Die Polizei hat nach einer Schießerei am Vortag den Zugang zur U-Bahnstation Olympia-Einkaufszentrum in München am abgesperrt
Die Polizei hat nach einer Schießerei am Vortag den Zugang zur U-Bahnstation Olympia-Einkaufszentrum in München am Samstagmorgen abgesperrt / picture alliance

Schießerei in München - 18-jähriger Deutsch-Iraner tötete neun Menschen und sich selbst

Der Täter von München handelte nach Polizeiangaben offenbar allein. Der 18-jährige Deutsch-Iraner erschoss in einem Münchener Einkaufszentrum neun Menschen und verletzte 16 weitere. Am Ende brachte er sich selbst um. Sein Motiv ist noch unklar

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Bei dem Attentäter von München handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 18-jährigen Deutsch-Iraner mit doppelter Staatsbürgerschaft. Er habe mit hoher Wahrscheinlichkeit allein gehandelt, teilte die Münchener Polizei bei einer Pressekonferenz am frühen Samstagmorgen mit. Er tötete neun Menschen und verletzte 16, drei darunter schwer.

Anschließend richtete er die Waffe nach Ermittlerangaben offenbar gegen sich selbst: Die Leiche des jungen Mannes sei etwa einen Kilometer vom Einkaufszentrum entfernt gefunden worden. Der Täter war mit einer Pistole bewaffnet. Sein Motiv ist bislang unklar. Auf einem Video, das am Abend im Internet geteilt wurde und das die Polizei noch analysiert, spricht der Mann davon, in psychischer Behandlung zu sein.

Am Freitagabend gegen 17.50 Uhr fielen die ersten Schüsse bei einer McDonald's-Filiale vor dem Olympia-Einkaufszentrum. Der Tatort ist zwei U-Bahn-Stationen vom Olympiastadion entfernt. Die Polizei war mit rund 2300 Beamten im Einsatz. Darunter waren auch GSG9-Truppen sowie Kräfte des Sondereinsatzkommandos Cobra aus Österreich. Vorübergehend wurde in München der Verkehr mit Bussen und Bahnen eingestellt. Die Polizei sprach von einer "akuten Terrorlage" und wies die Bevölkerung an, öffentliche Plätze zu meiden.

Unter dem Hashtag #offenetuer boten viele Menschen in München vorübergehend ihre Wohnungen an. Die Polizei lobte die Unterstützung: "Wir sind gerührt von der Hilfsbereitschaft der Münchner Bevölkerung."

Am Samstagvormittag durchsuchte die Polizei eine Wohnung in der Münchener Maxvorstadt. Bei der Razzia wurden mehrere Beweismittel sichergestellt.

Einen islamistischen Hintergrund konnten die deutschen Behörden bislang nicht bestätigen. Die Ermittlungen konzentrieren sich noch darauf, ob es sich um einen Terroranschlag oder um einen Amoklauf gehandelt habe. Dagegen sprach der französische Staatspräsident Francois Hollande laut der Nachrichtenagentur Reuters eindeutig von Terror: "Der terroristische Anschlag, der München getroffen und viele Menschen getötet hat, ist ein abscheulicher Akt mit dem Ziel, nach anderen Ländern auch in Deutschland Angst zu schüren", erklärte Hollande am frühen Samstagmorgen.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) ordnete für Samstag Trauerbeflaggung an allen staatlichen Dienstgebäuden an. „Die brutale und menschenverachtende Bluttat erfüllt uns alle mit Trauer und Entsetzen“, erklärte der Regierungschef. „Für die Solidarität und das Mitgefühl, das wir weltweit erfahren haben, sind wir dankbar.“ Er sprach außerdem davon, alles zu tun, „um unsere Sicherheit zu verteidigen. Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit“, sagte Seehofer.

In Berlin kommt im Laufe des Tages das Sicherheitskabinett unter der Leitung von Kanzlerin Angela Merkel zusammen, um über die Lage in München zu beraten.

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Gudrun Philipp | Sa., 23. Juli 2016 - 09:52

Ob dieses Attentat einen islamistischen Hintergrund hat oder ob der Täter psychisch gestört war, spielt für die bedauernswerten Hinterbliebenen sicherlich keine Rolle. Tatsache ist, daß die westliche Welt schon viel zu viele Opfer zu beklagen hat, die durch muslimische Händen fielen. Es muß doch nach so vielen schrecklichen Attentaten allen Menschen der westlichen Welt klar werden, daß der Islam eine diktatorische Religion ist, die vielen Menschen aus diesem Kulturkreis nicht die Luft zum Atmen läßt. Es wird allerhöchste Zeit, daß das Heer der Islamkritiker an Stärke gewinnt, die dann von den alten weißbärtigen "Koranweisen" nicht mehr zu übersehen sind. Man kann nur hoffen, daß ein solcher Prozeß nicht zuviel unschuldiges Blut fließen läßt.

Man tausche in ihrem Kommentar westlich und muslimisch, sowie islamistisch und neoliberal kapitalistisch. Dann lese man den Text erneut in Anbetracht der vielen toten Zivilisten, welche die islamsche Welt seit Jahrzehnten durch Drohnen und andere Bombenangriffe der westlichen Welt zu beklagen hat.
Terroristische Radikalisierung des Islam kommt nicht aus sich selbst heraus. Wollen Sie einen ähnlichen Prozess der Radikalisierung in der westlichen Welt in Gang setzen und damit Kriegstreibern Vorschub leisten?
Ich denke, dass es allerhöchste Zeit ist, dass der Westen seine eigene aggressive Politik thematisiert. Für eine Entschuldigung ist es wahrscheinlich zu spät, aber noch können wir aus der Gewaltspirale aussteigen.

Warum ermorden sich bspw Schiiten und Sunniten gegenseitig? (Abgesehen davon, dass die USA laut Wikileaks in Syrien diesen schwelenden Konflikt tatsächlich anheizen und die Krawalle dann Assad in die Schuhe schieben wollten, was bekanntermaßen wie am Schnürchen klappte, aber den Ursprung dieses Konfliktes und das vorangegangene Morden gäbe es zweifelsfrei auch ohne den Westen.)

Warum hörte das Töten in Allahs Namen nie auf? Warum findet sich eigentlich alles, was der Islamische Staat heute so treibt, schon in den Worten und den überlieferten Taten(!) des Prophetens?

Ich wüsste leider keine Himmelsrichtung in der sich Regierungen finden ließen, die nicht schon auf Kosten Ihrer und anderer Völker fatale Fehler machten u immense Schuld auf sich luden. Ich stimme Ihnen zu, dass Drohnenmorde und Angriffskriege katastrophal sind und unterbunden werden sollten. Aber "der Westen hat angefangen und nur deshalb radikalisierte sich der Islam" wird dadurch nun wirklich nicht richtiger.

Thomas Robert Rausch | Sa., 23. Juli 2016 - 10:04

Es ist ein sehr sehr tragisches Ereignis. Und der Polizei muss sicherlich ein großes Lob ausgesprochen werden.
Was auffällt ist der geführte Dialog zwischen einem unbekannten Mann und auf einem Dach befindlichen Täter. Dieser Dialog ist gewissermaßen jenseits einer niveauvollen Konversation. Kennzeichnet aber klar und deutlich die beschimpfende Ausgrenzung von Mitbürgern mit Migrationshintergrund in einer erbärmlich beleidigenden und diffamierenden Weise. Der Täter wirkt tatsächlich psychisch hilflos, sehr aggressiv und berechenbar. Wenn Anschläge dieser Art verhindert werden sollen, dann muss die Politik mehr für den einzelnen Menschen tun. Der soziale Kahlschlag der vergangenen Jahre nach der Wiedervereinigung ist Teil sozialer Verwerfungen, die sich in der psychosozialen, materiellen und bildungsorientierten Ebene zeigen. Ängste und Ausgrenzung scheinen zu waschsen. Die Politiker aber zeigen sich gerademal besorgt, halten sich dabei krampfhaft an der "Schwarzen Null" fest.

Hallo, Herr Rausch. Sie sagen es. Sie zeigen mit dem Finger auf die Themen,die wir uns genau anschauen und dann entsprechend behandeln müssen, damit so etwas nicht mehr passiert. Danke.
Menschen brauchen auch ein innerliches Zuhause, wo sie gerne gesehen sind, geliebt werden und innere, liebevolle Bindungen sie von derartigen Taten abhalten. Familie nennt man das. Per GG ist sie geschützt - aber wenn Vater und Mutter arbeiten müssen, oder nur Mutter, um halbwegs klar zu kommen - kann dieser Schutz sehr brüchig werden mit verheerenden Folgen.

Karola Schramm | Mi., 27. Juli 2016 - 22:20

Antwort auf von Heinrich Kretzer

Doch kann ich, weil es so ist. Psychopathen und Soziopathen ergänzen sich.
Kann der Soziopath eine Gesellschaft charmant in den Krieg treiben, profitieren beide am Ende davon. Sie können massiv gesellschaftliche Verhaltensweisen beeinflussen, wenn sie Macht haben.

Zutreffend sprechen Sie von einem “tragischen Ereignis“, was für den Tod so vieler jungen Menschen, durch die Tat eines seelisch kranken Amokläufers verantwortlich war.
Welche sozio- gesellschaftlichen Umstände jedoch den noch jungen Täter dazu veranlassten, seinen Amoklauf zu begehen, kann nur vermutet werden, es entschließt sich jedoch einer abschließenden Beurteilung. Mit den Folgen der Tat jedoch, haben die Angehörigen von Täter und Opfer noch ihr ganzes Leben lang zu kämpfen, mit der nicht endend wollenden Frage, nach dem “Warum“. Diese Frage kann nicht beantwortet werden, weder durch einen Politiker noch durch Sie, als einziger Trost für die Angehörigen bleibt nur die Erinnerung übrig.
Ansonsten gehe ich davon aus, jeder erwachsene Mensch dürfte Ihre linken Klassenkampfparolen vom sozialen Kahlschlag im Zusammenhang mit diesem schrecklichen Ereignis als Absurdum führen, schon im Anbetracht der bürgerlichen Wohnsituation des Täters. Ihre Bem. zum Intellekt des Dialogführers ?

mal wieder der Täter vorher selbst zum Opfer wurde und die Gesellschaft tatenlos zu schaute. Mehrere Mitschüler sollen ihn in der Schule mehrfach drangsaliert, zusammengeschlagen, beraubt und täglich gemobbt haben. Diese Täter wurden nicht davon abgehalten, ihn immer weiterzuquälen, stattdessen bekam ihr Opfer eine Therapie und Medikamente. Wirklich tragisch. Solche Opfer, auch die, die ihr Leid stiller verarbeiten als Ali S., brauchen wirksamen Schutz!

Statt härtere Strafen für solche "Mobber" zu fordern, könnte man aber natürlich auch darauf hinweisen, dass sie selbst einen Migrationshintergrund hatten, einen türkischen so weit ich weiß, und die Schuld bei der diskriminierenden Aufnahmegesellschaft suchen. Dafür muss man zwar ignorieren, dass sich sehr viele Migranten und Geflüchtende hier wunderbar integrieren können und dass die Frage, wann Integration gelingt, maßgeblich davon beeinflusst wird, ob man aus islamisch geprägter Kultur stammt oder nicht, aber das schaffen wir!

Gabriele Tesche | Sa., 23. Juli 2016 - 10:56

Regierungschefs der ganzen Welt sprechen den Angehörigen der Opfer von München ihr Beileid aus. Selbst die iranische Regierung ist damit schneller als unsere Bundeskanzlerin. Frau Merkel schweigt bisher und das ist vielsagend und beschämend.

Sonia Doffagne | Sa., 23. Juli 2016 - 17:37

Antwort auf von Gabriele Tesche

... die nicht voreilig reden. François Hollande hat zu schnell von einem (islamistischen) terroristischen Anschlag gesprochen. Na und ? Hätte Frau Merkel etwas falsches gesagt, wie groß wäre die Empörung gewesen. Sagt sie erstmal nichts, dann ist es auch nicht gut. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Ganz besonders für Politiker, die nicht mehr daran gewohnt sind.

Man sollte überhaupt...und immer wieder Politiker über dem Klee "Loben" die nicht mehr daran gewohnt sind mit dem Volk zu reden.

Im Sinne von Diederich Heßling, grüße ich Sie herzlich.

Sonia Doffagne | Di., 26. Juli 2016 - 15:27

Antwort auf von Bernd Fischer

;D !! Bin "zu alt" (wie Sie, oder ? ;), um Untertan zu sein).
Wäre Frau Petry Bundeskanzlerin hätte ich das gleiche gesagt. Es wird heutzutage viel zu viel, und viel zu voreilig geredet.
Hätte man den IS Mörder nicht soviel "Werbung" gemacht; indem man andauernd und voreilig auf ihre Provokationen reagiert, dann wären die wahrscheinlich auch bedeutungslosen Psychopathen in der Wüste geblieben. Jetzt ist es aber zu spät
Ich wiederhole : reden ist Silber, schweigen ist Gold. MfG

Bernd Fischer | Di., 26. Juli 2016 - 18:54

Antwort auf von Sonia Doffagne

schade das Sie den Sinn meiner Einlassung nicht verstehen wollten.

PS: Die Verhaltensweisen eines " Diederich Heßling" unterliegen zwar keiner "Altersbeschränkung" und sind aber für "jedermann/frau " frei verfügbar.

Sonia Doffagne | Sa., 23. Juli 2016 - 18:22

Antwort auf von Gabriele Tesche

Andere wichtige Deutsche Politiker haben ihren Beileid ausgesprochen. Auch gut so. Ich möchte auch meinen Beileid aussprechen. Dieser Tat ist zweifellos unerträglich. Danke an die Münchener Polizei. Trotzdem müssen unsere leitenden Politiker Ruhe bewahren, und die Lage gut einschätzen können.

Bernd Fischer | Mo., 25. Juli 2016 - 19:45

Antwort auf von Sonia Doffagne

können die Politiker die "Lage" richtig einschätzen die erst einmal auf die Informationen der Polizei ( die vor Ort , meist unterbesetzt, die "Drecksarbeit" leisten müssen) angewiesen sind?

Sollte die Polizei "Erfolge" haben, sonnt sich die Politik mit unerträglichen State­ment's vor der Presse als wären sie es gewesen, die den Erfolg herbeigeführt haben, und für die Polizei nur lauwarme Worte übrig haben.

Ich will eine gut ausgestatte Polizei , die keine "Millionenfachen Überstunden" vor sich sich herschiebt , und wo der Krankenstand exorbitant hoch ist.

Albert Schultheis | Sa., 23. Juli 2016 - 11:57

Sein Motiv ist alles andere als unklar - es tritt klar vor Augen: So viele Menschen wie möglich - egal ob Männer, Frauen oder Kinder - zu töten und damit Angst und Terror zu verbreiten. Das war sein Ziel und das hat er auch zu 100% erreicht. Und damit reiht er sich ein in die lange Kette der Irrsinnstaten in Frankreich, Belgien, UK, Spanien und nun auch in Deutschland. Unverkennbares Kennzeichen all dieser Täter: Jung, überweigend aber nicht nur männlich und aus muslimischen Elternhäusern. Unsere deutschen Ober-Experten werden weiter darüber klagen, dass es nur an unseren mangelhaften Bemühungen liegt, diese jungen Muslime zu integrieren, dass wir mehr Psychologen und Sozialarbeiter brauchen, um die Traumata der hier geborenen sowie neu ankommenden Menschen mit Migrationshintergrund zu verstehen. Bla bla bla. Nur auf das Naheliegende, Not-Wendige kommen sie nicht: Die Schließung der Grenzen. Da hat der junge österr. Außenminister mehr Sinn und Verstand als unsere gesamte Führungsriege.

Die vielen Menschen, die gestern vor einem bewaffneten Deutsch-Iraner flüchteten, waren sicher erleichtert, wenn ihnen durch die Aktion der offenen Tür Schutz gewährt wurde, anstatt vor Barrikaden zu stehen. Vielleicht müssen auch Sie einmal vor einem Geistesgestörten flüchten. Dieser Mörder wäre durch geschlossene Grenzen nicht aufzuhalten gewesen - mit seinem deutschen Pass.
Seien Sie klug und forschen Sie weiterhin nach Möglichkeiten, die Sicherheit zu verbessern. Ihr bisheriger Vorschlag erscheint mir unüberlegt.

kann und wohl nie nur ein Grund allein ursächlich sein dürfte, Ihre Argumentation ist in sich leider trotzdem nicht schlüssig: So wie etwaige Morde der Kinder, die die aktuelle Flüchtlingsgeneration in Deutschland zur Welt bringen wird, durch geschlossene Grenzen nicht hier stattfinden könnten, genauso wäre auch dieser eine Münchner nicht in München Amok gelaufen, hätten geschlossene Grenzen die Einreise seiner Eltern verhindert.

Davon abgesehen bleibt dank der Geburtenentwicklung Afrikas mittelfristig die Option eines Europas mit offenen Türen so oder so leider ein Ding der Unmöglichkeit, das ist leider genauso offensichtlich, wie dass eine vollkommene Sicherheit vor Terror und Psychopathen unter allen Umständen utopisch ist.

auf Mädchen abgesehen. Ansonsten vollste Zustimmung, gerade auch im Bezug auf das Lob in Richtung Österreich: Vorbild in puncto Grenzschutz oder auch in der angemessenen Reaktion auf das Verhalten einiger Bürger Österreichs nach dem Putschversuch.

Ansonsten frage ich mich, warum die ganze Welt über die Augenzeugin berichtet, die auf CNN u.a. sagte, als sie den Täter Allahu akbar schreien hörte, habe sie angefangen zu weinen (selbst Muslima übrigens).

Sicher, Augenzeugenaussagen sind immer unter Vorbehalt zu betrachten, aber sie bleiben erwähnenswert. Ich konnte keinerlei Dementi finden, es verschwand einfach stillschweigend und auch CNN selbst stellte es dann plötzlich kommentarlos wieder anders dar. Natürlich sage ich nicht, die Zeugin könne sich nicht auch geirrt haben; ich möchte deutlich machen, dass ich das Ausbleiben der medialen Diskussion, ob sie sich das eingebildet hat oder nicht, für ein fatales Signal halte, das mich sehr nachdenklich stimmt.

Barbara Kröger | Sa., 23. Juli 2016 - 12:40

Vielleicht sollte man endlich im ganzen Bereich Integration auf die Menschen hören, die aus den Ländern des Nahen Osten kommen und sowohl Europa als auch den Orient kennen. Es gibt diese Menschen bei uns, aber ihre mahnenden Stimmen werden ja oft einfach überhört.
Ich denke, es nützt überhaupt nichts, wenn liebe, deutsche Muttis versuchen, junge Männer aus den Ländern des Nahen Ostens zu „integrieren“. Mit diesen Frauen werden die jungen Männer nicht wirklich ernsthaft über ihre Probleme sprechen.
Diese Männer/Jugendlichen kommen aus patriarchalischen Gesellschaften, da kann nur helfen, wer die Situation auch kennt und sich verständigen kann.

Wie ist es nur möglich, dass in Berlin so viele mangelhaft informierte und qualifizierte Menschen Probleme initiieren, von deren Lösung sie offensichtlich keine Ahnung haben!

Mobbing vorzugehen und psychisch Kranken zu helfen, so wenig braucht's Terroranschläge in Europa, um das überdurchschnittliche Scheitern der Integration von Muslimen und die zwingende Notwendigkeit politischer Reaktionen darauf zu erkennen. Doch selbst nach eindeutigen islamistischen Terroranschlägen ist in D nur dann die Frage nach einem Zusammenhang mit der Asyl- und Integrationspolitik zu hören (und auch das nur von den Rechtspopulisten!), wenn der Täter erst kürzlich einreiste. Kann ein Faktor jedoch sogar in der 2. oder 3. Generation die Integration verhindern, warum ist es dann unredlich ihn zu erwähnen? Seit wann ist es populistisch, aus der Vergangenheit zu lernen und bei politischem Handeln auch Auswirkungen zu berücksichtigen, die noch einige Jahrzehnte später auftreten können? Vielleicht weil die weltweite Migrationsforschung recht geschlossen die Antwort gibt, dass gelebte islamische Werte einer Integration in westliche Kulturen mehr im Weg stehen als alles andere?

Gerdi Franke | Sa., 23. Juli 2016 - 13:38

Da hat die Polizei vermeintlich musterhaft alle Karten der Terrorbekämpfung gezogen. Und dabei übersehen, dass sie nach dem frühen Tod des Einzeltäters eine Nacht lang nur eigene Geheimpolizisten gejagt hat. Und dabei eine ganze Stadt lahmgelegt hat.

Karola Schramm | Sa., 23. Juli 2016 - 16:22

Gestern noch erklärte Alexander Kissler in einem Bericht, dass er sich nicht an Terror gewöhnen wolle und heute sieht es so aus, als dass wir es müßten.

Ich will mich auch nicht an Terror gewöhnen - sehe ich mir jedoch das gesellschaftliche Verhalten insgesamt an, einschließlich TV - kann ich nur konstatieren, dass es mehr Terror und Gewalt gibt, als mir lieb ist.
Der angestrebte Thrill, unter "Strom" zu leben, ob im Beruf oder Privatsphäre ist stark & ungesund.

Hier werden Menschen aus Alters- oder geschäftlichen Gründen entlassen, da nimmt die Konkurrenz in den Schulen zu; Wettbewerb zwischen Hochschulen & Ländern macht automatisch alle Menschen zu Konkurrenten. Wie soll man da noch, bei vielleicht eh schon schwierigen persönlichen Verhältnissen, anderer sozialer Hintergrund etwa, positiv in die Zukunft schauen ?

Nun haben wir hier Trauerbeflaggung ob so vieler Toter durch einen einzigen jungen Mann, der mit seinem Leben nicht zurecht kam.
Eine traurige Angelegenheit.

Robert Müller | Mo., 25. Juli 2016 - 06:35

Antwort auf von Karola Schramm

Seit diesem Posting hat es schon zwei weitere <was auch immer> mit mehreren Toten und Verletzten gegeben. Die scheinen den Cicero nicht zu lesen.

Karola Schramm | Sa., 23. Juli 2016 - 16:44

weil sie das Individuelle außen vor lassen.

Ich kann jede Empörung und jeden Zorn verstehen. Doch was Sie schreiben stimmt nicht. Sie schreiben:
"Unverkennbares Kennzeichen all dieser Täter: Jung, überweigend aber nicht nur männlich und aus muslimischen Elternhäusern."

Jung und männlich ist z.T. richtig, denn es gab ähnliche Verbrechen auch schon von älteren Männern.
Meines Wissens gab es noch NIE einen Amoklauf von jungen Mädchen oder Frauen. So etwas scheint die Spezialität von Männern zu sein und muslimische Elternhäusern hatten sehr viele auch nicht.

Das Problem ist: Sie sind junge Männer und sie entstammen einer muslimischen Sozialisation - in ihren Herkunftsfamilien, ihren Moscheen und Medresen, durch ihre Imame und Hodschas. Sie haben den Hass uns "Ungläubigen" gegenüber mit der Muttermilch aufgesogen, die Imame und Hodschas predigen es ihnen in den Moscheen, denn so steht es im Koran und in den Peer Groups lästern sie über uns, die wir doch meinen, ihnen Schutz gewähren zu müssen, den sie bereitwillig annehmen, ja einklagen - aber ihre tiefste Verachtung gilt unseren Frauen und Mädchen, die für sie schmutzig und aufreizend sind und ihre Verachtung verdienen. Dieser Rassismus ist jahrhundertealt und tief verwurzelt. Wir werden ihn niemals mit Heeren von Psychologen, Sozialarbeitern und Integrationsbeauftragten integrieren können. Einzig und allein Bildung könnte das schaffen, über mehrere Generationen hinweg - aber dazu sind viele der Neuankömmlinge zu fern von jeglicher Bildung und wir haben nicht den dazu nötigen langen Atem.

Zitatanfang: So etwas scheint die Spezialität von Männern zu sein und muslimische Elternhäusern hatten sehr viele auch nicht. Zitatende:

Na wenn Sie das sagen, muss es wohl stimmen.

Manfred von Beinen | Sa., 23. Juli 2016 - 23:19

Es wird gesagt, er hätte allein gehandelt, sei ein Einzeltäter gewesen. Das ist merkwürdig. Hat er
seine Waffe aus einem Ast geschnitzt? Hat er die
Patronen selbst gegossen? Wie kommt ein 18 jähriger an eine Pistole, bei der die Seriennummer ausgefräst ist? Wie kommt er an 300 Patronen? Wie hat er das bezahlt? Und nicht zuletzt: Wo hat er so gut schießen gelernt.

Bonga Rottanina | So., 24. Juli 2016 - 16:34

solche Waffen zu beschaffen, Amerika ist bei uns angekommen und nicht nur mit den Gewaltspielen und das kein TV-Sender gibt, wo nicht mind. 2mal am Tag Krimi gezeigt werden, statt Bildung, Wissen und Kultur, armes Land. Die Eltern sind auch für solche Taten verantwortlich und müssen für die hohe Unkosten des Staates herangezogen werden, wie in Jerusalem, Verstaatlichung, Haus zerbomben usw. denn wie viele werden in der Schule geschlagen und gemobbt, trotzdem kommen solche Gedanken nicht vor, deshalb keine andere Ausrede. Der Sultan hat seine Leute in D. zu Integrations-verweigerung aufgerufen und ähnliche Religionen werden sich auch nicht integrieren, die mit uns völlig entfremdet sind.... Wäre sinnvoller Arbeitskräfte aus andere europ. Länder zu uns holen und mit Exportüberschüssen den nicht zu zahlungsunfähig zu machen und dann noch bestrafen, es ist keine EU mehr....

Jochen Wegener | So., 24. Juli 2016 - 18:44

kann auch nicht sein, das wußte Morgemstern schon lange und Merkel hanedlt danach. Es muß also ein Amoklauf gewesen sein, kein Terror, der nur zu leicht zu einigen Querschlüssen in Richtung Berlin und der offenen Grenzen führen könnte. Er war also allein, hatte eine Glock 17 bei sich, eine halbautomatische Waffe die auf eine schnelle Schussfolge ausgelegt ist und deshalb große Magazine hat. Dazu passt der Munitionsvorrat von 300 Schuß, genug, um auch das größte Magazin knapp zehn Mal nachzuladen. Ein Amoktäter, der allein schießt und immer wieder unterbrechen muß um nachzuladen und das alles ohne Feuerschutz, so ganz allein nach einer Vorbereitung von einem Jahr? Ja, natürlich können Elefanten fliegen,sie müssen nur mit Helium aufgeblasen werden und aus Berlin stammen, Kanzleramt.

Gudrun Philipp | So., 24. Juli 2016 - 20:16

Ob die Tat des Deutsch-Iraners wirklich als Amoklauf bezeichnet werden kann, löst bei mir,nachdem die untersuchende Polizei einige wichtige Tatsachen zu Tage gefördert hat, erhebliche Zweifel aus. Ein Amoklauf wird nicht Monate lang vorbereitet durch Lektüre über das Morden durch Breivik und einen Besuch in Winnenden mit Fotos des Tatortes, sondern ein Amoklauf ist gekennzeichnet durch plötzliche und willkürliche Angriffe auf unbekannte Menschen. Die lange Vorbereitung spricht eher für eine Geltungssucht, die z.B. einen Herostratos zum Niederbrennen des Artemis-Tempels in Ephesos veranlaßt hat, um in die Geschichte einzugehen. Die monatelange Vorbereitung des Attentats in München sollte mal unter dem Aspekt der Geltungssucht betrachtet werden, was in dieser schrecklichen Auswirkung natürlich auch sehr krankhaft ist und den Hinterbliebenen nicht der geringste Trost sein kann.

Siegfried Stein | Mo., 25. Juli 2016 - 11:08

In den USA ist es für jeden leicht, sich eine Waffe zu beschaffen, vielleicht zu leicht.

In Deutschland ist es nur für potentielle Täter leicht, sich eine Waffe zu beschaffen.

Auch in Deutschland kann sich jeder Mann oder Frau, ( ohne Einschränkungen ) ohne ein potentieller Täter zu sein oder werden zu wollen, eine Waffe besorgen.

Ein kurzer Tripp in gewisse Balkanländer , dank Schengen jederzeit möglich, verhilft sie zu einer Waffe ihrer Wahl.

Sollten Sie Skrupel haben, gibt es immer wieder Personen ( nochmal penetrant auf Schengen hingewiesen ) die Ihr Vertrauen genießen die Ihnen das Produkt "frei Haus" gegen einen kleinen Aufpreis liefern.

Noch Fragen?

Siegfried Stein | Di., 26. Juli 2016 - 19:49

Antwort auf von Bernd Fischer

... ist nur der, dass der Kauf einer solchen Waffe nur dann 'ökonomisch' und 'sozial' Sinn macht, wenn ich diese zur Befriedigung evtl. vorhandener Gewalt- resp. finanzieller Gelüste einzusetzen beabsichtige.
Zur Selbstverteidigung in der 'Nachttischschublade' ist schlecht, denn
a) im erfolgreichen Verteidigungsfalle -> illegaler Waffenbesitz plus evtl. exzessive Notwehr,
b) die Wumme wird geklaut, und gar bei einem Opfer gefunden, kann auch böse Folgen haben,
c) Natalia liest meinen "Quatsch" und Heiko schickt dann Annetta auf Hausdurchsuchung, und die findet meine Wumme, nicht nur hate-speech dann.

D.h. Ihre "Balkan-Strategie" ist für den Normalbürger keine dominierende - für den kriminellen schon.
Kommt spieltheoretisch eben schon auf die Auszahlungsmatrix an.

"Quatsch" ist schnell dahingesagt ...
Ich hoffe, Sie haben den Hintergrund meines Kommentars zuvor verstanden. Ich halte Kommentare gerne kurz.

enspricht aber nicht der wahren Realität in Deutschland was Waffen ( illegal ) betrifft.

Cornelius Angermann | Mi., 27. Juli 2016 - 11:40

Sie schreiben "18-jähriger Deutsch-Iraner". Zum Zeitpunkt Ihrer Veröffentlichung teilten andere Medien aus dem Ausland bereits mit, um wen es sich handelte: um Ali Davoud Sonboly, nicht um David S., wie uns die Verdummungspresse weismachen und damit den Verdacht auf einen deutschen Täter leiten wollte.
Auch der Begriff "Deutsch-Iraner" ist ein Euphemismus. Gibt es denn auch Deutsch-Franzosen, Deutsch-Engländer oder Deutsch-Italiener, nur um mal einige Beispiele zu nennen? Was soll also immer dieser Kunstkonstrukt? Ach natürlich, er soll relativieren, dass es sich bei dem Täter wiederum um jemanden aus einem ganz bestimmten Kulturkreis handelt! Aber der Täter war Iraner mit Doppelpass. Punkt! Aus! Das sagt zunächst nichts über sein Motiv aus!

Solange die Berichterstattung immer wieder diese Verschleierungen und Euphemismen verwendet, muss sie sich über den Vorwurf "Lügenpresse" nicht wundern! Sie verursacht ihn selber!