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Gerhard Schröder warnt Europa - „Sparpolitik erstickt Wachstum“

Sparen, Reformieren und dann noch Wachsen? Altkanzler Gerhard Schröder kritisiert eine Überforderung verschuldeter Staaten in Europa. In der neuen Ausgabe von Cicero fordert ein prominentes politisch-ökonomisches Quartett ein Umdenken

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Vor dem Hintergrund der Griechenlandkrise fordert der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ein Europa der zwei Geschwindigkeiten. „Die Eurozone wird zu einem Kerneuropa, das sich stärker integriert als der Rest des Kontinents“, schreibt der Sozialdemokrat in einem Beitrag für die neue Ausgabe von Cicero.

Europa brauche „eine Politik, die auf Haushaltskonsolidierung, Wachstum und Strukturreformen setzt.“ Innerhalb dieses Dreiklangs sei eine Neuausrichtung nötig.

„Eine Überbetonung der Sparpolitik erstickt, wie es in den vergangenen Jahren zu sehen war,  wirtschaftliches Wachstum“, kritisiert der Altkanzler. „Wachstum ist aber wichtig, um die Lebensverhältnisse und die ökonomischen Disparitäten in der Eurozone wieder anzugleichen. Die schwachen Regionen benötigen daher mehr Unterstützung durch die europäische Strukturpolitik.“

Mit Blick auf Griechenland verweist Schröder auf seine Erfahrungen bei der Agenda 2010. Diese habe nur „zusammen mit Wachstumsimpulsen wirken“ können. „Zeitgleich zu diesen umstrittenen Reformen noch Milliardeneinsparungen im Bundeshaushalt vorzunehmen, wäre politisch nicht durchsetzbar gewesen. Deswegen war die Reform des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts notwendig und richtig.“

In der neuen Ausgabe von Cicero geben neben Schröder auch die Ökonomen Tomáš Sedláček, Bill Emmott und Marcel Fratzscher Denkanstöße für ein Umdenken. Ihre entschlossenen Gastbeiträge machen klar: Europa braucht Wachstum, Reformen und Mut – und einen Marshallplan.

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