tut.

Für mich persönlich sind die Normen und Weltsichten in der "offenen" Gesellschaft zu eng, die Reaktionen zu heftig und ausgrenzend, wenn jemand nicht "offen" ist. Das ist mir persönlich nicht so sympathisch, aber da gibt es eben auch verschiedenste Sichtweisen.

Von den "Moral"-Vorstellungen her würden Gesellschaften wahrscheinlich regelmäßig zerfallen. Überlappende Freundes- und Verwandtenkreise, Rentensysteme, die Sprache etc. halten es dann zusammen und man rauft sich zu neuen Normen zusammen.

moralisch verwerflich noch Vertrauen zerstörend im einen oder anderen Fall, sondern übergriffig und unangenehm, wenn jemand "offen" und in der Öffentlichkeit sein Sexualleben zur Schau stellt, so finde ich.

Fritz Elvers | Mo., 30. Mai 2022 - 22:18

Antwort auf von Brigitte Miller

ein Oberstleutnant ohne Fehl und Tadel. Friedrich Wilhelm I hätte seine Freude an diesem langen Kerl, pardon Kerlin, gehabt.

Und seien wir ehrlich, die asozialen Netzwerke lassen sich nicht mehr aus der Welt schaffen, wo ein Jeder sein Innerstes nach außen kehrt. Das neue Normal.

Armin Latell | Mo., 30. Mai 2022 - 14:18

damals in Afghanistan oder in Mali hätte möglicherweise auf diese menschliche Verkommenheit einen positiven Einfluss gehabt. Solch eine Person*in (das musste sein) in dieser Art könnte ich als Vorgesetzt(e/n/s) nicht akzeptieren. Auch wenn es "nur" das Privatleben betrifft: vollkommen unseriös. Ganz speziell die Berufsgruppe Soldat hat eben auch ganz besondere persönliche Eigenschaften-diese gehört ganz im Gegenteil nicht dazu.

Sabine Lehmann | Mo., 30. Mai 2022 - 16:21

Ich bin fassungslos. Das Auftreten dieser "Transperson" hätte normalerweise dienstrechtliche Konsequenzen zur Folge, würden wir nicht in der neuen "woken" Verwahrlosungsgesellschaft leben.
Soldaten sind dienstrechtlich in etwa so gestellt wie Beamte. Dazu gehören besondere Pflichten, die weit über die berufliche Tätigkeit hinaus gehen. Folgende Richtlinien gelten auch für Soldaten:
- Mäßigung und Zurückhaltung wahren, die sich aus ihrer Stellung gegenüber der Gesamtheit und aus der Rücksicht auf die Pflichten des Amtes ergeben
- sich sowohl innerhalb als auch außerhalb des Dienstes so verhalten, dass sie der
Achtung und dem Vertrauen gerecht werden, wie es ihr Beruf erfordert. Demnach haben sie alles zu unterlassen, was dem Ansehen des Staates oder der Dienstbehörde schaden könnte.
Wer sich aber so "präsentiert", hat weder etwas im öffentlichen Dienst noch bei der Bundeswehr zu suchen. Seine Sexualität kann man auch würdevoll ausleben. Biefang auf der Reeperbahn würde besser passen!

Werner Zillig | Mo., 30. Mai 2022 - 18:17

... sich auflösen, sodass es keine sittlichen Selbstverständlichkeiten mehr gibt, dann löst sich eine solche Gesellschaft auf. Das merkt man im Auflösungsprozess nicht, aber im Rückblick wird man Klarheit gewinnen. Es wird dann nur zu spät sein.

Romuald Veselic | Mo., 30. Mai 2022 - 18:56

Militär-/Kriegswesen. Sexuelle Empfindlichkeiten schließen die Kampfmoral aus.

Z: "Anastasia Biefang kam als Mann zur Bundeswehr und outete sich dann als gefühlte Frau. Seitdem kämpft sie selbstbewusst und offensiv für mehr sexuelle Freiheit."

Liebe Anastasia sollte sich eher damit beschäftigen, nie gefangen zu werden. Denn die mutmaßlichen BW-Feinde, haben wenig Verständnis für gefangene Personen, die "seelisch" zw. Frau u. Mann oszillieren.

Achim Koester | Di., 31. Mai 2022 - 08:39

da ein General Kießling mit Schimpf und Schande aus der BW gemobbt wurde, nur weil er (fälschlicherweise, durch die Hetzjagd in der Presse ) in den Verdacht geraten war, schwul zu sein. Komisch, vor wenigen Tagen erst war hier im Cicero ein Artikel zu lesen: "Ein Mann wird niemals eine Frau, eine Frau wird niemals ein Mann", aber in diesem Fall reicht es offenbar, sich als Frau zu fühlen.