Der Landesvorsitzende der AFD Thüringen Björn Höcke am 12 September 2017 bei einer Wahlkampfveranstaltung in Magdeburg
Die AFD präsentiert sich als provokativ, versteht es aber selbst am Besten, beklommen aus der Wäsche zu schauen / picture alliance

AfD - „Code Mimimi“ – Die geräuschvolle Sprachlosigkeit des Wahlkampfes

Der Wahlkampf ist nur scheinbar lebendiger geworden. Tatsächlich dominieren dünnhäutige Diskussionsverweigerer. Kaum eine Partei hat Empfindlichkeit und Opfermentalität so verinnerlicht wie die AfD

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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„Der Bundestagswahlkampf geht in die heiße Phase.“ Sätze wie dieser sind derzeit ständig zu hören und lesen. Und ich warte immer noch darauf, dass sie endlich wahr werden. Bislang vergeblich. Zugegeben, der Ton wird zuweilen ein wenig rauer. Aber diese aufflackernde Erhitztheit der Gemüter hat mit harten inhaltlichen Kontroversen nur am Rande zu tun. Geräuschvoll sind die zahlreichen Debattierrunden vor der Bundestagswahl zweifellos. Doch diese plappernde und kontinuierlich entsetzte Geräuschkulisse täuscht Rasanz und Lebendigkeit nur vor. Eigentlich aber will sich keiner bewegen. Die Politik trampelt mit lautem Getöse auf der Stelle, aus Angst vor Veränderung.

Wie heißt es so schön: Nicht jeder, der schwitzt, bewegt sich. Es kann auch die Angst sein, die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Bewegung aus Angst ist entweder verzweifelte Flucht nach vorn oder Rückzug, so geräuschvoll, mut- und wuterfüllt man das auch inszenieren mag. Man könnte auch sagen: Je geräuschvoller politische Akteure heute die Verhältnisse kritisieren, desto stärker widmen sie sich den Angsterfüllten und gerieren sich als deren Beschützer. 

Dissens gleich Verrat

Aber was sind das für Alternativen, in die man sich flüchtet, anstatt mutig für sie zu streiten? Es stehen jedenfalls keine Konzepte dahinter, die sich selbstbewusst dem offenen Wettbewerb der Ideen stellen, die auf die Kraft der eigenen Argumente vertrauen und darauf, dass sich Menschen von diesen überzeugen lassen. Genau von dieser Qualität normaler Bürger wird nicht ausgegangen: Lieber behandelt man die Menschen als „Schützlinge“, die es zu retten gilt, und dies nicht nur in ihren abstrakten Rechten und Freiheiten, sondern auch in ihrer kulturellen, körperlichen und geistigen Identität.

Nicht auf gesellschaftliche Werte, Interessen oder Ziele, die in pluralistischen Gemeinwesen immer auch Verhandlungsmasse und somit veränderbar sein müssen, ist diese Politik ausgerichtet, sondern auf das Individuum. Die Folge: Da dessen persönliche und körperliche Integrität nicht verhandelbar ist, reklamiert auch die Opferschutzpolitik Nichtverhandelbarkeit für sich. Kontroversen und Widerspruch sind in diesem Denken schlichtweg nicht vorgesehen. Sie sind Verrat.

Talkshowflüchtlinge als neuer Trend

Die Bereitschaft zur ehrlichen und ergebnisoffenen Auseinandersetzung mit Andersdenkenden gilt als Indiz für die eigene Unentschlossenheit, Korrumpierbarkeit und Schwäche. Je mehr sich aber eine Gesellschaft in eine diskursfreie Opfermentalität flüchtet und Dünnhäutigkeit von einer charakterlichen Schwäche zum Dreh- und Angelpunkt des eigenen Selbstverständnisses wird, desto unfreier ist sie. „So etwas muss ich nicht hinnehmen und mir auch nicht anhören“, lautet dann der entrüstete Protestausruf. Kürzer und eindringlich heißt es dann auch schon einmal: „Haut ab“ oder „Halts Maul!“ Anstatt Ablehnung in Niveaulosigkeiten auszudrücken, könnte man auch einfach Klasse zeigen, um selbst öffentlich zu punkten.

In Politikerkreisen wird es zur Mode, sich der als unangenehm und unpassend erscheinenden Konfrontation kurzerhand zu entziehen – entweder durch die Forderung nach einem Verbot, oder aber durch die eigene Abstinenz. Vom scheidenden CDU-Abgeordneten Wolfgang Bosbach bis hin zur Spitzenkandidatin der AfD, Alice Weidel. Talkshowflüchtlinge halten die Diskussionsverweigerung offenbar für ein wirksames Mittel zur Rettung des gepflegten Diskussionsstils und für ein wirksames Zeichen gegen Niveaulosigkeit. Der Eindruck täuscht aber, denn in Wahrheit überlassen sie jenen das Feld, die sie für stil- und niveaulos halten.

Speerspitze der übergreifenden Opferkultur

Niemand nimmt natürlich an einer TV-Talkshow teil, weil er wirklich daran glaubt, etwa Sahra Wagenknecht von ihrem Kurs abzubringen. Das Publikum soll überzeugt werden. Die polternde Entrüstung und der darauf folgende Rückzug aus öffentlichen Diskussionsräumen mag zwar in den eigenen Reihen Zustimmung auslösen – dem Rest des Publikums entzieht man sich aber. Vielleicht weil man nicht daran glaubt, es überhaupt erreichen zu können.

Genau hier wird die dünnhäutige Empörungskultur aber zum Problem für den demokratischen Prozess der Meinungsbildung: Was soll von Alternativen gehalten werden, die sich auf diese Weise der öffentlichen Begutachtung entziehen? Ist nicht gerade das robuste Eintreten für Veränderungen untrennbar verbunden mit dem erbitterten Widerstand all jener, die eben diese Veränderungen ablehnen? Muss man da nicht auf Schmutzkampagnen etc. vorbereitet sein? Und wenn eine als unfair empfundene Gesprächsführung öffentlich-rechtlicher Journalisten ausreicht, um das eigene Maß des Erträglichen zu überschreiten – wie soll das erst werden, wenn Vertreter einer solchen Alternative im Bundestag ihren politischen Gegnern unmoderiert gegenübertreten müssen? Wird der dann womöglich wöchentlich abgehaltene Auszug aus dem Parlament zur neuen Alternativ-Attraktion?

Politisches Mauerblümchen

Wer meint, dass „den Bosbach machen“ besonders konfrontativ sei, der möge sich Debatten und Schlagabtausche aus den sechziger, siebziger und achtziger Jahren zu Gemüte führen. Im Vergleich zu dem, was sich die damaligen politischen Poltergeister wie Strauß, Wehner, Brandt, Kohl und Geißler an Unflätigkeiten an die Köpfe warfen, erscheint Alice Weidel wie ein empfindliches politisches Mauerblümchen, das mit seinem praktizierten „Mimimi“-Aufstand der Angegriffenen eher Mitgefühl als politischen Respekt erntet. Es ist alles andere als erstaunlich, dass es gerade der AfD hier an Robustheit fehlt: Kaum eine Partei ist selbst ein so direktes und unreflektiertes Produkt unserer Unsicherheits- und Opferkultur wie die AfD. Sie geriert sich als naturwüchsiges Auffanglager angeblich politisch Verfolgter und Heimatvertriebener sowie als Sprachrohr der Entfremdeten und Benachteiligten. Zugegebenermaßen tut sie dies recht erfolgreich. Tatsächlich läuft sie den bisherigen Helden bürgerlich-grüner Angst- und Misstrauenspolitik in der Wählergunst den Rang ab. 

Intellektuelle Aufrüstung 

Eine neue politische Kultur können die Deutschalternativen so allerdings nicht etablieren. Im Gegenteil, sie zementieren und verinnerlichen die dünnhäutige und identitätsbezogene Opferpolitik, die heute alle Parteien durchzieht. Sie sind in dieser Hinsicht nicht revoltierende Kinder des Mainstreams, sondern dessen Speerspitze, die nur deshalb scharf erscheint, weil Schärfe und Härte heute so verpönt sind. Das Problem der aktuellen politischen Kultur ist nicht, dass Politiker und Journalisten zu unhöflich sind. Was fehlt, sind offene und handfeste Debatten um die wirklich wichtigen Inhalte. Und deswegen rutschen die Wortgefechte beinahe automatisch unter die Gürtellinie.

Den tosenden Zerfall der Diskussionskultur verhindert man nicht durch moralisierende Entrüstung, sondern durch intellektuelle Aufrüstung. Diese Aufrüstung kommt der Selbstbefreiung gleich: Sie befreit uns von dem Missverständnis, dass derjenige tolerant sei, der nicht kontrovers mit Andersdenkenden streitet. Und sie befreit die Meinungsfreiheit, die für jeden oder für niemanden gilt, von der Annahme, ihre Gültigkeit hänge von Inhalten ab. So befreit können wir uns einer politischen Diskussionskultur annähern, die nach der Maxime verfährt: „Ich verabscheue, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“ Kneifen ist keine Option. Keifen auch nicht.

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Dennis Staudmann | So., 17. September 2017 - 15:17

meine Zustimmung findet, ist es schade, dass der Eindruck erweckt wird, als wäre "Dünnhäutigkeit" ein Problem der Politiker, die man konservativ oder rechtspopulistisch nennt. Diese haben natürlich nicht die Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass die anderen Talkshow-Teilnehmer so ausgesucht sind, dass sie selbst sich wohlfühlen. Andere schon! https://www.morgenpost.de/berlin/article211938425/ZDF-lud-Berliner-Terr…

Gerdi Franke | So., 17. September 2017 - 15:32

Was für ein Nonsens. Auf keiner anderen Partei wird so unisono von Parlamentariern und Medien herumgeklopft wie auf der AfD. Dass die sich nicht mehr alles gefallen lassen und auch nicht mehr auf Wunsch reagieren ist verständlich und auch richtig!

Thomas Wirz | Fr., 22. September 2017 - 13:15

Antwort auf von Gerdi Franke

"Auf keiner anderen Partei wird so unisono von Parlamentariern und Medien herumgeklopft wie auf der AfD."

Das ist ja nun die langweilige Frage nach Henne und Ei. Hat man aufgrund öffentlicher Kritik, selbst wenn diese überzogen seien sollte, nun aber das Recht, einen Herrn Boateng zu beleidigen oder Frau Özoguz in Anatolien entsorgen zu wollen? Oder Andersdenkende als versifft und verseucht zu bezeichnen? Ist es verbale Notwehr, den Begriff "völkisch" rehabilitieren zu wollen oder eine Debatte über "Leistungen" der Wehrmacht anzuzetteln? Zwingt jemand die Funktionäre der AfD dazu, mehrmals am Tag das Holocaust-Mahnmal aufzusuchen und sich in den Staub zu werfen oder gibt es ein Gesetz, dass uns zum Anschauen von Knopp-Dokus verpflichtet, so dass man sich vor einer verordneten Erinnerungskultur wehren müsste? Sich gegen Angriffe zur Wehr zu setzen, die nur in der eigenen Vorstellung existieren, ist eben kein guter Stil und kein Teil einer demokratischen Diskussionskultur.

Christoph Kuhlmann | So., 17. September 2017 - 16:13

Ich befürchte nur, dass der Wähler sie nicht unbedingt honoriert. Weshalb erstarrt die Rethorik der etablierten Parteien in altbekannten Allgemeinplätzen, die, weil es die Moral so mit sich bringt, auf Entdifferenzierung beruht? Die Rethorik der AfD werde ich wahrscheinlich erst kennenlernen, wenn diese Partei im Bundestag sitzt. Bisher werden ja nur die Provokationen und Fehler kolportiert. Wer erwartet schon von Talkshows erträgliches Infotainment? Sicher, auf Phoenix gibt es manchmal Expertenrunden, in denen das notwendige Minimum an Diskussionskultur herrscht, aber diese Streitgespräche mit bekannten Politikern sind doch voller Wortabschneidungen, Desinformationen und bewusst einseitigen Darstellungen. Hauptsache Beifall. Insofern stehe ich instinktiv auf der Seite des Widerspruchs, denn dieser trägt die Begründungslast und muss neue Argumente finden. Leider befürchte ich auch, dass die AfD diese in der politischen Mottenkiste sucht. Warten wir es ab.

Andreas Ulbrich | So., 17. September 2017 - 16:29

Unabhängig davon, ob man die Ziele der AfD unterstützt, gehört eine Menge Mut dazu, sich heute für die AfD zu engagieren. Mut, den ich bei den Journalisten im Herbst 2015 nicht gesehen habe. Menschen auf die seit zwei Jahren physisch und verbal mit staatlicher und publizistischer Duldung eingeprügelt wird, als "dünnhäutig" zu bezeichnen, empfinde ich deshalb als infam.

Christa Maria Wallau | Mo., 18. September 2017 - 10:43

Antwort auf von Andreas Ulbrich

... Herr Ulbrich. Besser kann man den Artikel nicht kommentieren.

Udo Dreisörner | Mo., 18. September 2017 - 11:48

Antwort auf von Christa Maria Wallau

Da schliesse ich mich auch an.

Hans-Hasso Stamer | Mo., 18. September 2017 - 16:19

Antwort auf von Christa Maria Wallau

Ich finde es legitim, dass jemand aus einer Diskussion aussteigt, den man nicht zu Wort kommen läßt. "Infam" trifft es.

Reiner Bergmann | Mo., 18. September 2017 - 20:50

Antwort auf von Andreas Ulbrich

Volle Zustimmung Herr Ulbrich! Alles wesentliche in wenigen Worten. Die etablierten Parteien, welche mit Ihrer Politik die Afd erschaffen haben, werden sie nie wieder los werden. Und das ist auch gut so..

Thomas Radl | Di., 19. September 2017 - 14:23

Antwort auf von Andreas Ulbrich

Ebenso infam ist es, diese Argumentation auf dem Beispiel Bosbach aufzubauen. Jemand, der insbesondere wegen seiner häufigen Teilnahme an Talkshhows eben dafür auch angegriffen wurde, obwohl ja jeder Klotz erkennt, dass das der Weg ist, auf dem Politiker mitunter die Öffentlichkeit am Besten erreichen.
Und jetzt die Wortschöpfung "den Bosbach machen"! Jutta Ditfurth ist schon mit bloßer Anwesenheit für manchen eine Zumutung. Dass jemand wie Bosbach nicht mehr jede Zumutung endlos ertragen will - und das auch noch mit Ansage - ist für mich (insbesondere vor dem Hintergrund seiner Erkrankung) absolut nachvollziehbar. Gerade deshalb ist mir völlig unverständlich, wie man sich dazu versteigen kann, dieses als Beispiel für "Mimimi" heranzuziehen. D.h.: Nein! Ist schon verständlich: Die ganze Unsinnsargumentation würde wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen ohne dieses Beispiel Bosbach. Das macht das Ganze zusätzlich menschlich unerträglich! Ihre Bezeichnung trifft es voll: INFAM!

Heiner Martinsried | Mi., 20. September 2017 - 23:12

Antwort auf von Andreas Ulbrich

Dasselbe dachte ich auch. Auch als Nicht-AfDer. Dieser Kommentar des "freien Autors" ist komplett daneben, es ist rein opportunistisches AfD-Bashing. Die Haltung, die den AfDern abverlangt wird, ist nun wirklich das Gegenteil.

Günter Frey | Sa., 23. September 2017 - 11:53

Antwort auf von Andreas Ulbrich

Auch als kein Wähler der AFD freue ich mich auf die zukünftigen Debatten im Bundestag. Da wird man die echte Dünnhäutigkeit erleben. Im übrigen darf ich Bannon zitieren: mehr, mehr..... Sie sollen jeden Tagen nur noch über politische Korrektheit lamentieren. Zwischenzeitlich verändert sich die Welt.

Heinrich Niklaus | So., 17. September 2017 - 16:30

Laut einer Auswertung waren unter den 162 Politikern, die in die Sendungen von Frank Plasberg, Maybrit Illner, Sandra Maischberger und Anne Will im ersten Halbjahr 2017 eingeladen waren, vier Vertreter der AfD. Das sind gerade einmal 2,5 Prozent. (ZEIT-Online)

Der AfD auf diesem Hintergrund „Kneifen“ vorzuwerfen, kann nur noch als absurd bezeichnet werden.

Erich Haug | So., 17. September 2017 - 16:31

Die AfD ist nicht provokativ.
Sie legt einfach den Finger in die Wunden der Etablierten.
Jeder kann, wenn man die Leute aussprechen lässt entscheiden ob er mit dieser Meinung konform gehen kann oder nicht.
Die Wahrheit und Hintergründe liegen im AfD Programm. Nur mal die Inhaltsangabe Seite 1 durchlesen.
Es geht um die Fleischtöpfe der Etablierten die diese nach dieser langen Regierungsperiode als Ihre eigenen betrachten. Diese verteidigen sie mit Zähnen und Klauen, Stechen und Hauen.
Ein Tor der denkt es ginge um Deutschland.
Die Journaille als (gelinde gesagt) devote Nutzniesser lassen keinen Spielraum Sachargumente an den Mann zu bringen.
Das ist dann der Code Blablabla in den man alles nur nicht die Wahrheit und Klarheit hineindiffundieren kann.

Hans Jürgen Wienroth | So., 17. September 2017 - 16:32

Mobbing auszuhalten hat nichts mit Stärke zu tun. Wer sich von Moderatoren oder politischen Gegnern in einer Diskussion beleidigen lassen muss, der hat auch das Recht zur „Flucht“. Wenn Demokratie heißt, dass man vom politischen Gegner, nur weil der an der Macht ist, diffamiert werden darf, dann ist das nicht mein Verständnis von Demokratie. Wenn die Bedeutung eines Wortes abhängig ist vom Redner, dann wird unsere Sprache widerrechtlich benutzt.

Marianne Schad | Mo., 18. September 2017 - 14:14

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Das sehe ich auch so!

Sylvia Engel | Mo., 18. September 2017 - 14:28

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Ja, genauso empfinden es glücklicherweise viele Menschen, und Ihre Worte haben es sehr richtig getroffen! Was hier geschieht lässt aber auch Rückschlüsse auf das Niveau der "Angreifer" zu. Sie sind in Wirklichkeit die, vor denen ein Land sich hüten sollte und die kritisch beobachtet werden sollten. Sie haben vergessen, was Demokratie bedeutet, sie ertragen andere Meinungen nicht mehr, sie sind nur noch satt und etabliert.
Meine Stimme bekommt die AfD als eine gute Möglichkeit des Protestes. Schade nur, dass sie sich selbst ungeheuer schaden wird, wenn sie sich nicht besser strukruriert.

Josef Garnweitner | Mo., 18. September 2017 - 15:36

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

ein hochinteressanter Artikel von Hans Herbert von Arnim im Focus. Der Hauptsatz lautete:

"Macht als Selbstzweck. Die Parteien haben sich ihren eigenen Staat kreiert und der Bürger kann nur noch zuschauen.

Die Parteien haben sich ihren eigenen Staat kreiert und sitzen am Hebel der Macht. Sie schwächen unsere rechtsstaatliche Demokratie und missbrauchen ihren Einfluss. Dies alles geschieht Stück für Stück, sodass die fatale Entwicklung kaum auffällt."

Unser Parteiengesetz gehört dringend reformiert. Die Parteien haben zuviel Macht. Ich habe das kürzlich Parteiendiktatur genannt. Wurde aber nicht veröffentlicht.

robert renk | So., 17. September 2017 - 16:39

die Debattenkultur in Deutschland ist am Arsch !
Wer`s nicht glaubt sollte nochmal die Sendung Merkel vs Schulz ansehen.
Auf der einen Seite Schmusekurs, auf der anderen Hick Hack bis der Arzt kommt.
Die AFD Leute werden vom versammelten Rest plus Moderator vorgeführt, da kommt Empathie auf für die "Mißverstandenen" man will sie wählen und wenn auch nur aus Mitleid.
Der Austausch von Worthülsen hat Inflation, als Zuschauer entwickelt man einen Hang zum Masochsimus, anders kann ich mir die rege Nachfrage nach politischen Talkshows nicht erklären.Den ostdeutschen Wutbürger allerdings erreichen unsere Leitmedien nicht mehr, dorten ist der Verkauf von Trillerpfeifen sprunghaft in die Höhe geschossen, es herrscht dort eine Stimmung wie sonst nur am 1 Mai in Mannhein.
Kann es sein, dass die Unfähigkeit vernünftig zu kommunizieren sich von oben nach unten fortgesetzt hat, wenn auch in unterschiedlichen Ausdrucksformen? Wir haben die Politiker die wir verdient haben und umgekehrt !

Beat Leutwyler | So., 17. September 2017 - 17:00

Zitat: "Den tosenden Zerfall der Diskussionskultur verhindert man nicht durch moralisierende Entrüstung, sondern durch intellektuelle Aufrüstung."

Man muss bei diesem Leistungsartikel also davon ausgehen, dass z.B. CDU und SPD genügend intellektuell aufgerüstet haben, sonst wäre der Artikel nicht gegen die AfD geschrieben worden.

Mit "Sie kennen mich" und "Ein Land in dem wir gut und gerne leben" sind auch tolle verbale Aufrüstungen installiert worden. Sie treiben die Menschen richtiggehend zum Intellekt. Jeder weiss haargenau, womit er in Zukunft zu rechnen hat wenn er CDU wählt.

Mir ist nur nicht klar warum der Autor gegen seine eigene Überzeugung schreibt. Denn seit der Ära Merkel hat es keine offene Diskussions- und Debattenkultur mehr gegeben.

André Oldenburg | So., 17. September 2017 - 17:26

Das BKA: „Zu erwähnen sind insbesondere Kandidaten der AfD und deren Veranstaltungen, die vermehrt von den Meldungen der Sachbeschädigungen und Störungen betroffen sind“, heißt es in diesem Zusammenhang im BKA-Lagebild.
Sie erkennen eine Opfermentalität andere erkennen da die Opfer.

Jonas Bettinger | So., 17. September 2017 - 17:47

Die AfD gibt sich nicht verletzlich, sie ist vielmehr durch permanenten linken Terror verletzt worden: Frau Petrys Räume zerstört, Frau von Storchs Auto abgebrannt, Frau von Storch mit Torte bombardiert, das Auto von AfD-NRW-Pretzell und Guido Reil zerstört, Uwe Junge - AfD RhPf - krankenhausreif geschlagen und sein Wohnwagen am Haus in Brand gesetzt, das Haus von Gauland beschädigt, zahlreiche Geschäftsstellen der AfD "entglast" und beschädigt, Veranstaltungsgebäude für AfD-Tagungen mit Farbanschlägen heimgesucht, Wirte bedroht, Hotels eingeschüchtert - vom linken Terror gegen die AfD kann man mindestens 1.000 Fälle aufzählen.

Befeuert wird das Ganze durch ein 100-Millionen Euro-Pro Jahr-Programm namens "Kampf gegen rechts" des Familienministeriums Berlin, von dem zum Beispiel Busse der Anti-AfD-Demonstranten bezahlt worden sein dürften, denn die fuhren für die Insassen kostenfrei. Und so weiter und so fort.

Da wirkt obiger Artikel schlicht als Verhöhnung der Betroffenen.

Karin Zeitz | So., 17. September 2017 - 18:20

Die Beschimpfungen haben ein Niveau erreicht, das weit unter der Gürtellinie liegt. Wenn sich z. B eine Politikerin öffentlich als “Nazi-Schlampe“ bezeichnen lassen muss stellt das in meinen Augen eine doppelt Diffamierung dar. Kein Wunder, wenn sich Betroffene von Auftritten zurückziehen, in denen sie solche und ähnliche
Reaktionen befürchten müssen.

martin vagell | So., 17. September 2017 - 18:24

Klasse Artikel,hätte aber auch in jeder anderen Mainstream Medie stehen können,Also nichts neues.

ingrid Dietz | So., 17. September 2017 - 18:48

unkontrollierte Einreise von Armutsmigranten in unser Sozialsystem sowie gegen sogen. Familienzusammenführungen in der BRD !
Ich kann daher nur die Alternative wählen - denn ich möchte mich mit meiner Stimme nicht für jetzige und zukünftige kulturelle, religiöse und andere Konflikte mitschuldig machen !

Dr. Fred Anton | So., 17. September 2017 - 20:20

kann man mitprägen, indem man sich einer Kultur entzieht, die einem zuwider ist.
Die anderen wissen dann, woran sie sind. Entweder sie ändern ihren Stil z. B. Sachbeitrag statt Distanzierungsaufforderung oder sie können dann allein weitermachen.

christiane bohm | So., 17. September 2017 - 21:33

Tatsächlich ist meine Wahrnehmung eine ganz andere als die des Autors.Wenn ich mal die letzten 3 Jahre so zurückschaue, entsinne ich mich eigentlich nicht an sachliche Berichte über die AFD, sondern nur an Beschimpfungen aus den untersten Schubladen, Nichts destotrotz wurden inzwischen viele ihrer Vorstellungen von den anderen Parteien in ihre Prrogramme aufgenommen, insbesondere bezüglich der Flüchtlingsthematik. Opferhaltung kann ich auch nicht erkennen, wenn die Partei sagt, dass ihre Büros und auch Mitglieder Opfer von Angriffen wurden, entspricht das lediglich der Realität, die Zahlen sind abrufbar und zeigen, dass fast nur die AFD betroffen ist.
Zusimmen kann ich lediglich der Ausführung, dass Frau Weidel die Sendung vorzeitig verlasse hat. Da ist sicher noch Entfaltungspotenzial. Frau Wagebknecht hat da mehr Standing bewiesen, was sich auch -nach langer Zeit- ausgezahlt hat.

Inge Kopf | So., 17. September 2017 - 22:23

Die entsprechenden Sequenzen der Talkshow aus der Frau Weidel "flüchtete" habe ich mir bei youtube angesehen, und mein Eindruck war der, dass der gute Herr Scheuer die Diskussion verweigerte, indem er unflätig wurde: Überhaupt, mit welchem Politiker dieser illustren Runde wäre wohl eine Sachdiskussion vorstellbar möglich gewesen? V.d.Leyen (diese Kälte...)? Maas (jetzt wirds gemütlich ? Kipping? Da fehlt es doch wirklich am intellektuellen Niveau und an der Bereitschaft, die eigene Eisscholle auch mal zu verlassen.
Für mich, die ich gewöhnlich kein Fernsehen gucke, ein Blick in den Abgrund der Erbärmlichkeit, was bei uns heute so als Minister aufläuft.
Wozu also bleiben, wenn doch eine echte Diskussion jenseits der Selbstdarstellung weder möglich noch gewünscht war?
Eins, zwei, auf die AfD alle bei drei... ? Kein Mimimi, nur Gääähn

Gundi Vabra | So., 17. September 2017 - 23:20

sind eines Moderators unwürdig. Sollten nichtgenehme Positionen erst gar nicht ausgesprochen werden, weil sie von der AfD kommen? Das konnte man als Zuseher wahrnehmen. Anders als in den Medien dargestellt, war dieses Hineinsprechen oder Unterbrechen der Moderatorin sehr unangenehm.
Der bayerische Wadlbeisser Scheuer brachte mit seinen Häppchen die es wohl draußen gäbe das Fass nur noch zum Überlaufen.

Es muss eine neue (alte) Streitkultur her, laut deftig, angreifend, warum nicht, wenn es der Sache dient. Zum Wohle des deutschen Volkes sollte Politik gemacht werden.

Das Schweigen oder das Nichtsagendürfen und die Ausgrenzung unliebsamer politischer Strömungen sind der Tod der Demokratie.

Ralph Barthel | So., 17. September 2017 - 23:22

Habe hier auf Cicero schon bessere Artikel gelesen.

Dieter Petermann | So., 17. September 2017 - 23:43

Tatsächlich war mein Eindruck bisher der, das es eher die anderen Parteien sind, die jede Diskussion mit der AfD (die ich persönlich übrigens nicht wählen werde) verweigern und es die anderen Parteien sind, die die Vorstellung des Einzugs der AfD als kollektives Mimimi empfinden.

Na wie dem auch sei, ich wünsche allen Parteien viel Spaß dann im Bundestag. Ich gönne euch euch gegenseitig so richtig von Herzen, wie es ja auch in einem demokratischen Rechtsstaat auch sein sollte, oder?

Manfred Gimmler | Mo., 18. September 2017 - 01:38

Dem wirklich mutigen CDU-Politiker WOLFGANG (!) Bosbach, Flucht und Diskussionsverweigerung zu unterstellen ist ebenso falsch wie die von Ihnen kritisierte „dünnhäutige Empörungskultur“ in besonderem Ausmaß bei der AfD zu erblicken. So bereitet man den Leser langsam auf die Vertauschung von Ursache und Wirkung vor.
Sie schreiben: „Genau hier wird die dünnhäutige Empörungskultur aber zum Problem für den demokratischen Prozess der Meinungsbildung: Was soll von Alternativen gehalten werden, die sich auf diese Weise der öffentlichen Begutachtung entziehen?“ Und da haben Sie zweifellos Recht.
Daß Sie dann aber beim Formulieren dieses Satzes in erster Linie an die AfD denken und mit keiner Silbe die Meisterin der Diskussionsverweigerung sowie die Hauptverantwortliche für den Sinkflug der Demokratie (Gertrud Höhler) erwähnen, deutet nicht auf die intellektuelle Aufrüstung des Autors zur Rettung der Demokratie hin, sondern eher auf seinen heimlichen Wunsch, sich doch moralisch zu entrüsten.

Alfred Werner | Mo., 18. September 2017 - 01:43

Sehr geehrter Herr Heitmann, ich sehe das anders als Sie. Wenn Sie sich in einem abgekarteten Spiel wiederfinden, in dem Sie von neandertaloiden Elementen auf gut deutsch “zur Sau gemacht werden“ und ohne gehässige Unterbrechung nicht einen einzigen zusammenhängenden Satz mehr äußern können - was wollen Sie dann noch transportieren, an wen und womit ? „Ich verabscheue, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst.“ Sehr schön, aber man muß dann auch mal etwas sagen dürfen. Ansonsten kann man gehen. Was soll man im Tierpark ? Perlen vor die Säue werfen ?

Susanne Dorn | Mo., 18. September 2017 - 03:58

...kann ich nicht teilen. In dem angesprochenen Fall war es doch so, dass alle, an der Diskussion teilnehmenden Politiker ausreden durften, nur Frau Weidel nicht, da sie von Marietta Slomka ständig unterbrochen wurde. Ich habe bereits in Kleinkindalter gelernt, dass man jemanden ausreden läßt und nicht ständig unterbricht.

Eine „dünnhäutige Diskussionsverweigerin“ war Frau Weidel daher nicht. Wie kann überhaupt eine Diskussion stattfinden, wenn der andere/die anderen Teilnehmer gar nicht wissen, was mein Anliegen ist? Auch ein Streitgespräch kann unter diesen Bedingungen nicht zustande kommen.

Ich hätte ebenso gehandelt wie Frau Weidel, denn als Gast kann ich erwarten, dass meine Gastgeberin - Marietta Slomka - mit den simpelsten Benimmregeln vertraut ist, mir Achtung entgegen bringt und mich nicht einlädt, um mich vor einem Millionen-Publikum vorzuführen... Das ist ganz schlechter Stil, den auch ich ablehne.

Ja ebenso, mir scheint, es drängt sich förmlich auf als gäbe es da seit geraumer Zeit in einschlägigen Kreisen ein Rennen um die Nachfolge von Steffen Seibert.

Klaus Baumgart | Mo., 18. September 2017 - 08:32

Nach dem das Linksunten-Forum gesperrt wurde, sind in einschlägigen Informationsquellen(z.B. taz) auch die "Tränen" geflossen und die Linken fühlten sich zu tiefst diskriminiert und spielten sich als Opfer der rechten Gesellschaft auf.
Es ist einfach so, dass man der AfD zu häufig, die teils berechtigte, Möglichkeit gibt sich als Opfer aufzuspielen.

Dieter Erkelenz | Mo., 18. September 2017 - 08:46

Nein! Ich bin da ganz anderer Meinung! Sollen diese unflätigen Beschimpfungen und Unterstellungen weiterhin Usus werden?
Ich bewundere den Mut Weidels und Bosbachs diesen Beleidigern und "Salon"-Journalisten öffentlich den Rücken zu kehren. Das hat m.M. nach nichts mit Dünnhäutigkeit und 'Minimi' zu tun. Irgendwo- nicht nur im gesellschaftlichen Umgang - existiert eine Grenze und diese Grenze wurde in den Fällen Bosbach und Weidel weit überschritten.

Bernhard Jasper | Mo., 18. September 2017 - 09:34

Die revisionistische Manipulation der historischen Tatsachen, der Versuch die Vergangenheit zu neutralisieren durch Ausblendung (aktuell die Verbrechen der Wehrmacht und NS-Verbrechen), das alles erinnert an die propagierte Blut- und Schicksalsgemeinschaft der Nazis. Diese sich ausbreitende Nostalgie, hat den Zweck sich von den grauenhaftesten Verbrechen der deutschen Geschichte freizusprechen. Man kann jedoch nicht aus der Geschichte austreten. Der Nationalsozialismus und die DDR-Diktatur waren zwar zwei unterschiedlich und äußerst verschiedene „Kulturen“, jedoch mit dem gleichen Inventar einer autoritären Unfreiheit ausgestattet.

Hinter der Maske der heutigen Ressentiments und der moralischen Entrüstung, drückt sich auch die ökonomische Unsicherheit und die materiellen Existenzbedingungen aus. Jedoch sind es nicht die einzigen Ursachen derartig aggressiver Verhaltensweisen. Sie deuten auch auf eine mangelnde Integration in eine Struktur einer Gesamtgesellschaft hin.

Bernhard Jasper | Mo., 18. September 2017 - 09:38

Neben den ökonomischen und sozialen Merkmalen, gibt es noch eine individuell psychologische Seite, eine krankhafte Übersteigerung, eine jagende Hysterie, immer nah am Irrationalen um daraus Energien zu entfesseln. Es ist immer auch der Ausdruck der geheimen Wünsche einer scheinbar deutschen Kollektivseele. Die Angst vor dem Chaos, das vom Chaos bedrohte Dasein, hatte schon Adolf Nazi politisch instrumentalisiert - der Glaube an eine „geheime“ Ordnung der Dinge.

Dieser Narzismus spielt auch mit dem Mystischen, wie z.B. mit Harmonie und die Apokalypse. Alle möglichen Visionen vom Weltuntergang, andererseits die ruhige Kraft moralischer Werte. Es sind immer diese Gegensätzlichkeiten. Das Gesetz dabei zu brechen spielt keine Rolle mehr, denn es ist die Ablehnung der Zivilisation, die ständig mit Provokationen und Tabubrüchen die Mitläufer anheizen, um letztlich einmal an der Macht, unsere freiheitliche Grundordnung zu vernichten. Es sind Feinde der Demokratie.

Ursula Schneider | Mo., 18. September 2017 - 10:34

Ich würde eher von dickfelligen Verweigerern auf der anderen Seite sprechen. Monatelang kam die AfD weder in der Presse noch bei den Öffentlich-Rechtlichen überhaupt vor - es sei denn, man konnte etwas Negatives über sie berichten. Es wurde versucht, sie einfach totzuschweigen. Nachdem dies nicht gelang, zog man die Skandale an den Haaren herbei. Da auch das bisher nicht verfing, zeiht man sie nun der mangelnden demokratischen Diskursfähigkeit.
Einfach absurd - so kann man die Dinge auf den Kopf stellen.

Dr. Lothar Sukstorf | Mo., 18. September 2017 - 10:59

Man wird sehen, was sich entwickelt mit der AfD? Viel interessanter wird die Entwicklung der CDU sein, die einen ähnlichen Gang wie die DC in Italien gehen wird. Die Flüchtlingspolitik, die Beliebigkeit einer Merkel leitet den Ruin der CDU ein. Hier wird die AfD die Konservative Partei sein.

Hermann Neumann | Mo., 18. September 2017 - 10:59

Als ich Herrn Özdemir auf dem Parteitag hörte, wie er die gesamte AFD als Nazis und Pack beschimpfte war ich sprachlos.
Je näher der Wahltag rückt, desto populistischer und entarteter hetzen die etablierten Parteien. Es ist einfach nur noch ekelhaft dieser Wahlkampf. Bin froh wenn das Ergebnis endlich feststeht und eine ganze Reihe dieser Herren und Damen ihre Posten an den fetten Fleischtöpfen verlieren.

Udo Dreisörner | Mo., 18. September 2017 - 12:01

Antwort auf von Hermann Neumann

Man kann die AfD mögen oder auch nicht. Der Umgang der angeblich etablierten Parteien mit der AfD ist faschistoider wie die AfD selbst. Ich empfinde diesen Artikel eher als persönliche Abrechnung entgegen journalistischem Tun. Schade Cicero.

Heidemarie Heim | Mo., 18. September 2017 - 16:28

Antwort auf von Hermann Neumann

war ich eher über die Steigerung des Gabriel-Erstzitats:"Zum ersten Mal ...werden
Nichtdemokraten in`s Parlament einziehen."Herr Özdemir machte aus dem "Pack"
denn sogleich "und ihre Brut" gegen die jeder aufrechte Demokrat aufgefordert ist
zu kämpfen.Bezogen auf die vom Autor eingeforderte "Aufrüstung zum Intellektuellen", eine wahrhafte Meisterleistung. Nicht wahr? Fans der früheren politischen Diskussionskultur,wie im Artikel zum Vergleich erwähnt,erinnern sich sicher an TV-Aussprüche wie von Ex-BK Willy Brandt zum "empörten" Ex-BK H.Kohl
über den kürzlich verstorbenen Heiner Geissler,den er "als größten Hetzer seit Goebbels" bezeichnete. Man lernt,so man es erkennt,solche auch letztendlich
Wählerbeschimpfungen/-Beleidigungen einer demokratisch gewählten Partei
mit der Zeit richtig einzuordnen.Nämlich als selbstdiskreditierende Flegelhaftigkeit.
Schönen Tag allen Anwesenden! MfG

Klaus Dittrich | Mo., 18. September 2017 - 11:18

Volle Zustimmung!
Zur Erinnerung: Als Katja Riemann sich im Interview nicht den Fragen des Journalisten fügen wollte - oh, wie wurde sie anschließend von dieser Zunft "abgebügelt".
Es scheint also nicht nur um eine Partei, sondern um das selbstgerechte Verhalten mancher Medien zu gehen.

Bernd Fischer | Mo., 18. September 2017 - 11:29

Selten beim Cicero so einen uninspirierten Text gelesen.

Eigentlich sehr schade.

Walter Meiering | Mo., 18. September 2017 - 11:38

Na ja, die Partei ist noch relativ neu, verfügt daher noch nicht über ein professionelles Kader wie die Bundestagsparteien. Andererseits gibt es objektiv betrachtet auch keine Partei, die im Wahlkampf so gemobbt und behindert wird wie die AfD. Es gehört schon Mut dazu, sich zu dieser Partei zu bekennen. Auch in Talkshows ist es immer ein Kampf 'einer gegen alle'. Vertreter der etablierten Parteien haben es da einfacher. Aber in einem Punkt hat der Autor Recht: wenn man in eine Talkshow hineingeht, sollte man auch durchhalten und sie nicht vorzeitig verlassen. Dadurch kommt man automatisch in die Rolle der beleidigten Leberwurst.

Bernhard Jasper | Mo., 18. September 2017 - 11:52

Wenn man überhaupt politische „Talkshows“ verfolgt, dann war die Sendung „Zwischen Wohlfühlwahlkampf und Wutbürgern – Verstehen die Politiker ihre Wähler noch?“ mit Anne Will als Moderatorin, wohl das Beste der vergangenen Fernseh-Zeit in diesem Format.
Das lag natürlich an der Zusammensetzung der eingeladenen Gäste. Ich möchte jedoch von den Eingeladenen niemanden hervorheben, denn alle waren für mich äußerst interessant in ihren Äußerungen, um sich dem gestellten Thema bzw. sich diesem neuen/alten Phänomen produktiv anzunähern. Vieles muss heute neu reflektiert werden. Das ist anstrengend, erfordert die menschliche Anwendung des Intellekts, Voraussicht, Offenheit, gesellschaftspolitische Bildung sowie eine grundsätzliche Absage an diese neue ideologische Enge, die heute wieder zutage tritt.

Ruth Müller | Mo., 18. September 2017 - 12:12

... Ist ein Strafbestand. Das gilt siehe Autor nur für Politiker die in Regierungsverantwortung sind. Ideologische Hoheit siehe die Grünen und ihre unrühmliche Geschichte in den Anfängen - das ist schon grenzwertig. Aber Geschichte und Recht schreiben immer die Gewinner.
Habe die Runde mit Weidel, Slomka, Maas ... Im TV gesehen - das ist gelinde gesagt "Gesinnungsterror" und unanständig um nicht zusagen eine öffentliche vom Gebührenzahler finanzierte Hinrichtung.

Rita Satz | Mo., 18. September 2017 - 12:45

Ich beobachte seit Jahren das Verhalten der etablierten Parteien bzw. ihrer Funktionsträger und bin sehr besorgt. Diejenigen, die für sich in Anspruch nehmen sie seien die aufrichtigen Demokraten waren und sind weiterhin schnell dabei, Kritiker an der Realpolitik, die sich nicht an den durch sie definierten Rahmen(sei es an der EZB- und EU -Politik, Steuerpolitik, Flüchtlings- und Familienpolitik) halten, zu stigmatisier.Beschimpfungen gegenüber der AfD aber auch gegenüber ihren potenziellen Wählern sind an der Tagesordnung. Aktuell zB durch die Minister Gabriel und Maas und durch Herrn Özdemir, wie Nazis, Brut. Ich nenne verbale Entgleisungen. Wenn Frau Merkel mit Pfiffen und Hau Ab Rufen bei ihren Wahlkampfauftritten unter-Brötchen wird, kritisieren die Medien das umfassend. Wenn aber der Wähler sich selber eine Meinung über die AfD bilden will, indem er ihre Veranstaltungen besucht, läuft er Gefahr, von den selbst ernannten, aufrechten Demokraten (unsanft) be-/gehindert zu werden.

Dietmar Deibele | Mo., 18. September 2017 - 14:07

Herr Heitmann, wie kann man so viele Worte verbrauchen und so wenig sagen? Ich weiß nicht welcher politischer Richtung Sie angehören, aber Sie verhalten sich äußerst undemokratisch. Sie richten Ihr schärfstes Schwert - das Wort - gewalttätig gegen eine demokratische Partei. Statt sich mit den Sachthemen der AFD auseinanderzusetzen, kritisieren Sie verständliche persönliche Empfindlichkeiten, es ist mir auch klar, dass Sie das bevorzugen, weil Sie gegen die Themen nicht ankommen.

helmut armbruster | Mo., 18. September 2017 - 14:51

wenn ich AfD wäre, würde ich mir diese Beleidigung nicht gefallen lassen.
Manchmal reagiert die AfD überhaupt nicht dünnhäutig, sondern eher dickhäutig.
Oder handelt sie nach einer Maxime Ernst Jüngers, die da lautet:
Manche sind es nicht wert, dass man Ihnen widerspricht.

Peter Wagner | Mo., 18. September 2017 - 15:09

Die Art und Weise, wie die meisten Politiker und Medien die AFD behandeln, ist nur noch als armselig zu bezeichnen! Mit Demokratie und Meinungsfreiheit hat dieses unfaire Verhalten nichts mehr zu tun.
Das politische Koordinatensystem in D. ist inzwischen von Merkel u. Co schon so weit nach links verschoben worden, dass eine Partei, die eine kritische Haltung gegen die Aufnahme weiterer Migranten hat, wegen der damit zunehmenden Sicherheitsprobleme und immensen Kosten, von vielen links-grünen Politikern und Medien, als Nazipartei bezeichnet wird!
Armes Deutschland!

Hans-Hasso Stamer | Mo., 18. September 2017 - 16:29

Nach meinen Erfahrungen damit:

Die Mobber streiten es ab, nennen es Kritikunfähigkeit, Dünnhäutigkeit, Mimosenhaftigkeit. Organisiertes Herbeiführen von Misserfolgen gehört dazu, systematische Benachteiligung, Lüge, Übertreibung und der Hauptvorwurf:

"... sich zum Opfer stilisieren."

Letzteres ist der Gipfel der Infamie: dem Opfer wird die letzte Chance auf Wahrheit genommen und vorgeworfen, dass es sich zutreffenderweise als Opfer bezeichnet. Es geht um die totale Vernichtung und Rückzug - sozial, politisch, aus der Firma, aus der Gemeinschaft, aus der Öffentlichkeit.

Das alles ist sehr durchsichtig.

Emerius Sovke | Mo., 18. September 2017 - 18:49

Zum Glück hab ich mein Cicero Abo gekündigt.
Kurz vor der Wahl fällt dem Gesinnungsjournalisten eben doch die Maske aus dem Gesicht.
In diesem Land sind eben alle dünnheutige Nazis, die den politischen Absichten des NDR,WDR, SZ und Zeit im Weg stehen und natürlich der dämlichen Springerpresse, die sich endlich mit Merkels weiblichem Geschlecht abgefunden hat und blind Blödsinn verbreitet.

Sven Bergmann | Di., 19. September 2017 - 13:36

Ah ja.
Der Gastwirt, der dicht machen musste, weil er es gewagt hat, ein AfD-Treffen zu beherbergen.
Der kleine Bauinvestor, der als AfDler incognito bleiben muss, weil er sonst seine Bude nicht mehr an die Gemeinde vermieten kann.
Der Anwalt, der nur heimlich aus der SPD austritt und sagt, er habe beruflich ein Riesenproblem, wenn herauskäme, dass er AfD wählt.

Alles Mimimis.
Meinungsfreiheit muss man sich eben leisten können.
Oder das Standardmodell wählen.

Wolfgang Weber | Di., 19. September 2017 - 16:48

Ist es nicht auch eine Form von Dünnhäutigkeit, wenn man politische Widersacher aufs übelste beleidigt und sich dadurch den Argumenten der Andersdenkenden mittels Diffamierung entzieht. Ein sehr gutes Beispiel dafür sind Herr Steinmeier, Herr Stegner und Herr Gabriel. Der Artikel bedient eindeutig den Zeitgeist des AfD Bashings, auch wenn Herr Bosbach kein AfD Mitglied ist, finden viele seiner Forderungen bei der AfD Gehör.

sehr geehrter Herr Weber, hätte das Zeug die Afd in eine bessere Zukunft zu führen als Gauland und Höcke und,und..
Wird aber aus verschiedenen Gründen nicht passieren. Alle Parteien tragen die Verantwortung am Erfolg der Afd. ALLE!
Selbst ihr heutiges Verhalten sichert den zukünftigen Erfolg der Afd.

Ist es nicht auch eine Form von Dünnhäutigkeit, wenn man politische Widersacher aufs übelste beleidigt und sich dadurch den Argumenten der Andersdenkenden mittels Diffamierung entzieht... Richtig Herr Weber, aber ich gehe noch weiter. Diese Beleidigungen, welche sich auch in Teilen der Medien abspielen, fordern Linke Chaoten geradezu heraus Straftaten zu begehen. Macht ruhig weiter so. Ich sehe schwarz für die Zukunft dieses Landes, weil mit dieser Taktik bis jetzt genau das Gegenteil erreicht wurde.

Sebastian Rommer | Di., 19. September 2017 - 22:18

.. scheint dem überwiegneden teil der deutschen Medien der Tenor zu sein. Nun, die AfD polarisiert, spitzt zu und spielt mit Vergleichen (höflich formuliert)- das möchte ich hier gar nicht in Abrede stellen. Das Mass mit dem gemessen wird scheint jedoch mindestens teilweise verrutscht zu sein. Alles scheint recht zu sein um die AfD kleinzuhalten und damit dem mündigen Wähler der sie aus welchen Gründen auch immer wählt gleich mit zu verdammen. Schöne Beispiele sind die jüngsten Äußerungen von Peter Altmaier (siehe Welt)und ebenfalls Äußerungen von Sigmar Gabriel die in die gleiche Kerbe schlagen. Auch das AfD Wahlplakate von Bürgermeistern abgehängt werden und dieses auch noch öffentlich teilweise beklatscht wird ist kein gutes Zeichen für die meinungsfreiheit und den öffentlichen Diskurs. Man muss die AfD nicht mögen oder gut finden - die Art der Auseinandersetzung mit ihr spricht aber Bände über die anderen Parteien und Medien.

Mathias Trostdorf | Mi., 20. September 2017 - 13:37

Ich hab inzwischen eher den Eindruck, als würden sich viele Etabalierte als Opfer der bösen "Populisten" sehen. Denn obwohl die Etablierten ja aufrecht, edel und gut sind, und es ihnen fern liegt, ebenfalls populistische Versprechungen zu machen, die nach den Wahlen nicht eingehalten werden, tun die so, als wäre die AfD schuld an den Mißständen und nicht die Miß-Politik der letzten Jahre.

Udo Dreisörner | Mi., 20. September 2017 - 19:23

Dieses Mimimi kommt mehr von den etablierten Parteien und der entsprechenden Medien als von der AfD. Ich kann das Geheule über die AfD nicht mehr hören. Je mehr über sie gezerrt wird um so mehr wird sie gewählt. Setzt euch mit der AfD auseinander anstatt nur selber Mimimi zu jammern