Das Magazin - Leserbriefe

Zu Literaturen 11/04 75 Jahre Hans Magnus Enzensberger Es ist ein erhebendes Gefühl, als Abonnent (und begeisterter Leser) von Literaturen einmal klüger zu sein als die sonst so bewunderte Redaktion. Wenn es auch nur eine Bagatelle ist. Auf Seite 12 bendet sich ein Bild von Enzensberger vor einer kyrillischen Inschrift im Hintergrund. In der Legende heißt es: «In der UdSSR 1980».

Zu Literaturen 11/04 75 Jahre Hans Magnus Enzensberger Es ist ein erhebendes Gefühl, als Abonnent (und begeisterter Leser) von Literaturen einmal klüger zu sein als die sonst so bewunderte Redaktion. Wenn es auch nur eine Bagatelle ist. Auf Seite 12 bendet sich ein Bild von Enzensberger vor einer kyrillischen Inschrift im Hintergrund. In der Legende heißt es: «In der UdSSR 1980». Mit Verlaub: nicht alles, was kyrillisch ist, ist sowjetisch oder besser: russisch. Es handelt sich um die «Struski veceri na poesija», die Poesie-Tage von Struga in Makedonien am Ochridsee. Es freut mich, dass Enzensberger auch einmal dort war. Als ehemaliger deutscher Botschafter in Skopje möchte ich anregen, dass Sie sich vielleicht einmal dieses in der Welt wohl einmaligen Poesie-Festivals annehmen, das nun schon über vierzig Jahre stattndet. Das kleine und doch so sympathische Land mit seinen vielen, meist unverschuldeten Problemen verdiente eine derartige Aufmerksamkeit. Dr. Klaus Schrameyer,  Bornheim
 
Zum Editorial über den Jubiläumskalender als absoluten Herrscher des literarischen Lebens In der Tat ist das «Spiegel»-Cover 41/04 zum Schiller-Jubiläum 2005 nur der besonders krasse Fall. Alle rennen um die Wette, um rechtzeitig auf dem Buchmarkt zu sein. Wenn jetzt gleich fünf Schiller-Biograen ein Jahr zuvor bereits alle großen Feuilletons beschäftigen, lässt sich hochrechnen, wie das weitergeht, wenn es so weitergeht. Allerdings hat es keine namhafte Zeitung/ Zeitschrift bisher als Konsequenz dahin gebracht, fortan einen 37. Todestag oder einen 114. Geburtstag zu begehen. Das wäre eine, wenn auch nur vordergründige Alternative. Dr. Eckhard Ullrich,  Ilmenau
 
Zu Literaturen 10/04 Zu Willi Winklers Besprechung von Peter Rühmkorfs Tagebüchern «TABU II» Wenn Ihr «als Publizist und Kritiker in Hamburg» lebender Willi Winkler Rühmkorfs «Kindheit im Stadeschen südlich Hamburgs» vermutet und auch dessen «Gattin Eva als Gefängnisleiterin im Alten Land» wirken lässt, so kommen mir als Bewohner der im Alten Land nordöstlich von Hamburg gelegenen schönen Stadt Buxtehude und angesichts der in Hamburg allgemein bekannten Tatsache, dass die von Eva Rühmkorf geleitete Strafanstalt sich in den «Vierlanden» (südlich von Hamburg) bendet, doch erhebliche Zweifel, ob die übrigen Aussagen des Artikels im Verhältnis 1:1 zu nehmen sind. Rühmkorf oder dessen Gattin scheinen W. W. irgendwann und irgendwo entsetzlich auf die Füße getreten zu haben. Ich werde mich von Erwerb und Lektüre von «TABU II» natürlich nicht abhalten lassen. Herbert Lamek,  Buxtehude
 
Mein von mir und auch Ihnen hoch geschätzter Willi Winkler hat sich im letzten Berührungsfall doch ein wenig vertan. Habe prompt geantwortet und ihm nachweislich bescheinigt, dass meine Frau Eva keineswegs Anstaltsleiterin im «Alten Land» war – dort werden Äpfel und Kirschen teils erzogen, teils gebrannt –, sondern in HH-Vierlande, wo zwar auch Gemüse und Obst veredelt wird, nur eben keine jugendlichen Strafgefangenen. The investigating journalism als Besserwissenschaft. Peter Rühmkorf,  Hamburg
 
Zur Kolumne «Die Beiseite» Seit dem ersten Kennenlernen von Literaturen fällt mir immer wieder Ihre so genannte «Beiseite» auf, und ich frage mich im Kontext mit der Illustration des aufgespießten (Mist?)-Käfers, was die Urbotschaft dieser Kolumne sein soll. Eine Beiß-Seite, Seite mit Biss, ist es ja schon, aber dann passt die Illustration nicht mehr zur Headline – da würde sich ein flott gezeichnetes Buch, in das hineingebissen wurde, anbieten. H. D. Goldin,  Karlsruhe

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Felicitas Hattermann | Mo., 3. Oktober 2016 - 05:07

In allen europäischen ländern müssten die in etwa gleichen bedingungen in bezug auf alimentierung von zuwandereren eingeführt werden. So würden sie nicht nur die länder bevorzugen in denen es sich für sie am meisten lohnt. Da sollte das ach so t o l l e europa mal einenen gemeonsamen level einführen.

Werner Arning | Mi., 13. September 2017 - 13:15

„Wollt ihr die totale Willkommenskultur“. Die Deutschen haben die Tradition, sich extrem zu verhalten. Sie versetzen damit in regelmäßigen Abständen die Welt nicht nur in Erstaunen, sondern bisweilen auch in Angst und Schrecken. Diese fragt sich dann ängstlich : Was mag als nächstes kommen? Das Problem ist, die Deutschen verlangen von ihren Nachbarn und dem Rest der Welt Folgsamkeit, dulden keine Abweichung von dem von ihnen als richtig angesehenem Weg. Arme Polen. Bekommen sie wiedermal den deutschen Irrsinn zu spüren? Entsprang der Wunsch die ganze Welt zu unterjochen nicht dem gleichen Wahn, wie jetzt die ganze Welt retten zu wollen. Steht da nicht einem tief verwurzeltem Minderwertigkeitskomplex ein ebenso tief verwurzelter Glaube an die eigene Überlegenheit gegenüber? Statt die besseren Soldaten zu sein, oder die besseren Autos zu bauen, nun zur Abwechslung die besseren Menschen sein? Geht noch mehr an Selbstüberschätzung, geboren aus dem Grundgefühl der eigenen Verdorbenheit?

Siegfried Schaupp | Mo., 2. April 2018 - 00:24

Es kann uns doch kaum verwehrt werden uns nach der Regel eines unserer größten Philosophen, nämlich des kategorischen Imperativ nach Emanuel Kant zu verhalten.
Was soll daran falsch sein?

Siegfried Schaupp | Mo., 2. April 2018 - 00:39

Ich finde dieses lamorioese Getue einfach unerträglich. Wenn ein Verlag nicht die Meinung eines seiner Autoren teilt dann darf er das selbstverständlich im Rahmen der Meinungsfreiheit der Öffentlichkeit mitteilen. Daraus einen Verrat zu konstruieren ist widersinnig. Offensichtlich sind Schreiberlinge die sensibelsten aller Künstler