Portrait von Sebastian Kur. Er steht auf einer Treppe.
Sebastian Kurz gelang eine diplomatische Meisterleistung: Die Balkanroute wurde offiziell für Flüchtlinge geschlossen. / picture alliance

Sebastian Kurz - Der Meisterdiplomat

Sebastian Kurz verweigert dem türkischen Finanzminister die Einreise nach Österreich. Schon 2016 hat der österreichische Außenminister mit für diplomatische Aufregung gesorgt. Was macht den Jungpolitiker so entscheidungsstark?

Autoreninfo

Christoph Stölzl ist Historiker. Für die Bundesregierung leitete Stölzl in den neunziger Jahren die Neuschaffung der zeitgeschichtlichen Gedenkstätten „ Deutsch-russisches Museum Berlin-Karlshorst“ und „Alliiertenmuseum“. Er ist Präsident der Musikhochschule Franz Liszt.

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Die äußere Geschichte des Aufstiegs von Sebastian Kurz ist leicht zu erzählen: Ein sehr junger Mann beschließt, Berufspolitiker zu werden. Er überlebt mühelos das innerparteiliche Geklüngel, wird mit 24 Jahren Abgeordneter, mit 25 Staatssekretär, mit 27 jüngster Außenminister der österreichischen Geschichte – ein politisches Wunderkind also. Mit sicherem Instinkt wählt er die brennendsten Gegenwartsfragen zu seiner Agenda: Migration, Integrationsprobleme, Kampf der Kulturen, Flüchtlingskrise. Im amerikanischen Nachrichtenmagazin Time avancierte Kurz 2017 zu einem von zehn „Next Generation Leaders“. Seine pragmatische Antwort auf das europäische Flüchtlingsdrama habe ihn als einen „Staatsmann der neuen Art“ ausgewiesen. Was tat Kurz, dass er im Blitztempo vom Minister einer kleinen Nation zu einer weltpolitischen Figur wurde?

Am 5.September 2015 hatte die Bundesrepublik ihre Grenzen für die unkontrollierte Völkerwanderung aus dem Nahen Osten geöffnet. Über die „Balkan-Route“ strömten monatelang Hunderttausende in die europäische Mitte. Das Phänomen spaltete die öffentliche Meinung der Europäer wie kein Problem zuvor. Von Zustimmung für die „Bewährungsprobe unserer Humanität“ bis zur Untergangs-Panik reichte das Spektrum.

Wende in der Migrationspolitik

In Deutschland ging das – bei den einen freudige, bei den anderen resignative Satz um – Grenzen existierten eben nicht mehr in der Epoche der Globalisierung. Da, in der Nacht vom 8. auf den 9. März 2016, geschah, was vorher für unmöglich gehalten worden war: Die Balkanroute wurde offiziell für Flüchtlinge geschlossen. Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien und Mazedonien machten abgestimmt ihre Grenzen dicht. Zuwege gebracht hatte dies der österreichische Außenminister Sebastian Kurz in einer diplomatischen Meisterleistung: Österreich agierte synchron mit seinen Nachbarstaaten auf dem Balkan. Jetzt zahlte sich aus, dass Österreich seit dem Ende des kalten Kriegs seine südöstlichen Nachbarländer gefördert hatte.

Weder die Bundesrepublik noch die Europäische Union fanden dafür ein Wort des Dankes, obwohl sie am meisten von der Entlastung profitierten. Das änderte aber nichts an der kopernikanischen Wende, die seit Österreichs Initiative ganz Europa in die Richtung einer neuen, illusionslos- nüchternen, pragmatischen Migrations-Politik zieht.

Gemeinsame Werte und notwendige Grenzen

Weltpolitische Kursänderungen auf den Charakter der handelnden Personen zurückzuführen, mag reizvoll sein. Und die charismatische Figur von Kurz gäbe Stoff genug dafür her. Noch interessanter erscheint aber, die Politik von Kurz im Kontext der österreichischen Geschichte zu sehen. Der Außenminister, demnächst vielleicht österreichischer Regierungschef, erscheint in diesem Licht als eine klassisch österreichische Politikerfigur. Das heißt: im Gegensatz zu den oftmals naiven, alles Multikulturelle grundsätzlich positiv sehenden deutschen Eliten, die sich der Gnade der späten Geburt erfreuen, sah es im Langzeitgedächtnis der „gelernten Österreicher“ immer anders aus: Sie wussten um die Ambivalenz des Multikulturalismus. Er konnte zivilisations- und kulturfördernd wirken.

Das Nebeneinander konkurrierender Wertsysteme konnte aber auch in integralen Nationalismus, verbitterten Kampf um die Deutungshoheit, ja in Hass und Gewalt umschlagen. Geschichtsbewusste Österreicher kannten immer das Franz Grillparzer-Wort von 1849: „Der Weg der neuen Bildung geht von Humanität durch Nationalität zur Bestialität.“ Und sie wussten auch, dass Karl Kraus die Monarchie als „Versuchsstation Weltuntergang“ bezeichnet hatte. Nur ein starker, gemeinsame Werte schützender und notwendige Grenzen setzender Staat konnte den Weltuntergang verhindern – so das Fazit Altösterreichs. Denn: „Der Mensch ist gut, aber d´Leut san a Gsindel“.

Aus der Geschichte lernen

Die österreichische Monarchie vor 1918 war das große Experimentierfeld für alle sozialen und kulturellen Probleme gewesen, die sich durch das Miteinander und Gegeneinander unterschiedlichster Nationen, Sprachgemeinschaften, kulturellen und religiösen Gruppen ergaben – verschärft durch wirtschaftlich motivierte, massenhafte Binnenwanderung. Schon die erste Station von Kurz als Staatssekretär und Integrationsstaatssekretär und sein Programm„Integration durch Leistung“ versteht man besser, wenn man sich an die lange Tradition der Monarchie als multikulturelles Migrationsland erinnert. Kurz sah Integration als Prozess, wo nicht die Herkunft und nicht sozialstaatliche Füllhörner, sondern Leistungen in Bildung, Beruf und Ehrenamt über den Platz in der bürgerlichen Gesellschaft entschieden.

Nicht anders hatte die österreichische Monarchie zwischen 1848 und 1918 auf die ungeheure Dynamik der Nationalisierung und Migration zu reagieren versucht. „Kakanien“ war dann an der gescheiterten Integration seiner Nationalitäten zu solidarischen Staatsbürgern gescheitert. In Österreich noch immer eine unvergessliche Erinnerung. Wie gut sich Kurz in diesen Fragen auskennt, beweist übrigens sein „Islamgesetz“ von 2015, das bewusst an die Erfahrungen mit dem Islamgesetz von 1912 anknüpft – das nach der Okkupation von Bosnien-Herzegowina nötig geworden war.

Neue Lösungsansätze

Sebastian Kurz, wie alle geschichtsbewussten Post-Kakanier, hat vermutlich ein skeptisch-realistisches Verständnis vom Menschen und seiner moralischen Kondition. Der Mensch ist gut, aber „Grenzen-Losigkeit“ und Laissez faire tun ihm nicht gut. Man darf gespannt sein, ob in der künftigen Politik des Sebastian Kurz andere Leitmotive Alt-Österreichs wiederkehren. Denn die spezifischen Zivilisationsleistungen Kakaniens sind hochaktuell in unserer Welt des Umbruchs. Niemals ist kreativer darüber nachgedacht worden, wie man Sprachenvielfalt und Einheitsstaat, Mobilitiät und Heimatrecht, gemeinsame Werte und Religionskonkurrenz, Kulturautonomie und Gleichheitsprinzip mit einander versöhnen könnte.

 

Mehr über Sebastian Kurz und wie er gemeinsam mit Emmanuel Macron das Europa des 21. Jahrhunderts formt, lesen Sie in der Titelgeschichte der aktuellen Cicero-Ausgabe. Sie erhalten sie am Kiosk oder in unserem Online-Shop.

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Mo Lindt | Di., 11. Juli 2017 - 11:00

Zu dem guten Artikel gibt es nur eins zu sagen:

Ich will den ANSCHLUSS!

;-)

Georg Zeegers | Di., 11. Juli 2017 - 11:06

Da kann sich Frau Merkel ein Beispiel dran nehmen!.
Verständniss das man mit so einen Verbrecher nichts zu tun haben möchte.

Maria Chladek | Di., 11. Juli 2017 - 18:16

Antwort auf von Georg Zeegers

mit " Erdowahn" durch den unseligen FL-Deal ins politische Bett gelegt und sohin Europa erpressbar gemacht. Darf man hier die Wahrheit sagen ?

Josef Garnweitner | Mi., 12. Juli 2017 - 14:38

Antwort auf von Maria Chladek

versichert, Frau Chladek, im Cicero darf man die Wahrheit sagen. Gegenteiliges habe zumindest ich noch nicht erlebt. Nur Beleidigungen oder offensichtliche Polemik haben hier nichts zu suchen.

ingrid Dietz | Mi., 12. Juli 2017 - 02:08

Antwort auf von Georg Zeegers

Für klare unmissverständliche Worte braucht man*frau eigentlich nur etwas Mut und Zivilcourage !
Zumindest Herr Kurz scheint beides zu haben -
bei Frau Merkel bin ich mir da nicht so sicher .....

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 11. Juli 2017 - 11:24

Kanzler zu werden.
Wenn er es wird, dann weil er das ehemalige K.u.K. Reich und Europa vor Deutschland gerettet hat und einer zukünftigen unpassenden Islamisierung Europas, die obendrein völlig unnötig ist angesichts der Gebiete des Islam.
Der Islam eignet sich von daher nicht als religöses europ. "Schosstier".
Eignet er sich als Teil der Ringparabel?
Ich befürchte nicht.
Die aufklärerische Haltung gegenüber der Welt muss Welt auch sehen und einschätzen können.
Wenn ich über den islamischen Terror hinwegsehe und Bürgerkrieg als Mittel politischer Auseinandersetzung in islamischen Gesellschaften, dann habe ich evtl. nicht genug von dieser Religion gesehen.
Vielleicht hat Kurz aber auch nur entfernt politisch auf Merkels "Einladungssuada" geschaut und gesehen, zu was es sich auswachsen kann. Er hat gehandelt, bevor er die politische Erfahrung dazu hatte.
Das darf auf keinen Fall für seine weitere Politik gelten.
Merkel war m.E. pol. ein europ. Supergau.
Zurück zu Augenmass.

Bernd Eifländer | Di., 11. Juli 2017 - 11:25

Solche Politiker wünsche ich mir für Deutschland. Aber wir haben Merkel + Altmeier ;-((

Heidemarie Heim | Di., 11. Juli 2017 - 12:00

"Der Mensch ist gut aber d`Leut san Gsindel"
Alte Volkswahrheiten wie diese oder wie bei Kurz
im Kontext der Geschichte gefundene Inspirationen,sucht man leider hierzulande bzw. in den Köpfen unserer Führung vergebens.Vielmehr ist man bemüht,seine (Fehl-)Entscheidungen mit
der zwar fürchterlichen aber doch sehr kurz währenden Naziherrschaft und einer langen SED-Diktatur zu begründen und vergisst bei eigener Nabelschau,daß es eine Vielzahl anderer
Staaten gibt,die "ihre" Geschichte ganz anders
interpretieren.Wie z.B. die Erkenntnisse aus "Kakanien" unter der k.u.k.-Monarchie mit
angeordneter Kulturvielfalt durch einen Kaiser&König,der "grenzenlos" herrschte.Und dabei nicht wenig Anarchie erntete,falls mich meine
bescheidenen Geschichtskenntnisse nicht trügen:)
Die erwähnte Undankbarkeit seitens der EU und
uns, ist dabei nur ein weiteres Indiz für die herrschende Planlosigkeit und dient der Wahrung
der Gesichter vorm (noch ausstehenden) Urteil der Geschichte.Felix Austria!

Dr. Lothar Sukstorf | Di., 11. Juli 2017 - 12:34

was kurz von Merkel unterscheidet, ist: Er pfeipft wohl bei den essentiellen Dingen auf die Medien. Er schert sich nicht um ein wohlfeiles Bild, er macht Politik für sein Volk und Land. Dabei, und das macht ihn, im Gegensatz zu Merkel, so ungemein sympathisch, gibt er einen Kehricht auf political correctness und den Gender-Wahnsinn. Er hat das, was Merkel fehlt, konservative Koordinaten. Tu felix Austria...

Josef Garnweitner | Di., 11. Juli 2017 - 15:00

Antwort auf von Dr. Lothar Sukstorf

der junge Mann hat noch etwas, was bei uns in der politischen Landschaft völlig fehlt:

Dieser junge Mann ist blitzgescheit, kennt die Geschichte seines Landes, deshalb auch die Probleme mit der Eingliederung anderer Kulturen und er hat Stil!

Und wissen Sie was er noch hat? Er hat Rückgrat - unsere Politiker haben nur eine Wirbelsäule.

Wenn ich mir dagegen so unsere sprechblasenproduzierenden Jammergestalten so anschaue!

Michaela Diederichs | Di., 11. Juli 2017 - 16:22

Antwort auf von Josef Garnweitner

Allein, dass er Frau Dr. Merkel ad absurdum geführt und die Balkonroute geschlossen hat, macht ihn sympathisch. Jeder, der sich ihr nicht beugt und unterordnet sondern ihr widerspricht, gefällt mir irgendwie. Okay - der schwarze Block und die Krawallnasen aus HH nehme ich allerdings ausdrücklich davon aus.

Wolfgang Lang | Mo., 16. Oktober 2017 - 02:17

Antwort auf von Michaela Diederichs

Kannte ich bisher nicht. Aber ehrlich gesagt bin ich auch immer froh, wenn um den Balkon rum ein Schutz ist. Es soll niemand runterfallen.

Wolfgang Tröbner | Mi., 12. Juli 2017 - 09:29

Antwort auf von Josef Garnweitner

zu dem Artikel und auch zu den Kommentaren der Herren Sukstorf und Garnweiler. Schade, dass es in Deutschland keinen Politiker ähnlichen Formats gibt, sondern nur "sprechblasenproduzierende Jammergestalten" (eine wirklich treffende Formulierung!).

Walter Wust | Mo., 2. Oktober 2017 - 17:07

Antwort auf von Josef Garnweitner

Ihrer Analyse stimme ich 100%ig zu. Allerdings hätte er mit Wählern wie z.Zt. in Deutschland auch seine Probleme. Obwohl das Ziel der Grünen, Deutschland abzuschaffen, den meisten deutschen Wählern bekannt sein dürfte, werden diese in die Regierung gewählt. Sowas würde in Österreich nicht passieren.

Volker Leyendecker | Di., 11. Juli 2017 - 12:41

Es Zeigt sich das Menschen die den Geschichtlichen Hintergrund kennen auf die heutige Zeit besser reagieren als Regierungen die bar jeder Geschichtlichen Kenntnisse meinen nach Gutsherrenart die Völker Bevormunden zu können . Das erklärt auch die heftigen Angriffe auf Herrn Höcke . ( Geschichtslehrer ) In einem alten Buch von 1778 Politischer Welt-Spiegel sind die Erkenntnisse schon Beschrieben. Unsere Eliten können scheinbar die Verknüpfungen nicht mehr erkennen. Die Politiker dürfen ja nichts annehmen Leider auch nicht die Vernunft.

Raimund Zoller | Di., 11. Juli 2017 - 12:59

Der Beitrag ist zu fett, zu aufgeblasen. Kurz ist keine Figur von Weltrang. Aber ein Unterschied zu BRD-Politikern an der Spitze besteht schon. Kurz dienst seinem Volk und seinem Land und sonst keinem. Und er will sicher nicht die Welt retten sondern sein Österreich, ein zugegeben kleines REICH. Aber immerhin, ein Reich ist es geblieben. Die BRD hingegen ist nur noch SCHLAND. BRD-Politiker überheben sich permanent, der Kurz hebt nur, was er stemmen kann. Migration ist keine Bereicherung, wenn die 3. Welt kommt. Kommen nur Millionäre, ist Migration ein Segen. Das hat Kurz erkannt. Die Unpassenden muss er fernhalten, die Passenden einladen. Am besten ohnehin nur als Touristen. Getreu dem Motto: Lasst eurer Geld da, aber danach schleichts eich!
Recht hat er allemal. Der Piefke zahlt die Zeche.

Ein ehemals "junger Politiker", nämlich John F. Kennedy,
dessen Ermordung bis heute unaufgeklärt ist, dürfte dann auch keine Figur von "Weltrang" gewesen sein, oder um historisch noch weiter zu gehen, ein Alexander resp. Friedrich "der Große".

Der Artikel scheint nur dem zu "fett" zu sein, der Merkels Politik für eine "schlanke" hält ...

Renate Brunner | Di., 11. Juli 2017 - 13:10

Ja, Sebastian Kurz ist ein außergewöhnliches
politische Talent, intelligent, eloquent, kann zuhören und scheint auch hervorragende Berater zu haben.
Hoffentlich lässt er sich nicht verheizen oder wird verheizt. Zum Glück ist Österreich neutral (zumindest de jure), kein Natomitglied und hat doch in großen Bereichen eine andere Geschichte als Deutschland.
Das Österreich der Nachkriegsgeschichte hat viel Erfahrung mit Flüchtlingen aus Ungarn 1956, aus Polen, aus der damaligen Tschechoslowakei (Prager Frühling) und den vielen bosnischen Flüchtlingen des Jugoslawinenkrieges, alles noch nicht so lange her und in guter Erinnerung und es hat wahrscheinlich mehr Verständnis für die jetzige Situation der Balkanstaaten als alle anderen europäischen Länder.
Hoffen wir, dass er einen positiven Einfluss sowohl auf Österreich selbst als auch auf andere Länder ausübt, ausüben kann. Schwer genug ist es allemal.

könnte selbst SPIEGEL-Lesern ohne Demenz im Schulz-Zug noch in Erinnerung sein, ein "Mann ohne Eigenschaften" auch nur ansatzweise gelesen zu haben, wäre unzumutbar für FREITAG-Leser oder "taz"-Abonennten bis hin zu ZEIT-Leser/Innen...

Juergen E. Moeller | Di., 11. Juli 2017 - 13:12

Österreich hat das Glück gehabt, die Generation Kinderladen zu überspringen :-)

johann prossliner | Di., 11. Juli 2017 - 13:16

Meines Wissens lautet das Zitat ()von 1849! komplett so: "Der Weg der neueren Bildung geht von Humanität durch Nationalität zur Bestialität ."

Nikolas Amelith | Di., 11. Juli 2017 - 13:22

Sebastian Kurz bringt trotz oder gerade wegen seiner Jugend die Chuzpe auf, politischen Instinkt und Realismus gegen den allmächtigen Zeitgeist aufzufahren.
Es könnte sich mit ihm als Kanzler sogar eine Verstärkung der Visegrad-Bündnisse ergeben, was ein Affront gegen seine deutsche Amtskollegin wäre und die FPÖ ebenfalls deutlich schwächen sollte.
Wieder ein Beweis dafür, dass eine konservative oder nationale Politk machbar ist, wenn nur eine bestimmte Wortwahl vermieden wird. Diese Lehre des medienbestimmten Heucheleizwanges hat unser lieber Donald T. leider nicht verstanden.

Maria Chladek | Di., 11. Juli 2017 - 17:55

Antwort auf von Nikolas Amelith

MMn täuschen Sie sich, Kurz strebt ganz eindeutig den Kanzlerposten u. eine Koalition mit der FPÖ an, SPÖ ist deutlich geschwächt. AM Kurz setzt auch lfd. ältere Vorschläge der Oppositionspartei FPÖ durch (Schließung der Balkanroute, keine unbegrenzte Zuwanderung mehr, Überprüfung der islam. Kindergärten in Wien, Überprüfung der illegalen Doppelstaatsbürgerschaften der Türken ua) Er nimmt in sein neu aufgestelltes Team junge Quereinsteiger u. lässt die jetzigen Regierungspolitiker alt ausschauen. Ich glaube kaum, dass die FPÖ durch Kurz als Kanzler geschwächt wird. Eine Koalition ist nur zwischen ÖVP u. FPÖ möglich, die Ideologie der sehr weit nach links gerückten SPÖ ist nicht mehr vereinbar, sonst gäbe es keine vorgezogenen Neuwahlen!

Holger Stockinger | Di., 11. Juli 2017 - 13:40

Der in Deutschland beliebte Slogan "aus der Geschichte lernen" reduziert das Geschichtsbewußtsein auf Hitlers Machtergreifung und findet im "Antifaschismus" der DDR seine bundesrepublikanische Fortsetzung bis hin zu den aktuellen Irrungen und Wirrungen eines linksterroristischen Mobs mit unterstützender Vorbereitung durch ein staatsmental herrschendes Klima, nach dem "links" gut plus fortschrittlich und "rechts" faschistisch und ergo des Teufels sei.
Die dankenswerten Bemerkungen von Christoph Stölzl zu Sebastian Kurz sind nicht nur analytisch erfrischend zu lesen, sondern zeigen den "Cicero" erneut als nicht dem Einheits- und Gleichmacherei-Brei der sonstigen hiesigen Medienwelt verhaftet.

Sepp Kneip | Mi., 12. Juli 2017 - 14:34

Antwort auf von Chris Groll

In ähnlicher Art, Herr Stockinger, hatte ich auch einen Kommentar verfasst und abgeschickt. Er ist aber leider nicht veröffentlicht worden. Deshalb möchte ich mich Ihren Ausführungen, insbesondere bezüglich unseres verengtes Geschichtsbewusstseins, das so von unserem Polit- und Medienestablishment vermittlelt wird, anschließen. Ja, hätten wir nur einen Sebastian Kurz, mir wäre viel wohler.

Jacqueline Gafner | Di., 11. Juli 2017 - 14:12

in Österreich glaublich gemeiner Hausverstand genannt - und einem nicht ideologisch verzerrten klaren Blick auf die real existierende Welt dürften auch nicht "gelernte Österreicher" auf ähnliche Lösungsansätze kommen wie der junge Aussenminister des einstigen Kaiserreiches, der sich höchst erfrischend von vielen konstant um den sprichwörtlichen Brei "herumeiernden" Altpolitikern und -innen abhebt. Und eine Mehrheit der Normalsterblichen dürfte sich auch jenseits der Grenzen von Austria mehr Politiker und -innen vom Schlag eines Sebastian Kurz wünschen.

... statt ideologisch verzerrtem Blick - genau das brauchen wir, liebe Frau Gafner.

Sebastian Kurz forderte bereits im Sommer letzten Jahres angesichts der Migrantenflut über das Mittelmeer, dass klar sein müsse, dass "die Rettung aus Seenot nicht mit einem Ticket nach Mitteleuropa verbunden ist." Gleichzeitig machte er die europäische Politik für die vielen Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrinken, mit verantwortlich.
Geändert hat sich bisher leider noch nichts. Die Zahl der Ertrunkenen wächst, das Schlepperwesen blüht und die illegale Einwanderung geht ungebrochen weiter.
Sebastian Kurz allein kann es leider auch nicht richten ...

Michael Völler | Di., 11. Juli 2017 - 14:21

...also der Letze, der sich in unsere Innen- und Aussenpolitik mit den Erfahrungen von Kakanien eingemischt hatte, hat in seine 12 Jahre aber reichlich Unheil hinterlassen, denn wir bis heute beseitigen müssen (u.a USA als Weltpolizist, in Griechenland, mit dem Euro, mit unseren polnischen Nachbarn, mit der russischen Truppen-/Raketenbasis Kalinigrad, mit dem Staat Israel etc).... alles irgendwie im Zusammenhang mit den 12 Jahren verbockt, oder?

Ich denke, wir können das mit unseren Erfahrungen, auch unter der Führung eines Österreichers sicherlich genausogut, wennn nicht sogar noch besser!!!!!

Sie beziehen sich offensichtlich auf Herrn Hitler, der immer Österreich zum Vorwurf gemachgt wird. Dabei vergessenSie natürlich gerne, dass Herr Hitler es als Bewohner eines Männerheims in Wien nur zum Postkartenmaler gebracht hat, erst in DEutschland fand er jubelnde Anhänger und reichlich Hilfe durch die deutsche Industrie!!!

Willy Ehrlich | Di., 11. Juli 2017 - 14:35

vieler Integrationsprobleme besteht darin, nicht zu prüfen, wo jemand herkommt, sondern, wo er hin will.

Dimitri Gales | Di., 11. Juli 2017 - 14:47

Eben die nüchtern-illusionslose und pragmatische Sicht auf die politischen Realitäten macht ihn sympathisch. Er hat einen ausgeprägten Sinn für Prioritäten und die Interessen seines Landes.
Stefan Zweig, der Schriftsteller, beschrieb die trügerisch-idyllischen Verhältnisse im alten Habsburg-Imperium. Nur ein autoritäres System mit Geheimpolizei überall, auch die Personifizierung der EInheit durch eine alte Dynastie konnten den Vielvölkerstaat formal zusammenhalten. Ein vereinigtes Europa war schon damals eine Wunschtraum-Illusion.
Die aktuelle Lage Östereichs ist nicht unbedingt einfacher, aber Kurz scheint fähig und begabt zu sein, sie zu managen.

Christof Wechsler | Di., 11. Juli 2017 - 15:37

Herrn Stölzls positivem Urteil über Sebastian Kurz kann ich nur vollumfänglich zustimmen! Wir Europäer, vor allem wir Deutsche, haben ihm sehr viel zu verdanken, denn Frau Merkels Türkei-Deal hat nicht das Geringste zur Eindämmung der Migrantenflut beigetragen, sondern nur zusätzliche Probleme geschaffen. Ohne die von ihm gegen Merkels erbitterten Widerstand durchgesetzte Schließung der Balkanroute würden wir schon jetzt im totalen Chaos versinken. Wem an der Zukunft seines Landes und seiner Nachkommen etwas liegt, der muss eigentlich "Kurz-Fan" sein. Einen Politiker seines Formats bräuchten wir dringend in Deutschland!

Winfried Sautter | Di., 11. Juli 2017 - 15:41

Nicht nur "Kakanien" wäre für einige historisch informierte Denkanstösse gut. Man könnte auch das Osmanische Reich oder das russische Zarereich nennen. Angesichts der heutigen Probleme im Nahen und Mittleren Osten wäre sehr angebracht, sich darauf zu besinnen, wo ihre Genese liegt. Man kommt ziemlich schnell - wenn man will - darauf, dass es viel mit dem moralisch überheblich daher kommenden, de facto aber nur interessengeleiteten Imperialismus des "Westens" zu tun hat, der Kolonialmächte Grossbritannien und Frankreich im Verlauf und Gefolge des 1. Weltkrieges, der "Supermacht" U.S.A. nach 1945.

Raimund Zoller | Di., 11. Juli 2017 - 15:53

Aus der Geschichte lernen...Ist irgend jemand mal auf die Idee gekommen, die Entwicklung im Dt. der 30er Jahre mit der verfehlten Migrationspolitik in Zusammenhang zu bringen. Nicht als monokausale Ursache aber zumindest als Brandbeschleuniger. Im Kaiserreich hat eine ungebremste Zuwanderung von Ostjeden erhebliche Probleme und Verwerfungen produziert. Auch das hat Spannungen verursacht, die sich dann in der anschließenden schweren Wirtschaftskrise entladen konnten. Wir müssen noch viel und ehrlich forschen, um am Ende zu sachgerechten bewertungen zu kommen. Nicht hinsichtlich der Folgen, hinsichtlich der Ursachen.

und umfassender geforscht werden muss, wenn wir die Entwicklungen und Zustände in Deutschland begreifen wollen.
Vor allem sollte es nicht nur geschehen durch die Brille der Opfer.
Inwieweit die deutsche Kultur/Gesellschaftlichkeit angemessen und sei es durch schweren Schmerz "verstellt" von diesen beurteilt werden kann, wage ich noch zu bezweifeln.
Aus minimalster Nuce heraus wage ich zu sagen, dass sich nicht zurechnende oder noch nicht akzeptierte Mitglieder eines Staates vorsehen müssen, wenn die jeweilige Gesellschaft in schwerste Bedrängnis gerät.
Es gibt kein RECHT darauf, akzeptiert zu werden, als Hinzukommender, nur als Passender.
Die Lebensweisen haben sich weltweit angepasst, so dass ein Passen leichter geworden ist.
Der Blutzoll der Deutschen/Reparationen/Weltwirtschaftskrise liessen Deutschen verrohen.
Ich WARNE JEDOCH: Jemals `SACHGERECHT´ GESCHTL. HORROR zu BETRACHTEN, sowohl mit Blick auf die Opfer als auch auf die Täter.
Da sehe ich lieber Regen als Trauer

Wolfgang Heubach | Di., 11. Juli 2017 - 15:55

Ein Mann oder eine Frau mit dem Geschick und der Qualität von Sebastian Kurz ist in der deutschen Politik leider weit und breit nicht zu sehen ! Armes Deutschland und glückliches Österreich. Ich hoffe sehr, daß von Herrn Kurz auch Europa noch profitieren kann. Es ist dringend notwendig !

Torsten Knecht | Di., 11. Juli 2017 - 16:09

... und nicht wie Merkel u. die Groko gegen das Volk.

Man darf nicht vergessen, dass Österreich pro Einwohner mindestens so viel Migranten/Flüchtlinge aufgenommen hat wie D. u. sie bereits ca. 1/3 nur für arbeitslose Migranten ausgeben. Da musste politisch gehandelt werden.

Denke mal, das Merkel da großzügiger sein will. Warum u. was das langfristiges Ziel ist, darüber schweigt sie sich aus. Stattdessen im Wahlprogramm Vollbeschäftigung schwadronieren. Lächerlich.

Maria Chladek | Di., 11. Juli 2017 - 17:25

Ich danke dem Autor für den ausgezeichneten Artikel über Sebastian Kurz. Dem seit der BP-Wahl gespaltenen Land Öst. tut es gut, einen Hoffnungsträger wie Kurz i.d. Regierung u. vlt. ab Herbst 2017 als Kanzler zu haben. Seit Kurz d.Koalition mit der SPÖ platzen hat lassen, zum Parteivorsitzenden der NEUEN ÖVP gewählt u. mit einer Generalvollmacht !! ausgestattet wurde, als Spitzenkanditat fungiert, wird er v.d.SPÖ, BK Kern u. d. anderen Partei angepatzt. BK Kern wollte, dass er bis zur Wahl den Vizekanzler macht, was Kurz abgelehnt hat, weil er sich bis Herbst nicht verheizen lassen will. Die meisten Österr. glauben, dass er in Koalition mit der FPÖ aber Herbst 2017 die neue Regierung stellen wird. Als AM, Integrationsminister u. dzt. OSZE-Vorsitzender hat er schon einige Erfolge zu verzeichnen. Das jugendl. Alter stört mMn nicht, sagte schon Georg B.Shaw; "Was wir brauchen sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben."LG aus Wien

Rose Hundal | Di., 11. Juli 2017 - 17:53

es stimmt, Österreich kann sich wirklich glücklich schätzen, ein politisches Talent wie Sebastian Kurz zu haben....
inzwischen bin ich immer noch beschäftigt, herauszufinden, über welche " hochgehaltenen Werte" unsere Politik phantasiert. Hinterfrage ich diese, lande ich traurigerweise eher bei Zumutungen - angefangen von unbegrenzter Zuwanderung und ebenso unbegrenzter Überforderung mit allen Begleiterscheinungen, Waffenlieferungen an kriegführende Nationen, die Möglichkeit von Staatstrojanern auf Kommunikationssysteme, mehr und mehr Einschränkungen unserer Demokratie, Änderungen des Grundgesetzes zum Zweck von Privatisierung staatlicher Aufgaben, u.s.w. Arroganz und Scheinmoral ohne Ende.
Wie wohltuend zu sehen, dass Politik auch anders geht.

Larissa Tscherkow | Di., 11. Juli 2017 - 17:59

deshalb will er eine normale, vernünftig geregelte Einwanderungspolitik, statt offene Grenzen für alle Migranten der Welt, die das Wort Asyl kennen.

Und weil Kurz ein normaler Mensch ist, tut er dies ohne den Rassismus der Rechtsaußen.

Denn alle normalen Menschen lehnen ungeregelte
Massenzuwanderung genauso ab wie Rassismus!

Sie trennen zwischen den legalen Migranten, die ein Recht darauf haben hier zu leben, und den Wirschaftsflüchtlingen ohne Visa und Pass, die kein Recht darauf haben hier einzuwandern.

Ich denke, Kurz erscheint vielen Deutschen nur deshalb so großartig, weil er normal denkt, also so wie die Mitte der Gesellschaft denkt, während deutsche Politiker meistens (linken oder rechten) Idealen folgen, die normale Menschen ablehnen.

... u. unterscheidet sich in den Zielen von Herrn Kurz.

Herr Kurz will nicht das Österreich durch die Migranten destabilisiert wird u. handelt dementsprechend. Frau Merkel hat eine Affinität zur Wirtschaft. Ihr sind also Partikularinteressen wichtiger als die deutsche Nation. Sie betitelt Deutsche noch nicht einmal als solche. Folglich sind sie ihr auch relativ egal.

Meiner Meinung nach sind 12 Jahre Merkel genug. Österreich kann den Deutschen aufzeigen, das es auch anders geht, gut so.

Reinhold Wurian | Di., 11. Juli 2017 - 18:28

Das duerfte wohl mit seiner extrem kurzen Verweildauer in den meinungslosen Klatschaffennachobenbuckelnlakaien - Fraktionen zusammenhaengen.

Wolfgang Weber | Di., 11. Juli 2017 - 18:29

Merkel hat versucht die Schließung der Balkanroute durch Kurz zu verhindern. Ihre Begründung war, wir dürfen Griechenland nicht mit dem Flüchtlingsproblem allein lassen. In Wirklichkeit wollte Sie sich durch den Türkeideal zur Retterin Europas küren lassen, das hat Ihr Kurz vermasselt, dadurch das die Schließung schneller war als Ihr Abkommen mit der Türkei. Durch das schnelle handeln von Herrn Kurz, geriet die Türkei unter Druck und die Vereinbarung wurde für die EU so mit einfacher.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 12. Juli 2017 - 18:13

Antwort auf von Wolfgang Weber

Schlicht und ergreifend richtig, wenn man mich fragt.

Rolf Pohl | Di., 11. Juli 2017 - 18:47

... dass uns Östereich den Kanzler von 1933 bescherte.
Umso bedauerlicher, dass das diesmal nicht klappt.

Thomas Glauninger | Mo., 24. Juli 2017 - 21:54

Antwort auf von Rolf Pohl

Österreich war an dieser Sache nur mit einer Person beteiligt. Deutschland mit >40% der Bevölkerung. Beschert haben wir uns den schon selber.

Peter Wagner | Mi., 12. Juli 2017 - 02:38

Sebastian Kurz ist ein Politiker, der die Interessen seines Volkes vertritt. Ein Realist und kein naiver linker Träumer, der sein Land ins Chaos stürzt! Er gehört auch nicht zu dehnen die die Welt retten wollen. Er leidet auch nicht an selbstüberschätzung.
Kurz, er ist das Gegenteil von Merkel!

helmut armbruster | Mi., 12. Juli 2017 - 10:06

nachdem die österreichische Politikerkaste jahrzentelang sich hauptsächlich mit Vetternwirtschft und Vitam B beschäftigt hatte, ist dieser Neustart mit Kurz wirklich eine tolle Sache.
Leider sind wir noch nicht soweit. Im Sept. bei der BTW können wir wählen zwischen NICHTS.
Das ist eine absolut frustrierende Perspektive und wenn das Demokratie sein soll, dann ist sie mir gründlich verleidet.
So einen unfähigen Politzirkus, der völlig unfähig ist das Land zu regieren und seine Interessen nach außen zu vertreten, brauchen wir nicht.

Dieter Würfel | Di., 22. August 2017 - 14:22

Antwort auf von helmut armbruster

recht haben Sie! Mir graut vor der BTW, weil ich genau weiss, dass wir nichts anderes bekommen werden als das, was mir jeden Tag Übelkeit beschehrt. Was ich auch wähle, es wird nichts ändern an unserer bescheidenen Situation. Kleine Parteien werden niemals soviel Stimmen erhalten, um unsere Regierungskoalition ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Und die SPD (sollte sie aller Unkenrufe zum Trotz ein ansehnliches Ergebnis erhalten) wird sich wieder mit der CDU zusammentun. Die CSU ist ohnehin nicht ernstzunehmen, nachdem Seehofer seine Forderung nach einer Obergrenze nun relativiert hat...

Klaus Dittrich | Mi., 12. Juli 2017 - 11:09

"im Gegensatz zu den oftmals naiven, alles Multikulturelle grundsätzlich positiv sehenden deutschen Eliten, . . . "
Ich bin mir nicht sicher, ob von Naivität gesprochen werden kann - gerade in Berlin hat man genügend negative Erfahrungen mit kriminellen Migranten sammeln "dürfen".

Rainer Holzmann | Mi., 12. Juli 2017 - 12:54

Einige haben hier vom " gesunden Menschenverstand " gesprochen .
Leider scheint dieser vor 15 oder 20 Jahren ausgewandert zu sein , zumindest kommt es mir bei uns so vor .
Unsere Politiker sind inzwischen soweit , daß sie sich kaum noch getrauen irgendeine Entscheidung zu treffen weil sie IMMER Angst haben damit jemandem auf die Füße zu treten .
Und sei diese Gruppe noch so winzig .
Schneiden wir uns in die Hand gehen wir zum Arzt , ansonsten droht eine Infektion , im schlimmsten Fall muß der Arm ab .
Schneidet sich ein Politiker vetraut er darauf , daß alles von alleine heilt .
Was bekanntermaßen leider nur sehr selten passiert .
Klasse ist , daß unsere Politiker sich dann noch wundern wenn der Arm ab muß ?

Damian Nowak | Mi., 12. Juli 2017 - 13:14

- Über die „Balkan-Route“ strömten monatelang Hunderttausende in die europäische Mitte.
- In Deutschland ging das – bei den einen freudige, bei den anderen resignative Satz um – Grenzen existierten eben nicht mehr in der Epoche der Globalisierung
- Außenminister Sebastian Kurz in einer diplomatischen Meisterleistung: Österreich agierte synchron mit seinen Nachbarstaaten auf dem Balkan.

Wenn ich überlege, gäbe es keinen Sebastian Kurz...

Alex Preiss | Do., 13. Juli 2017 - 07:52

Meiner Meinung nach wird Sebastian Kurz dafür gefeiert, dass er das plant aber nicht praktisch umsetzt, was Orban in Ungarn längst durchgesetzt hat.

Das Volk ist begeistert, ob dieses "er würde ja", faktisch ist der Brenner immer noch offen wie ein Scheunentor, auch weil EU und Frau Merkel das so wollen, während die ungarische Grenze einfach dicht ist.

Der eine (Kurz) wird ob seiner Pläne also zum politischen Messias gemacht, der andere (Orban) ob der Umsetzung zum Paria erklärt.

So funktionieren Medien heute.

Günther Heinz | Do., 13. Juli 2017 - 20:23

Der Autor schreibt, Kurz haben keinen Dank erfahren. Die Bundesregierung hat auch keinen Dank erfahren. Der Türkei Deal sorgt auch für weniger Flüchtlinge, die sonst in Griechenland festsitzen, auch ein EU Staat.
Wo waren diese Anstrengungen zu Beginn des Jahres, wie konnten die Flüchtlinge bis nach Deutschland gelangen?

Frank Lein | Fr., 14. Juli 2017 - 16:12

...sollte Eines auch bedacht werden: Sebastian Kurz fokussiert Österreich. Wenn die Nachbarn alle ihre Grenzen schließen bleibt das Problem weit genug weg, um nicht überraschend hereinzubrechen. Nein, die Probleme haben jetzt Griechenland, Italien, und vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft Spanien. Eine schnelle Lösung für den eigenen Hof. Dublin macht nur Spaß wenn man nicht am Rand der EU wohnt. Und die mittelfristige Lösung? Den "Randländern" helfen? Neue Politik um Fluchtursachen zu bekämpfen? Oder die Mauer an den Mittelmeerstränden? Ein Politiker von Weltrang kann er noch werden. Mal schauen.

Caroline Schwarz | So., 16. Juli 2017 - 09:11

will am 15.Oktober 2017 die Nationalratswahl gewinnen. Wenn er ganz großes Glück hat - was nicht wahrscheinlich ist - kann seine "Bewegung" allein regieren. Wenn n icht, muss er mit der FPÖ koalieren. Was dann passieren wird? Es wird ihm unter Umständen genauso ergehen wie Dr.Schüssel als er mit Haider koalierte: Sanktionen durch die EU!!Die FPÖ gibt es seit über 60 Jahren und ist sicherlich nicht sooo rectsradikal wie andere in Europa, aber genauso verfemt wie die Partei Marie Le Pens. Ist er dann auch noch der strahlende Held??
Ich bin Österreicherin und seit 55 Jahren brav wählen gegangen, jetzt mag ich nicht mehr, mir ist der Glaube an Veränderung verloren gegangen. Und ich fürchte sehr, dass Herr Kurz wenn er dann als Kanzler seine Pläne verwirklichen will, wie ein angestochener Luftballon eingewen wird.

Raimund Zoller | Mi., 19. Juli 2017 - 14:36

Kurz und Merkel hängen unsichtbar aneinander. Kommt die Fluchlingskrise im Sommer zurück, wird es ein heißer Herbst und die Wiederwahl ist futsch.
Kurz wird Merkel nicht schützen. Das Festl ist eröffnet. Wer sich zu früh freut, den bestraft die Realität. Manchmal.

Brigitte Simon | Fr., 13. Oktober 2017 - 16:11

Liebe Cicero-Redaktion,

help,Ich benötige Ihre H i l f e!
Seit einiger Zeit kann ich Ihre Artikel nur zu 2
Drittel lesen. Alles Weitere ist nahezu unsicht-
bar. Was kann das sein? Ich bin unglücklich!
Cicero ist für mich ein Lebenselixir!!!!!!!!!!!
Ein freundlicher Gruß von mir, Brigitte Simon.

Jürgen Funke | Mo., 16. Oktober 2017 - 21:49

Ich finde es ganz erstaunlich wie die Cicero Leserschaft sich in einer flanmenden Liebe vereint hinter einer Medienfassade Kurz kurz. Hier bietet Kurz Kurz Enlastung für die Xhenophoben. Das Merkel noch viel effektiver an der Festung Europa gearbeitet hat und die Mittelmeerroute schließt, indem sie Libyen und andere Diktatoren wie Al-Baschir einsetzt, als Verwalter europäischer Werte. Nein, dreckige Details aus den Lagern, die den Deutschen die Migranten vom Leib halten, bitte nicht. Wir sitzen beim Dinner und wollen nicht gestört werden. Aber wir lauschen schon viel lieber der geschliffenen Rethorik von Kurz Kurz als Merkels einschläferndem Einerlei und Weiterso. Guten Appetit.

Harro Meyer | So., 17. Dezember 2017 - 16:29

Und wo bleibt da das Christentum der Frau Merkel? Die Afrikaner kann man doch nicht dem Islam Überlassen. 100 Jahre Mission in Afrika der "Weissen Brüder" kann doch nicht umsonst gewesen sein

Harro Meyer | So., 17. Dezember 2017 - 16:46

Und wo bleibt der Christliche Impetus, alle Afrikaner müssen in den christl. Himmel. Da haben die "Weissen Brüder" doch nicht umsonst 100 Jahre Mission in Afrika getrieben. Mutter Angela kämpft dafür, Em. Marx in München kämpft. Diese armen Menschen kann man doch nicht wieder dem Islam oder einem gottlosen Östereicher überlassen.

Stephan Remmser | Fr., 26. Januar 2018 - 19:30

Es war nicht grandios, der Merkelschen Politik entgegenzusteuern, sondern schlicht notwendig, normal und am geltenden Recht angelehnt. Daher finde ich den Hype hier nicht ganz nachvollziehbar und für zu kurzsichtig :P

Auch dieser junge Mann wurde von Lobbies gefördert und wer mal hinter seine Fassade schaut..

Waldemar Wolkenbruch | Sa., 24. Februar 2018 - 00:01

...die Regierung, die sie verdient. Schiller sagte, dass autoritäre Herrschaft voraussetzt, dass die unten auch kriechen. Das gilt auch für Gesinnungsdiktatur. Ich verliere gerade das Orgelspielen in einer kunstgeschichtlich wertvollen Kirche, weil ich nach einer politischen Hassrede als Schlussgebet das Orgelnachspiel verweigert habe.
Widerstand im Alltag und Vernetzung sind nötig.

Ernst Laub | Do., 14. Juni 2018 - 12:44

Es gibt keine wirklichen Gemeinsamkeiten zwischen Kurz und Macron. Macron ist wie Merkel ein europäischer Systempolitiker. Er wird die enttäuschen, die auf ihn hoffen. Bei Kurz hingegen ist noch Hoffnung erlaubt.