Dieses Bild ist leider nicht mehr verfügbar
Marco Wagner

Liberalismus auf dem Kopf - Die neue grüne Freiheit

Die Grünen-Politiker Robert Habeck und Franziska Brantner sprechen sich gegen ein „FDP-Erbschleichertum“ und „Veggie-Day-Traumatherapie“ aus. In ihrem Manifest fordern sie einen grünen Freiheitsbegriff, der die liberale Philosophie der Moderne auf den Kopf stellt

Cicero Cover 04-24

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

Wenige Wochen vor der Europawahl haben zwei Grünen-Politiker das Verhältnis ihrer Partei zur Freiheit kritisiert. "Ein grünes Verbotskleinklein darf nicht zur Ersatzhandlung für tatsächliche Veränderung werden", schreiben Schleswig-Holsteins Vize-Regierungschef Robert Habeck und die Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner in einem gemeinsamen Beitrag für das Magazin Cicero (Maiausgabe).

Man könne die Welt nicht nur mit Flyern oder Aufklebern verändern. "Aber wir sollten uns weniger in Debatten um Heizpilze, Werbeverbote, Helmpflichten auf Fahrrädern oder Radfahren im Wald einlassen, auf Limonaden- oder Motorroller-Verbote." Die Grünen sollten lieber die nächste ökologische Steuerreform vorbereiten oder den Weg in eine Landwirtschaft ohne Subventionen aufzeigen.  

Im Europawahlkampf positionieren sich die Grünen auch als liberale Partei. Entsprechende Verlautbarungen hatte die Parteiführung nach der Niederlage bei der Bundestagswahl im Herbst beschlossen.

"Die Grünen als Partei der Liberalität – die Behauptung schmeckt etwas schal. Sie klingt nach FDP-Erbschleichertum, nach Veggie-Day-Traumatherapie", schreiben Habeck und Brantner in Cicero. Ihre Partei müsse die Frage beantworten, ob sich bei ihnen selbst etwas ändern solle und wenn ja, was. "Bubble Tea wegen zu hohen Zuckeranteils zu verbieten, Haschisch aber zu erlauben, kriegt Otto Normalbürger zu Recht nicht logisch übereinander." Es sei noch immer richtig, die Welt besser zu machen. Aber dazu müsse man nicht der besser Mensch sein oder besser Menschen benötigen.

 

Das gesamte Manifest finden Sie in der Mai- und zugleich Jubiläumsausgabe von Cicero. Sie ist am Kiosk und in unserem Online-Shop erhältlich.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.